Probefahrt im 520d

BMW 5er

Gestern habe ich eine Probefahrt im 520dA (Limousine) gemacht. Was mich grob erwartete, war mir schon klar denn ich habe mich vorher mittels Forum, BMW-Page und Autohaus so kundig wie möglich gemacht.

Mir ging es in erster Linie darum, die bis dahin gewonnenen Erkenntnisse für mich zu bestätigen und mir ein subjektives Urteil über die Notwendigkeit bestimmter Ausstattungen bilden zu können.

Da subjektive Empfindungen meißtens relativ und nicht absolut sind, sollte man noch wissen, woher ich komme:

Mercedes C-Klasse 220 cdi mit 150 PS und 5-Gang-Automatik

Demgegenüber stand zur Probefahrt zu Verfügung:

BMW 520dA Limousine mit
- Sportautomatik
- adaptives Fahrwerk
- Xenon
- Schiebedach
- 17" Winterbereifung
- Standardsitze
- Sitzheizung
- Navi Business
- PDC

Motor/Getriebe:
Hier lag mein Hauptaugenmerk drauf, denn der Wagen bringt sicherlich 1,7 Tonnen Eigengewicht mit. In Verbindung mit 2Liter-Diesel kann (trotz BMW-Motorenbonus) Skepsis aufkommen. Aber ich muß sagen: großes Kino!
Aber der Reihe nach: Vom Geräuschniveau etwas brummig und auf der Autobahn ab 140 km/h deutliche Windgeräusche. Das ist aber kein Mangel sondern zum einen dem niedrigen Drehzahlniveau und zum anderen dem insgesamt niedrigen Geräuschpegel geschuldet. Selbst leichtes Lüftungsrauschen nimmt man wahr.
Ab Kaltstart läuft der kleine Diesel leise (zumindest innen), geschmeidig und kraftvoll. Im Normalmodus der Automatik bleibt das Drehzahlnivau sehr niedrig, solange man kein Herunterschalten provoziert. Beim Anfahren an der Ampel wird innerhalb weniger Sekunden mehrmals hochgeschaltet - das Drehzahlniveau liegt im Stadtverkehr zwischen 1.200 und 1.600 U/Min. Auf der Autobahn sind bei Richtgeschwindigkeit gerade mal 2.000 U/Min erreicht. Mein Topspeed war 190 km/h und dabei liegen gerade mal 2.800 U/Min an. Bis 190 wurde tapfer und durchgängig beschleunigt, mehr wollte ich nicht - ist ja nicht mein Auto.
Dieses Drehzahlnivau in Verbindung mit dem gespürten Durchzug selbst bei nur 2.000 U/Min und gleichzeitiger Drehfreude wenn's im Sportmodus mal mit Schmackes vorangehen soll, läßt einen glatt an der Motorgröße zweifeln. Wenn ich es nicht wüßte und hätte raten müßen, hätte ich dem Motor einen halben Liter mehr Hubraum attestiert!
Im Normalmodus kommt dadurch ein Oberklassefeeling wie bei früheren 3,0Liter-Motoren auf. Etwas vermissen wird wohl nur derjenige, der auf einen 4-Zylinder absteigen muß. Kommt man aus der kleinen Klasse (so wie ich ich), ist man mindestens freudig überrascht.
Einen großen Anteil daran hat sicherlich auch die famose Automatik! Gangwechsel geschehen zügig und fast nicht spürbar. Die Zugkraftunterbrechung ist so gut wie nicht vorhanden und im Wandler scheint kein einziges Pferdchen verloren zu gehen.
Den manuellen Schaltmodus habe ich nicht ausprobiert. Dafür war nicht genug Zeit und außerdem hat die Automatik so perfekt gearbeitet, daß es bei normaler Fahrt keinen Bedarf dafür gab. Nichtsdestotrotz schön, daß wenigstens BMW die manuelle Schaltgasse richtig sortiert mit + nach hinten und - nach vorne.

Bedienung:
Auch als BMW-Fremden erschließen sich einem 90% der Cockpitlandschaft auf Anhieb. Mit dem I-Drive muß man sich ein paar Minuten beschäftigen (nach rechts drehen zum runterscrollen - Aha!), ab dann ist die Bedienung von Navi, Radio und CD eigentlich klar. Sitzheizung, Klima und Licht geben auch keine Rätsel auf. Es bleibt also mit Sicherheit noch genug Spielerei für einen gemütlichen Sonntagnachmittag mit der Bedienungsanleitung, losfahren kann man aber schon nach wenigen Minuten. Das wichtigste ist sowieso die Automatikbedienung, die ja nur noch elektronisch erfolgt - eine Wählgasse oder mechanische Sperre vor R gibt es nicht mehr.

