Porsche in der Preisfalle?
Dieser Thread bezieht sich ausschließlich auf Cayenne/Macan, nicht 911er, Spyder, GT2/3/4.
Nach der kürzlich bekannt gegebenen Preiserhöhung stelle ich mir die Frage, ob und wann sich Porsche aus dem Markt "rauspreist". Einerseits kostet ein Macan ca. € 100 k LP, der neue Cayenne nochmals mehr, andererseits jagt eine Neuankündigung für e-Autos die nächste (Polestar 4, LP € 60 k, Zeekr X mit 400+PS und 560 km Reichweite ca. € 25 k, Fisker, usw. usf.). Wenn jetzt der e-Macan eingepreist wird, steht Porsche vor einer schwierigen Entscheidung: Orientiert man sich am Wettbewerb (+10%) oder an den eigenen ICEs und PHEVs, um deren Marktchancen nicht all zu sehr zu beeinträchtigen. Szenario 2 würde bedeuten, dass für den e-Macan ebenfalls um die €100 k aufgerufen werden. Das mag für Marken Fans durchaus akzeptabel sein, nur stellt sich die Frage, ob das für eine erhebliche Zahl an Käufern auch zutrifft.
Wenn sich also die jetzt beginnende Preiserosion bei BEVs fortsetzt und die Verbrenner gleichzeitig immer teurer werden, steckt Porsche in der Affen-Falle: Faust öffnen und die Erdnüsse, die in der Kokosnuss stecken, loslassen oder aber man klammert sich an den Erdnüssen fest und endet im Zoo. Ohne Parabel: Auch Porsche wird sich bei seinen BEVs dem Preiskampf nicht vollständig entziehen können und wird seine Fahrzeuge mittelfristig, angepasst an den Wettbewerb, einpreisen müssen. Sollte das korrekt sein, wird das auch Auswirkungen auf die ICEs und PHEVs haben, sonst stehen die wie Findlinge in den PZs rum.
Da haben es Tesla, Polestar, Fisker und künftig Lotus deutlich einfacher: Die sind BEV only und müssen ihr traditionelles Geschäftsfeld weder berücksichtigen noch verteidigen.
133 Antworten
Was ist daran jetzt flaches Gelaber?
Genau das erwartet ein Sportwagen Käufer.
Leicht Puristisch und Leistungsstark.
Früher wog ein 11er mal unter 1000 KG heute sind das schwere weichgespülte Eimer mit Features die ein richtiger Sportwagen nicht wirklich braucht.
Batterien sind leider bei allen Herstellern von E Fahrzeugen noch zu schwer und Reichweitenmässig beschnitten.
Das Standart Porsche Fahrwerk ist zwar nicht schlecht aber ja es geht deutlich besser, also warum bietet man nicht zumindest Optional ein Gewindefahrwerk mit an? Die GT4 und GT3 Modell haben das ja auch. Rüste ich beim normalen ein Gewinde nach hab ich Garantieprobleme, also wenn man schon ständig die Preise hochschraubt weshalb dann nicht an einer Stelle die für den Käufer auch Sinn macht und einen Mehrwert bringt.
Wer sich die CATL-Ankündigung von letzter Woche vor Augen hält, ahnt, wo die Reise hingehen wird:
- verfügbar in 2023;
- fast doppelte Energiedichte im Vergleich zu Tesla's 4680 Akku (deren neueste Technologie);
- 2 kg Gewicht je kWh, ergo 200 kg für einen 100 kWh Akku;
- 10 Minuten für 10-80% SOC; das ist sehr nah an einer Tankpause mit einem Benziner;
- nächste Entwicklungsschritte: Steigerung der Energiedichte um 140% auf dann über 1 kWh je Kilo Gewicht.
Wohl dem, der ein BEV geleast und nicht gekauft hat. Der hat das Restwertrisiko richtigerweise zum Problem des Herstellers gemacht. Und damit schließt sich auch der Kreis zu dem Post von LBJ5000 über die hohe Anzahl an Taycans, die in den Porsche Zentren stehen: Auf mobile.de 1431 Einheiten unter 40 tkm, der "Billigste" für € 76 k, der Teuerste für € 270 k. Bei aller Zuneigung zur Marke Porsche und den Produkten: Wer wird ein technisch erheblich unterlegenes Auto zu einem deutlich über dem Wettbewerb liegenden Preis erwerben, egal ob neu oder gebraucht?
Ich kann das leider nicht beweisen, aber ich gehe davon aus, dass die Innovationsschübe bzgl. Speicherkapazität und Ladegeschwindigkeit die Restwerte von BEVs erheblich reduzieren werden. Gleichzeitig werden aggressive Marktteilnehmer die Preise drücken, um Marktanteile zu gewinnen. Und die Preise und Restwerte von ICEs werden ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, weil die Argumente gegen BEVs zunehmend entfallen und die BEV-Preise weit unter denjenigen für ICE-Fahrzeuge liegen. Und dieser Effekt wird vor Porsche nicht Halt machen.
