Porsche Strategiewechsel
Porsche richtet seine Strategie neu aus. Reine BEV Modelle (Macan / Boxster) sollen als Basis für ICE Versionen weiterentwickelt werden.
Zudem hat Porsche massive Probleme in China.
Wo geht die Reise hin und was heißt das für Porsche als Hersteller?
https://www.elektroauto-news.net/.../...echnologieoffenheit-verbrenner
1522 Antworten
Zitat:
@Pfeffermuehle schrieb am 25. August 2025 um 20:56:24 Uhr:
Ich hatte vor einem guten Jahr eine seeehr ausgiebige Probefahrt mit einem Taycan FVL RWD gemacht, darunter auch 200km Bleifußfahrt (Silvester) auf der AB. Irgendwann gesellte sich ein Audi S6 Diesel dazu und wir bildeten eine Art harmonisches Geschwader. Und waren ja auch ähnlich motorisiert. Und hatten beide Spass.
kurz gesagt, im Durchzug, bei jeder Geschwindigkeit (bis zum Abregeln) war der Taycan DEUTLICH besser, bedingt durch die höhere mögliche Endgeschwindigkeit hätte der S6 mich ab und an mal auf- und überholen können, was aber beim nächsten Rausbeschleunigen wieder egalisiert worden wäre. Hätte ich nicht das Basismodell gefahren wäre er chancenlos gewesen.
Insofern würde schon behaupten, dass leistungsgleiche Fahrzeuge einer Klasse sich in Summe wenig geben. Allerdings gibt es inflationär betrachtet diese Leistung beim eAuto für weniger Geld.
500+x PS Verbrenner sind gefühlt im Alltag selten, BEV häufiger vertreten.
Das Problem bei 200 km Bleifuß ist, dass du dann an die Ladesäule musst und der S6 Diesel vermutlich locker nochmals die gleiche Strecke Bleifuß weiterfahren kann. Die 18 bis 20 Minuten Vorsprung, die du an der Lädesäule verbringst, kannst du nicht mehr einholen. Der S6 fährt dir somit davon. 🙂
Immer wieder interessant, wie jede Diskussion zum Thema Ansprechverhalten, Punch, Drehmoment, kein Lag im Anzug, kein ruckelndes Getriebe, etc. so verbogen wird, dass es am Ende um die Reichweite geht, weil dies die einzige Disziplin ist, bei der ein Verbrenner noch eine Chance hat. Merkwürdig nur, dass bei einem Turbo oder RS nie das Argument der Reichweite kommt. Da ist es dann egal 😉 Es werden Edge-Cases konstruiert, die in (meinem) Lebensalltag keine Relevanz haben, weil sie einfach nicht vorkommen. Bspw. "400 km Bleifuß". Völlig irrelevant. Dafür beschleunige ich gefühlt 100 Mal auf jeder Fahrt und genieße das Gefühl wie der E-Antrieb meinen Input am Strompedal umsetzt. Etwas, was bisher kein Verbrenner SUV auch nur Ansatzweise so konnte.
Bei mir ist es nicht die Reichweite, die ist bei vielen v8 auch unzureichend. Bei mir ist es schlicht und einfach das feeling des ganzen Pakets. Das kann und sollte man auch nicht diskutieren. Das hat man, oder auch nicht. Wobei ich es lieber nicht hätte, da die Zukunft elektrischen sein wird.
Dann werde ich etwas einfaches im Alltag fahren und ab und an solange möglich etwas aus der Garage holen. Sollte das nicht mehr möglich sein, was ich in meinem Lebenszyklus nicht glaube, würde ich in die Garage gehen und den Wagen nur mal laufen lassen, um Sound und mechanische Vibrationen zu spüren.
Im übrigen erwarte ich nicht, dass viele das verstehen.
Beste Grüße conchecco
Ähnliche Themen
Sagt mal Leute, geht es hier wieder um BEV gegen ICE oder wie?
Mister 2000, das ist schön das sie auf BEV stehen, interessiert hier aber keinen.
