Qualitätsentwicklung und sonstige Sparmaßnahmen

BMW

Ein Hallo in die Runde!

Da das Thema in den sonstigen Bereichen gerne mal als OT abgeschrieben wird denke ich, dass es hier einen Platz finden kann. Optimierungen findet man ja bei allen Herstellern, aber bei den deutschen Produzenten von Premiumfahrzeugen tut es halt am meisten weh als Käufer.

Was haltet ihr von der Entwicklung? Was denkt ihr wohin geht der Weg noch geht? Ist die Schmerzgrenze langsam erreicht oder ist alles legitim?

Schreibt eure Meinungen, Ideen, Lösungen, uvm. gerne hier rein, vielleicht können wir ja gemeinsam ein kleines bisschen Bewegen wenn wir Dinge aufzeigen und darüber diskutieren.

Danke und Grüße

nothingtodo

117 Antworten

Also wenn ich mir zum Beispiel den Innenraum der "neue Klasse" ansehe finde ich bis auf das Logo am Lenkrad nicht mehr wirklich viel Unterschiede zu einem Tesla, nur dass sie halt doppelt so viel kostet. Falls noch nicht getan würde ich mal ein aktuelles Modell probefahren. Bis auf die spezielle Bedienung über die Mittelkonsole und die je nach Modell fehlenden Blinker war es ein solides Vergnügen mit anständiger Reichweite, guter Software und einem guten Fahrwerk - ich persönlich kann da nicht meckern und ich denke auch, dass die Meinungen bzgl. der Qualität noch von früher kommen, also von älteren Modellen.

... ich bin zwar überzeugter E-Auto-Faher, aber sie müssen ja nicht nach E-Auto aussehen. Daher war Tesla bei mir eigentlich immer raus. Einzig den S fand ich zumindest von außen schön, aber der wurde ja jetzt eingestellt.

Zum Thema, ich bin mit dem Qualitätseindruck meines i4 preLCI recht zufrieden. Allerdings wurde hier ja auch mit dem LCI eingespart. Der belederte Pralltopf im Lenkrad ist weggefallen und das mit Kunstleder bezogene Armaturenbrett kostet jetzt Aufpreis, war bei meinem M50 noch Serie.

Ist aber kein BMW-spezifisches Phänomen. Da wird bei allen Marken gejammert.

Letztendlich ist es auch immer eine Frage des Preisniveaus des entsprechenden Fahrzeugs. Mein 850er ist in allen Bereichen wertig im Innenraum (Napplederbzug beim Armaturenbrett mit schönen Nähten serienmäßig), ebenso der Taycan mit der optionalen Volllederausstattung.

Das andere Extrem ist unser Wald-Auto, ein Dacia Duster. Das ist eine reine Hartplastikwüste, teilweise mit heftigen Graten.

Mein Dienstwagen der Ford Explorer Electric liegt irgendwo dazwischen, aber gefühlt näher beim Dacia als beim BMW.

Zitat:
@nothingtodo schrieb am 6. August 2025 um 09:26:09 Uhr:
Dann finde ich aber auch interessant, wie es zum Beispiel Tesla (das ganze Elon Musk Thema jetzt mal außen vor) schafft ein solides Auto zu einem angemessenen Preis hinzustellen? Aktuell startet ein Model 3 sogar schon ab 41.000€ und das Model Y ab 46.000€ und viel Aufpreis für Zusatzausstattung gibt es auch nicht wirklich.

Nicht nur dass, Tesla verdient auch bedeutend mehr an den Autos als die traditionellen OEM's.

Qualität lässt sich ja in verschiedene Dimensionen sehen. Wenn man auf die Langlebigkeit schaut, dann sehe ich keinen Nachteil mehr. Diese "Baustellen" wie Querlenker findet man bei jedem Hersteller. Insgesamt sind die Tesla's solide. Bei der gefühlten Qualität der Materialien werden die Unterschiede auch immer geringer. Während Tesla die Innenräume aufwertet, machen die etablierten Hersteller genau das Gegenteil. Testen aus meiner Sicht aus, was man den Kunden noch zumuten kann.

