Preisschraube bei Porsche: Ab wann ist sie überdreht?

Porsche

Vor ein paar Tagen sah ich einen jetzt 12 Monate alten Test des neuen Cayenne S Coupé. Listenpreis ab € 113 k. Das war schon nach der stattlichen Preiserhöhung zum Modellwechsel auf das Facelift-Modell. 1 Jahr später steht das gleiche Fahrzeug sogar mit € 124 k in der Liste, also ca. 10% Mehrpreis, ohne dass sich irgendetwas geändert hätte (mit Ausnahme des Preisschilds).

Was sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings geändert hat, ist der Qualitätseindruck, speziell im Interieur. Drei Beispiele: Schaltkulisse und Schaltknauf wurden durch einen fitzeligen Plastiknippel ersetzt. Die Türöffner innen waren bisher aus Aluminium, jetzt sind das billigste Plastik-Hebelchen, wie sie auch bei Seat und Cupra verbaut werden. Die Abdeckung der Armaturen wurde nicht durch eine billigere Lösung ersetzt, nein, sie wurde gleich ganz gestrichen. In der Fachsprache nennt man solche Maßnahmen De-Contenting.

Preiserhöhung bei Mehrleistung und/oder besserer Ausstattung: gekauft. Deftige Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Produktabwertung: unangemessen.

Viele Teilnehmer in diesem Forum können sich einen Porsche leisten. Die Frage ist: Ab wann springen Kunden ab, weil sie der Preispolitik überdrüssig sind?

1934 Antworten

Porsche ruft für verschiedene Leistungsstufen der gleichen Hardware Aufpreise auf. Carrera, Carrera S und T setzen alle auf den 3-Liter-Chinaboxer. Golfkäufer fühlen sich sofort zu Hause. Im 991.1 gab es für den S-Aufpreis noch mehr Hubraum und der Einstieg startete mit 3,4 l.

GM USA bietet bei der Corvette ordentliche Individualisierungsmöglichkeiten von Sitzgurten (6 Farben), Leder (7), Kombination Leder mit Stoff oder Leder mit Leder, kompletter Innenraum einfarbig. Standardmäßig geblockte Kombinationen können gegen einen dreistelligen Aufpreis freigeschaltet werden. Kein Kunde muss als Bittsteller bei Sonderwunsch klingeln.
Targaoption muss auch niemand extra kaufen.

Porsche versucht zwar die Kaufbereitschaft mit knalligen Lackfarben zu wecken, am Ende stolpert der Hersteller wie alle deutschen Hersteller über seine Aufpreispolitik und Business Cases. Zusätzlich zum abgehobenen Preis.

.. nee für das Beifahrerdisplay wird auch extra kassiert, ebenso für eine z.B. JBL Premium HIFI Anlage 😁

Hat einer ne Ahnung wie gut die C8 fährt? Ich hatte mal das Vergnügen mit einer C6, ich bin da mit eher mässiger Freude in das Plastikauto eingestiegen und war total (positiv) überrascht.

Zitat aus der aktuellen ams: "Zumal er sich trotz Ausstattungsplus - schau an - 500 Euro unterhalb seines Vorgängers einordnet." Das Fahrzeug: Der neue Audi A6.

Zumindest bei Audi scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass die Zahlungsbereitschaft von Unternehmen wie von Privatkunden endlich ist. Deshalb die erste, zarte, Trendwende. Die wird auch bei Porsche nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn von produzierten, aber unverkauften Fahrzeugen lassen sich keine Dividenden ausschütten.

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Zitat:@xkman schrieb am 13. April 2025 um 12:37:15 Uhr:

Zitat aus der aktuellen ams: "Zumal er sich trotz Ausstattungsplus - schau an - 500 Euro unterhalb seines Vorgängers einordnet." Das Fahrzeug: Der neue Audi A6.

Zitat:

Zumindest bei Audi scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass die Zahlungsbereitschaft von Unternehmen wie von Privatkunden endlich ist. Deshalb die erste, zarte, Trendwende. Die wird auch bei Porsche nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn von produzierten, aber unverkauften Fahrzeugen lassen sich keine Dividenden ausschütten.

