Pedaltuning ?
Hallo Leute,
bin bei siind.de auf sowas wie Pedaltuning gestoßen. Soll angeblich laut Hersteller die "Gaspedalkennlinie" verbessern. Ist ein Modul welches man einfach dazwischen schaltet und schon soll das Ansprechverhalten besser sein. Ist das nur Müll oder ist da was drann ?
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Ich halte das für Müll. Im Prinzip ist das nichts anderes, wie die Stellung "S" zu der Stellung "D". Das Pedal reagiert etwas empfindlicher. Im normalen Fahrbetrieb auf unebener Straße vielleicht sogar zu empfindlich, sodass das Fahrzeug dann anfängt zu hoppeln oder zu ruckeln. Das Gaspedal reagiert einfach etwas empfindlicher, mehr Leistung resultiert daraus nicht. Ist so was ähnliches wie eine Schaltwegverkürzung für das Gaspedal. (meine persönliche Meinung!)
55 Antworten
Ist ja eigentlich nichts Neues...kenne das aus dem E92 M3 - da kann man auch die Kennlinie der Gasannahme einstellen von normal bis "Rennsport" - den Unterschied merkt man definitiv.
Nehme an, dass so eine Box ähnlich agiert...
Die Kennlienien sagen doch alles aus; da braucht man gar nicht mehr zu raten:
1. Das Pedal ist normalerweise linear. Will heißen, bei halbem Weg bekommt das Motor-Steuergerät den Impuls für "halbe Fahrt" usw.
2. Die Verstellcharakteristik kann z.B. auf "positiv expo" bzw. "negativ expo" gestellt werden. Wer jemals ein Flugmodell mit Computersender geflogen hat, weiß was ich meine 😁 . Will heißen, bei halbem Weg bekommt das StG schon den Impuls für 60% Gas; dafür flacht die Kurve zum Schluß wieder ab, denn mehr als 100% geht weder beim Pedal noch beim Motor 😉
Damit fällt diese Elektronik für mich auch unter die "Fahrer-anschummel-Features"; ähnlich wie etwa das Fake-Kühlwasserthermometer.
Beim Gaspedal kann ich mir dennoch vorstellen, daß es Fahrer gibt, die die nichtlineare Charakteristik mögen, ähnlich wie Modellpiloten, die auf ihr "Expo" nicht verzichten wollen, weil eben im Teilgas-Bereich die Gasannahme tatsächlich zügiger erfolgt.
Eines ist für mich aber klar: die Maximalbeschleunigung (Vollgas) kann damit weder positiv noch negativ beeinflußt werden; 100 % sind nun mal 100%. Das zeigen die Meßkurven übrigens auch.
Natürlich ändern sich die Fahrleistungen nicht aber eben die Dosierbarkeit.
Gerade bei Familienkutschen kann es sehr indirekt sein, zu direkt ist nichts und indirekt auch nicht. Irgendwas über der Mitte sollte dem Ideal nahe kommen.
Da mein Bi-Tu auch sehr zäh auf Gas reagiert überlege ich es mir zu testen..30 Tage hat man ja und der Kaufpreis ist auch sehr überschaubar bei Gefallen.
Könnte mir vorstellen, daß S und RS Modelle da anders ab Werk kalibriert sind.
Das ist das einzig Gute, was ich mir bei dem Teil vorstellen kann. Man gibt ja in den wenigsten Fällen Vollgas. Meist bewegt man das Gaspedal ja nur bis zur Hälfte im normalen Alltagsverkehr. Mit dem Teil hat man aber bei halb durchgetretenem Pedal das Gefühl, dass man schon fast Vollgas gibt und bildet sich somt ein, dass der Motor bei Halbgas viel mehr Leistung hat. Wäre man weniger gelenkfaul und würde das Pedal immer voll durchtreten, hätte man vermutlich den gleichen Effekt, wie Oldchap schon schrieb.
Es ergibt ein entspannteres gasgeben 🙂
Und die Automatik reagiert damit weniger hektisch (in meinem fall).
Bei VOX haben die das schön gezeigt - bei Serienmodell, wurde die Kennlinie quasi verzögert - sprich obwohl das Pedal "digital" bedient wurde, zeigt die Kurve einen "Anstieg" des Signals
Mit der Pedalbox hingegen gab es diese Verzögerung nicht, und die Pedalstellung wurde direkt - quasi in Echtzeit an das STG gegeben.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass dann auch minimale Verbesserungen bei der Beschleunigung möglich sind.