Und nicht falsch verstehen, ich bin kein überzeugter Tesla Fan. Es gibt viele Dinge die mein aktueller Oldie besser kann als der vorherige Model 3. Aber bei Qualität würde ich grob Gleichstand sehen.

Wobei man aber auch beachten sollte, dass der 8er noch die "alte" (für mich persönlich bessere) Designsprache und Innenraumqualität hat. Wenn da ein Nachfolger kommt, wird das auch an den Rest angepasst.

Zwischen den beiden Bildern sprechen wir von ~60.000€ Unterschied, wobei ich den Preis für einen 2er BMW schon eher als dreist empfinde.

2er
7er

Irgendwie kann ich das Jammern über den ominösen Qualitätseindruck nicht nachvollziehen. Der 530d F11 war für mich 6 Jahre lang perfekt obwohl er innen alles andere als perfekt verarbeitet war. Der i4 2022 war dann sogar eher eine Aufwertung. In 8 Wochen hole ich einen neuen und ja auf den ersten Blick gefällt mir das NFL nicht mehr so gut, aber die Zeit geht weiter und vielleicht wirkt er auf den zweiten Blick moderner.

15 Jahre lang hatte ich einen E30 325i Cabrio EZ92, ein Traumwagen Ende der 80er Vor- Vorgänger vom i4. Der war Innern komplett schwarz und Kunststoff, Leder nur auf den Sitzen, selbst die Schaltmanchette war billigstes Kunstleder. Einstiege, so ein Schnulli gab es gar nicht, die Schweller waren schwarz und innen Plastik.

Weiß nicht wie es andere sehen, aber mich stört, dass wir schon mal einen höheren Qualitäts- und Designstandard hatten welcher nun aber fällt bei gleichzeitigem Anstieg der Neuwagenpreise.

EDIT: Ach ja wenn ich gerade so F11 lese, die getrennt öffenbare Heckscheibe wurde ja zwischenzeitlich auch wegoptimiert

Zitat:
@Steffen_i4 schrieb am 6. August 2025 um 15:17:49 Uhr:
Irgendwie kann ich das Jammern über den ominösen Qualitätseindruck nicht nachvollziehen. Der 530d F11 war für mich 6 Jahre lang perfekt obwohl er innen alles andere als perfekt verarbeitet war. Der i4 2022 war dann sogar eher eine Aufwertung. In 8 Wochen hole ich einen neuen und ja auf den ersten Blick gefällt mir das NFL nicht mehr so gut, aber die Zeit geht weiter und vielleicht wirkt er auf den zweiten Blick moderner.
15 Jahre lang hatte ich einen E30 325i Cabrio EZ92, ein Traumwagen Ende der 80er Vor- Vorgänger vom i4. Der war Innern komplett schwarz und Kunststoff, Leder nur auf den Sitzen, selbst die Schaltmanchette war billigstes Kunstleder. Einstiege, so ein Schnulli gab es gar nicht, die Schweller waren schwarz und innen Plastik.

Aber inwiefern ist es denn "ominös"? Es wird hier doch teils klar aufgezeigt was wieder konkret weggelassen wurde oder wo Materialen wieder durch objektiv billigere ersetzt wurden.

Und die Referenz für die meisten ist halt doch eher der aktuelle Wettbewerb oder die Vorgänger-Serie und nicht Modelle aus den 90ern.

Dass es viele schlicht nicht interessiert, ist ja vollkommen ok auch.

Zumal die Kunststofflandschaften zu den Zeiten einfach Stand der Dinge waren und den neuesten sh*t darstellten (man denke nur an Knight Rider und Zurück in die Zukunft -> Hightech pur und futuristisch, zur damaligen Zeit halt)

Nicht nur dass, Tesla verdient auch bedeutend mehr an den Autos als die traditionellen OEM's.

Tesla hat 2023 1,6 Milliarden€ mit dem Verkauf von CO2 Zertifikaten verdient.

Das ist Gewinn ohne Aufwand.

Mich würde mal interessieren wieviel die wirklich verdienen.

Zitat:
@Bazingo schrieb am 6. August 2025 um 20:40:13 Uhr:
Tesla hat 2023 1,6 Milliarden€ mit dem Verkauf von CO2 Zertifikaten verdient.
Das ist Gewinn ohne Aufwand.