Das Problem bei der Diskussion ist ,dass hier immer wieder verklärte EV-Jünger aus dem Busch springen, die ständig die Überlegenheit des Elektroantriebes zu propagieren versuchen. Der Elektroantrieb steckt noch in den Kinderschuhen, denn
- er ist ineffizient bei höheren Geschwindigkeiten. Der Verbrauch nimmt im Vergleich zum Verbrenner überproportional zu
- Die Reichweiten sind zu gering
- Die Ladezeiten durch kabelgestütztes Laden zu lang. Besser und schneller wäre die Batterien (wie bei der Fernbedienung) zu wechseln.
- Die Technik schnell veraltet, da die Entwicklung aktuell exponential steigt.
- Der CO2-Abdruck in der Herstellung und im Betrieb schlechter als beim Verbrenner
- Die Batterielebensdauer kürzer als bei einem fossilen Brennstoff-Antrieb.
- der Wertverlust (noch) höher als beim Verbrenner.
Vorteile sind das direkte Drehmoment, der wartungsfrei/einfache Antrieb und das man billig hohe Leistungen anbieten kann sowie der geräuschärmere Fahrbetrieb.
Ob sich der E-Antrieb durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Porsche war ja schon vor 100 Jahren Pionier in Sachen Elektromobilität, es hat sich aber seit über 100 Jahren nicht durchgesetzt. Der vermeintliche Durchbruch kam erst durch die staatliche Förderung, also politikgewollt. Das wird sich kein Staat auf Dauer leisten können und ich vermute, dass die EV-Technologie nur eine Übergangslösung sein wird.
Daher ist es richtig, dass Porsche den Fehler erkannt hat, nur auf EV zu setzen und jetzt zurückrudert, um sich wieder bereiter in der Antriebspalette aufzustellen. Dann können auch alle Kundeninteressen bedient werden: EV-Jünger, Petrolheads und die, die in beiden Welten zuhause sind (wie ich 🙂). Vorausgesetzt, man übertreibt es nicht bei der Preisgestaltung, aber darum geht's ja im anderen Thread.
Jetzt müsst ihr euch aber mal entscheiden ob ihr eine ICE / BEV Diskussion wollt oder nicht, aber immer sagen, dass man sie nicht will und dann wieder eine neue starten, ist irgendwie unlogisch 😉
Das Problem bei der Diskussion ist, dass hier immer wieder verklärte ICE-Jünger aus dem Busch springen, die ständig die Überlegenheit des Erdöl-Verbrenner-Antriebs zu propagieren versuchen. Der Erdöl-Verbrenner-Antrieb steckt noch in den Kinderschuhen, denn
1. Er ist ineffizient. Bei einem Pkw mit Verbrennungsmotor wird nur etwa 20–30 % der eingesetzten Energie tatsächlich in Vortrieb umgesetzt. Der Rest geht größtenteils als Wärme verloren.
2. Die Reichweiten sind zu gering ist kein Argument für die allermeisten Menschen, denn die fahren keine >400 km am Stück im Alltag, also ca. 90.000km im Jahr (bei nur 220 Fahrtagen).
3. Die Tankzeiten sind zu lang. Ich kann weder daheim tanken, wenn mein Auto in der Garage steht und ich schlafe, noch wenn ich einkaufe oder mal einen Café trinke.
4. Die Technik veraltet. Abgassystem, Motor, zig verschiedene Steuergeräte. Ölwechsel, Ölfilter, Zündkerzen, etc. Alles enorm fehleranfällig und wartungsintensiv. Das hält ja nicht mal zwei Jahre, ohne Service und geschweige denn 300.000 km total.
5. Der CO2 Abdruck ist eine Katastrophe. Moderne BEVs sind nach ca. 20.000 km Laufzeit besser und zwar viel besser. Von den ökonomischen Folgen für unsere Volkswirtschaft wollen wir erst gar nicht reden.
6. Die Lebensdauer des Autos ist kürzer als bei einem BEV.
7. Niemand wird in 5 bis 10 Jahren noch Verbrenner im Alltag fahren wollen.
Da gebe ich dir Recht, zumal auch einige Argumente nicht ganz passen.
Egal, lasst uns zurückkommen auf die Strategie.
