Opel Astra G CC 1999: Warmstartprobleme

Opel Astra G

Hallo liebe Schwarmintelligenz,

ich habe mir einen Opel Astra G CC aus 1999 mit dem X12XE Motor mit 37.000 km Laufleistung gekauft. Leider hat das Auto ein Problem das ich bisher nicht gelöst bekomme:

Fehlerbild:

Kalt startet das Auto zuverlässig. Aber wenn das Auto warm gefahren und für einige Minuten abgestellt wird, ist es fast gar nicht mehr möglich es zu starten. Zudem ist der Leerlauf im warmen unruhig, seltener geht es fast aus. Aber während der Fahrt ist soweit alles in Ordnung.

Ich wusste zum Zeitpunkt des Kaufes nicht von dem Fehler. Scheint aber bekannt gewesen zu sein, weil alles schon einmal angefasst oder getauscht wurde.

Diagnose:

  • Das Auto springt gelegentlich an, wenn es ohne Luftmassenmesser gestartet wird. Der Luftmassenmesser wurde aber auch schon getauscht ohne Verbesserung. Ich nehme an das Gemisch ist dadurch besser zu zünden.
  • Drosselklappe habe ich gereinigt. Der Leerlauf hat sich verbessert.
  • Um das Steuergerät auszuschließen habe ich mir ein anderes gebrauchtes besorgt und eingebaut. Der Fehler ist identisch, also liegt er wo anders oder beide Geräte haben zufällig den selben Fehler...
  • Nach einigen Startversuchen kann ich mit Opcom den Fehlercode P0335 auslesen. Also Kurbelwellensensor scheinbar defekt. Habe einen neuen originalen gekauft und eingebaut. Der Fehler ist immernoch da. Drehzahl beim Orgeln kann ich ablesen (280 RPM).
  • Ich kann mir vorstellen das es ein temperaturbedingtes Masseproblem eines Kabels ist. Da der KW-Sensor unter dem Auto ist, konnte ich bisher nicht den Durchgang vom GND zur Batterie messen wenn das Auto heiß ist. Ich versuche mir da was zu basteln. Der Durchgang vom Luftmassenmesser-GND zur Batterie ist zumindest okay... Eventuell ist es ja die Verbindung vom KW-Sensor zum Steuergerät?

Vielleicht war ja schonmal jemand mit so einem Fehlerbild konfrontiert und hat Tipps was ich überprüfen könnte.

Vielen Dank im Voraus!

13 Antworten

@Baldimoah ,

Hast du schon den Temperatursensor erneuert? (Ich meine nicht den Temperaturfühler.)

Wenn das Steuergerät falsche Werte bekommt, ist dies Problem typisch.

Es könnte auch nicht schaden den Nockenwellensensor zu kontrollieren und die Steckverbindung zu überprüfen oder zu ersetzen. Der Nockenwellensensor und der Kurbelwellensensor senden ihre Werte ans Steuergerät und dies überprüft dadurch den richtigen Zündzeitpunkt. Deshalb könnte es sein, das der Nockenwellensensor defekt ist, obwohl der Fehler P0335 angezeigt wird.

Wie lange musst du orgeln bis er dann startet?
Git es starken Benzingeruch aus dem Auspuff, wenn er dann startet?

Mess mal den Benzindruck vor dem Starten.

Starte jeweils mal mit abgestecktem NWS und KWS.

Temperatursensor gibt es nur einen, der Wert wird auch im Instrument angezeigt, wenn da was wäre, wäre das schon aufgefallen.

Vielen Dank für die Antworten. Heute ist das Wetter leider schlecht, weshalb ich erst morgen wieder weitermachen kann. Jedoch möchte ich auf eure Fragen eingehen und noch welche dazu stellen:

  • Temperatursensor habe ich nicht erneuert. Wie @Gerd_7 erwähnte gibt es nur einen Sensor und die Werte sehen plausibel aus. Zwischen 90-100°C im warmen Zustand.
  • Den Benzindruck kann ich selber leider nicht messen, da fehlt mir das Equipment noch zu. Allerdings hat das Auto vor wenigen Wochen eine neue Kraftstofffördereinheit erhalten. Dabei hat sich die Werkstatt das aktuelle Problem auch angesehen und den Druck gemessen, der war dort in Ordnung.
  • Wenn das Auto erstmal orgelt, dann geht eigentlich nie an egal wie lange es versucht wird. Wenn überhaupt führt wiederholtes Zündung an und aus zum Erfolg - und dann geht es meistens nach geschätzten 2-3 Sekunden.
  • Sobald das Auto im warmen wieder angeht riecht es im ersten Moment nach Benzin.