Bei der Reichweite würde ich mir da erst mal keine Sorgen machen. Die Autofrimen sind nicht Blöd auch Mercedes benutz CATL Akkus und die würden sich den eigene Leasingmarkt kaputt machen wenn die jetzt Autos mit 1000 km Reichweite kommen. Schätze mal das wir die nächsten 5 Jahre mit 600 - 700km fahren werden und die neuen Akkus die Autos einfach günstiger und leichter machen.
Viele normale Benziner liegen im gleichen Km Range.
Sehe da eher das Problem der Digitalisierung.
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Doch die Sorgen sollte man aber haben. Wenn der erste Hersteller egal woher mit einer Reichweite von 1000 KM und mehr um die Ecke kommt müssen alle anderen zwangsläufig nachziehen oder man verliert Marktanteile.
Ich schätze Tesla wird da den vorreiter machen und die Deutsche Automobil Industrie schaut mal wieder in die Röhre und wird wieder mal abgehängt.
Ja aber da geht es auch um Preis Leistung wieder. Das Auto ist dann auch gut 1/3 teuer mit dem doppelt so großem Akku. Zum Preis und den Inhaltsstoffen wird auch noch nichts gesagt.
Für wirklich 95% der Menschen sind sogar 400km ausreichend. Für 1 -3 mal im Jahr weit in den Urlaub fahren sind 1-2 Stunden länger fahren wegen Laden kein Beinbruch.
Interessant ist auch was nicht gesagt wurde mich würde da noch die Zylklenfestigkeit interessieren und wie Sich das Teil bei Kälte und Wärme verhält.
Gerade mal das Video gesehen. Das Teil wiegt zwar nicht viel, aber nimmt wohl mehr Volumen ein, auch noch eine Angabe die fehlt: kWh/liter
Wenn ich das Video richtig verstehe kann man gerade mal 10% beim Volumen gewinnen bei gleicher kWh Zahl.
https://www.catl.com/en/news/958.html
Oh man die Artikel sind alle total durcheinander. Also der Qilin Akku im Zeeker 001 mit 140 kWh (1000km) ist schon mal nicht der 500 kWh/kg Akku sondern der 255 kWh/kg Akku. Da hatten wir wohl mal wieder ein Halo Effekt. Am Nächsten ist Nio dran mit 150 KWh Akku und 360 kWh/kg. Kommt aber erst in 1-2 Jahren. Denke der 500 kWh/kg Akku von Catl kommt in 3-5 Jahren.
https://www.autoevolution.com/.../...-density-of-500-wh-kg-213684.html
P.s. Ich würde mich mal freuen wenn es einen Hersteller gibt der die neuen Akkus in alte Autos packt. Das wäre mal was.
Die Frage ist nur wie lange funktioniert das alles so. Wenn die Stückzahl der BEV steigt, steigt auch die Nachfrage der Rohstoffe für die Produktion der Akkus. Diese Ressourcen sind aber nicht unendlich. Hatte da mal einen Interessanten Bericht gesehen wo man prognostiziert hatte, dass es schon ab 2025 knapper wird und somit dann die Preise für die Herstellung der Akkus erheblich steigen könnten.
Der Engpass bei der Rohstoffen ist eines der Probleme bei der Elektrifizierung.
Ich habe mal eine Übersicht gesehen die auflistete wie lange man bei den bestehenden Minenkapazitäten braucht um das Ziel zu erreichen die Welt bis 2050 komplett zu elektrifizieren.
Kobalt - 50 Jahre
Kupfer - 200 Jahre
Lithium - 900 Jahre.
Kobalt und Lithium kann man durch andere Batteriekonzepte ersetzen, Kupfer nicht. Und der Bau inkl. Genehmigungen für den Bau einer Kupfermine braucht mehr als 10 Jahre, in einzelnen Fällen sogar 30 Jahre.
Wir werden da gegen eine Wand fahren.
Bitte bitte bitte lasst das nicht hier auch schon wieder eine Grundsatzdiskussion über E-Mobilität werden. Davon haben wir hier mehr als genug, und das ist hier nicht das Thema.
Danke
Ralle
Preisfalle?
Porsche war schon immer in Leistung aber auch KP in der obersten Liga Deutscher Automobile und äußerst begehrter Sportwagen. Das war doch nie anders. Porsche war und ist glaube ich immer noch der erfolgreichste Autobauer der Welt. Ich kann da keinen Fehler erkennen.
