Produktionsende 1.4 86 PS...?
Hallo miteinander,
ich lese manchmal ein wenig im Hintergrund mit.Leider war es mir bis heute nicht möglich das Produktionsende der genannten Motorisierung zu erfahren.
In naher Zukunft benötigt meine Tochter ihr erstes eigenes Auto,so dass der 1.4er in die engere Auswahl gekommen ist.
Anbei sei mir noch eine Frage erlaubt : warum stellt Ihr nicht euere sämtlichen 1.2 bzw.1.4 TSI beim Händler auf den Hof,und überzieht VW nicht mit einer Sammelklage ? Habe seit 1985 selber 10 Fahrzeuge aus Wolfsburg besessen.Was da aber heute an mechanischem Schrott angeboten - und gekauft wird- erkläre mir das mal jemand hier....
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Habe seit 1985 selber 10 Fahrzeuge aus Wolfsburg besessen.Was da aber heute an mechanischem Schrott angeboten - und gekauft wird- erkläre mir das mal jemand hier....
das ist recht simpel.
1: Der kürzere Produktlebenszyklus.
Während der 1.4 16V von VW seit über einem Jahrzehnt auf deutschen Straßen fährt, gab es in den letzten Paar Jahren den 1.2 TSI 8V, 1.2 TSI 16V und nun wartet schon der 1.0 TSI in den Startlöchern. Computersimulationen können Alltagstests nicht ersetzen. Egal, was irgendwer behauptet. Daher können in diesen kurzen Lebenszyklen unmöglich alle Fehler ausgemerzt werden. Hinreichende Überdimensionierung von Bauteilen - wie man es früher gemacht hat - würde helfen. Das macht man aber nicht mehr. Und damit kommen wir zu Punkt 2.
2: Geplante sowie fahrlässig in Kauf genommene Obsoleszenz.
Grenzwertige Qualität hat den Vorteil, dass sie billiger ist als hohe Qualität. Daher baut man heute gerne am "Qualitätslimit". Sobald nicht geplante Faktoren hinzukommen (Umwelteinflüsse, Qualitätsschwankungen in der Produktion) versagen diese Teile schneller als geplant. Zulieferer werden kostentechnisch oft so drangsaliert, dass ihnen gar keine Wahl bleibt als an der Qualität zu sparen. Beispiele gibt es unzählige. AGR-Ventile, Steuerketten, brechende Plastikschienen von Steuerketten, unausgereifte Softwaren und Mechatroniken usw...
Teilweise möchte man jedoch auch, dass ein Teil nicht länger hält als unbedingt nötig. So wählt man Fahrwerksgummis, deren Weichmacher nach 5 Jahren flüchtig sind. Auspuffanlagen, die nach 5 Jahren druchrosten. Bremsscheiben, die nicht hochgekohlt sind usw...
Die Grenze zwischen fahrlässig in Kauf genommener und böswillig geplanter Obsoleszenz ist fließend.
3: Fehlende Verantwortung / Ausnutzermentalität
Der Punkt ist im Grunde auch eng mit der "fahrlässig in Kauf genommenen Obsoleszenz" verbunden. Die meisten Menschen haben heute keine ethischen Grundlagen mehr. Wenn man ein Problem blind und ignorant abwälzen kann, dann tut man das auch. "Weil mans ja kann". Wenns nicht klappt, kann man ja mit dem Finger auf den anderen zeigen (ER HATS VERBOCKT!).
Berühmtestes Ergebnis dieser Mentalität ist der "Lopez-Effekt". Man unterdrückt die Zulieferer, wälzt die Qualitätsverantwortung auf sie ab, bedroht sie (dann kaufen wir halt woanders...) und hofft so die Verantwortung von sich wegzuschieben.
Dem dummen Kunden erzählt man beim Versagen des Teils, dass es am Zulieferer läge und nicht an einem selbst (-> Verantwortlichkeit ignorant wegschieben).
Wer glaubt, die Sache sei seit Lopez erledigt, irrt gewaltig. Noch immer nutzt die Autoindustrie deren Größe aus zur Unterdrückung der kleinen Zuliefererbetriebe. Die Rechnung dafür fahrt ihr auf der Straße... Plastikschienen, Plastikzahnräder, Plastiklagerhülsen, Klimakondensatoren aus dünnstem Alu usw...
4: "High Tech" zur Verbrauchseinsparung und zum Umweltschutz
Hochdruckeinspritzpumpen und Düsen, Partikelfilter, Gewichtsersparnisse, immer mehr integrierte Bauteile, Platzoptimierung die Reparaturen langwierig und teuer machen. Das hats früher nicht gegeben. Und sind heutzutage alles potentielle Kostenfaktoren.
-> Wilst du keinen Ärger, kauf einen bewährten MPI Benziner, der zudem am besten eine Massenmotorisierung ist und den bzw dessen Teile man an jedem Schrottplatz für wenig Geld hinterhergeworfen bekommt.