Fahrverhalten:
Die Lenkung ist wohl BMW-typisch direkt. Das bedeutet, daß sie sich jederzeit verbindlich zeigt aber dementsprechend auch wenig Spiel um die Mittellage aufweist. Man muß auf der Autobahn also mehr "feinkorrigieren" als gewohnt. Daran hat man sich aber recht schnell gewohnt und macht das dann fast instinktiv.
Ich konnte auch feststellen, was hier im Forum schon oftmals bemängelt wurde: eine hohe Seitenwindempfindlichkeit und im Normalmodus eine Tendenz zum "schwimmen" bei höherem Tempo. Das mag auch den Reifen geschuldet sein, keine Ahnung. Auf jeden Fall ergibt sich für mich daraus die Bestellung des M-Fahrwerks, welches dem Sportmodus des aktiven (und teuren!) Fahrwerks ähneln soll. Das bedeutet für mich einen immer noch ausreichenden Komfort bei gleichzeitig besserer Straßenlage.

Sitze:
Die Komfortsitze sind sicherlich Super und die Sportsitze toll, das sollte das Premiumgestühl bei den Aufpreisen auch sein. Für mich war wichtig, daß die Seriensitze nicht abstinken und das tun sie nicht. Schon bei einer ersten Sitzprobe im Autohaus war ich positiv überrascht und auch nach 2 Stunden Autobahnfahrt habe ich nichts zu meckern.
Die Seriensitze sind straff, bieten sogar etwas Kontur und für mich (1,85m und 80kg) auch ausreichend Sitzfläche und Einstellbereich. Gerade die Einstellung geht sowohl über die Teilelektrik (Lehne und Sitz hoch/runter) wie auch über die Mechanik (vor/zurück, Neigung) kinderleicht.

gleich mehr...

Beste Antwort im Thema

Gestern habe ich eine Probefahrt im 520dA (Limousine) gemacht. Was mich grob erwartete, war mir schon klar denn ich habe mich vorher mittels Forum, BMW-Page und Autohaus so kundig wie möglich gemacht.

Mir ging es in erster Linie darum, die bis dahin gewonnenen Erkenntnisse für mich zu bestätigen und mir ein subjektives Urteil über die Notwendigkeit bestimmter Ausstattungen bilden zu können.

Da subjektive Empfindungen meißtens relativ und nicht absolut sind, sollte man noch wissen, woher ich komme:

Mercedes C-Klasse 220 cdi mit 150 PS und 5-Gang-Automatik

Demgegenüber stand zur Probefahrt zu Verfügung:

BMW 520dA Limousine mit
- Sportautomatik
- adaptives Fahrwerk
- Xenon
- Schiebedach
- 17" Winterbereifung
- Standardsitze
- Sitzheizung
- Navi Business
- PDC