Naja, wenn sich das einer verdient hat, dann ist es Tesla, weil die die E-Mobilität wirklich vorangebracht haben. Mittlerweile haben alle anderen aufgeholt. Wie viel die in summe verdienen ist öffentlich, AG.

Ist mir als Endkunde eigentlich egal, wieviel Gewinn ein Unternehmen macht. Für mich zählt da mehr die Kosten-Nutzen-Rechnung und derzeit sieht es bei den Herstellern so aus, als ob sie die Schmerzgrenze der Konsumenten ausloten.

Zitat:@nothingtodo schrieb am 6. August 2025 um 11:02:36 Uhr:

„Also wenn ich mir zum Beispiel den Innenraum der "neue Klasse" ansehe“

Wie hast denn das gemacht. Es gibt Stand heute kein öffentlich zugängliches Produktionsfahrzeug und den Testvideos von Vorproduktionsfahrzeugen waren die Innenräume getarnt/verhängt.

Zitat:@Xentres schrieb am 5. August 2025 um 22:23:34 Uhr:
Das Thema Löhne/Personalkosten ist ein erhebliches.Nicht umsonst ist Ingolstadt seit Jahren deutschlandweit Spitzenreiter bei den Durchschnittseinkommen der Vollzeitbeschäftigten. Auch 2024 wieder. Gerade dort sieht man den Effekt der Automobilindustrie. Audi lässt grüßen.Nach den letzten Berichten zahlt BYD in China einem Arbeiter ca. 9.000 EUR Jahresgehalt (!) bei Arbeitszeiten von 14 Tage Schicht, 1 Tag frei (nix 4 Tage Wochenende).In Deutschland kriegt der Bandarbeiter inkl. Zulagen/Weihnachtsgeld/Urlaubsgeld irgendwo zwischen 40.000 EUR und 55.000 EUR Jahresgehalt.Laut Focus-Artikel 2024: "In Deutschland kostet eine Arbeitsstunde in der Produktion 42 Euro, während es in den USA um ein Sechstel günstiger ist und in China sogar nur 8 Euro pro Stunde kostet."Woher denkt ihr denn, kommen die Preisunterschiede?

Also die Preisunterschiede in Vergleoch zu China kommen daher, dass jede Provinzregierung einen eigenen E-Auto-Champion haben will. Daher wird massiv subventioniert und es gibt viele der Hersteller, die tatsächlich Fahrzeuge unter Kosten in den Markt drücken, überhaupt noch.

Ja auch Lohnkosten und Energiekosten sind in China niedriger, aber der massive Unterschied ist dem Fakt geschuldet, dass hier massiv subventioniert wird.

Zitat:
@nothingtodo schrieb am 6. August 2025 um 23:02:13 Uhr:
Ist mir als Endkunde eigentlich egal, wieviel Gewinn ein Unternehmen macht. Für mich zählt da mehr die Kosten-Nutzen-Rechnung und derzeit sieht es bei den Herstellern so aus, als ob sie die Schmerzgrenze der Konsumenten ausloten.

Mir ist es nicht egal.

Wenn ich weiß, daß ein Unternehmen z.B. dauerhaft 20% an jedem Auto verdient und dabei die Qualität immer schlechter wird, dann weiß ich auch daß ich verarscht werde.

Diese Fahrzeuge sind dann für mich raus.

Zitat:
@Steffen_i4 schrieb am 6. August 2025 um 21:32:12 Uhr:
Naja, wenn sich das einer verdient hat, dann ist es Tesla, weil die die E-Mobilität wirklich vorangebracht haben. Mittlerweile haben alle anderen aufgeholt. Wie viel die in summe verdienen ist öffentlich, AG.

Es geht nicht um „in Summe“.

Hier wurde behauptet dass Tesla ihre Autos billiger als andere anbieten und dabei mehr verdienen.

Wenn man sein Geld aufgrund willkürlicher politischer Vorgaben verdient, ist das erstmal kein Anzeichen dafür, dass man irgendetwas besser macht als der Wettbewerb.

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