Preisschraube bei Porsche: Ab wann ist sie überdreht?

Porsche

Vor ein paar Tagen sah ich einen jetzt 12 Monate alten Test des neuen Cayenne S Coupé. Listenpreis ab € 113 k. Das war schon nach der stattlichen Preiserhöhung zum Modellwechsel auf das Facelift-Modell. 1 Jahr später steht das gleiche Fahrzeug sogar mit € 124 k in der Liste, also ca. 10% Mehrpreis, ohne dass sich irgendetwas geändert hätte (mit Ausnahme des Preisschilds).

Was sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings geändert hat, ist der Qualitätseindruck, speziell im Interieur. Drei Beispiele: Schaltkulisse und Schaltknauf wurden durch einen fitzeligen Plastiknippel ersetzt. Die Türöffner innen waren bisher aus Aluminium, jetzt sind das billigste Plastik-Hebelchen, wie sie auch bei Seat und Cupra verbaut werden. Die Abdeckung der Armaturen wurde nicht durch eine billigere Lösung ersetzt, nein, sie wurde gleich ganz gestrichen. In der Fachsprache nennt man solche Maßnahmen De-Contenting.

Preiserhöhung bei Mehrleistung und/oder besserer Ausstattung: gekauft. Deftige Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Produktabwertung: unangemessen.

Viele Teilnehmer in diesem Forum können sich einen Porsche leisten. Die Frage ist: Ab wann springen Kunden ab, weil sie der Preispolitik überdrüssig sind?

1867 Antworten

Wenn das so einfach wär dann müsste der Q5 Macan ja nächstes Jahr erscheinen oder? So schnell geht das aber nicht mit Prüfverfahren, Zulassungen etc etc. Mit dem ICE Macan kann man frühstens 2027 (beim Kunden!) rechnen, alles andere halte ich für utopisch. Ich lass mich gern eines besseren belehren wenns früher soweit ist. Aber das ist definitiv eine zu lange Zeit, wer weiss was bis dahin mit Porsche passiert. Und das nur weil man das Jahre lang verschlafen hat und jetzt hauruckmässig ohne langfristige Planung reagieren muss.

Bei der e-Auto Diskussion halte ich mich raus, auf 100 Seiten wurde hier alles schon gesagt. Ist auch wirklich nicht der Fokus dieses Threads.

Ich bin gespannt was für ein Macan dann vorgestellt wird.

Aber was wird mit dem E Macan? On der weiter produziert oder gar eingestellt wird obwohl er erst erschienen ist…

Ich bezweifle dass er eingestellt wird, man wird wohl erstmal schauen wie sich die Zahlen entwickeln. Es gibt ja auch nicht nur Deutschland und so katastrophal sind die Zahlen des eMacan auch wieder nicht. In der Schweiz zB hat er es in die Top10 der e-Auto Zulassungen dieses Jahr geschafft. Solange der Anteil an Elektroautos weiter steigt gibt es keinen Grund dort wieder zurück zu rudern. Täten sie das nicht mehr oder gehen sie global zurück ist das natürlich eine andere Geschichte. Politisch steht auch immernoch das Verbrennerverkaufsverbot im Raum für 2035, auch wenn ich da persönlich nicht dran glaube. Einfach dem Kunden die Wahl des Antriebs überlassen, das was wir hier schon seit 100 Seiten predigen. Elektro rausnehmen wär auch wieder das Gegenteil.

Angeblich soll der ICE Macan ja nichtmal Macan heissen sondern einen neuen Namen kriegen.

Zitat:
@MatC21 schrieb am 1. August 2025 um 10:04:46 Uhr:
Wenn das so einfach wär dann müsste der Q5 Macan ja nächstes Jahr erscheinen oder? So schnell geht das aber nicht mit Prüfverfahren, Zulassungen etc etc. Mit dem ICE Macan kann man frühstens 2027 (beim Kunden!) rechnen, alles andere halte ich für utopisch.

Na so schnell geht es jetzt nun auch nicht. Ein Fahrzeug innerhalb von 12 Monaten auf die Beine zu stellen. Die Prüfverfahren und Zulassungen kann man zum Großteil umgehen, wenn der Macan IV als Derivat des Q5 verkauft wird. War beim Macan I - III auch nicht anders, war offiziell ein Derivat des Q5 der ersten Generation.

