Powershift: 1) Während der Fahrt in "N"? / 2) Getriebe adaptiv? 3) S-Modus
Hallo,
zwei Fragen zum Powershift-Getriebe:
1) Kann ich während der Fahrt bedenkenlos auf "N" (neutral) schalten um den Wagen rollen zu lassen?
Oder Schadet das dem Getriebe?
2) Ist das Powershift-Getriebe "adaptiv" oder "lernfähig"?` Sprich passt es seine Schaltstrategie an die Fahrweise des Fahrers an? Wenn ja, wie kann man es so "trainieren" wie man will? Durch manuelle Schalteingriffe?
3) Details zum S-Modus: Schaltet das Getriebe im S-Modus nur später? Oder ändern sich auch andere Parameter? Schaltet es womöglich schneller und/ oder härter? Oder die Motorbremskraft ist aufgrund von sich nicht (teilweise) öffnender Kupplungen größer etc.?
Beste Antwort im Thema
Während der Fahrt in N schalten tut man zum Beispiel bei Aquaplaning, analog dem treten der Kupplung.
Und natürlich kann man das, habe ich schon bei 1xx km/ h getestet.
Wozu sollte das auch nicht gehen ??
Ja, das Getriebe ist insofern lernfähig dass es bestimmte Fahrbedingungen erkennt und dann anders schaltet.
Zu den Bedingungen gehören zum Beispiel bergauf und bergab fahren, fahren in grösseren Höhen ( Luftdruck und Motorleistung niedrieger ) und fahren mit Geschwindigkeitsregelanlage.
Ausserdem werden die Schaltpunkte je nach Gaspedalstellung angepasst.
30 Antworten
Die Ersparnis durch das Ausrollen (AutomotivSprache: Segeln) liegt im fehlenden Motorbremsmoment.
Geschickt eingesetzt kann man (mei einem Schalt-Wagen) den Wagen somit deutlich länger rollen lassen ohne Gas geben zu müssen, was wenn der Gang drin ist. (Wenn ich den Wagen "stärker" verzögern will lasse ich beim Handschalter einfach den Gang drin. Bei modernen Automatiken mit "Segelfunktion" tippe ich minimal auf die Bremse, schon Schließen die Kupplungen und ich kann den Wagen mit Motorbremsmoment und Schubabschaltung auslaufen lassen bzw. leicht verzögern)
Quasi 500m rollen mit 0,6l/h versus: 250m mit 0l/100km und 250m mit 6l/100km.
Genau aus diesem Grund werden heute vermerht Automatik- und Doppelkupplungsgetriebe mit einer (meist abschaltbaren) Segelmöglichkeit ausgestattet. So weit ich weis einige VW und die 8-Gang-Automatik bei BMW.
(Ford steht laut Aussage auf Ihrer eigenen Homepage für "fordschrittliche Autos..." Features wie eben Segeln, Start/Stop oder mehr als 6-Gänge bei der Automatik sucht man aber vergeblich :-()
Zurück zur eigentlichen Frage:
Nach dem es ja keine "automatische" Segelfunktion gibt. Kann ich das Manuell "einleiten" indem ich auf Neutral schalte - ohne dem Getriebe zu schaden?
Moin,
als mal ganz ehrlich. Ich fahre auf der Autobahn mit Tempomat und der regelt besser als ein Fuß.
Zudem würde ich mir nicht den Streß machen das Getrieb in "N" schalten, wenn das Streckenprofil sich ergibt.
Zitat ein
Aus einem Online Auto News:
Vorteile der Schubabschaltung bleiben
Nach Erfahrungen, die VW mit Probanden gemacht hat, soll das Dahingleiten ("Segeln"😉 im Freilauf auch das Fahrverhalten ändern: Sie fahren gleichmäßiger, was den Verbrauch senkt. Die Vorteile der Schubabschaltung und die Motorbremse in Situationen wie Bergabfahrt oder Stadtverkehr bleiben dennoch erhalten. Denn wenn man die Bremse nur antippt, auf M (manuell) oder S (Sport) schaltet oder ein Schaltpaddel bedient, wird sofort wieder eingekuppelt.
