Plötzlich kein Zündfunke mehr...
Meine Frau führ mit unserem Käfer (1300, Bj 65, 6V) problemlos zum Einkaufen. Auf dem Rückweg hat der Motor zum stottern angefangen und ging dann aus, war nicht mehr zu starten. ADAC hat ohne weitere Prüfung den Wagen vors Haus gestellt und "Papa darfs jetzt richten". Ich kann zwar etwas schrauben, bin aber kein erfahrener Mechaniker.
Bisherige Prüfung: Zündkerze angesteckt gegen Masse, kein Funke. Zündspulenkabel vom Verteiler gezogen gegen Masse hat kleinen Funken. Spannung an Zündspule 4,6V (6V Modell) etwas wenig, hat aber gefunkt. Kontakte in Verteilerkappe und Finger sehen gut aus. Auch wenn das nicht unbedingt was heißen muss ;-).
Jetzt etwas seltsames. Ich habe zwei Zündkabel/Stecker zum Test gemessen und hatte unendlichen Widerstand. Mehr habe ich aus Zeitgründen noch nicht geschafft. Eine weiter Prüfung des Verteiler habe ich nicht gemacht, da die Kabel ja irgendwie nichts durchlassen.
Eigentlich müssten nun alle Kabel und/oder die Stecker defekt sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ALLE gleichzeitig kaputt gehen... innerhalb von paar Sekunden.
Habt ihr eine Idee dazu? Kann sowas doch sein?
Gruss ANDI
50 Antworten
Ohne eine große Wissenschaft daraus zu machen.
Klemme 4 Hochspannung wird erzeugt, Funke gegen Masse.
Ohne viel messen (wer viel misst..missst Mist) würde ich alle 4 Kerzenkabel raus nehmen, und eine intakte Kerze.
Motor drehen bis U-Kontakt geschlossen.
Nun jedes Zündkabel mit Kerze direkt in Z-Spule Klemme 4.
Mit Schraubendreher o.ä. Kontakt öfnnen.
Dann müßte an der an Masse liegenden Kerze ein Funke springen.
Dies mit allen 4 Kabeln prüfen.
Diese Methode erspart die 2.Person und das Orgeln mit eh schwacher 6V Anlage.
Das nenne ich Ausschlußverfahren.
Der Kohlestift in der V-Kappe ist ja wohl vorhanden.......
Zitat:
@pehaha schrieb am 4. März 2024 um 17:03:18 Uhr:
Ohne eine große Wissenschaft daraus zu machen.Klemme 4 Hochspannung wird erzeugt, Funke gegen Masse.
Ohne viel messen (wer viel misst..missst Mist) würde ich alle 4 Kerzenkabel raus nehmen, und eine intakte Kerze.
Motor drehen bis U-Kontakt geschlossen.
Nun jedes Zündkabel mit Kerze direkt in Z-Spule Klemme 4.
Mit Schraubendreher o.ä. Kontakt öfnnen.
Dann müßte an der an Masse liegenden Kerze ein Funke springen.
Dies mit allen 4 Kabeln prüfen.
Diese Methode erspart die 2.Person und das Orgeln mit eh schwacher 6V Anlage.
Das nenne ich Ausschlußverfahren.
Der Kohlestift in der V-Kappe ist ja wohl vorhanden.......
Kleiner Hinweis: Zum öffnen der Zündkontakte ein Teil aus Kunststoff verwenden.
Zitat:
@fangopackung 2 schrieb am 4. März 2024 um 13:12:52 Uhr:
"Mir sind Zündkabel mit 1 kOhm oder 5 kOhm bekannt"
Das wären Widerstandszündkabel. Die hatte VW mal serienmäßig in den 60ern verbaut (graphitierte Nylonseele), weil es aber öfters zu Kablbrüchen kam, hat man wieder auf Cu-Kabel umgestellt.
Bei diesen sollte (das reine Kabel!) der Widerstand nahe 0 sein.
Manchmal hilft es bei den Cu-Kabeln (wenn sie noch lang genug sind), die Enden abzupitschen und die Stecker frisch einzudrehen...
