Preisschraube bei Porsche: Ab wann ist sie überdreht?
Vor ein paar Tagen sah ich einen jetzt 12 Monate alten Test des neuen Cayenne S Coupé. Listenpreis ab € 113 k. Das war schon nach der stattlichen Preiserhöhung zum Modellwechsel auf das Facelift-Modell. 1 Jahr später steht das gleiche Fahrzeug sogar mit € 124 k in der Liste, also ca. 10% Mehrpreis, ohne dass sich irgendetwas geändert hätte (mit Ausnahme des Preisschilds).
Was sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings geändert hat, ist der Qualitätseindruck, speziell im Interieur. Drei Beispiele: Schaltkulisse und Schaltknauf wurden durch einen fitzeligen Plastiknippel ersetzt. Die Türöffner innen waren bisher aus Aluminium, jetzt sind das billigste Plastik-Hebelchen, wie sie auch bei Seat und Cupra verbaut werden. Die Abdeckung der Armaturen wurde nicht durch eine billigere Lösung ersetzt, nein, sie wurde gleich ganz gestrichen. In der Fachsprache nennt man solche Maßnahmen De-Contenting.
Preiserhöhung bei Mehrleistung und/oder besserer Ausstattung: gekauft. Deftige Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Produktabwertung: unangemessen.
Viele Teilnehmer in diesem Forum können sich einen Porsche leisten. Die Frage ist: Ab wann springen Kunden ab, weil sie der Preispolitik überdrüssig sind?
1932 Antworten
Zitat:
@Panamann schrieb am 8. Mai 2025 um 07:04:37 Uhr:
Alle 'unfreundlichen' PZ's machen sich das Leben selber (noch) schwerer, wenn sie bei Kundenmeinungsumfragen durch den Porsche Hauptsitz schlecht abschneiden sollten...
Viele trauen sich doch eh nicht, ihr PZ bei PAG schlecht zu bewerten, aus Angst, noch schlechter behandelt zu werden... (reine Vermutung meinerseits).
Greetz
@Panamann
wenn Du so positiv berichten kannst, warum nennst Du dann nicht auch "Dein" PZ? das interessiert andere im Forum ja auch und spornt vielleicht die negativeren Beispiele an, sich wieder anzustrengen... 😉
Zitat:@T(o)uranson schrieb am 8. Mai 2025 um 13:05:45 Uhr:
wenn Du so positiv berichten kannst, warum nennst Du dann nicht auch "Dein" PZ? das interessiert andere im Forum ja auch und spornt vielleicht die negativeren Beispiele an, sich wieder anzustrengen... 😉
Gerne: Porsche Zentrum in Locarno/Kanton Tessin/Schweiz.
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Wir werden ja bei Porsche gleich vier Mal zur Kasse gebeten:
1. Mit, im Vergleich zum Wettbewerb, ausgesprochen ambitionierten Listenpreisen.
2. Mit einer extrem restriktiven Rabatt-Politik.
3. Mit einer Serienausstattung, die der Preisklasse nicht ansatzweise angemessen ist.
4. Bei den Finanzierungskonditionen: Aktuell ruft Porsche einen Leasingfaktor von 1,4 auf, während z.B. Mercedes mit ca. 1.0 kalkuliert.
Stellt man jetzt einen Audi Q8 Hybrid neben einen Cayenne e-Hybrid mit weitgehend identischem Ausstattungsumfang, verlangt Audi weniger als die Hälfte der Leasingrate im Vergleich zum Cayenne. Bei aller Wertschätzung für Porsche Produkte: Das ist für mich nicht mehr nachvollziehbar.
Wobei ich nicht nachvollziehen kann, warum man bei Porsche zu Mond-Konditionen least und nicht bei einer anderen Leasinggesellschaft.
Da muss ich Dir recht geben. Nur, warum sollte sich der VW-Konzern mit seiner Bonität zu schlechteren Konditionen refinanzieren als eine X-beliebige Leasinggesellschaft? Nicht nachvollziehbar. Sieht man ja auch an den Leasingfaktoren der anderen Konzerntöchter, die teilweise auf bis zu 0,45 abtauchen. Da ist bis zu einem Leasingfaktor von 1,4 noch sehr viel Marge dazwischen. Warum also die Kunden zu einem Fremdanbieter ziehen lassen anstatt von vorneherein faire Konditionen einzuräumen?
Zitat:
@Panamera schrieb am 12. Mai 2025 um 17:30:06 Uhr:
Wobei ich nicht nachvollziehen kann, warum man bei Porsche zu Mond-Konditionen least und nicht bei einer anderen Leasinggesellschaft.
Zitat:
@Panamera schrieb am 12. Mai 2025 um 17:30:06 Uhr:
Wobei ich nicht nachvollziehen kann, warum man bei Porsche zu Mond-Konditionen least und nicht bei einer anderen Leasinggesellschaft.
Das konnte mir hier noch niemand plausibel erklären. Will die Story Jetzt nicht zum x-ten mal ausführen, daher nur so viel:
Porsche Angebot 992 Targa : 2.400 Euro pro Monat
Mein Auto Angebot : 1.450 Euro pro Monat
Der ein oder andere wollte mir damals erzählen, wie toll er im PZ behandelt wird und was er für tolle Ersatzwagen bekommt beim
Service. Wow.
Und das soll einen Preisunterschied von über 40.000 Euro auf die Laufzeit gesehen, rechtfertigen???