39 Antworten
Zitat:
...Kauf Dir gar nichts Neues mehr.
jo, genau das tu ich.
Zitat:
Am besten wir behalten alle unsere funktionierenden Dinge, kaufen nie wieder was Neues und jammern anschließend, warum es mit der Wirtschaft und im Allgemeinen immer weiter bergab geht.
Arbeitslosigkeit sollte kein Grund sein, ein krankes System aufrechtzuhalten. Wenn eine Industrie nicht mehr (in der Größe) benötigt wird, sollte diese nicht künstlich mehr Bedürfnisse erzeugen um sich selbst zu erhalten. Industrien sollten den Menschen dienen und nicht einem Selbstzweck.
Mit dem ganzen Müll der alten Produkte verseuchen wir zudem den ganzen Planeten und immer wieder höre ich nur Arbeitsplätze, Arbeitsplätze Arbeitsplätze. Findest du das nicht krank ?
Zitat:
@Spatenpauli schrieb am 8. März 2015 um 12:37:11 Uhr:
Deutsche WERTARBEIT, das war einmal, die Geschichte ist aber schon etwas älter. Heute werden Produkte so hergestellt, daß sie nach einer bestimmten Zeit gravierende Mängel bekommen. Reparieren lohnt sich nicht mehr, da Ersatzteile und Lohnkosten zu hoch sind. Bespiel = Grundig digital Fernseher, sechseinhalb Jahre alt. Schwarzes Bild. Ersatzteil 260,- Euro plus montage. Neuer Samsung Full HD in gleicher Größe, 345,- Euro.Zitat:
@Sitzheitzung schrieb am 8. März 2015 um 12:05:25 Uhr:
Genau. Ich mag die deutschen Sport und Luxuskarossen auch lieber, wie z.B Rolls Royce, Bentley, Lamborgini... Gute deutsche Wertarbeit!
MfG aus Bremen
Wenn man halt auf mehr als den Namen achtet, bekommt man evtl. deutsche Wertarbeit und keine türkische. Grundig ist seit 2004 ein Warenzeichen der BEKO Gruppe und diese produziert Grundig Fernseher in einem Werk in Istanbul.
Zitat:
@sego schrieb am 8. März 2015 um 15:21:42 Uhr:
Arbeitslosigkeit sollte kein Grund sein, ein krankes System aufrechtzuhalten. Wenn eine Industrie nicht mehr (in der Größe) benötigt wird, sollte diese nicht künstlich mehr Bedürfnisse erzeugen um sich selbst zu erhalten. Industrien sollten den Menschen dienen und nicht einem Selbstzweck.
Mit dem ganzen Müll der alten Produkte verseuchen wir zudem den ganzen Planeten und immer wieder höre ich nur Arbeitsplätze, Arbeitsplätze Arbeitsplätze. Findest du das nicht krank ?
Viele Dinge die auf diesem Planeten passieren kann man mit Fug und Recht als "Krank" bezeichnen.
Die Ausserdienststellung des 1.4 l Saugmotors im Polo zähle ich nicht dazu.
Alle weiteren Vorlagen für eine philosophische Grundsatzdiskussion lass ich mal mangels Interesse ungenutzt liegen.
Zitat:
@RedRunner10 schrieb am 6. März 2015 um 21:15:15 Uhr:
Warum? Die TSI sind doch viel besser als der alte 1.4 Sauger. Sowohl in Verbrauch als auch in Fahrleistungen. Wer sich lieber alte, schwache Motoren kaufen möchte soll einfach zur Konkurrenz gehen, wobei die auch langsam begreifen, dass Turbobenziner besser sind.Zitat:
@Lappland 2 schrieb am 6. März 2015 um 20:25:27 Uhr:
Anbei sei mir noch eine Frage erlaubt : warum stellt Ihr nicht euere sämtlichen 1.2 bzw.1.4 TSI beim Händler auf den Hof,und überzieht VW nicht mit einer Sammelklage ? Habe seit 1985 selber 10 Fahrzeuge aus Wolfsburg besessen.Was da aber heute an mechanischem Schrott angeboten - und gekauft wird- erkläre mir das mal jemand hier....
Kann ich nur bestätigen. Der 86 PS ist veraltet, träge, kein Drehmoment und säuft mehr. Ist nix mehr.
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Zitat:
@Coopers6 schrieb am 9. März 2015 um 20:48:41 Uhr:
Kann ich nur bestätigen. Der 86 PS ist veraltet, träge, kein Drehmoment und säuft mehr. Ist nix mehr.Zitat:
@RedRunner10 schrieb am 6. März 2015 um 21:15:15 Uhr:
Warum? Die TSI sind doch viel besser als der alte 1.4 Sauger. Sowohl in Verbrauch als auch in Fahrleistungen. Wer sich lieber alte, schwache Motoren kaufen möchte soll einfach zur Konkurrenz gehen, wobei die auch langsam begreifen, dass Turbobenziner besser sind.