Bei denen habe ich aber auch schon festgestellt, dass man selbst beim messen von funktionierenden Kabeln keinen Durchgang misst. Funktioniert haben sie trotzdem. Ich vermute da springt der Funke im Kabel selber auch ab und an mal über, was man dann mit dem Messgerät natürlich nicht messen kann. Deshalb würde ich, wenn jemand noch so welche drin hat, die am besten raus schmeißen und Kupfer Kabel einbauen. Macht es einfacher.
Ich tippe übrigens auf die Kohle bzw, den Graphitstift in der Kappe. Der ist ja gefedert und ab und an kann es mal vorkommen, dass sich das verkantet. Aber im laufenden Betrieb ist das schon komisch…
Aber ich denke mal ne neue Kappe schadet nie, zumal die ja nicht besonders teuer sind
Wie eingangs geschrieben fand ich es auch unwahrscheinlich, dass ALLE 4 Kabel gleichzeitig defekt gehen. Wahrscheinlicher ist, dass ein zentraler Punkt verantwortlich ist. Kohlestift in der Kappe ist freigängig. Doch der Kontaktpunkt am Verteilerfinger ist schon etwas ausgehöhlt und hat ggf. Kontaktprobleme. Ich besorg mal ein paar neue Teile, bevor ich mir hier einen abbreche. Ich gehe von aus, dass vieles am Motor noch original Bj.65 ist und sowieso getauscht werden sollte. Mal schauen, wo ich eine passende Kappe und das restliche Zubehör finde... Spasseshalber habe ich gestern auch mal nach einer Zündspule geschaut. z.B Beru ZS564. Die gab es von 30,00 bis 129,00 Euro. Da weiss man echt nicht mehr was man glauben soll. Auch habe ich gelesen, dass bei manchen die Kappen nicht passen.
Ist halt nicht mein Auto. Ich bekomme es nur, wenn mal was nicht funktioniert. Darum habe ich auch nur wenig Überblick was los ist.
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Jetzt trifft mich gerade der Schlag. Habe geschaut welche Verteilerkappe ich habe. Bosch ZVS74Z6. Und die kostet zwischen 80 und 95 Euro... Ich hatte vorher aus dem Zubehör was gesehen mit 35€ incl. Unterbrecher, Finger und Kabel. Ist der günstige Chinakram trotzdem genauso brauchbar?
Also ich würde die Teile alle bei CSP bestellen. Da ist alles nach Baujahr sortiert und das was du bekommst passt auch ganz sicher. Zahlst halt bisschen mehr, aber das wäre es mir wert.
Kannst ja mal Bilder von der Kappe und dem Finger reinschicken wenn du dazu kommst
Wahrscheinlich werde ich die genaue Ursache nie herausfinden ;-) Da bis auf den Unterbrecher und Kerzen alles noch wohl original Bj65 ist, hat mich meine Frau gebeten eine komplette Resektion durchzuführen. Bis auf den Verteiler Unterbau kommt alles raus und wird neu gemacht.
Ich gehe mal davon aus, das dann nicht viel schief gehen kann. Danach gehe ich noch auf die Suche nach dem Spannungsverlust. Wenn die Batteriespannung bei ca. 6,3V liegt... Wieviel Spannung wäre an der Zündspule angemessen? Aktuell 4,6V...
Du wirst lachen - ich hab mein 63er Modell 64 jetzt (aus erster Hand) seit fast 30 Jahren und das noch nie gemessen. 😁 Er läuft und läuft und läuft.
Er bekam inzwischen natürlich neue Kerzen, einen neuen Unterbrecher und zumindest zwei neue Stecker. Verteilerkappe, Finger, Kabel, Kondensator - alles ziemlich sicher noch Erstausstattung. In den Rechnungen vom Vorbesitzer läßt sich jedenfalls nix dergleichen finden und ich habs nicht gewechselt.
Jedenfalls empfehlen würde ich Dir, wenn's noch keines gibt, ein Starthilferelais.
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 6. März 2024 um 21:57:46 Uhr:
Jedenfalls empfehlen würde ich Dir, wenn's noch keines gibt, ein Starthilferelais.