Also wenn ich so viel Geld verschenken würde, hätte ich es niemals geschafft, mir solche Autos leisten zu können.
Und nebenbei:
Mein PZ hat mich mit meinen beiden „fremdgekauften“ Fahrzeugen immer bestens und zuvorkommend behandelt und die Ersatzwagen waren überraschenderweise auch alle fahrtüchtige Porsche
Bei einem ikonischen Elfer kann sich es ja noch nachvollziehen, dass man sich auf die Suche nach Vergleichsangeboten macht, sofern solch ein Auto leasen will oder muss.
Aber bei den anderen Modellen, wo es von den Mitbewerben vergleichbares gibt, mache ich das Spielchen nicht. Da kaufe/lease ich eben ein Modell von einer anderen Marke. Ist wie ein Hotelaufenthalt: gehe ich seit Jahren ins das gleiche Hotel, die den Service und die Ausstattung beibehalten und nur die Preise erhöhen, dann kommt irgendwann der Punkt, wo ich mich eben nach einem anderen Hotel umsehe, in dem das Preis-/Leistungsverhältnis wieder stimmt. Da fange ich nicht an einschlägige online-Buchungsportale zu durchforsten, um noch irgendwo ein Zimmer von der Resterampe zum super Sparpreis zu ergattern, nur um mir das Stammhotel bei gleichbleibender Aufenthaltsfrequenz weiter leisten zu können.
Oder um auf Porsche zurückzukommen: Billige Türgriffe und rutschende Fußmatten wären mir auch keine 1450€ pro Monat wert. Da muss die Rate schon im dreistelligen Eurobereich (Brutto) liegen, dass ich das heute wieder akzeptieren würde.
Andere Mütter haben auch hübsche Töchter.
Zitat:
@Zetta350 schrieb am 12. Mai 2025 um 20:09:19 Uhr:
Porsche Angebot 992 Targa : 2.400 Euro pro Monat
Mein Auto Angebot : 1.450 Euro pro Monat
Was heißt "mein Angebot"? Finanzierung über Bank oder wie ist das zu verstehen?
Ach so über so einen Vermittler... hab da eben mal schnell reingeschaut. Ohne überhaupt einen Wagen konfiguriert zu haben steht da bereits ein monatlicher Preis von 1.808€ für einen Targa. Mit Uni-Lack und einer Menge Kunststoff innen drin. Wer es mag... Ansonsten völlig nackt die Karre. Wie man da auf 1.450€ kommt ist mir schleierhaft.
Edit: Mit 20.000€ Anzahlung klappts dann kommt man auf die 1.450€. Die Rechnung geht dann aber nicht auf die 20k sind weg.
Daher wäre ich über eine kurze Aufklärung dankbar.
Zitat:
@Kaltstrom schrieb am 13. Mai 2025 um 11:16:30 Uhr:
Ach so über so einen Vermittler... hab da eben mal schnell reingeschaut. Ohne überhaupt einen Wagen konfiguriert zu haben steht da bereits ein monatlicher Preis von 1.808€ für einen Targa. Mit Uni-Lack und einer Menge Kunststoff innen drin. Wer es mag... Ansonsten völlig nackt die Karre. Wie man da auf 1.450€ kommt ist mir schleierhaft.Edit: Mit 20.000€ Anzahlung klappts dann kommt man auf die 1.450€. Die Rechnung geht dann aber nicht auf die 20k sind weg.
Daher wäre ich über eine kurze Aufklärung dankbar.
Ich kann aus eigner Erfahrung sagen, wenn man Äpfel mit Äpfel vergleicht, ist meinauto.de deutlich günstiger als das Angebot von diversen PZ.
Es waren absolut identische Konfigurationen, gleiche Anzahlung und gleiche Laufzeit und beim PZ wurden auch entsprechende Rabatte auf den Endpreis gewährt, trotzdem war das Angebot von meinauto.de in der Summe deutlich günstiger und die Abwicklung über das ausliefernde PZ im Südosten von Deutschland vorbildlich, ich fühlte mich tatsächlich wie ein "premium" Kunde behandelt.
Zum eigentlichen Hauptthema Preisschraube überdreht, würde ich sagen, solange es genügend Leute gibt, die glauben einen Porsche fahren zu müssen, sei es aus Gründen von Image, Status, Qualitätsempfinden oder weil es ihnen einfach gefällt, kann Porsche am Preis drehen so lange sie wollen, sie werden trotzdem genug Fahrzeuge verkaufen.
Die Frage ob das Preis-Leistungs-Verhältnis noch stimmt, ist so alt wie die Automobilgeschichte selbst und muss jeder für sich beantworten.
Alternativen gibt es genug am Markt. Ich sage nur, viel Erfolg bei der Suche nach dem perfekten Fahrzeug das top Qualität, Luxus, Prestige, technologischen Fortschritt und günstige Preise in einem bietet.
Letztlich bleibt es doch ein subjektives Empfinden das uns zu unseren Entscheidungen führt, als Summe persönlicher Prioritäten.
Ich glaube hier im Forum ist auch viel enttäuschte Liebe zur Marke. Porsche war mal was besonderes und für das immer schon viele Geld hat man aber auch was besonderes Bekommen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall und das hat einige „Porsche-Herzen“ gebrochen.
Und dann zieht die Karawane weiter, wie man in den Zulassungszahlen deutlich sieht. Die meisten von uns können sich diese Autos leisten, weil wir alle rechnen können, aber keiner lässt sich gerne über den Tisch ziehen.