Preisschraube bei Porsche: Ab wann ist sie überdreht?
Vor ein paar Tagen sah ich einen jetzt 12 Monate alten Test des neuen Cayenne S Coupé. Listenpreis ab € 113 k. Das war schon nach der stattlichen Preiserhöhung zum Modellwechsel auf das Facelift-Modell. 1 Jahr später steht das gleiche Fahrzeug sogar mit € 124 k in der Liste, also ca. 10% Mehrpreis, ohne dass sich irgendetwas geändert hätte (mit Ausnahme des Preisschilds).
Was sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings geändert hat, ist der Qualitätseindruck, speziell im Interieur. Drei Beispiele: Schaltkulisse und Schaltknauf wurden durch einen fitzeligen Plastiknippel ersetzt. Die Türöffner innen waren bisher aus Aluminium, jetzt sind das billigste Plastik-Hebelchen, wie sie auch bei Seat und Cupra verbaut werden. Die Abdeckung der Armaturen wurde nicht durch eine billigere Lösung ersetzt, nein, sie wurde gleich ganz gestrichen. In der Fachsprache nennt man solche Maßnahmen De-Contenting.
Preiserhöhung bei Mehrleistung und/oder besserer Ausstattung: gekauft. Deftige Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Produktabwertung: unangemessen.
Viele Teilnehmer in diesem Forum können sich einen Porsche leisten. Die Frage ist: Ab wann springen Kunden ab, weil sie der Preispolitik überdrüssig sind?
1867 Antworten
Zitat:
@LBJ5000 schrieb am 23. Juli 2025 um 15:52:46 Uhr:
Das stimmt. Den GT4 RS habe ich mittlerweile nun schon in einigen PZ stehen sehen.
Aktuell sind 97 GT4 RS und 198 Spyder RS als Neuwagen sofort verfügbar. Preisspanne von 251.000€ bis 157.000€.
Zitat:
@LBJ5000 schrieb am 23. Juli 2025 um 09:08:13 Uhr:
Naja hier wird halt viel dramatisiert und da steckt offensichtlich der Wunsch dahinter, dass Porsche die Preise endlich senkt damit man sich auch mal wieder einen leisten kann. Und dabei wird tatsächlich viel Bashing betrieben. Wenn die Marke so schlecht ist und sogar der chinesische Markt mittlerweile als Alternative herangezogen wird, dann verstehe ich nicht warum man hier seitenweise das Forum befüllt anstatt einfach der Marke den Rücken zu kehren. Sogar das völlige Verschwinden der Marke vom Markt wurde schon prophezeit. Aber scheinbar ist es dann doch nicht so sondern der Wunsch nach erschwinglichen Preisen oder Sondermodellen einfach sehr hoch um sich den Traum zu erfüllen. Und diejenigen die sich anderweitig für eine Marke entschieden haben oder werden, ist auch okay aber dann ist es auch mal gut und man muss das nicht mantraartig hier kommunizieren. Kurz gefasst, seit 108 Seiten kommt hier nichts produktives und man dreht sich im Kreis.
mittlerweile gibt es sehr viele an potentiellen Käufern, die sich sehr wohl einen Porsche leisten können, aber bei den Preisen nicht mehr leisten wollen….und die Entwicklung ist für Porsche viel gefährlicher….
cayenne Panamera oder 992 gts deutlich jenseits der 220 t€ funktionieren einfach nicht mehr so…-zu mal bei den angebotenen LF….
Schließe mich meinem Vorredner an. Für mich ist ein Porsche ein Hybrid aus einem Nutzgegenstand und einem Luxusartikel. Auf die Modewelt übertragen wie eine Fendi Handtasche, kostet so um die € 4-5 k. Man kann darin Einkäufe und seine Habseligkeiten verstauen, aber wirklich dringend benötigt wird eine Fendi-Tasche wohl nicht.
So verhält es sich auch mit einem Porsche: Man kann mit ihm zum Supermarkt oder zum Sportclub, aber das kann man mit anderen, preiswerteren Autos ebenfalls. Die Idee, durch höhere Preise Exklusivität und "haben will" Effekte zu generieren, hat genau die von @BoCly beschriebene Grenze erreicht, ja, für einige eben auch überschritten. LVMH ist ein weiteres gutes Beispiel für diesen Trend und Kering hat sich bestimmt keinen neuen CEO geholt, weil es aktuell so toll läuft.
Ähnliche Themen
Zitat:
@BoCly schrieb am 23. Juli 2025 um 18:14:03 Uhr:
mittlerweile gibt es sehr viele an potentiellen Käufern, die sich sehr wohl einen Porsche leisten können, aber bei den Preisen nicht mehr leisten wollen….und die Entwicklung ist für Porsche viel gefährlicher….
cayenne Panamera oder 992 gts deutlich jenseits der 220 t€ funktionieren einfach nicht mehr so…-zu mal bei den angebotenen LF….
Vor allem, wenn gleichzeitig zu den steigenden Preisen die Qualität reduziert wird! Da reagieren die meisten noch empfindlicher drauf, als auf steigende Preise. Ich komme mir da persönlich vera..... vor!
Das PZ Leipzig bietet aktuell zwei 911 Neuwagen ohne TZ für jeweils 10% unter Liste an, das PZ Bonn ein 911 Cabrio für 11,5% unter Liste. Ebenfalls ein Neuwagen. Beim GTS scheint aktuell bei 5% Schluss zu sein.
"Das PZ Leipzig bietet aktuell zwei 911 Neuwagen ohne TZ für jeweils 10% unter Liste an, das PZ Bonn ein 911 Cabrio für 11,5% unter Liste. Ebenfalls ein Neuwagen. Beim GTS scheint aktuell bei 5% Schluss zu sein."
