Preisschraube bei Porsche: Ab wann ist sie überdreht?

Porsche

Vor ein paar Tagen sah ich einen jetzt 12 Monate alten Test des neuen Cayenne S Coupé. Listenpreis ab € 113 k. Das war schon nach der stattlichen Preiserhöhung zum Modellwechsel auf das Facelift-Modell. 1 Jahr später steht das gleiche Fahrzeug sogar mit € 124 k in der Liste, also ca. 10% Mehrpreis, ohne dass sich irgendetwas geändert hätte (mit Ausnahme des Preisschilds).

Was sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings geändert hat, ist der Qualitätseindruck, speziell im Interieur. Drei Beispiele: Schaltkulisse und Schaltknauf wurden durch einen fitzeligen Plastiknippel ersetzt. Die Türöffner innen waren bisher aus Aluminium, jetzt sind das billigste Plastik-Hebelchen, wie sie auch bei Seat und Cupra verbaut werden. Die Abdeckung der Armaturen wurde nicht durch eine billigere Lösung ersetzt, nein, sie wurde gleich ganz gestrichen. In der Fachsprache nennt man solche Maßnahmen De-Contenting.

Preiserhöhung bei Mehrleistung und/oder besserer Ausstattung: gekauft. Deftige Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Produktabwertung: unangemessen.

Viele Teilnehmer in diesem Forum können sich einen Porsche leisten. Die Frage ist: Ab wann springen Kunden ab, weil sie der Preispolitik überdrüssig sind?

1919 Antworten

Konsumverzicht ist das einzige, das da wirkt.

Zitat:

@Panamera schrieb am 16. März 2025 um 14:13:54 Uhr:


Konsumverzicht ist das einzige, das da wirkt.

Exakt. Der Kunde entscheidet was er kauft. Und nur dies spüren auch irgendwann die Entscheidungsträger. So wie momentan gerade. Ich habe es dem freundlichen PZ Verkaufsleiter auch freundlich gesagt und auch nochmals freundlich schriftlich kurz in einem Satz begründet und mich für die Probefahrt und das Angebot bedankt, als er nochmal per email nachgehakt hatte . Ich denke schon, daß die bei ehemaligen Kunden und potentiellen Kunden die sie ernst nehmen, die Kritik an irgendeiner Stelle oder Meeting weitergeben, erstrecht wenn sich die Kritikpunkte wiederholen. Zumindest wenn es auch gleichzeitig in China und USA ebenfalls schlecht läuft. Peinlich dass die meisten deutschen Youtuber inzwischen quasi völlig kritiklos über jedes neue Auto berichten nur damit sie wieder bei den Premieren eingeladen werden inkl. Hotel, Trip und Verköstigung. Und dann 1:1 das Marketinggelaber in den Videos weitergeben.

Guter Beitrag. Volle Zustimmung

Immerhin fragt bei Porsche noch jemand nach. Bei BMW kam bei mir nach der Probefahrt nichts. Kein Nachfragen, kein Feedback, null Interesse ein Auto zu verkaufen. Da braucht man sich dann um Nachfragerückgang nicht wundern, habens scheinbar nicht nötig.

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Das ist einfach schlecht bei Motor-Talk: Dass man nur EIN like pro Eintrag vergeben kann 🙂

Zitat:

@Panamera schrieb am 16. März 2025 um 09:34:51 Uhr:


Zur G-Klasse habe ich eine ganz andere Meinung. Nicht nur optisch für mich ein Rätsel, diese vollkommen überteuerte "Kutsche" zu kaufen. Das Marketing hat hier Höchstleistungen vollbracht und einen unberechtigten Kult erzeugt. Wer will Bitteschön mit sowas durch die Gegend fahren?

Ich würde sagen, u.a. die Art von AMG-Klientel aus dem Kiez mit denen man nichts zu tun haben will. 😉

Zitat:

@LBJ5000 schrieb am 16. März 2025 um 06:10:45 Uhr:


Als ich das erste Mal mit einer G Klasse etwas zügiger unterwegs war, hatte ich zunächst gedacht, dass die Spur komplett verstellt war. Von den massiven Windgeräuschen ganz zu schweigen.
Ist keinesfalls ein Fahrzeug für die Langstrecke sondern eher für die Fahrt zum nächsten Eisladen.