(diese werden aber kaum Spürbar sein und wie deren Test ja auch gezeigt hat, fast im Bereich der Meßungenauigkeit liegen)
Viel wichtiger ist aber das Ansprechverhalten und da kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das Popometer einen gefallen an der Pedalbox findet (bspw beim hier erwähnten Kreisverkehr-Effekt)
Auf 100% scheint das Pedal garnicht zu kommen
Man kann mittels obd11 die aktuelle Gaspedalstellung anzeigen lassen
Bis zum Kickdown liegen da 80% an, und bei Kickdown 92. Wenn man mit viel Kraft drückt, geht es auf 94 rauf
Da bekommt die Bodenblechsäge wieder eine Bedeutung 😁
Zitat:
@Rodaz schrieb am 22. Januar 2016 um 10:48:44 Uhr:
Auf 100% scheint das Pedal garnicht zu kommen...........
Das ist natürlich möglich, aber das könnte die Tuningbox nur ändern, wenn sie ein komplett neues Signal erzeugen würde. Außerdem dürfte das wohl nix nützen, denn aus der Sicht des StG sind diese 92 % Pedalweg schon 100% mögliche Motorleistung, sonst würde der Hersteller ja Leistung verschenken. Der Rest des Weges am Poti dürfte mechanische Reserve sein, damit bei knappem Einbau und brutalem Gasfuß nicht das Poti mechanisch zerstört wird. Blech biegt sich ja bekanntlich unter Last..... 😁
Der Gashebelweg beim BiTDI ist auch nach meiner Ansicht relativ groß und damit die Gasannahme auch in der ersten Weghälfte weit gespreizt. Das kann man mögen (ich mags z.B.), muß man aber nicht. Mit so einer Box wird der normal benutzte Gasweg gefühlt kürzer und damit das Auto gefühlt spritziger.
Ob das Signal beim Draufspringen aufs Pedal in der Serie künstlich verzögert wird, weiß ich nicht. Denkbar isses schon, weil man damit den Beschleunigungs-Ruck etwas glattbügeln kann. Das könnte der Hersteller vllt. als Komfortgewinn sehen, denn sonst mault womöglich noch ein Kunde, dieses teure Fahrzeug würde sich bockig verhalten.
Mein Alt-S6 zeigte exakt dieses Verhalten sehr deutlich, denn man mußte das Pedal im Stand schon feinfühligst streicheln, wenn das Auto nicht mit einem kleinen Ruck anfahren sollte! Da ist mir das aktuelle Verhalten deutlich lieber. Ich wechsle nach alter Gewohnheit nur mit der Fußspitze zwischen Bremse und Gas; die Ferse bleibt in einer Mittelposition am Boden. Der Wechsel geht dadurch signifikant schneller, jedoch wird es schwieriger, das Gaspedal dabei feinst zu streicheln, wenn man "unsportlich" anfahren will.
Ich überlege ehrlich gesagt ebenfalls, ob ich mir zum Testen mal so eine Pedalbox bestellen sollte. Seit ein paar Wochen fahre ich nun meinen neuen Gebrauchten (3.0 TDi Quattro 245 S-Tronic) und bin eigentlich äußerst zufrieden. Das Auto macht richtig Spaß.
Das Anfahrverhalten ist jedoch äußerst gewöhnungsbedürftig: Entweder es passiert gefühlt "nix" oder er springt nach ein paar Sekunden los (übertriebene Darstellung). Ich werde noch ein bisschen weiter Testen, vielleicht ist auch der S-Modus im Stopp-And-Go und in der Stadt die Lösung, was jedoch wiedersinnig wäre.
Ist auch mein erster Diesel, insofern bin ich vielleicht auch ganz einfach noch nicht an das Turboloch gewöhnt. An Gefühl im Fuß hat es bisher eigentlich nicht gemangelt und selbst die (meiner Meinung nach zu feinfühlig abgestimmte) Start-Stopp-Automatik habe ich mittlerweile intuitiv unter Kontrolle.
Schauen wir mal 🙂
Hallo,
wollte mich hier mal einmischen, Potis werden für Gaspedale eigentlich nicht mehr verbaut, da diese durch ihren mechanischen Charackter verschleiß und Fehleranfällig sind. In der Regel werden heute Hallgeber verwendet, die Berührungslos die Pedalstellung ermitteln. Von daher sollte es theoretisch möglich sein 100% zu erreichen. Mir bekannten Autos mit E-Gas haben auch im Tester 100% Gaspedalstellung erkannt, von daher kommen mir die 92-94 % merkwürdig vor.