Der T (Neuwagen) wurde mir a priori und ohne Verhandeln (!) mit einem Nachlass von knapp 11% angeboten. Als Marktbeobachter kann man konstatieren: Die neuen 992.2 stehen vielfach schon seit Monaten "unberührt" in den Verkaufshallen.
@MB400D:
Die Preise aus o.a. Beitrag sind Angebotspreise von der Porsche HP. 2-3% extra, vielleicht auch über eine angehängte Gratis- approved für die Jahre 3 und 4, halte ich für machbar. Dass die Basis-911er lange und "unberührt" im PZ stehen, habe ich ebenfalls beobachtet, selbst im hoch frequentierten PZ Berlin Franklinstraße.
Ca. 150 k für ein sparsam ausgestattetes Basis 911 Cabrio ist einfach eine stattliche Eintrittsschwelle. Viele derer, die bereits einen 911 besitzen, scheinen sich zurückzuhalten und abzuwarten. Und die Erstkunden schlucken sicherlich, was bereits die "billigste" Variante ihres Lieblingsautos kostet. Was allerdings für den 911 spricht: Weit und breit ist kein vergleichbarer Wettbewerber im Angebot. Porsche bewegt sich mit diesem Auto förmlich im luftleeren Raum. Dafür darf man schon eine Prämie fordern, so lange man es nicht übertreibt.
Bei der VW Tochter geht’s auch weiter bergab. Und man gesteht sich den mangelnden Absatz von E Fahrzeugen ein. Die Geister die ich rief.
Zitat:@xkman schrieb am 25. Juli 2025 um 02:10:16 Uhr:
@MB400D:Die Preise aus o.a. Beitrag sind Angebotspreise von der Porsche HP. 2-3% extra, vielleicht auch über eine angehängte Gratis- approved für die Jahre 3 und 4, halte ich für machbar. Dass die Basis-911er lange und "unberührt" im PZ stehen, habe ich ebenfalls beobachtet, selbst im hoch frequentierten PZ Berlin Franklinstraße. Ca. 150 k für ein sparsam ausgestattetes Basis 911 Cabrio ist einfach eine stattliche Eintrittsschwelle. Viele derer, die bereits einen 911 besitzen, scheinen sich zurückzuhalten und abzuwarten. Und die Erstkunden schlucken sicherlich, was bereits die "billigste" Variante ihres Lieblingsautos kostet. Was allerdings für den 911 spricht: Weit und breit ist kein vergleichbarer Wettbewerber im Angebot. Porsche bewegt sich mit diesem Auto förmlich im luftleeren Raum. Dafür darf man schon eine Prämie fordern, so lange man es nicht übertreibt.
Ich finde das die MgmbH durchaus Alternativen zum 911er hat für mich war das ja erst kürzlich der Weg. Fahrdynamisch mithalten können die mittlerweile problemlos wenn man mal die GT Fahrzeuge außen vor lässt und das ganze mit einer sehr umfangreichen Grundausstattung und preislich geradezu ein Schnäppchen zum 11er.
Nicht nur BMW hat Alternativen, diese gibt's auch von MB als AMG GT (beginnt bei knapp 115 k€) oder eben die gute alte Corvette, die ebenfalls deutlich günstiger als ein Elfer ist.
Beide haben natürlich ein anderes Antriebskonzept (AMG Motor vorne, Corvette in der Mitte) aber beide gibt's mit V8 statt mit B6.
Zitat:@knolfi schrieb am 25. Juli 2025 um 08:20:43 Uhr:
Nicht nur BMW hat Alternativen, diese gibt's auch von MB als AMG GT (beginnt bei knapp 115 k€) oder eben die gute alte Corvette, die ebenfalls deutlich günstiger als ein Elfer ist. Beide haben natürlich ein anderes Antriebskonzept (AMG Motor vorne, Corvette in der Mitte) aber beide gibt's mit V8 statt mit B6.
Du hast nicht Unrecht, zur C8 da ist das Händlernetz doch recht dünn und die würde mit meinem 718 Spyder konkurrieren welchen ich nicht abgeben will. Als Coupe als Alltagsauto ist mir der M2 deitlich geeigneter. Ein Mercedes auch AMG kommt für mich nicht infrage da ist zuviel was nicht passt.
Zitat:@knolfi schrieb am 25. Juli 2025 um 08:20:43 Uhr:
Nicht nur BMW hat Alternativen, diese gibt's auch von MB als AMG GT (beginnt bei knapp 115 k€) oder eben die gute alte Corvette, die ebenfalls deutlich günstiger als ein Elfer ist. Beide haben natürlich ein anderes Antriebskonzept (AMG Motor vorne, Corvette in der Mitte) aber beide gibt's mit V8 statt mit B6.
Beim AMG GT bin ich nicht dabei, bei 175k€ Basis für den GT 55 mit 476 PS nehme ich dann doch lieber den 911 Carrerd S. Der ist dann immerhin 300kg leichter.
Die Aufpreisliste von MB beim AMG GT ist Porschewürdig…absolute Mondpreise.
Zitat:
@St80249 schrieb am 25. Juli 2025 um 09:01:54 Uhr:
Beim AMG GT bin ich nicht dabei, bei 175k€ Basis für den GT 55 mit 476 PS nehme ich dann doch lieber den 911 Carrerd S. Der ist dann immerhin 300kg leichter.
Die Aufpreisliste von MB beim AMG GT ist Porschewürdig…absolute Mondpreise.
Ja aber als Gebrauchte schaut das schon anders aus. Wenn man Jung kauft muss man natürlich mit mehr Wertverlust rechnen aber der Einstieg ist einfacher.