Was mir noch aufgefallen ist beim beobachten der ECU-Werte: Wenn das Auto sehr warm ist und zunehmen unruhiger läuft verhält sich der Spannungswert vom Lambdasensor abnormal. Er osziliert dann nicht mehr sauber zwischen 60-800mV sondern bleiben länger mal bei einem Wert stehen. Ich denke das könnte am scheinbar fehlerhaften KWS Signal liegen, dass der Regelkreis dann nicht mehr sauber funktioniert. Aber wissen tu ich es nicht...

Frage bezüglich des NWS und KWS:

Wie ihr erwähnt habt, werden beide Daten gleichzeitig vom ECU interpretiert z.B. für den Zündzeitpunkt. Der Fehler P0335 bezieht sich ja laut ECU direkt auf den KWS. Ist es es bekanntes Problem der Motronic ECUs das der Fehler auch bei einem defekten NWS auftreten kann?

Wenn ich @Gerd_7 richtig verstanden habe, dann kann ich den NWS überprüfen wenn ich ohne KWS starte und andersherum? Habe mal in einem anderem Forum gelesen, dass das Auto ohne KWS gar nicht starten könne.

Zur Überprüfung des NWS werde ich den Sensor ausbauen, mir den Stecker ansehen und mit dem Multimeter mal durchmessen und die Widerstandswerte mit gängigen Daten aus dem Internet abgleichen.

Wenn ich die Beschreibung zu 0335 richtig deute, wird der Fehler immer gesetzt wenn bei Zündung kein Drehzahlsignal da ist und wenn, dann auch gleich wieder gelöscht.

Bei unruhigem Leerlauf solltest du AGR-Ventil und Entlüftungsventil zum Kohlebehälter prüfen bzw. generell auf Fremdluft.
Hast du auch mal probiert mit Halb- oder Vollgas zu starten?

Auf welchem Wert bleibt die Sonde hängen?

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Das was Gerd geschrieben hat, hätte ich auch im Kopf gehabt aber vllt reicht auch schon ein bisschen Gas geben beim Starten. Das mit dem NWS <-> KWS ist bei berühmte Kreuztest um auszuschließen welcher Sensor von beiden spinnt. Beim Opel Kadett war es beim Warmstart Problem fast immer der Klassiker: das Zündmodul, welches direkt unter der Zündspule saß. Vllt gibt es etwas aus der Zündungsperipherie etwas was Wärme ausgesetzt ist und dann spinnt? Wobei mir gerade einfällt: als mein NWS beim x20xev gesponnen hat, war es auch so: Springt nicht an, beim nächsten starten dann schon aber da wurde auch immer P0340 gesetzt. Dann habe ich einen 34€ NWS gekauft und es war noch schlimmer. Erst ein VDO (Siemens, wird hier im Forum oft geraten) Produkt, dann war es okay.

Tut mir leid das ich mich lange nicht gemeldet habe, kam leider viel dazwischen...

Das Problem besteht aber leider noch weiterhin. Jetzt ist auch mein Anlasser defekt, aber den werde ich in den kommenden Tagen austauschen...

Nach wie vor startet das Auto im sehr warmen sehr schlecht bis gar nicht. Wenn das Auto im sehr warmen läuft, kann es es Ausschalten und direkt danach wieder starten. Sobald wenige Minuten (1-15) vergehen beginnen die Probleme. Es springt wenn überhaupt nach einigen Versuchen mal an, oder wenn genug Zeit vergangen ist. Wird Bremsenreiniger als Starthilfe verwendet geht das Auto direkt an, läuft dann aber etwas unrund, aber stabil.