Motor/Getriebe:
Hier lag mein Hauptaugenmerk drauf, denn der Wagen bringt sicherlich 1,7 Tonnen Eigengewicht mit. In Verbindung mit 2Liter-Diesel kann (trotz BMW-Motorenbonus) Skepsis aufkommen. Aber ich muß sagen: großes Kino!
Aber der Reihe nach: Vom Geräuschniveau etwas brummig und auf der Autobahn ab 140 km/h deutliche Windgeräusche. Das ist aber kein Mangel sondern zum einen dem niedrigen Drehzahlniveau und zum anderen dem insgesamt niedrigen Geräuschpegel geschuldet. Selbst leichtes Lüftungsrauschen nimmt man wahr.
Ab Kaltstart läuft der kleine Diesel leise (zumindest innen), geschmeidig und kraftvoll. Im Normalmodus der Automatik bleibt das Drehzahlnivau sehr niedrig, solange man kein Herunterschalten provoziert. Beim Anfahren an der Ampel wird innerhalb weniger Sekunden mehrmals hochgeschaltet - das Drehzahlniveau liegt im Stadtverkehr zwischen 1.200 und 1.600 U/Min. Auf der Autobahn sind bei Richtgeschwindigkeit gerade mal 2.000 U/Min erreicht. Mein Topspeed war 190 km/h und dabei liegen gerade mal 2.800 U/Min an. Bis 190 wurde tapfer und durchgängig beschleunigt, mehr wollte ich nicht - ist ja nicht mein Auto.
Dieses Drehzahlnivau in Verbindung mit dem gespürten Durchzug selbst bei nur 2.000 U/Min und gleichzeitiger Drehfreude wenn's im Sportmodus mal mit Schmackes vorangehen soll, läßt einen glatt an der Motorgröße zweifeln. Wenn ich es nicht wüßte und hätte raten müßen, hätte ich dem Motor einen halben Liter mehr Hubraum attestiert!
Im Normalmodus kommt dadurch ein Oberklassefeeling wie bei früheren 3,0Liter-Motoren auf. Etwas vermissen wird wohl nur derjenige, der auf einen 4-Zylinder absteigen muß. Kommt man aus der kleinen Klasse (so wie ich ich), ist man mindestens freudig überrascht.
Einen großen Anteil daran hat sicherlich auch die famose Automatik! Gangwechsel geschehen zügig und fast nicht spürbar. Die Zugkraftunterbrechung ist so gut wie nicht vorhanden und im Wandler scheint kein einziges Pferdchen verloren zu gehen.
Den manuellen Schaltmodus habe ich nicht ausprobiert. Dafür war nicht genug Zeit und außerdem hat die Automatik so perfekt gearbeitet, daß es bei normaler Fahrt keinen Bedarf dafür gab. Nichtsdestotrotz schön, daß wenigstens BMW die manuelle Schaltgasse richtig sortiert mit + nach hinten und - nach vorne.

Bedienung:
Auch als BMW-Fremden erschließen sich einem 90% der Cockpitlandschaft auf Anhieb. Mit dem I-Drive muß man sich ein paar Minuten beschäftigen (nach rechts drehen zum runterscrollen - Aha!), ab dann ist die Bedienung von Navi, Radio und CD eigentlich klar. Sitzheizung, Klima und Licht geben auch keine Rätsel auf. Es bleibt also mit Sicherheit noch genug Spielerei für einen gemütlichen Sonntagnachmittag mit der Bedienungsanleitung, losfahren kann man aber schon nach wenigen Minuten. Das wichtigste ist sowieso die Automatikbedienung, die ja nur noch elektronisch erfolgt - eine Wählgasse oder mechanische Sperre vor R gibt es nicht mehr.

Fahrverhalten:
Die Lenkung ist wohl BMW-typisch direkt. Das bedeutet, daß sie sich jederzeit verbindlich zeigt aber dementsprechend auch wenig Spiel um die Mittellage aufweist. Man muß auf der Autobahn also mehr "feinkorrigieren" als gewohnt. Daran hat man sich aber recht schnell gewohnt und macht das dann fast instinktiv.
Ich konnte auch feststellen, was hier im Forum schon oftmals bemängelt wurde: eine hohe Seitenwindempfindlichkeit und im Normalmodus eine Tendenz zum "schwimmen" bei höherem Tempo. Das mag auch den Reifen geschuldet sein, keine Ahnung. Auf jeden Fall ergibt sich für mich daraus die Bestellung des M-Fahrwerks, welches dem Sportmodus des aktiven (und teuren!) Fahrwerks ähneln soll. Das bedeutet für mich einen immer noch ausreichenden Komfort bei gleichzeitig besserer Straßenlage.

Sitze:
Die Komfortsitze sind sicherlich Super und die Sportsitze toll, das sollte das Premiumgestühl bei den Aufpreisen auch sein. Für mich war wichtig, daß die Seriensitze nicht abstinken und das tun sie nicht. Schon bei einer ersten Sitzprobe im Autohaus war ich positiv überrascht und auch nach 2 Stunden Autobahnfahrt habe ich nichts zu meckern.
Die Seriensitze sind straff, bieten sogar etwas Kontur und für mich (1,85m und 80kg) auch ausreichend Sitzfläche und Einstellbereich. Gerade die Einstellung geht sowohl über die Teilelektrik (Lehne und Sitz hoch/runter) wie auch über die Mechanik (vor/zurück, Neigung) kinderleicht.

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Zitat:

Original geschrieben von Lone_25



Beim Nachfolger des F11 wird es dann wieder eine Gewichtsreduktion um 180 kg geben und als Innovation gefeiert, da könnte ich drauf wetten😛

Soviel ist mal sicher 😁

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