2027 wäre aber realistisch. Fraglich ist, was mit dem Cayenne passiert. Vielleicht wird die 4. Generation ja doch rein elektrisch und man setzt auf das Modell darüber (intern K1 genannt), welches ja schon immer mit Verbrenner geplant war.

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Zitat:
@LBJ5000 schrieb am 1. August 2025 um 09:35:37 Uhr:
Da hast Du aber immer noch nicht das Hauptproblem geklärt. Wieviel Prozent der Bürger in Deutschland haben ein Haus und wieviel dagegen eine Mietwohnung?
Das wird nämlich von einigen hier immer schnell vergessen die ein Eigenheim mit Solar auf dem Dach besitzen oder beim Arbeitgeber eine Lademöglichkeit haben.
Jetzt nehmen wir mal an man hat das ganze so attraktiv gestaltet, dass der erste Teil der Bevölkerung alle ein E Auto gekauft haben. Und was ist mit dem Rest die selbst wenn sie wöllten, ihren PKW gar nicht laden können. Und dann kommen wir nämlich auch schon zum nächsten Problem. Mein Bekannter arbeitet bei den Stadtwerken. Die schütteln jetzt schon mit dem Kopf wenn die hören was die Pläne und Träume zu diesem Thema sind.
Man hat nämlich für mein Empfinden einen gravierenden Fehler gemacht. Man hätte erst die Infrastruktur schaffen müssen und dann alles andere.
Ergo: Man kann die Entwickung vorantreiben wie man will aber das nützt nichts wenn die Hersteller die Fahrzeuge bauen aber es dann an den Kunden fehlt die sie überhaupt nutzen können.

Naja, 75% aller privater PKW in Deutschland haben Zugang zur privaten Stellplätzen. Die anderen 25% laden eben beim Supermarkt, Arbeitgeber, Sport, Kino, Theater oder am Schnelllader wie früher beim Tanken.
Das ist nun wirklich nicht das Problem (mehr). Zumal es heute schon mehr Ladepunkte gibt als es früher Tankstellen gab.

Zitat:
@holgor2000 schrieb am 1. August 2025 um 11:20:32 Uhr:
Naja, 75% aller privater PKW in Deutschland haben Zugang zur privaten Stellplätzen. Die anderen 25% laden eben beim Supermarkt, Arbeitgeber, Sport, Kino, Theater oder am Schnelllader wie früher beim Tanken.
Das ist nun wirklich nicht das Problem (mehr). Zumal es heute schon mehr Ladepunkte gibt als es früher Tankstellen gab.

Ist das so?Kann durchaus sein. Im Alltag der Großstädte sehe ich endlose häuserschluchten und total zugestellte Straßen . Alle 100m mal ein ladepunkt mit zeitbegrenzung. Wahrscheinlich wird das insgesamt vom ländlichen Raum übertroffen.

Beste Grüße conchecco

Zitat:
@conchecco schrieb am 1. August 2025 um 14:41:33 Uhr:
Ist das so?Kann durchaus sein. Im Alltag der Großstädte sehe ich endlose häuserschluchten und total zugestellte Straßen . Alle 100m mal ein ladepunkt mit zeitbegrenzung. Wahrscheinlich wird das insgesamt vom ländlichen Raum übertroffen, also relativiert.
Beste Grüße conchecco

Und genau dort stehen ja auch grundsätzlich dicke Porsche an Porsche…(/s)

Zitat:
@MatC21 schrieb am 1. August 2025 um 15:49:30 Uhr:
Und genau dort stehen ja auch grundsätzlich dicke Porsche an Porsche…(/s)

Das ist dann in besagten Großstädten tatsächlich in Teilen so, aber ich weiss was du meinst, wobei die elektromobilität ja ein Marken und klassenübergreifendes thema ist. Für bestimmte Bereiche funktioniert das sehr gut, da ist dann oft das tradiditions/emotionsthema hinderlich.