Neben dem "alten" Defender ist die G Klasse das kultigste Auto fürs Reittunier (als Teilnehmer, nicht Besucher).

Zitat:@LBJ5000 schrieb am 16. März 2025 um 17:02:21 Uhr:

Zitat:

Ich würde sagen, u.a. die Art von Klientel aus dem Kiez mit denen man nichts zu tun haben will. 😉

OT: Genau das war der Grund warum ich damals meinen G (W463) hergegeben habe.
Ich habe alle gefahren W463, L663 und L316… (siehe Sig.) und fahre seit 1,5 Jahren einen Macan III. Die oben genannten Fahrzeuge sind komplett was anderes. Also hört auf die Dinger mit einem Cayenne zu vergleichen. Macht das mit einem GLE63er… wenn überhaupt.
OT aus und BTT 😉
Grüße 😎

Die "Vollsortimenter" befinden sich im Gegensatz zu den BEV-only-Anbietern in einem furchtbaren Dilemma:
- Für die komplexen PHEVs und ICEs fallen vergleichsweise hohe Produktionskosten an.
- Das hat bisher nicht sonderlich geschmerzt, da die BEVs auch nicht gratis vom Band liefen.
- Nun werden Akkus und e-Motoren der BEVs fast täglich billiger und auch noch performanter.
- Die Vollsortimenter (Porsche, Audi, BMW, Mercedes) müssen ihre PHEVs und ICEs vor Kannibalisierung durch BEVs schützen. Sonst können sie den non-BEV-Strang gleich dicht machen.
- Währenddessen geben die BEV-only Anbieter die Kostenvorteile vermehrt an ihre Kunden weiter.
Man kann jetzt schon erkennen, dass vergleichbare BEVs in Kürze deutlich preiswerter verkauft werden als ihre BEV und PHEV Pendants. Wie will Porsche dieses Dilemma lösen? Einen taycan zu 60% des vergleichbaren Panamera offerieren? Für das verantwortliche Management muss das ein Höllenritt sein, vergleichbar der Quadratur des Kreises.

Zitat:

@xkman schrieb am 16. März 2025 um 17:38:55 Uhr:



Man kann jetzt schon erkennen, dass vergleichbare BEVs in Kürze deutlich preiswerter verkauft werden als ihre BEV und PHEV Pendants.

@xkman

? meinst du vielleicht ... ihre ICE und PHEV Pendants. ?

Dafür kann aber der Händler nichts. Nichts für die Lieferzekiten, die Produktpalette, die Ausstattungdetails, denn der Händler ist doof, der hat kein Diplom im Marketing und sowieso keine Ahnung.
Klagen der Händler über die Händlerbetreuung prallen bei den Vorgesetzten ab. Passieren tut da gar nichts. Ich als Autoverkäufer habe den Kunden immer den Brief vorgeschrieben, den sie dem Werk schicken sollen, wenn nichts mehr ging. Deren Brief landet in der Kundenbetreuung und diese macht dem Händlerteam des Werkes, der Disposition dann Dampf.
Der Händler hat Null Stimme beim Werk!! Er darf nur die Überproduktionen vermarkten, den Kunden bei Laune halten, wenn sein Fahrzeug erst später produziert wird und deshalb auch die bestellte Farbe nicht mehr lieferbar ist, genau für sein Modell, wobei mit einem anderen Motor die Farbe völlig problemlos verfügbar wäre.
Statt das sie froh sind einen Auftrag zu haben und die Kiste einfach nach Kundenwunsch produzieren, egal ob da ein Extra aus dem Programm geflogen ist. Gab es vorher, war vorher baubar, also einfach bauen.

Zitat:

@xkman schrieb am 16. März 2025 um 16:40:49 Uhr:


Das ist einfach schlecht bei Motor-Talk: Dass man nur EIN like pro Eintrag vergeben kann 🙂

Ja möchtest du mehrmals danken für so einen Mist? Ich finde solche Kommentare vollkommen daneben und von oben herab.

Alleine der Satz „wie kann man mit sowas durch die Gegend fahren“? Was ist denn das für eine überhebliche Herabwürdigung aller G klasse Fahrer? Und das hat nichts damit zu tun, dass ich selbst einen fahre.