Aber vermutlich hat Audi 80% also Vollast codiert und die restlichen Prozent zur Kickdownerkennung gespart, funktioniert ja heute alles nur noch über Kennlinien und Softwaresteuerung, selbst der Kickdownschalter ist ja heutzutage nicht mehr als ein funktionsloser Druckknopf um einen Widerstand zu simulieren.
Das mit der verzögerten Gassannahme kann ich aus der Berufsschule und entsprechenden Messungen mit Tester bestätigen, da haben wir auch wie die wilden aufs Pedal geholzt, aber es waren immer ein paar Zentelsekunden bis zum Vollausschlag erkennbar und die Linie stieg nicht sprunghaft an.
Bei Vox wurde mit dem spez. "Gaspedal" die Beschleunigungszeit um mehrere Zehntel kürzer. Subjektiv scheint mir auch beim BiTu tatsächlich eine leichte "Verzögerung" der "Gasannahme" vorzuliegen.
Die verzögerung finde ich aber gut, wenn nicht fährt man auf dynamic, zudem haben sie in vox gesagt das die tüv sache fraglich ist, der tüv sei der meinung das es das abgasverhalten ändert und somit eingetragen werden muss, somit ist das so ne sache, aber was ich auch fraglich finde, ist wenn jemand sagt das das auto untenraus besser reagiert, heißt das viel mehr nm unten raus wirken und der antriebsstrang somit auch viel mehr verschleiß hat, und da würde ich mir sorgen machen!
Naja - durch das Pedaltuning hat der Motor ja nicht mehr NM sondern die Kraft liegt einfach nur schneller an... Die Zentelsekunde (n) fallen dabei bald in den Bereich der Meßungenauigkeit aber dass das Ansprechverhalten fürs Popometer besser ist liegt auf der Hand und somit bringt das Ganze mehr Fahrspaß. ..
Von den Auswirkungen fürs Popometer vergleiche ich das gern mit dem Bumms der alten TDI-PD - subjektiv wirken die Motoren aufgrund ihrer schnellen Kraftentfaltung kräftiger als vergleichbare TDI-CR. Objektiv schneller sind sie aber nicht...
Na ja, mein alter S6 z.B. hatte einen regelrechten Anfahr-Ruck, wenn man das Pedal nicht zartest streichelte. Das galt wohl als besonders sportlich. Ich denke zwar, daß es hauptsächlich Komfortgründe sind, die Audi beim BiTDI bewogen haben, das abzumildern. Aber es KÖNNTE immerhin auch sein, daß man einen zu harten Drehmomentruck aufs Getriebe verhindern wollte, denn das ist ja mit diesem Motor sowieso schon gut ausgelastet.
Das Pedaltuning verändert theoretisch die Gaskurve und damit das dynamische Abgasverhalten beim Beschleunigen. Ob man diese winzigen Unterschiede aber überhaupt rausmessen könnte, wage ich zu bezweifeln. Der Unterschied zwischen leerem und voll beladenem Wagen dürfte z.B. größer sein als diese Pealgeschichte. Hier sollte der TÜV also die Kirche im Dorf lassen und sich besser generell um eine praxisnähere Abgasmessung bemühen!
Zitat:
@Dr.OeTzi schrieb am 4. Februar 2016 um 10:49:44 Uhr:
Naja - durch das Pedaltuning hat der Motor ja nicht mehr NM sondern die Kraft liegt einfach nur schneller an... Die Zentelsekunde (n) fallen dabei bald in den Bereich der Meßungenauigkeit aber dass das Ansprechverhalten fürs Popometer besser ist liegt auf der Hand und somit bringt das Ganze mehr Fahrspaß. ..Von den Auswirkungen fürs Popometer vergleiche ich das gern mit dem Bumms der alten TDI-PD - subjektiv wirken die Motoren aufgrund ihrer schnellen Kraftentfaltung kräftiger als vergleichbare TDI-CR. Objektiv schneller sind sie aber nicht...
Ich habe ja nicht gesagt das du mehr nm hast, sondern sie liegen früher an, was natürlich mehr auf die teile geht wie bei höheren drehzahlen, es kann sogar sein, das es bewußt im 1. gang gedrosselt wird, war ja auch bei anderen herstellern schon so....