plötzlich klingelt der Motor
Urplötzlich habe ich festgestellt, dass der "D"-Motor an meinem 73er 1200 klingelt und zwar beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen in hohem Gang oder beim untertourigem Anfahren, also genau in dem Bereich, in dem Motorklingeln normalerweise auch auftritt. Das Klingeln triit dann nur für 1-2 Sekunden auf, also dem Bereich, in dem die Zündung extrem auf früh gestellt wird.
Klingeln bedeutet entweder Gemisch zu mager oder Zündung zu früh, eigentlich ist eher die Zündung dann die Ursache, mageres Gemisch bringt ja eher Klopfen und das tritt bei anderen Umständen auf (Nachlaufen des Motors, "Selbstzündungen"etc.)
Aber Zündzeitpunkt stimmt, ist von mir selbst geprüft und leicht korrigiert worden, Motor klingelt immer noch, Gemisch wurde probeweise fetter gestellt (falls es doch Klopfen statt Klingeln gewesen wäre...), Klingeln ist immer noch da.
Eine Erklärung weiß ich nicht, die Unterdruckdose am Verteiler funktioniert, die U-Verstellung ist leichtgängig und bleibt auch nicht auf "Früh" hängen.
Ich weiß jetzt aber nicht, ob ich früher vielleicht nur hochtouriger angefahren bin und es schon immer da war - ich glaube aber nicht.
Nun gut, mein Alltags-Vectra macht das auch schon mal bei extrem untertourigem Anfahren oder Hochschalten, aber diese verkorksten Katalysator-Kisten vertragen sowas ja.
Die einzige Besonderheit ist, dass ich den Motor draußen hatte und den KW-Simmerring gewechselt und den Ölkühler abgedichtet habe. Ansauggeweih und Vergaser sind dicht und ziehen keine Falschluft.
Hat jemand eine Idee ?
26 Antworten
na das ist es ja gerade
der Verteilerfinger läßt sich nicht verdrehen, deshalb ging ich davon aus, dass keine Fliehkraftverstellung vorhanden ist. Es gibt schließlich alle Arten von Zündverstellung in den Verteilern, ohne oder mit Fliehkraft, nur U-Druck oder beides, mit Früh-dose, mit Spätdose oder beidem usw. usw.
Wenn aber doch Fliehkraftverstellung vorhanden, dann ist der Defekt klar: Fliehkraftverstellung festgegammelt.
Ich habe noch keinen Verteiler zerlegt, ich vermute, man fängt unten an und treibt den Spannstift aus (ist da bei diesen Verteilern einer, ich kenne die mit dem Zahnrad unten) und zieht dann den Rest nach oben heraus ?
Hallo ackerschiene,
das Vorhandensein der Fliehkraftverstellung siehst Du auch an der Höhe des Metallgehäuses. Das ist bei Verteilern ohne Fliehkraftregelung viel niedriger. Ein weiteres Indiz ist das vorhandenseins eines kleinen Schwamms unter dem Verteilfinger (wenn man den nur immer schön geölt hätte ...)
(Verteiler ohne FK-Verstellung gibt es aber AFAIK nur mit neuzeitlicher elektronischer Zündung-/Einspritzung, so ab 1985). Reine Unterdruckverstellungen kenne ich nicht. Umgekehrt schon...
Zum Zerlegen:
Es ist relativ einfach, die bewegliche Platte auf dem sich der Unterbrecherkontakt befindet zu entfernen (Unterdruckdose runter usw.). Dann hast Du im Idealfall schon freien Blick auf die Fliehkraftgewichte und kannst versuchen den Mechanismus gängig zu machen (vorsichtig Gewichte bewegen, ölen, ...). Die Verteiler-Welle ist koaxial, d.h. der oberere Teil (Verteilfinger) bewegt sich gegenüber dem Antrieb. Also Antrieb schonend in den Schraubstock spannen und versuchen mit altem Verteilfinger zu drehen (nicht das Metall ruinieren) .Schlimmstenfalls ist die Welle dort solide festgerostet. U.U. empfiehlt sich dann die Verteilerwelle komplett auszubauen, wozu man den Querstifft im Mitnehmer (ist Feder drüber gewickelt) raustreiben muss und dann die Welle rausziehen kann (gelingt aber meist nicht einfach).
Viele Erfolg
Thomas
Echtes Problem !!!!
Der originale Verteiler Bosch 0231 137 039 hat KEINE Fliehkraftverstellung, ich habe ihn zerlegt.
Was aber viel schlimmer ist - auch mit dem EMPI-Verteiler, der nur Fliehkraftverstellung hat, ist das Rappeln immer noch da, zwar weniger stark, was aber auch logisch ist, die Fliehkraftverstellung kommt ja drehzahlmäßig etwas später als die U-Druckverstellung, die ja sofort anspricht.
Ich habe deshalb den alten Verteiler wieder draufgebaut, die Ventile eingestellt (war nötig), nochmal den Vergaser zerlegt, um zu sehen, ob da was lose ist (alles fest) und auch mal ohne Keilriemen den Motor laufen lassen, um die Lima ausschließen zu können (sie wars nicht).
Ich weiß nicht mehr weiter. Wie hören sich eigentlich defekte Pleuellager an - ein richtiger motorischer Defekt (Kolbenfresser etc.) müßte ja stets und immer zu hören sein, ich meine, das müßte mehr so ein Rascheln sein bei Pleuellagern.