Zitat aus:
Gruß
Ist ja richtig. Die Funktion der Motorbremse wird dadurch nicht überflüssig. Rechne doch einfach mal das Beispiel von corsa636 nach.
Aber das ist auch nur ein kleiner Teil aller möglichen Einsparungen. Wenn Dir der kleine Schubser des Automatikhebels zu stressig ist, bist Du doch nicht dazu gezwungen. Aber mich interessiert jedenfalls auch eine fundierte Antwort auf die Ausgangsfrage.
Ich hab's mal gegoogelt! Zu frage eins:
Kommt nicht von mir, vllt hilfts trotzdem weiter!
im Getriebe sitzen Schaltkupplungen und ein Bremsband.
Wird während der Fahrt auf N Geschaltet, löst sich eine der vielen Kupplungen, und Rutscht durch. Eigentlich kein Thema, aber!!! Die kupplungen sind ganz feine und Hoch sensible Lammellen, die kaum einen Milimeter Belag haben. Da sie im Großteil aus einem Speziellen Papier bestehen, ist das Durchrutschen, auch nur kurz Tödlich, vor allem unter Last!!
Deshalb gibt es bei Automatikgetrieben einen Ströhmungswandler, und ein Bremsband. Das Bremsband ist hingegen den Schaltkupplungen um ein Vielfaches solider.
Stellt euch das Vereifacht so Vor:
erst wird die Schaltkupplung hydraulisch Betätigt, es folgt das Bremsband, eine Verbindung zum Radsatz ist hergestellt. Beim Gasgeben, wird nun das drehmoment vom Wandler erhöht, und das Fahrzeug setzt sich in Bewegung. Während der schaltvorgänge wird immer wieder das Bremsband gelöst, dann kommen noch Freilaufnaben ins Spiel die Kupplungen werden dann in verschiedenen Reihenfolgen geschaltet, und das bremsband zieht an, und wieder besteht eine Verbindung in einer anderen Übersetzung.
Umgekehrt in Bewegung, rutschen die Kupplungen durch, und verschleißen ganz ganz Schnell. Mag oft gut gehen, aber der Tod des Getriebes ist dann schon Geschrieben.
Also immer schön auf D lassen, auch bei stehenden Fahrzeug bei Roter Ampel. Dann bleibt das Getriebe sehr sehr lang Treu. Getriebeöl auch mal wechseln. Lebensdauerfüllungen bei Automatikgetrieben gibt es nicht, auch wenn viel damit geworben wird.
Gruß
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Ich persönlich schalte mein s-max auch nicht in N, da es auch meiner und anderer Leute meinung hier kein Sinn macht. Eben wegen der schubabschaltung. So Dolle verzögert das Getriebe doch auch nicht wenn man sich einfach ausrollen lässt und man spart etwas Kraftstoff.
Stülpt doch ma ein condom übern Auspuff und lasst den Motor an. Innerhalb kürzester zeit is das Ding voller Stickoxid, Kohlenwasserstoffe und sonstigen Gammel.
Die schubabschaltung macht dann dicht und der rotz geht nicht inne Luft.
Nur eine Einfall von mir. Also nicht steinigen!
Mal eben abschleppen darf man ein powerhift ja auch nicht. Vllt weil die ölpumpe oder so aus ist und das Getriebe sich dadurch zerlegt. Wenn man nu bei hohen Geschwindigkeiten auf N schaltet, könnte es ja sein das die Pumpe zu wenig Öl wegen zu niedrieger Motordrehzahl pumpt....
Is nur Theorie von mir oder völliger Quatsch, wie gesagt: nicht steinigen😉
Betrifft das gegoogelte denn auch das Powershift Getriebe oder geht es da um die Wandlerautomatik ?