Dein Wort in des Vorstandes Ohr…

Zitat:

@St80249 schrieb am 13. April 2025 um 12:38:16 Uhr:


Zitat:@xkman schrieb am 13. April 2025 um 12:37:15 Uhr:

Zitat aus der aktuellen ams: "Zumal er sich trotz Ausstattungsplus - schau an - 500 Euro unterhalb seines Vorgängers einordnet." Das Fahrzeug: Der neue Audi A6.

Zitat:

@St80249 schrieb am 13. April 2025 um 12:38:16 Uhr:



Zitat:

Zumindest bei Audi scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass die Zahlungsbereitschaft von Unternehmen wie von Privatkunden endlich ist. Deshalb die erste, zarte, Trendwende. Die wird auch bei Porsche nicht mehr lange auf sich warten lassen, denn von produzierten, aber unverkauften Fahrzeugen lassen sich keine Dividenden ausschütten.

Dein Wort in des Vorstandes Ohr…

Die Dinge werden sich regeln, wenn auch unschön.

Leider schauen die jungen Manager nicht zurück und sind den Realitäten völlig entrückt. Es würde der umsicht/Demut sehr gut tun in die Zeiten zu schauen, als Porsche für harley Motoren entwickeln musste und für Mercedes Motoren bauen, um über die Runden zu kommen. Und nein das ist nichts völlig anderes. Denn entgegen der heutigen Meinung, war damals 2+2=4 und heute auch noch!

Beste Grüße conchecco

@St80249:
Werde morgen ein Päckchen mit Hörgeräten nach Zuffenhausen schicken.

Innenraumqualität soll nachgelassen haben. Deutliche Kritik vom ADAC. Was sagt die AMS dazu? Wenn Audi 600 Euro an den Materialien spart und 500 Euro weitergibt, ist das Auto am Ende weiterhin zu teuer. Ein ehrliches Eingeständnis sieht anders aus.

Generation 6 war in Sachen Sitzkomfort wenig berauschend. Kannst die C8 ungesehen kaufen, wenn dich die C6 überrascht hat. 😁 Sollte in der aktuellen Lage nicht allzu schwer sein einen Händler mit Lagerfahrzeugen zu finden. Händler suchen, Probefahrt buchen, den Missionar im Porscheforum spielen und Blume die Gründe für den Wechsel schreiben.
Im Laufe des Jahres steht noch ein Facelift mindestens des Innenraums an. Am oberen Leistungsende erhalten in jedem Fall die Amis noch eine Erweiterung.

911:
3 Liter
3 Liter
3 Liter mit ein bisschen Leichtbau, kleinerer Tank
3.6 Liter+Elektro
4 Liter mit nur 7 Gängen, in verschiedenen Varianten

Corvette:
6.2
6.2 + Elektro
5.5 Hochdrehzahl
5.5 + Turbo
5.5 + Turbo + Elektro

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Komplexität im Kleinen wirtschaftlich sinnvoll ist. Allein drei verschiedene Leistungsstufen des 3l-Chinaboxers vorzuhalten, und es ist nicht nur die Software, ist unnötiger Aufwand. Zwischen Carrera und Turbo S wird welche Leistungsspanne liegen? Am Ende wahrscheinlich keine Verdopplung. Basismodell mit der höchsten Ausbaustufe und gut.
Hinzu kommt noch das 7G-PDK welches nicht austerben will. Porsche entwickelte eine Leichtbaukupplung für den S/T. Ein optional nur 84 Liter fassender Tank für den Carrera T. Komplexität um der Komplexität willen.

Ferrari und Lamborghini halten es noch simpler. Kunden müssen nur in die Individualisierung investieren.

„Händler suchen, Probefahrt buchen, den Missionar im Porscheforum spielen und Blume die Gründe für den Wechsel schreiben.“

Als ob den das interessieren würde. Bei @knolfis ursprünglichen Kommentar müssten dem alle Lampen angehen.

Hier im Forum juckt es ihn und die Vorstandsriege nicht. Schließen sich einige langjährige Porschefahrer zusammen ,tragen die Probleme in die Öffentlichkeit, und sei es die lange Wartezeit auf einen Ölwechsel, entsteht eine ganz andere Rhetorik in der Diskussion. An einem Bein vom Stuhl sägen reicht aus.