Hat jemand eine Idee ? Und wieso das Ganze nur bei Frühzündung ??????
Wie groß war der unterschied bei den Ventilen ?
Nicht das die Stösselstangen verbogen sind und an den Röhrchen scharben ???
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müßte es dann nicht immer und bei
jeder Drehzahl rappeln ?
Also gravierende Unterschiede fielen mir nicht auf, das Spiel war aber schon deutlich zu groß, ob der 73er D-Motor vielleicht doch keinen Bleifrei-Sprit verträgt ?
Ich wwill gleich mal noch versuchen, nacheinander Kerzenstecker abzuziehen, um das Rappeln vielleicht auf einen Zylinder beschränken zu können.
Hat jeman schon mal einen gebrochenen Ventilstößel gehabt und kann sich an das Geräusch erinnern ?
Die Spitzen der Stangen ist ein gehärtetes Metal,
in der mitte müsste es aus Alu sein.
Kompression war noch gut ???
Besonders jetzt nach Ventileinstellung.
Wenn der Kolbenringe verschliessen sind,
rappelt es im Zylinder....
Oder kommt das rappeln ehr vom Auspuff oder Heizbirnen ??
Das Rätsel ist gelöst
es ist ein Pleuellagerschaden, habe den Motor eben zerlegt. An Zylinder 1,2 und 4 zeigen die Lagerschalen schon ihre kupferfarbene Grundschicht, nur Zylinder 3 ist noch grau innendrin, aber dennoch verschlissen.
Dann stellt sich die Frage, warum die Lager verschleißen.
Antwort: Wenn ich mit dem großen Schraubendreher das Schwungrad leicht nach oben heble, kann man Spiel in der KW-Lagerung feststellen, man hört auch ein leichtes Schmatzen, wenn sich die Welle aus ihrem öligen Lager hebt.
Wenn die Ölpumpe noch ok ist (wird erneuert) ist es einfach ein Verschleißbild eines alten Motors, durch die ausgelaufenen Lager der Kurbelwelle wird soviel Öl weggeschleudert, dass für die Pleuel nichts mehr übrigbleibt.
Zum Glück hat die Kurbelwelle in den Pleuellagern nichts abbekommen, die Kurbelwelle ist noch nicht draußen, ich hoffe aber, dass die Kurbelwelle an den Hauptlagerzapfen auch noch braucbar ist, dort ist ja eigentlich immer genug Öl vorhanden.
Danke für alle guten Tips und Ratschläge, ich wollte einfach, dass es nur ein kleiner Defekt sein sollte........hat aber nichts genutzt.
Das ist auch noch kein kapitaler Schaden, das ist reparierbar.
Bau die Kurbelwelle aus, zieh die Zahnräder und Lager ab, und schau dir die Gleitflächen an. Wenn sie nicht blau geworden sind, keine Riefen drin sind, kein Zinn der Schalen aufgeschmolzen ist => Kein Problem!
Neue Lagerschalen und weiter geht's!
Aber eine Öldruckanzeige hätte dich vorgewarnt 😉
Gehäusehälften trennen und Kurbelwelle
Ja, hätte schlimmer sein können.
Er hat also überdeutlich gewarnt, mit seinem Rappeln.
Ich hatte noch keine Käfer-KW draußen. also Schwungscheibe und Riemenscheibe ausbauen (mit Schlagschrauber und NICHT auf der Gegenseite blockieren), Ölpumpe ausbauen, Gehäusehälften trennen, Kurbelwelle herausnehmen.
Sitzen die Zahnräder sehr fest, braucht man einen speziellen Abzieher ? Sitzt das Führungslager sehr fest, muß man irgendwas besonderes beachten ? Wie sehen die OT-Markierungen von Nockenwelle und Kurbelwelle aus, oder paßt die Riemenscheibe nur ein einer Stellung auf die Welle ?
Wie ist die Nockenwelle gelagert, kann da auch Verschleiß auftreten ?
Wie sind die Gehäusehälften eigentlich gegeneinander abgedichtet - gar nicht, mit Dichtung, Dichtmasse oder Wasserglas ???
Ich hoffe, ich nerve nicht mit den 1000 Fragen, aber es sind nun mal keine zwei Motoren gleich.
hol dir das buch von H.R. Etzold!!! VW Käfer so wird´s gemacht!!!
ISBN - 3-7688-0237-x
da ist alles ausfürlich beschrieben.
Naja wenn der Motor klingelt solltest du ihm aufmachen!! " Gröhl"
Ja, besorg dir das Buch, kann man als Standard Literatur bezeichnen. Hab ihn natürlich auch, wer nicht? 😉
Sagen wir mal so: Du wirst nicht drumrum kommen, dir etwas gutes Werkzeug zu besorgen. Mindestens mal eine Schwungradklaue zum Blockieren, einen Riemenradabzieher, Drehmomentschlüssel und auch so Sachen wie andere Abzieher für die Zahnräder und den Sicherungsring.
Schlagschrauber solltest du nicht hernehmen, vielleicht zum Lösen, aber ganz bestimmt nicht zum Anziehen z.B. der Mutter am Schwungrad... kommt garnicht gut.
Gedichtet wird mit Papier und Gehäusedichtmasse. Gibt's mehr als genug Anbieter.
Wenn du sauber arbeitest, ist der Schaden an einem Wochenende erledigt, schätzungsweise 50-100 Euro wenn sonst nix dazukommt.
Viel Glück!