Es bezieht sich auf eine Wandlerautomatik und ist auch da schon veraltet, m.W. sind Bremsbänder noch Stand der Technik aus den 90zigern oder älter. Viele Wandlerautomaten hatten oder haben wohl auch den Hinweis im Handbuch, während der Fahrt nicht in N zu schalten. Diesen Hinweis habe ich aber im Focus-Handbuch für das Powershift nicht gefunden?
Dass bei einem DKG wie dem Powershift oder dem DSG zumindest der Freilauf technisch problemlos ist, beweisen VW, Volvo und BMW bei den neuesten Generationen der Getriebe. Volvo auch mit "unserem" Getrag-Powershift, BMW verbaut wohl auch Getrag. Es ist also technisch machbar und offensichtlich ein Baustein der Hersteller zur Senkung der Flottenverbräuche. Ob das aber auch gefahrlos mit unserer Version in den Fords durch Schalten in N machbar ist, oder ob da eventuelle Schäden z.B. durch erhöhten Verschleiß zu erwarten sind, ist hier die Frage, die noch nicht beantwortet wurde.
Irgendwie scheint es aber noch Missverständnisse zu geben, wann das "Segeln" in N sinnvoll ist. Gemeint ist hier z.B. nicht das Auskuppeln vor einer roten Ampel im Stadtverkehr, um dann die Bremsen zu benutzen. Das wäre unsinnig, weil hier die Motorbremse dank Schubabschaltung verschleißfreier und verbrauchsfrei arbeitet. Immer wenn eine Verzögerung erwünscht ist, ist die Motorbremse erste Wahl, soweit in der Fahrsituation möglich.
Es gibt aber auch eine Menge Fahrsituationen, in denen das Rollen in N (oder Freilauf) Sinn ergibt, weil hier keine Verzögerung durch das Motorschleppmoment erwünscht oder sinnvoll ist.
Das PowerShift Getriebe ist vom Prinzip her ein klassisches Schaltgetriebe oder besser gesagt sind es eigentlich 2 Schaltgetriebe die abwechselnd genutzt werden. Wer sich traut bei einem Schaltgetriebe während der Fahrt den Leergang einzulegen der kann dies genauso beim PS machen. Ich bin so mutig und nutze, wenn es sinnvoll ist, ebenfalls N zum Segeln.
@norbert...
Das bezieht sich wohl nicht so auf'n powershift
War schon etwas älter. Mir hat aber ma son fordfuzzi erzählt das da auch schleifbänder drin sein sollen, deshalb sei der 60tsder getriebeölwechsel so wichtig.
@die andren die auf N schalten
Was sind das denn für sinnvolle Situationen im Alltag, wo ihr meint es Sinn macht in N zu schalten?
Bei Gelegenheit werde ich es mal testen auf der gleichen Strecke bei gleicher Geschwindigkeit, mich ab dem gleichen Anhaltspunkt mit D und einmal auf N Rollen zu lassen, um zu sehen wie weit ich Rolle. Glaube nicht das es ein großer Unterschied sein wird, mal sehen. (Fahr aber auchn s-max)
Abgesehen vom etwas höheren Verbrauch, finde ich das Fahrverhalten dann auch etwas wabbelich und gefühllos an der Lenkung.
Und...
Was meint ihr denn zu der Theorie mit der ölpumpe?
Is doch nicht so Abwägig oder? Weniger Motordrehzahl= weniger Öldruck, und somit weniger Schmierung!
Apschleppen darf man den s-max jedenfalls nicht so ma eben.
Gilt das fürn Focus auch?
Such Dir am Besten ein leichtes Gefälle auf der Landstraße. Oft gelingt es im Leerlauf die Geschwindigkeit nur geringfügig zu ändern, während die Motorbremse deutlich verzögert. Geeignete Strecken erkennt man meist gut am Momentanverbrauch des Tempomaten. Pendelt der unterhalb von 2 l, arbeitet der Motor nur noch gegen seine eigenen Verluste und die des Getriebes.