Und wenn ich für meinen 9 - 10 Jahre alten 11er dasselbe heute bekommen würde, was ich vor 5 Jahren incl. 19% Mwst. ausgewiesen, bezahlt hatte, dann avanciert der ja jetzt schon zu meinem günstigstens Auto aller. (Betriebskosten mal außen vor) Wartungskosten mal abgesehen, aber mach ich stumpf 1 x p.a. sowieso immer mind.
Ich kann da keine Preisfalle erkennen. Wenn man sich mal ansieht, was ein halbwegs guter Mercedes, Audi, oder VW kostet, wirds einem ja auch ganz schwindelig, weshalb ich meine Auto's jetzt auffahre, bis ich Wasserstoff tanken kann......1000 km R.
Hm, ich kannte den Begriff "Preisfalle" bisher nur aus Sicht des Käufers.
Ein erfundenes Beispiel: in Nutella wäre bei gleicher Glasgröße und gleichem Preis 10 % weniger drin und ich bemerke es nicht, weil ich nicht bei jedem Kauf auf die Gramm schaue. Da bin ich dann dem Hersteller in die Falle gegangen. Ich freue mich, das Nutella die Preise hält, dabei wurde es teurer.
Porsches steigen im Preis wie alle Produkte und fast alle Dienstleistungen. Wir haben eine seit vielen Jahren, ev. Jahrzehnten vorbereitete Inflation zumindest in Europa, die auf weitere Jahre anhalten wird.
Solange die Fahrzeuge nicht kleiner werden, dürfen Sie im Rahmen der Inflation auch teurer werden.
Ein wenig Sarkasmus sei mir gestattet. ;-)
Die Affenfalle ist auch kein gutes Bild, da Porsche kein dummes Tier, sondern eine intelligente Schwarmeinheit mit extremen Ressourcen, einer hohen Qualität und einer einzigartigen Markenbildung ist.
Nein, Porsche ist nicht in der Preisfalle, auch nicht in der Affenfalle, aber bezgl. der Elektromobilität wie ALLE anderen Hersteller in der Zwickmühle, dass die Technologie weder ausgereift noch so verläßlich ist, dass das Geschäftsmodell nach den bekannten alten Regeln (Leasing etc.) auskömmlich laufen könnte.
Zitat:
@Dank_Barkeit schrieb am 8. August 2023 um 15:12:26 Uhr:
Hm, ich kannte den Begriff "Preisfalle" bisher nur aus Sicht des Käufers.
Ein erfundenes Beispiel: in Nutella wäre bei gleicher Glasgröße und gleichem Preis 10 % weniger drin und ich bemerke es nicht, weil ich nicht bei jedem Kauf auf die Gramm schaue. Da bin ich dann dem Hersteller in die Falle gegangen. Ich freue mich, das Nutella die Preise hält, dabei wurde es teurer.
Porsches steigen im Preis wie alle Produkte und fast alle Dienstleistungen. Wir haben eine seit vielen Jahren, ev. Jahrzehnten vorbereitete Inflation zumindest in Europa, die auf weitere Jahre anhalten wird.
Solange die Fahrzeuge nicht kleiner werden, dürfen Sie im Rahmen der Inflation auch teurer werden.
Ein wenig Sarkasmus sei mir gestattet. ;-)
Es ist bei den Herstellern von Fahrzeuge wie bei den Herstellern von Lebensmitteln. Man bekommt für den gleichen Preis meist immer weniger. Daher ist das Nutella-Beispiel gar nicht mal so schlecht. Wird bei dem Lebensmitteln eben an der Menge des Inhalts gespart, so sparen die Fahrzeughersteller bei den Ausstattungen bzw. Materialanmutung und Qualität.
Beispiel für den Macan: gab es um Urmodell und dem ersten Facelift noch haptische Tasten rund um den Gangwahlhebel, so wurden diese durch eine Touchoberfläche beim aktuellen Modell ersetzt. Spart Kosten. Gleiches bei der Frontschürze: bei den Vorgängerversionen noch volllackiert, kommt diese nun mit einer viel größeren Roh-Plastikoberfläche. Will man diese lackiert haben, muss man draufzahlen.
Vieles wird aber auch eingespart, ohne dass wir eine Wahl haben. Als Beispiel führe ich mal den Cayenne an, weil ich da zwei Baujahre (MJ 2019 und MJ 2022) direkt miteinander vergleichen kann. Gab es beim MJ noch eine Griffmuldenabdeckung für das Kofferraumrollo, so wurde diese mit dem MJ 2022 wegrationalisiert. Statt dessen klafft dort ein Loch. Oder die kleine rote LED, die beim Aktivieren des Heckscheibenwischers durch Drücken des Knopfes am Kopf des Lenkstockhebels für die Scheibenwischer leuchtete, so dass man wusste, dass der Heckwischer aktiviert ist. Beim MJ 2022 war diese verschwunden, was manchmal dazu führt (gerade bei Dunkelheit), dass der Heckwischer unnötig mitläuft und verschleißt.