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 26. August 2025 um 10:16:32 Uhr:
Da gebe ich dir Recht, zumal auch einige Argumente nicht ganz passen.
Egal, lasst uns zurückkommen auf die Strategie.
Sehr gerne 👍
Auf der IAA stehen der 992 Turbo S und wohl der BEV Cayenne, vermutlich wird es auch einen Ausblick auf die zukünftige Strategie geben.
Man darf gespannt sein.
Nächste Woche wissen wir mehr.
Zitat:
@knolfi schrieb am 26. August 2025 um 08:26:00 Uhr:
Das Problem bei 200 km Bleifuß ist, dass du dann an die Ladesäule musst und der S6 Diesel vermutlich locker nochmals die gleiche Strecke Bleifuß weiterfahren kann. Die 18 bis 20 Minuten Vorsprung, die du an der Lädesäule verbringst, kannst du nicht mehr einholen. Der S6 fährt dir somit davon. 🙂
Schön wenn Fremde glauben zu wissen wann ich laden hätte müssen, aber nicht musste.
Es ging mir im konkreten Beispiel (Nürnberg-München) um den aus meiner Sicht objektiven Vergleich, dass sich halbwegs leistungsgleiche Fahrzeuge in Bezug auf die Antriebstechnik in dem beschriebenen Szenario nichts schenken.
Wir mussten beide weder laden noch tanken. Keiner hatte Vorsprung. Jeder hatte Spaß. Keiner musste aufs Klo.
Den in dieser Situation irrelevanten Langstreckenvergleich erspare ich, da er in meinem Fall eh anders laufen würde. Unabhängig vom Antriebskonzept.
Zum Thema: In Sachen Strategie hätte ich Porsche empfohlen, die Laufzeit der Verbrenner 718+Macan, wie beim Cayenne, zu strecken, was aber vor 4 Jahren hätte entschieden werden müssen.
Jetzt würde ich die Empfehlung aussprechen, den Kurs zu halten. In 3-4 Jahren neue Verbrenner neu zu bringen halte ich für unvernünftig. Ausnahme: Begehrte Klein-/Sonderserien bei hochemotionalen Autos. Da ist dann auch die Preisschraube nicht so schnell ab.
Der Massenmarkt wird elektrisch. Auch für Porsche. Nur halt nicht so schnell wie erhofft.
Vielleicht hätte ich "nach 200km" schreiben sollen, dann wäre es eindeutig gewesen. Bin oft genug Taycan gefahren und bei Landstrassentempo haben die eine Reichweite von 320 km angezeigt. Gut war entweder ein Turbo oder ein 4S.
Würde ich 240 oder im Falle Turbo 260 "Pedal to the Medal" fahren, wäre nach 200 km der Akku sicherlich nicht mehr der üppig Geladenste.
400 km in zügiger Fahrweise (>220 km/h wenn frei) schafft wohl kein Taycan.
Da denkt der S6 TDI-Fahrer mal über einen ersten Tankstopp nach.
Ich bin schon mal gespannt was die ganzen BEV Strategen machen werden wenn diese E-Blase endgültig platzen wird. Die ganzen namhaften Hersteller kehren ja nun offensichtlich zur altbewährten Technik und der Vernunft zurück, nachdem sie vorschnell auf den politischen Irrsinn aufgesprungen sind aber nun um ihre Existenz bangen müssen.
Nee, die Meinung teile ich überhaupt nicht. Die E-Autos sind gekommen, um zu bleiben. Nicht so wie von Politik und Herstellern gewünscht, keine Frage man hat den Kunden völlig außer Acht gelassen, aber sie sind im Kommen. Sicherlich wird sich die Batterietechnik noch deutlich weiterentwickeln als heute. Und das wird noch dauern. Aber m.E. hat der Verbrenner keine lange Zukunft mehr. Die ist nicht 2035 zu Ende sondern eher 2050, aber es geht einfach nicht ewig so weiter.
Veränderung tut weh und nicht umsonst ist Veränderungsmanagement eine eigene Disziplin in der Wirtschaft, aber sie ist notwendig.