Du hast leider in allen Punkten recht.🙁
Das stimmt... er hatte nur einen Vorteil. Er war haltbat. Zum TSI läufg parallel noch der MPI der nun bald die 100tkm knackt. Motor ohne Probleme. Das kann ich von meinem nicht sagen. Der muckte schon herum. Verbrauch liegt bei irgendwas mit 5,5l . Wenn ich diese Strecke fahr, lieg ich 0,7-1,0l drunter. Das dazu noch spritziger 😉
mfg Wiesel
Zitat:
@Sitzheitzung schrieb am 9. März 2015 um 21:42:53 Uhr:
Du hast leider in allen Punkten recht.🙁Zitat:
@Coopers6 schrieb am 9. März 2015 um 20:48:41 Uhr:
Kann ich nur bestätigen. Der 86 PS ist veraltet, träge, kein Drehmoment und säuft mehr. Ist nix mehr.
niemand würde den alten Motoren nachweinen, wenn die Neuen halten würden. So richtig das alles ist, was er schreibt, der alte 1.4er ist einfach und robust. Kein Turbo, keine kaputtgesparte Steuerkette, kein Nockenwellenversteller, keine Hochdruck-Direkteinspritzung die zusammen mit der KGE den ganzen Ansaugtrakt verkoken lässt und potentielle zukünftige Abgasprobleme (Russ) mit sich bringt, keine im Motoröl verbauten Zahnriemen.
Klar fährt sich ein TSI besser von der gefühlten Performance her. Aber: Wer das Auto lange fahren will und Problemen aus dem Weg gehen möchte, dem würde ich glasklar den alten 1.4er ans Herz legen.
Zitat:
@sego schrieb am 10. März 2015 um 00:23:30 Uhr:
niemand würde den alten Motoren nachweinen, wenn die Neuen halten würden. So richtig das alles ist, was er schreibt, der alte 1.4er ist einfach und robust. Kein Turbo, keine kaputtgesparte Steuerkette, kein Nockenwellenversteller, keine Hochdruck-Direkteinspritzung die zusammen mit der KGE den ganzen Ansaugtrakt verkoken lässt und potentielle zukünftige Abgasprobleme (Russ) mit sich bringt, keine im Motoröl verbauten Zahnriemen.Zitat:
@Sitzheitzung schrieb am 9. März 2015 um 21:42:53 Uhr:
Du hast leider in allen Punkten recht.🙁
Klar fährt sich ein TSI besser von der gefühlten Performance her. Aber: Wer das Auto lange fahren will und Problemen aus dem Weg gehen möchte, dem würde ich glasklar den alten 1.4er ans Herz legen.
Ein neuer fällt bis jetzt nicht negativ auf: Der 1.4 ACT (oder COD). Lies mal im Polo Blue GT Forum. Echt keine Motorprobleme bis jetzt in gut 2 Jahren. Es gibt da doch schon Exemplare mit über 40t km.
Meiner macht zumindest echt den Eindruck, als könnte das ein Dauerläufer sein. Und mal Hand auf's Herz: Garantieverlängerung abschliessen, dann haste nen spritzigen Motor der wenig säuft und auf Jahre keine Sorgen wegen der Haltbarkeit. Ich mach's so bei VW und Co. mangels Vertrauen aufgrund der vielen publizierten Probleme.
Zitat:
@sego schrieb am 10. März 2015 um 00:23:30 Uhr:
niemand würde den alten Motoren nachweinen, wenn die Neuen halten würden. So richtig das alles ist, was er schreibt, der alte 1.4er ist einfach und robust. Kein Turbo, keine kaputtgesparte Steuerkette, kein Nockenwellenversteller, keine Hochdruck-Direkteinspritzung die zusammen mit der KGE den ganzen Ansaugtrakt verkoken lässt und potentielle zukünftige Abgasprobleme (Russ) mit sich bringt, keine im Motoröl verbauten Zahnriemen.Zitat:
@Sitzheitzung schrieb am 9. März 2015 um 21:42:53 Uhr:
Du hast leider in allen Punkten recht.🙁
Klar fährt sich ein TSI besser von der gefühlten Performance her. Aber: Wer das Auto lange fahren will und Problemen aus dem Weg gehen möchte, dem würde ich glasklar den alten 1.4er ans Herz legen.
Das stimmt. Er war Trog allem immer super zuverlässig und robust. Und er brauchte auch nicht viel Pflege.
Es war in 100.000 km nie was am Motor.
Sammelklage??? Wie PPrecht schon andeutete, die "Sammelklagen" werden alle "gesammelt" und kommen in die Ablage, sprich in die Ordner und fertig!!! Bringt rein gar nichts, kostet nur unnütz Geld und die Anwälte verdienen sich damit ein goldnes Näschen.