Eine kurze Zusammenfassung des geschehenen:

-KWS neu (Bosch)

-NWS neu (Hella)

-LMM neu (Bosch)

-Kraftstofffördereinheit neu

-Gas geben beim Startversuch (Halbgas oder Vollgas) macht keinen Unterschied

-Im Betrieb alle Schläuche mit Bremsenreiniger auf Undichtigkeit geprüft aber keine Auffälligkeit gefunden

-Einbau eines anderen gebrauchten Motorsteuergerätes hat nichts verändert

-AGR laut Dokumenten vor 5000 km neu

-Das Auto startet im "lauwarmen" auch ohne NWS. Ohne KWS kann ich demnächst mit neuem Anlasser testen

- Zündfunke ist im heißen Zustand vorhanden

- Es liegen keine Fehlermeldungen vor und meiner Meinung nach sehen alle Werte laut OPCOM auch in Ordnung aus

-Die KWS Fehlermeldung konnte ich trotz nicht startendem Motor nicht reproduzieren

-Benzindruck liegt bei laufendem Motor an der Rail zwischen 3,0-3,2 Bar. Sobald ich den Motor ausschalte, sinkt der Druck direkt auf 0 Bar an der Rail. Ist das normal? Sammeln sich dann keine Gase vor dem Rail? Finde dazu leider nichts im Netz...

Einen NWS von Siemens kann ich gerne mal testen, vll hilft es ja.

Danke für eure Antworten!

Das der Druck nach abschalten des Motors runter geht ist nicht richtig. Normalerweise sollten da um 3 bar Druck bestehen bleiben. Google-Suche nach dampfblasenbildung für Infos.

Interessant, in der freien Werkstatt meiner Wahl hieß es, dass dies so normal sei... Kam mir aber selber komisch vor. Gibt es da offizielle Daten für meinen X12XE zu?

In der Pumpe selber sollte ein Rückschlagventil sitzen, richtig? Eigentlich ist die neu und das Problem bestand auch schon mit der alten Pumpe...

Das ist jetzt zumindest mal ein heißer Kandidat, top!

Ich bin nicht von Fach und kenne den motortyp nicht. Aber ich kenn es nur so, das ein gewisser mindestdruck auf dem System sein muss um benannte dampfblasenbildung beim warm/heiss-Start zu verhindern. Wäre bei dir zumindest ein Anhaltspunkt. Wo da rückschlagventile sitzen sollte sich aber herausfinden lassen.

Der Druckregler vorne wurde nicht geprüft?

Wenn der i.O ist muss was an der Vorlaufleitung im Tank sein.

Soweit ich weiß gibt es vorne keinen Druckregeler.

Aus dem Tank kommen drei Schläuche. Einer der geht zum Aktivkohlefilter, einer ist die Zuleitung und geht über den Kraftstofffilter direkt ins Rail und die dritte Leitung ist über ein y-Stück hinter dem Kraftstofffilter mit der Zuleitung verbunden. Ich nehme an letzteres ist die Rückleitung.

Bisher nahm ich an das der einzige Druckregler in der Pumpe sitzt...

Die Vorlaufleitungen wurden vor kurzem mit der Pumpe ausgesucht, weil da eine Leitung wohl undicht war. Bergauf hat das Auto keinen Sprit mehr bekommen. Das ist aber durch den Tausch erfolgreich behoben worden.

@Gerd_7 du bist also auch der Meinung das der Druck gehalten werden muss?

Ja, der Druck sollte so 30min > 2bar sein, sonst gibt es Blasen und du hast das beschriebene Problem.

Dann ist der Regler unten am Verschlussdeckel im Tank.

Kann auch sein, dass ein Einspritzventil undicht ist.

Ich weiß nicht genau wie das kraftstoffsystem im x12xe aufgebaut ist. Beim x18xe1 (1998 Astra G) meiner Schwester sitzt das druckregelventil auf der Unterseite vom Pumpendeckel im Tank. Von daher weiß ich nur, das es im Astra g verschiedene Kraftstoffsysteme je nach Motor gab.

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