Also dem kann ich nur beipflichten. Das verhindert zukünftige Probleme mit Anlasser, Zündschloss, etc.
mein Schloss war schon hart an der Grenze, aber mit Relais läufts wieder wie am ersten Tag. Klar, irgendwann wird das Schloss auch fällig sein, aber durch das Relais verschiebt man das in weite Ferne.
Und der Anlasser zieht immer sauber an
Kleine Zwischenmeldung...
Eigentlich bin ich gerade krank und gehöre ins Bett. Aber wenn der Postbote mit den Ersatzteilen klingelt... Ich hab halt mal auf die schnelle die wahrscheinlichsten Fehlerquellen versucht zu tauschen. Beim Testen habe ich nur versucht den Motor zu starten... ob er gleich anspringt. Wobei ich keine Ahnung habe ob der Motor gerade abgesoffen ist oder auch gar keinen Sprit hat. Für mehr reichts grad gesundheitlich nicht. Leider bisher ohne Erfolg!
Bisher getauscht: Verteilerkappe, Finger, Zündspule mit mittlerem Kabel. Interessant war, dass nun plötzlich 5,76V an der Spule anliegen. Gestern waren es noch so 4,5V
Jetzt bin ich erstmal etwas erledigt und muss Pause machen. Als nächstes wäre der Unterbrecher dran... in der Hoffnung... Ich habe zwar noch nen Kondensator und Zündkabel, woran es eher nicht liegt. Kondensator habe ich mit Ohmmeter gemessen. Anzeige steigt und Kapazitätsanzeige hat was von 1,15mF angezeigt. Mit letzterem habe ich aber keine Erfahrung mit dem Messen. Und dass alle 4 Kabel gleichzeitig kaputt gehen war ja auch unwahrscheinlich.
falls noch wer Anmerkungen hat ;-) ...
Oh je...jetzt wirds ein Monolog.
Der Unterbrecher wars!!!! Motor läuft!!!
Interessanter Weise mit mehr Spannung auf der Zündspule. Kann es sein, dass die originale die Spannung mehr zusammenbrechen lässt?
Bei der Gelegenheit habe ich auch mal den Zündzeitpunkt mit Prüflampe kontrolliert. Ich schätze ca. 2 Grad vor OT. Da waren bisher NUR Werkstätten dran. Wie kann das sein? Kann sich sowas von alleine Verstellen oder hat das was mit den neuen Ersatzteilen zu tun? Da muss ich wohl nochmal ran...oder?
Den Kondensator habe ich bisher noch nicht gewechselt... Kann ich mir das erstmal sparen oder würde mit einem Neuen etwas besser funktionieren?
Und... üblicher Weise geht kurz nach dem Start die Ladekontrolle im Standgas an...vorhin nicht. Kann es sein, dass die neue Zündanlage stromsparender ist? Bei 6V ja nicht ganz unerheblich ;-)
Gratulation,
was tatsächlich sein kann, wenn der Motor so steht, daß der Unterbrecher gerade geschlossen ist, sich die Spannung an der Zündspule (Klemme 15) anders verhält, wie im geöffneten Zustand.
Prüfe das einfach durch langsames Weiterdrehen und das Voltmeter dabei beobachten.
Allerdings, wenn die dann so arg zusammenbricht, ist schon andernorts ein erhöhter Übergangswiderstand zu vermuten.
Unterbrecher getauscht, verstellt, neu eingestellt?
Danach Zündung einstellen.
Könnte sein, daß der Unterbrecher einen "Faden" gezogen hat. Dann geht immer etwas Strom über den Unterbrecher, auch wenn er offen ist. Dann sind die Funken unregelmäßig, gar nicht oder zu schwach.
Zitat:
@Tieftaucher schrieb am 7. März 2024 um 17:46:51 Uhr:
Der Unterbrecher wars!!!! Motor läuft!!!
Gratuliere und Danke, dass Du es hier aufgelöst hast. Macht ja leider nicht jeder. Ich war ein stiller Mitleser, weil ich solche Themen sehr gerne verfolge und versuche, daraus zu lernen.