Partikelfilter verstopft?

Mercedes A-Klasse W169

Hallo,

mein Partikelfilter brennt in immer kürzeren Abständen frei oder versucht das zumindest, denn leider sind meine Strecken einfach zu kurz. Nach fast jeder Fahrt knistert der Auspuff und die Hitze steigt nur so auf. Kann das daran liegen, dass der Filter verstopft ist und sich nicht mehr aus eigener Kraft freibrennen kann?

Was mich dabei besonders wundert ist, dass das Ganze nach einer 1000 km Autobahnfahrt begonnen hat. Man sollte doch denken, dass sich der Filter auf einer so langen Strecke von selbst reinigt.

Noch eine Frage in diesem Zusammenhang: Ist es denn sinnvoll, wenn der Freibrennprozess gerade läuft, den Motor nach beendeter Fahrt abzustellen? Innerlich sträubt sich da alles bei mir, aber der Mercedes-Mann sagt, das würde nichts ausmachen. (Die haben bisher aber auch schon nachweislich Falsches von sich gegeben!).

Jetzt bin ich auf Eure Antworten gespannt, besonders auf die von Sternfreak (immer erste Qualität! Respekt!)
Gruß

Daniel Ixteder

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Ixteder


Hallo,

mein Partikelfilter brennt in immer kürzeren Abständen frei oder versucht das zumindest, denn leider sind meine Strecken einfach zu kurz. Nach fast jeder Fahrt knistert der Auspuff und die Hitze steigt nur so auf. Kann das daran liegen, dass der Filter verstopft ist und sich nicht mehr aus eigener Kraft freibrennen kann?

Wenn der Filter komplett dicht mit Rußpartikeln wäre und er mehrfach in Folge Kurzstreckenfahrten erfolglos versucht hat sich zu regenerieren, erfolgt im Display ein Warnhinweis mit der bitte die Werkstatt zum dringenden regenerieren aufzusuchen. Dein Filter wird vermutlich relativ voll mit Rußpartikeln beladen sein, so dass immer nur ein geringer Teil abgebrannt werden kann, der aber durch die nächste Fahrt gleich wieder auf addiert wird. Deshalb dann auch immer wieder das neue Versuchen einer Regeneration. Ich würde dir empfehlen gezielt, wenn du merkst es wird freigebrannt, eine längere Strecke zu fahren um den Partikelfilter so komplett freibrennen zu lassen.

Zitat:

Was mich dabei besonders wundert ist, dass das Ganze nach einer 1000 km Autobahnfahrt begonnen hat. Man sollte doch denken, dass sich der Filter auf einer so langen Strecke von selbst reinigt.

Im Prinzip richtig gedacht, nur beginnt der Partikelfilter mit dem Freibrennen immer erst dann wenn ein bestimmter Schwellenwert erreicht wird.

Ist dieser Wert nicht erreicht bringt auch die lange Autobahnfahrt wenig, da er dort keine Regenartion startet. Da nützt es auch wenig wenn die Umfeldbedingungen wie Motor/Abgastemperatur günstig sind.

Zitat:

Noch eine Frage in diesem Zusammenhang: Ist es denn sinnvoll, wenn der Freibrennprozess gerade läuft, den Motor nach beendeter Fahrt abzustellen? Innerlich sträubt sich da alles bei mir, aber der Mercedes-Mann sagt, das würde nichts ausmachen. (Die haben bisher aber auch schon nachweislich Falsches von sich gegeben!).

Das Abstellen während einer Regeneration des Partikelfilters ist kein Problem, ein weiterlaufen lassen des Motors im Stand würde eh nichts bringen da mindestens eine Fahrgeschwindigkeit von rund 15 km/h verlangt wird. Soll heißen stehst du, wird auch die Regeneration abgebrochen.

Zitat:

Original geschrieben von Alukugel83


Da quält mich schon lange eine Frage, auch im Bezug auf den DPF ...

