OM654/656 vorzeitiger Verschleiß der Schlepphebel

Mercedes E-Klasse W213

Hallo zusammen,

obwohl es hier im Forum noch nicht großartig besprochen wurde, beklagen sich einige OM654-Besitzer über einen "schnellen" Verschleiß der Schlepphebel. Auch von einem Brechen der Bauteile war teils die Rede.

In anderen Communities wurde über ein Versagen der Schlepphebel in Laufleistungsbereichen zwischen 160.000 und 200.000 Kilometern berichtet.

Laut EPC gibt es ab 10/07/2018 bzw. ab Motornummer: 80278367 einen anderen Schlepphebel mit einer anderen Teilenummer. (Fußnote zur alten Teilenummer: "Darf nicht mehr verbaut werden"😉

Alte Teilenummer: A6540501100
Neue Teilenummer: A6540505701

Beim OM656 müssten deshalb auch die allerersten Modelle betroffen sein. Hier sagt das EPC jedoch, dass schon ab 29/06/2018 die neue Teilenummer verbaut werden musste. (Beim 656 sind die gleichen Hebel verbaut)

Gibt es hier User, die bereits mit dieser Problematik konfrontiert wurden? Man könnte die Erfahrungen diesbezüglich hier sammeln.

Bin mal gespannt, ob wir ein paar Infos zusammen bekommen.

Beste Antwort im Thema

Herrgott, wenn ich mir den billig zurechtgedrückten Blechplunder ansehe, da kommt mir die Galle hoch.
https://www.carloxx.de/.../52907_Product.jpg
Früher wäre so ein Bauteil aus Stahlguss gewesen.

Allein schon die Optik sagt mir, dass da irgendein flaumbebarteter Junginschenör am Rechner mal eben fix sein Finite-Elemente-Programm mit runtergedrehten Sicherheitsmargen gestartet hat und der zuständige Einkäufer beim chinesischen Lieferanten auch noch den allerletzten Zehntelcent rausgequetscht hat.
Da kann dann natürlich kein erfahrener Fachmann mehr an der Härteanlage stehen, da kommt dann der hastig eingewiesene Reisbauer zum Einsatz. Dass dem ab und zu mal nicht korrekt gehärtete Bauteile durchrutschen, merkt der wahrscheinlich nicht mal.

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Zitat:

@O.Berg schrieb am 26. März 2024 um 08:37:05 Uhr:


@MX_96 Du hast die Zylinderkopfschrauben wieder verwendet? Sind das keine Dehnschrauben? Soweit ich weiß darf man die nur einmal benutzen weil man diese wie Sie schon heißen etwas überdehnt sprich etwas in die Länge zieht.
Gruß

Zylinderkopfhaube und Zylinderkopf sind nicht das Gleiche... wieso sollte ich den Zylinderkopf abnehmen?

Die Zylinderkopfhaube wird landläufig auch als "Ventildeckel" bezeichnet, andere Bezeichnung - gleiches Bauteil.

@MX_96: Mega Respekt vor der geleisteten Arbeit !
Das war aber sicher nicht das erste Mal so tief in die Motorinnereien einzugreifen , oder ?
Für den Durchschnittsschrauber sicherlich schon hart am Limit …..

@Flora001 Jein, hab vor knapp 10 Jahren KFZler bei Mercedes gelernt, arbeite aber seit 6 Jahren in keiner Werkstatt mehr. Danach war ich Montagearbeiter bei den 4 Zylinder Benzinermotoren und seit 5 Jahren arbeite ich auf nem Prüfstand. Schraube also seit Jahren nur noch privat. So einen modernen Dieselmotor hab ich davor auch noch nie so weit zerpfückt

Zitat:

@MX_96 schrieb am 26. März 2024 um 08:57:09 Uhr:



Zitat:

@O.Berg schrieb am 26. März 2024 um 08:37:05 Uhr:


@MX_96 Du hast die Zylinderkopfschrauben wieder verwendet? Sind das keine Dehnschrauben? Soweit ich weiß darf man die nur einmal benutzen weil man diese wie Sie schon heißen etwas überdehnt sprich etwas in die Länge zieht.
Gruß

Zylinderkopfhaube und Zylinderkopf sind nicht das Gleiche... wieso sollte ich den Zylinderkopf abnehmen?

Die Zylinderkopfhaube wird landläufig auch als "Ventildeckel" bezeichnet, andere Bezeichnung - gleiches Bauteil.

Okay, dann habe ich das falsch interpretiert. Dafür entschuldige ich mich.
Gruß

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Zitat:

Daher mein Rat an die anderen OM654-Fahrer: abwarten, Tee trinken.

Wünsche noch einen schönen Sonntagabend

Habe ein Video auf YT gesehen, da wurden die Lager-Einzelteile im ganzen Motor gesucht - gilt Deine Einschätzung auch für diesen Fall?