Knackpunkt ist die Ernsthaftigkeit. Am Ende entscheidet jeder selbst wie er mit den Problemen umgeht. Ist das eine Erzählung in der dritten Person nach der Devise "Porsche hat Probleme (wen juckts?)" oder beeinflusst es die eigene Wahrnehmung der Marke und der Wechsel zur Corvette, zu Ferrari, Lamborghini, Audi steht wenigstens im Raum.

Eine Liedzeile aus "Otto und die Schlümpfe" lautet:

...das geht uns am Arxxx vorbei...

Man kann den Eindruck gewinnen, dass diese Textzeile in der Zuffenhausener Teppichetage eine gewisse Eigendynamik entwickelt hat. Dumm nur, wenn Kunden und Interessenten plötzlich die gleiche Liedzeile trällern.

Hat jemand Kontakte zur schreibenden Zunft? Handelsblatt, Manager Magazin oder Wirtschafts Woche? Bei den dreien würde ich am ehesten erwarten, dass die Vögel in Zuffenhausen das sehen. Der letzte große Artikel im MM über Blume und Porsche kam mit Sicherheit nicht gut dort an, war aber sauber recherchiert.

Ich stehe als Interviewpartner gerne zur Verfügung. 😉

Zitat:

@xkman schrieb am 13. April 2025 um 12:37:15 Uhr:


Zitat aus der aktuellen ams: "Zumal er sich trotz Ausstattungsplus - schau an - 500 Euro unterhalb seines Vorgängers einordnet." Das Fahrzeug: Der neue Audi A6.

Zumindest bei Audi scheint sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass die Zahlungsbereitschaft von Unternehmen wie von Privatkunden endlich ist. Deshalb die erste, zarte, Trendwende.

Na ja, dafür wurde am Kofferraumvolumen gespart. 466 l im A6 Avant PHEV sind für einen Kombi ein Witz, dann kann man auch gleich einen A/Q5 kaufen.

Zitat:

@Nebelluchte schrieb am 13. April 2025 um 20:32:56 Uhr:


Hier im Forum juckt es ihn und die Vorstandsriege nicht. Schließen sich einige langjährige Porschefahrer zusammen ,tragen die Probleme in die Öffentlichkeit, und sei es die lange Wartezeit auf einen Ölwechsel, entsteht eine ganz andere Rhetorik in der Diskussion. An einem Bein vom Stuhl sägen reicht aus.

Knackpunkt ist die Ernsthaftigkeit. Am Ende entscheidet jeder selbst wie er mit den Problemen umgeht. Ist das eine Erzählung in der dritten Person nach der Devise "Porsche hat Probleme (wen juckts?)" oder beeinflusst es die eigene Wahrnehmung der Marke und der Wechsel zur Corvette, zu Ferrari, Lamborghini, Audi steht wenigstens im Raum.

Genau das ist das Problem, die Manager sitzen in ihren Walter-Knoll/USM-Büros und singen das Lied "Was juckts die dt. Eiche, wenn eine Wildsau sich an ihr reibt?"

Leider hat nicht jeder Kunde die Markenauswahl in seiner Nähe, daher bleibt ihm manchmal nichts anderes übrig, als auf Porsche zurückzugreifen, weil dessen Händlernetz noch mit am dichtesten von allen genannten Sportwagenmarken ist.

Bei mir ist es z. B. so, dass ich zwei PZ in Radius von 40 km habe, vier sogar im Radius von rd. 70 km. Will ich einen Ferrari erwerben/warten/reparieren lassen, muss ich mind. 120 km weit fahren, oder ins Ausland, da wäre die Ferrari-Vertretung noch näher. Lamborghini und Maserati sind noch weiter weg und AM ist schon eine zwei Tages-Trip, gleiches gilt für die Corvette.

Ich würde eher wieder von Porsche eine Stufe runter gehen, erstens bin ich nicht ganz so vermögend und zweitens sehe ich den Gegenwert Geld<->Auto da nicht mehr.

Das wäre dann eher A/MB/BMW, mit Schmerzen zugegeben, aber dafür nicht so teuer fürs viele Plastik im Innenraum wie Porsche. Bei Corvette ist es am Ende der Service, ich müsste ziemlich weit fahren.

Schade eigentlich, ich dachte ich hätte nach meiner BMW Enttäuschung eine neue Heimat gefunden. Jetzt ist es eher eine Zweckehe.

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