Der Effekt dürfte beim S-Max aber geringer ausfallen als beim Focus, da letzterer einen kleineren Luftwiderstand und weniger Masse besitzt. Die Reifenwahl spielt ebenfalls eine Rolle.
Die Ölpumpe des Getriebes wird bestimmt elektrisch betrieben. Ich glaube nicht, dass die von der Drehzahl abhängt?
@gregstar: Danke für Deinen Beitrag. Klingt ermutigend. Allerdings gibt es durchaus auch Unterschiede zwischen einem Handschalter und zumindest dem großem Powershift mit seinen Nasskupplungen. Das Auskuppeln in N kann man durch ein leichtes Ruckeln spüren. Keine Ahnung, ob sich der Vorgang auf die Lebensdauer auswirkt. Es wäre mal interessant zu erfahren, ob das auch in der Volvo-Variante jedesmal beim Freilauf vorkommt, oder ob das dort anders realisiert wird.
Der leichte Ruck beim Schalten auf N kommt von den Kupplungen. Da es sich beim PS im Focus/Mondeo/S-Max um die Variante mit nassen Kupplungen handelt haben diese Prinzip Bedingt immer einen leichten Kraftschluss. N bedeutet aber auch beim PS wie beim Handschalter, dass kein Gang eingelegt/vorgewählt ist --> das ist der Ruck den man im Stand spürt sobald auf N geschalten wird und sich die "2 Schaltgetriebe" entspannen.
Die Ölpumpe wird grundsätzlich immer an der Motorabtriebsseite angeflanscht, somit ist immer eine Druckversorgung vorhanden. (Solange die VKM läuft.) Das Problem beim Abschleppen ist, dass hier die Getriebeabtriebsseite von den Rädern angetrieben wird. Hier sitzt aber keine Pumpe und da N gewählt ist findet kein Kraftschluss bis zur Pumpe statt --> kein Öldruck!
Beim Abschleppen fördert die Pumpe zwar nicht, aber beim Segeln fördert die Ölpumpe spätestens bei Leerlaufdrehzahl wieder konstant Öl. Deshalb sollte es bei laufendem Motor eigentlich kein Problem sein.
Und bei ausgeschaltetem Motor verhindern zumal Rückschlagventile dass Relevante Bauteile durch den Stillstand trocken laufen. Aber das ändert nichts daran dass beim Abschleppen kein Förderdruck vorhanden ist...
Ich muss mich hier auch mal einschalten.
Das "Segeln" ist rein physikalisch sinnvoll, wenn man genau weiss das man eine längere Strecke ausrollen kann. Durch das Beschleunigen vorher steckt man Energie ins Auto, diese ist dann als kinetische Energie im Auto gespeichert. Geht man nun "nur" in die Schubaschaltung, also Fuß vom Gas, wird diese kinetische Energie mit der Motorbremse abgebaut. Der Motor fungiert hier eher als Kompressor und verballert recht zügig durch das Komprimieren und Ansaugen die gespeicherte Energie , und das Auto bremst so aktiv ab. Man ist sehr viel früher auf der reduzierten Geschwindigkeit und muss dann den Rest der Strecke wieder Gas geben.
Beim Segeln benutzt man die gespeicherte kinetische Energie und um viel weiter zu Rollen. Man kommt weiter ohne wirklich Gas zu geben, der Motor benutzt hier nur den Leerlauf und verbraucht entsprechend Kraftstoff. Es hängt stark vom Auto, den Reifen, der Fahrbahn, den angeschalteten Verbrauchern und anderen Faktoren ab welche von beiden Aktionen am meisten Energie spart. Aber unsinnig ist Segeln auf jeden Fall nicht!
@candy-men,
die Antwort hat jetzt sechs Jahre gebraucht?