Zitat:

@R1200GS schrieb am 26. März 2024 um 22:04:20 Uhr:



Zitat:

Daher mein Rat an die anderen OM654-Fahrer: abwarten, Tee trinken.

Wünsche noch einen schönen Sonntagabend

Habe ein Video auf YT gesehen, da wurden die Lager-Einzelteile im ganzen Motor gesucht - gilt Deine Einschätzung auch für diesen Fall?

Dass die Rollen aus dem Schlepphebel fallen ist meines Wissens nicht der Normalfall, sondern der worst case. Und ganz ehrlich: sehe ich - zumindest beim OM654 - persönlich überhaupt nicht kritisch, aus dem einfachen Grund, dass die Nockenwellen und Hydrostößel die letzten Teile im Ölkreislauf sind bevor das Öl wieder zurück in die Wanne fließt.

Wo können die Rollen also landen? Sie können entweder oben auf dem Zylinderkopf liegenbleiben (durch die Ventilfedern passen sie nicht durch), oder sie folgen dem Ölkreislauf noch und haben den Weg in die Ölwanne gefunden, wo sie dann eben liegen bleiben.

In die Ölkanäle der Hydrostößel kommen sie nicht, weil die in den Hydrostößelschächten direkt hinter den Stößeln anliegen. In die Zulaufbohrungen für die Nockenwelle kommen sie auch nicht, weil die vom Zylinderkopf direkt in das Nockenwellengehäuse führen, und daher komplett getrennt von den Rollenschlepphebeln sitzen. In den Steuertrieb können sie nicht fallen, da der durch das Nockenwellengehäuse baulich getrennt ist, heißt sie können auch in kein Zahnrad und in keine Kette geraten. Der einzige Ausweg von der Zylinderkopfoberseite ist also durch den großen Rücklauf an der Vorderseite des Zylinderkopfs (da, wo man auch durch den Öleinfüllstutzen Öl nachfüllt), der ist viel zu groß und glatt als dass da irgendwas stecken bleiben würde.

Das heißt die Rollen, die nicht oben auf dem Zylinderkopf in irgendeiner Furche oder Ecke liegen bleiben, landen auf dem Boden der Ölwanne oder bleiben im Ansaugsieb der Ölpumpe hängen, wo sie dann auch nicht mehr wieder in den Ölkreislauf geraten können. Danach kommt direkt der Ölfilter.

So what? Dass die rausgefallenen Rollen irgendwo Schaden anrichten, glaube ich erst wenn ich es sehe. Ich kann mit jedenfalls kein Szenario zusammenspinnen, wie da tatsächlich was passieren sollte. Das ist meine Meinung dazu. Wer das anders sieht, darfs auch gerne anders handhaben und seine Rollenschlepphebel vorbeugend tauschen um das Gewissen zu beruhigen. Vielleicht wärst Du der eine, bei dem durch einen richtig blöden Zufall doch was passiert, und Du lässt das lieber jetzt für 7.000€ tauschen. Vielleicht fährt Dir aber auch nächste Woche einer im Stau hintendrauf, und dann interessiert das die Versicherung nicht, was Du letzte Woche an Reparaturen in Dein Auto investiert hast. Muss letztendlich jeder selber wissen.

Kompliment zum Projekt! Ich selbst war recht versierter Schrauber (z.B. Zylinderkopfdichtung beim 190er M102). Aber das ist ne Weile her und an den OM654 traue ich mich sicher irgendwann auch, aber nicht jetzt.

Das Auto hat eine lückenlose MB-Historie und dazu MB100. Aber ich bekomm beinahe Lust zu schrauben… 😉 Dann wären die Schlepphebel gemacht.

Aber ich fahr jetzt so lange, bis ich ein leises Klopfen von vorne vernehme 😁

Zitat:

@MX_96 schrieb am 27. März 2024 um 13:16:11 Uhr:



Zitat:

@R1200GS schrieb am 26. März 2024 um 22:04:20 Uhr:


Habe ein Video auf YT gesehen, da wurden die Lager-Einzelteile im ganzen Motor gesucht - gilt Deine Einschätzung auch für diesen Fall?

Dass die Rollen aus dem Schlepphebel fallen ist meines Wissens nicht der Normalfall, sondern der worst case. Und ganz ehrlich: sehe ich - zumindest beim OM654 - persönlich überhaupt nicht kritisch, aus dem einfachen Grund, dass die Nockenwellen und Hydrostößel die letzten Teile im Ölkreislauf sind bevor das Öl wieder zurück in die Wanne fließt.

