Porsche in der Preisfalle?

Porsche Macan 95B

Dieser Thread bezieht sich ausschließlich auf Cayenne/Macan, nicht 911er, Spyder, GT2/3/4.

Nach der kürzlich bekannt gegebenen Preiserhöhung stelle ich mir die Frage, ob und wann sich Porsche aus dem Markt "rauspreist". Einerseits kostet ein Macan ca. € 100 k LP, der neue Cayenne nochmals mehr, andererseits jagt eine Neuankündigung für e-Autos die nächste (Polestar 4, LP € 60 k, Zeekr X mit 400+PS und 560 km Reichweite ca. € 25 k, Fisker, usw. usf.). Wenn jetzt der e-Macan eingepreist wird, steht Porsche vor einer schwierigen Entscheidung: Orientiert man sich am Wettbewerb (+10%) oder an den eigenen ICEs und PHEVs, um deren Marktchancen nicht all zu sehr zu beeinträchtigen. Szenario 2 würde bedeuten, dass für den e-Macan ebenfalls um die €100 k aufgerufen werden. Das mag für Marken Fans durchaus akzeptabel sein, nur stellt sich die Frage, ob das für eine erhebliche Zahl an Käufern auch zutrifft.

Wenn sich also die jetzt beginnende Preiserosion bei BEVs fortsetzt und die Verbrenner gleichzeitig immer teurer werden, steckt Porsche in der Affen-Falle: Faust öffnen und die Erdnüsse, die in der Kokosnuss stecken, loslassen oder aber man klammert sich an den Erdnüssen fest und endet im Zoo. Ohne Parabel: Auch Porsche wird sich bei seinen BEVs dem Preiskampf nicht vollständig entziehen können und wird seine Fahrzeuge mittelfristig, angepasst an den Wettbewerb, einpreisen müssen. Sollte das korrekt sein, wird das auch Auswirkungen auf die ICEs und PHEVs haben, sonst stehen die wie Findlinge in den PZs rum.

Da haben es Tesla, Polestar, Fisker und künftig Lotus deutlich einfacher: Die sind BEV only und müssen ihr traditionelles Geschäftsfeld weder berücksichtigen noch verteidigen.

133 Antworten

Ja, wird vom X7 ja auch berichtet, was alles fehlt beim Nachfolger (Sensoren, Leder, Einstellungen etc.).
Frage mich gerade, wo ich die kleinste Preisfalle erleiden muß.
;-)
(X7, S-Klasse, Panamera oder doch Macan)

Da habe ich mich anscheinend unklar ausgedrückt:
Der Begriff "Preisfalle" bezieht sich auf die Herausforderung, BEVs einzupreisen. Auf der einen Seite bietet Porsche hochpreisige ICEs an, produziert aber eine zunehmende Anzahl an BEVs und PHEVs. Bietet Porsche einen e-Macan in Vollausstattung für ca. € 70 k an (Fisker Ocean in Vollausstattung), kannibalisiert Porsche seine ICEs und seine PHEVs. Bietet Porsche den e-Macan für ca. € 110 k (gut ausgestatteter Macan GTS), schützt man zwar die alte Technologie, preist sich aber eventuell aus dem Markt. Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen, also bei € 90k für einen gut ausgestatteten e-Macan.
Auf mittelfristige Sicht werden wir ohnehin coole BEVs für deutlich unter 50 k sehen. Ob bei den relativ generischen BEVs satte Aufgelder für "Premium"-Marken bezahlt werden, bleibt abzuwarten. Porsche ist sicher eine wenig anfällige Marke, aber auch hier sind die Kunden nicht unendlich "preiselastisch".

Zitat:

@xkman schrieb am 10. August 2023 um 21:50:29 Uhr:


... Die Wahrheit wird wohl in der Mitte liegen, also bei € 90k für einen gut ausgestatteten e-Macan.
Auf mittelfristige Sicht werden wir ohnehin coole BEVs für deutlich unter 50 k sehen. ...".

Nach meinem Empfinden bleiben genug andere Features, mit denen sich die Produkte der Fa. Porsche so gestalten lassen, dass genügend Diversität entsteht, die ev. sogar mehr Kunden bindet.

Rein elektrisch gibt es nur den Taycan, wenn das richtig sehe.
Der ist noch zu kurzatmig, aber bietet schnelles Laden und ein sehr gutes Fahren, wie ich letzte Woche testen durfte. Mit diesem Wagen scheint Porsche in einer Falle zu sitzen, denn Leasing wird schwierig, weil niemand den Restwert kennt. Erstens, weil das Produkt noch zu jung ist. Zweitens, weil noch große technologische Sprünge vor der Tür stehen, die den Taycan von heute wahrscheinlich massiv abwerten.

Wenn jetzt noch ein Macan für den "Öko-Kunden" dazukommt: warum nicht. Ich denke, Brot und Butter bleiben erstmal die ICE und ein paar PHEV, habe aber keine Zahlen dazu.

Den Betrieb von Autos auf Langstrecken halte ich bei aller noch kommenden Technik für deswegen schwierig, weil das Stromnetz europaweit immer instabiler werden wird.
Der Transport von Benzin hingegen wird auch weiterhin mit Benzin/Diesel funktionieren.

Naja, wahrscheinlich ist für mich ohne "Ton" fahren einfach zu synthetisch und deswegen lehne ich es ab...

Zitat:

...
weil das Stromnetz europaweit immer instabiler werden wird.
Der Transport von Benzin hingegen wird auch weiterhin mit Benzin/Diesel funktionieren.

Naja, wahrscheinlich ist für mich ohne "Ton" fahren einfach zu synthetisch und deswegen lehne ich es ab...
...

Ablehnen kann man natürlich alles...aber diese These mit dem Strom und Benzin...puhhh.
Der letzte (erfolgreiche) Angriff auf unsere Infrastuktur galt jedenfalls der Versorgung mit fossilen Brennstoffen.

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"Der letzte (erfolgreiche) Angriff auf unsere Infrastuktur galt jedenfalls der Versorgung mit fossilen Brennstoffen."

Richtig.
Die haben leider bisher den größten Anteil an unserer Stromerzeugung.
Lt. dem statistischen Bundesamt.
https://www.destatis.de/.../_inhalt.html#

Mir ging es um Deine These: Benzinversorgung=stabil, Stromversorgung=instabil
Lässt sich das belastbar beweisen?
Aus dem link kann ich es jedenfalls nicht herleiten.

Wir entfernen uns gerade arg weit vom eigentlichen Thema 😉

Leute, dieser Thread geht um die Preisgestaltung zukünftiger Porsche Modelle, und nicht um den Strommarkt, Energiemix, energiepolitische Entscheidungen...

Bitte beachtet dass wir immer noch ein Autoforum sind, und auch bleiben wollen!

Hab deshalb einige OT Beiträge gelöscht.

VG, Markus

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