Ist der Filter im W169 eigentlich wartungsfrei? Oder muss man ihn gar irgendwann austauschen?
Ich hab irgendwo gelesen, dass sich auch beim Freibrennen immer ein gewisser Teil Asche ansammelt, den man anscheinend irgendwann "rückspülen" muß. Leider kann ich mir da drunter so gar nichts vorstellen ...
Ein Freund von mir (KFZ-Meister, Mazda 3 mit DPF) meinte sogar, bei ihm müsse man den Filter alle 120tkm austauschen. Irgendwie kann ich da auch nicht so recht daran glauben ...

Ja, es stimmt bei jeder Regeneration des Partikelfilters bleibt ein kleiner Teil Asche zurück der sich mit der Zeit im Filter ansammelt.

Aus diesem Grund wird laut Wartungsplan alle ca. 80.000km eine Prüfung des Aschegehaltes vorgenommen.

Liegt der Aschegehalt im Filter bei 100% erfolgt im Display der Hinweis Abgasfilter, Wartung durchführen!. In diesem Fall muss der Partikelfilter gegen einen neuen getauscht werden. Ansonsten ist der Partikelfilter Wartungsfrei und sollte im Normalfall deutlich über 150.000km halten.

Zitat:

Original geschrieben von 911westie


Kann man eigentlich sagen, in welchen Zeiträumen oder nach wie vielen km sich der DPF frei brennt?

Das ist ganz verschieden und hängt von den Fahrstrecken ab.

Es kann auf Grund Stadtverkehrs und Kurztrecken alle 500km der Fall sein oder auf Grund von Langstrecken alle 1.500 bis 2.000km.

In der Regel werden im Stadtverkehr/Kurzstreckenbetrieb in Folge von Teillastbetrieb mehr Rußpartikel als auf einer Langstreckenfahrt ausgestoßen weshalb dann natürlich auch häufiger eine Regeneration des Partikelfilters nötig ist.

Gruß
sternfreak

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So, erledigt. Der Austausch hat bei mir knapp zwei Stunden gedauert. Hatte 14cm hohe Rampen unter den Vorderrädern. Der Platz hat für mich gereicht. Die Motorkontrollleuchte ist nach ein paar gefahrenen Metern von allein ausgegangen.
Vielen Dank für die Unterstüzung.

Andy_21

Hier eine kurze Anleitung:

Verwendetes Werkzeug: Rampe, 8er und 10er Nuss mit Ratsche, schmaler Schlitzschraubendreher, 10er Maulschlüssel, Seitenschneider (nicht zu scharf)

Den aufgebockten Wagen unbedingt vor unbeabsichtigtem vor- oder zurückrollen sichern (Keile, Kanthölzer oder ähnliches vor und hinter den auf dem Boden stehenden Rädern).

  1. zuerst die beiden 8er Sechskant-Verbindungesschrauben zwischen vorderer und hinterer Unterbodenverkleidung (Beifahrerseite) entfernt.
  2. dann zwei weitere 8er Sechskantschrauben der vorderen Verkleidung entfernt. Die hängende Verkleidung abgestützt, damit da nichts abbricht oder ausreißt.
  3. alle 10er Sechskant-Schrauben und Kunststoffmuttern der hinteren Verkleidung entfernt und die Verkleidung abgenommen. Sonst kam ich an den Differenzdrucksensor nicht ran. Das geht wahrscheinlich auf einer Hebebühne einfacher.
  4. Die Schlauchschellen am Sensor mit einem schmalen Schlitz-Schraubendreher aufgehebelt und die Schläuche abgezogen.
  5. Mit einem 10er Maulschlüssel den Sensor von der Karosserie abgeschraubt und das Kabel abgezogen. Dabei auf der Kabelseite die flachen Seiten des Steckers drücken um die Sicherungshacken zu entriegeln.
  6. Jetzt den neuen Sensor angeschlossen und alles in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengebaut. Die Schlauchschellen konnte ich mit einem (nicht zu scharfen) Seitenschneider wieder verriegeln.
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