Wo können die Rollen also landen? Sie können entweder oben auf dem Zylinderkopf liegenbleiben (durch die Ventilfedern passen sie nicht durch), oder sie folgen dem Ölkreislauf noch und haben den Weg in die Ölwanne gefunden, wo sie dann eben liegen bleiben.

In die Ölkanäle der Hydrostößel kommen sie nicht, weil die in den Hydrostößelschächten direkt hinter den Stößeln anliegen. In die Zulaufbohrungen für die Nockenwelle kommen sie auch nicht, weil die vom Zylinderkopf direkt in das Nockenwellengehäuse führen, und daher komplett getrennt von den Rollenschlepphebeln sitzen. In den Steuertrieb können sie nicht fallen, da der durch das Nockenwellengehäuse baulich getrennt ist, heißt sie können auch in kein Zahnrad und in keine Kette geraten. Der einzige Ausweg von der Zylinderkopfoberseite ist also durch den großen Rücklauf an der Vorderseite des Zylinderkopfs (da, wo man auch durch den Öleinfüllstutzen Öl nachfüllt), der ist viel zu groß und glatt als dass da irgendwas stecken bleiben würde.

Das heißt die Rollen, die nicht oben auf dem Zylinderkopf in irgendeiner Furche oder Ecke liegen bleiben, landen auf dem Boden der Ölwanne oder bleiben im Ansaugsieb der Ölpumpe hängen, wo sie dann auch nicht mehr wieder in den Ölkreislauf geraten können. Danach kommt direkt der Ölfilter.

So what? Dass die rausgefallenen Rollen irgendwo Schaden anrichten, glaube ich erst wenn ich es sehe. Ich kann mit jedenfalls kein Szenario zusammenspinnen, wie da tatsächlich was passieren sollte. Das ist meine Meinung dazu. Wer das anders sieht, darfs auch gerne anders handhaben und seine Rollenschlepphebel vorbeugend tauschen um das Gewissen zu beruhigen. Vielleicht wärst Du der eine, bei dem durch einen richtig blöden Zufall doch was passiert, und Du lässt das lieber jetzt für 7.000€ tauschen. Vielleicht fährt Dir aber auch nächste Woche einer im Stau hintendrauf, und dann interessiert das die Versicherung nicht, was Du letzte Woche an Reparaturen in Dein Auto investiert hast. Muss letztendlich jeder selber wissen.

Top.
Da bin ich auch deine Meinung.
Allerdings hatte ich schon in Planung Schlepphebel vorsorglich zu tauschen, nur aber wegen Nockenwellen, damit die nicht zerstört werden, wenn Schlepphebel blockieren!
Werde ich es jetzt seien lassen und Tee trinken, weil ich auch alle 200-250 Betriebsstunde das öl wechsele.

So stelle ich mir die Mitarbeiter vor, die das Wohlwollen von OK genießen. 😁

Zitat:

@MX_96 schrieb am 27. März 2024 um 13:16:11 Uhr:



Zitat:

@R1200GS schrieb am 26. März 2024 um 22:04:20 Uhr:


Habe ein Video auf YT gesehen, da wurden die Lager-Einzelteile im ganzen Motor gesucht - gilt Deine Einschätzung auch für diesen Fall?

Dass die Rollen aus dem Schlepphebel fallen ist meines Wissens nicht der Normalfall, sondern der worst case.

Danke für Deine Einschätzung.

Hej, ich würde mir gerne einen S213 mit 200 oder 220 Dieselmotor anschaffen! Ab welchen Erzeugerdatum kann ich sicher sein, dass schon die neue Version der Schlepphebel verbaut ist? Generell ab FL?

Hallo zusammen und @sixles67,

die Historie der Teilenummer Schlepphebel (Bezeichnung auch Kipphebel) A6540501100 ersetzt durch A6540505701 ersetzt durch die aktuelle Teilenummer A6540506601 ist jeweils ohne Datum hinterlegt.

Ebensowenig ist der Zeitpunkt der Änderung von Nadellager auf Gleitlager bekannt.

Hej, ich bin halt verwöhnt von meinem S211 220CDi aus 2006!
Hab jetzt 340.000Km und außer Verschleißteile war da nix kaputt! Wenn ich hier im 213er Forum lese, frag ich mich echt ob es noch mal ein Mercedes wird! Von der Optik aussen und innen gibt es für mich im Moment nix besseres! Aber die Technik macht mir Sorgen und lässt mich Zweifeln!

Lass dich nicht verrückt machen.
Auch hier im Forum gibt es Berichte von 213ern die über 200.000km problemlos laufen.
Der 213 ist vor allem als 2019/2020er vorMoPf ein tolles Auto.
Die 211er waren sicherlich auch nicht alle problemlos.

260.000km aktuell - Vorne immer noch die ersten Bremsen !

Motor ohne Probleme... (Adblueventil gereinigt bei 220.000km)

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