Aber alles zu genüge gekaut, ich persönlich finde da sollte jeder seinen Weg finden. Ich bin inzwischen relativ leidenschaftslos was Alltag und berufsfahrten angeht, solange ich meine verbrennrschätzchen privat noch liebhaben darf.

Beste Grüße conchecco

@LBJ5000

Weiter vorne hast Du richtigerweise ausgeführt, dass nicht alle Autofahrer über eine eigene Garage und damit Lademöglichkeit verfügen. Einverstanden.

Heute hat Herr Zipse angekündigt, dass der neue Klasse iX3 in 10 Minuten 350 km laden kann. Alle BEVs neuster Bauart und der gehobenen Preisklasse werden diese oder eine höhere Ladegeschwindigkeit anbieten müssen. Ladezeiten werden das neue 0-100 km/h. Gleiche Performance erwarte ich kurzfristig auch von Porsche, denn kaum einer von uns wird für mehr Geld weniger Leistung kaufen. Damit ist aber das Argument der Nichtverfügbarkeit einer privaten Lademöglichkeit hinfällig.

Bei Klein- und Kompaktwagen hingegen ist Dein Vortrag nach wie vor stichhaltig. Erst mit Umstellung auf 800 V wären auch diese Fahrzeugklassen ein vollwertiger ICE Ersatz.

Außerdem haben Porschebesitzer meist eine Garage oder zwei, drei. Eine in dem Eigenheim, eine im Wochenendhaus und eine in der Firma. Diese Clientel sollte also außen vor sein. Selbst mehrere Wallboxen und die Installationskosten sollten zu stemmen sein. Selbst wenn man aus Versehen draußen für 89 Cent/kWh lädt, wird das nicht so weh tun im Geldbeutel. Der prädistinierte Kunde für ein BEV, der meist auch mehr CO2 persönlich hat, wie der Durchnittsverdiener und deshalb mit gutem Beispiel vorangehen darf/soll/kann.

Von dem her war die Porsche Strategie eigentlich richtig voll aufs BEV zu setzen.

Da hast Du aber eine etwas überzogene Vorstellung. Klar wohnen Porsche Besitzer nicht in der Platte. Aber es gibt viele die einfach nur zur Miete wohnen oder nur ein kleines Haus mit begrenzten Möglichkeiten haben.

Zitat:
@85mz85 schrieb am 2. August 2025 um 09:18:18 Uhr:
Außerdem haben Porschebesitzer meist eine Garage oder zwei, drei. Eine in dem Eigenheim, eine im Wochenendhaus und eine in der Firma. Diese Clientel sollte also außen vor sein. Selbst mehrere Wallboxen und die Installationskosten sollten zu stemmen sein. Selbst wenn man aus Versehen draußen für 89 Cent/kWh lädt, wird das nicht so weh tun im Geldbeutel. Der prädistinierte Kunde für ein BEV, der meist auch mehr CO2 persönlich hat, wie der Durchnittsverdiener und deshalb mit gutem Beispiel vorangehen darf/soll/kann.
Von dem her war die Porsche Strategie eigentlich richtig voll aufs BEV zu setzen.

Den Jet hast Du vergessen. Aber mit dem E-Auto zum Jet...? 🤔

Ist schon erstaunlich was so manche Leute für Vorstellungen haben.

Zitat:
@85mz85 schrieb am 2. August 2025 um 09:18:18 Uhr:
Außerdem haben Porschebesitzer meist eine Garage oder zwei, drei. Eine in dem Eigenheim, eine im Wochenendhaus und eine in der Firma. Diese Clientel sollte also außen vor sein. Selbst mehrere Wallboxen und die Installationskosten sollten zu stemmen sein. Selbst wenn man aus Versehen draußen für 89 Cent/kWh lädt, wird das nicht so weh tun im Geldbeutel. Der prädistinierte Kunde für ein BEV, der meist auch mehr CO2 persönlich hat, wie der Durchnittsverdiener und deshalb mit gutem Beispiel vorangehen darf/soll/kann.
Von dem her war die Porsche Strategie eigentlich richtig voll aufs BEV zu setzen.

ich wüsste nicht wieso ich mich für verursachtes CO2 verantwortlich fühlen soll. Dieses „shaming“ kenne ich nur aus dem europäischen insbesondere dem DACH Raum.

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