Es ist völlig in Ordnung , wenn man den G hässlich, überteuert oder sonstwas findet. Alles Geschmackssache. Meine eigene Frau findet den Wagen ehrlicherweise schrecklich und sagt immer, das wäre ein fahrender Kühlschrank.
Was nicht ok ist, Leute in Schubladen zustecken, auf Grund eines Autos. Eines Autos !!!
Man sollte doch immer respektvoll bleiben. Leben und leben lassen.

Ein Beispiel aus der Nachbarschaft. Der Sohn fährt einen komplett getunten und umgebauten BMW E46. Das Ding sieht absolut schlimm und prollig aus. Katastrophe hoch 10.
Er selbst ist aber ein netter höflicher Kerl, der alles andere als prollig oder assi ist. Wird aber sicher von solchen Leuten auf der Straße erstmal so abgestempelt. Gleiches Bild wie beim G. Da ist man für viele entweder Zuhälter oder Dealer.

Da fällt mir folgender Spruch ein:
Die wahren Prolls sind die, die sich abfällig über ein anders Auto äußern und nicht die, die ein anderes Auto fahren.
Wenn jemand versucht, über mehrere Postings wiederholt den Cayenne so dermaßen und Gebetsmühlenartig schlecht zu reden und die G-Klasse über allem erhaben darstellt, muss er sich nicht wundern, eventuell auch mal einstecken zu müssen. 😉 Was würde denn passieren wenn man dies im Mercedes Forum praktizieren würde? Also von mir aus kann ja auch jeder fahren was er will aber aufdrängen oder einreden lasse ich mir nichts.

@dukerobert:
Richtig. Habe ich leider verwechselt. Danke für die Richtigstellung.

@Zetta350:
Mein Like hat sich auf den Fahrzeugtyp bezogen, nicht auf die pauschale Kategorisierung der Nutzer. Ist aber meinerseits nicht in Ordnung, weil ja der gesamte Beitrag bewertet wird. Sorry.

Lasst uns doch endlich die leidige G Diskussion beiseite und wenden wir uns wieder dem Threadtitel zu. Die Diskussion hat hier niemandem geholfen ausser Vorwürfe und Fronten zu verhärten.

@xkman
Wollte erst Argumentieren, dass wir beim Verbrenner ja auch deutlich günstigere Autos haben und die Leute trotzdem all die Jahre den Aufpreis zum Porsche bezahlt haben. Aber wenn ich so drüber nachdenke sprichst du hier natürlich einen sehr guten Punkt an. Bei den Verbrennern war es für die Hersteller einfach für Modelle mit “grossen” Motoren einen heftigen Aufpreis zu verlangen. Wenn man sich zum Beispiel die Preisdifferenz bei BMW zwischen 318i und 340i Anschaut dann liegen da Welten dazwischen. Kann mir doch niemand erzählen dass das die teurere Fertigung und die bisschen M Zierelemente rechtfertigt. Und das ist bei jedem Hersteller so, die Aufpreise für Sprünge in der Motorenpalette sind zum Teil heftig (selbst Ausstattungsbereinigt).
Jetzt kommen aber BEVs für 50 Tsd mit 600PS. Das schüttelt diese Strategie natürlich durch. Und das ist tatsächlich ein Problem für die Preisgestaltung.
Beim Macan muss man schon in 4S Territorium gehen damit man etwa die Leistung eines halb so teuren Model Y hat. Und natürlich war Leistung auch bei den Verbrenner nicht alles - es war aber schon bisher immernur teuren Modellen vorenthalten.
Man kriegt zudem fast das Gefühl, dass die Vollsortimenter wie BMW und Audi ihre BEV absichtlich etwas kastrieren (bei Motorleistung) um das Preisgefüge zu den Verbrennern nicht völlig auf den Kopf zu stellen. Da hat es wiederrum ein reiner Elektrohersteller einfacher. Der kann einfach jedem Modell viel Leistung geben, so wie es einfach wirtschaftlich Sinn ergibt. Der Aufpreis in der Fertigung von schnelleren Motoren ist dort ja deutlich geringer.

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