OM602 Zylinderkopfdichtung wechsel
Hallo,
eigentlich wollte ich eine Doku über den ZKD Tausch danach machen.
Aber im Moment hab ich ein Problem.
Wir tauschen grade von meinem Schrauberpumpel die OM602 Zylinderkopfdichtung.
Ich habe mir zwei Vielzahnnüsse abgebrochen.
Vor der Montage habe ich alles schön sauber gemacht.
Ich habe die Gewinde mit Öl eingerieben.
Aber nicht den Schraubenkopf, das habe ich jetzt erst in der Anleitung gesehen.
Weiterhin, der ist ja Baujahr 1991 also muss ich eine "Setzpause" nach dem ersten Drehwinkel machen.
Diese Pause habe ich nicht gemacht.
Ich habe alle Schrauben eingesetzt, dann nach dem Schema mit wenig Nm angezogen.
Dann mit nach Schema mit 35Nm angezogen.
10 Minuten Setzpause
Bei Schraube 4 ist mir bei den ersten 90° Drehwinkel die Proxxon Nuss gebrochen.
Das drehen ging auch nicht locker von der Hand. Es gab immer wieder Blockierungen und Ruckartig ging es weiter.
Dann habe ich einen andere Nuss besorgt und den ersten 90° Drehwinkel bei allen Schrauben beendet.
Ich habe dann gleich mit dem 90° Drehwinkel fortgesetzt.
Bei Schraube 8 am ende des zweiten 90° Drehwinkel ist mit die zweite Nuss abgebrochen.
Das drehen ging auch nicht locker von der Hand. Es gab immer wieder Blockierungen und Ruckartig ging es weiter.
Kann das auslassen des Ölen des Schraubenkopfes oder das nichteinhalten der Setzpause dazu führen das die Nüsse brechen?
Wie sollte ich nun vorgehen?
Kopf nochmal abnehmen?
Neue ZKD und neue Schrauben?
Danke,
Marcel
75 Antworten
kopf erst abnehmen wenn die diagnose (soweit mit bordmitteln erreichbar) sicher ist
Ich messe nen Kopf nach dem reinigen nach, geplant wird nur wenn nötig. Vor allem beim Diesel...
Das sollte man vor dem neueinbau aufjedenfall.
Allerdings muss es schon ein relativ auffälliget Schaden sein.
Hallo,
heute ging es weiter am OM602.
Zuerst ist mir die Diesel Pumpe aufgefallen, das sind ja Druckhalteventile. Was sollen sie denn Halten? Ventil 1 war bis zur Oberkante noch voll Diesel.
V2 und V5 sind komplett leer. V3 und V4 da sieht man noch Diesel in der Öffnung weiter unten.
Liegt da ein Mangel vor?
Dann hab ich den Abgaskrümmer demontiert und die Druckverlustprüfung wiederholt.
Zylinder 5 es zischt die Pressluft komplett aus dem Auslasskanal raus.
Zylinder 3 hab ich dann auch geprüft, der hatte ja nur 20bar statt der 24 wie die anderen drei Zylinder.
Die Flamme vom Feuerzeug konnte ich am Zylinder 3 mit der Pressluft im Zylinder auspusten.
Da stimmt also auch etwas nicht.
Dann habe ich die Auslassventile alle mit der Endoskop Kamera geprüft.
Hier Auslassventil 5 mit montierter Nockenwelle.
Hier Auslassventil 5 nachdem ich die Nockenwelle ausgebaut hatte.
Der Diesel hat den Ventilschaft auch ordentlich voll geschmaddert:
Die anderen Ventilschäfte sahen so aus, ist das normal ?
Dann ist mein Blick auf die Hydrostößel gefallen.
A5 der Stand ein wenig höher.
Alle Einlassstößel sind 9mm hoch.
A5 ist über 10mm hoch.
Alle anderen Stößel sind 9,x mm hoch.
A3 ist nahe an 10mm
Mit dem alten Hydrostößel ist A5 auch so hoch mit über 10mm wie mit dem neuen Hydrostößel.
Meine Vermutung: Die Auslassventile haben sich gelängt.
Zylinder 3 reicht noch um 20 bar zu erzeugen aber die Feuerzeugflamme konnte die Pressluft auspusten.
Da ja nun ohne die Nockenwelle alle Ventile zu sind, habe ich die Kurbelwelle per „Hand“ fixiert und ganz vorsichtig Zylinder 5 mit Pressluft versorgt. Anfangs hat es im Kettenkasten gezischt, dann wollte sich die Kurbelwelle bewegen aber ich hatte sie ja in der Hand mit der Verlängerung und der 27er Nuss.
Ich konnte nur ein ganz bisschen Pressluft dabei in den Zylinder geben. Ich denke mal das dürften normale „Blow by Gase“ sein ?
Hatte schon mal jemand gelängte Ventile ?
Gigt es im Zubehörhandel gute Ventile die man nehmen kann ? Original Mercedes könnte da schon besser sein oder ?
Danke,
Marcel
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ODer kann der Ventilsitz in den Zylinderkopf gerutscht sein ?
Auf den Bildern sieht es nicht so aus als wären die Ventilsitze in den Zylinderkopf rein gewandert:
Die dunklen Ventile sind die Einlassventiele.
Die silbernen sind die Auslassventiele.
Spannend ist auch auf den zwei Bildern sieht man die weiße Ablagerung an der einen Seite der Vorkammern.
Lass um Himmels Willen die Pumpe so wie sie ist. Die Halteventile sorgen dafür, dass der Druck in der Leitung durch die Düsenöffnung nicht schneller absackt als der Förderkolben nachfördern kann oder soll.
Mit dem Rest dürfen sich andere beschäftigen... Ich sag mal so, wenn beim Hydros-durchtauschen der Fehler nicht mitwandert: Alle guten Dinge sind 3...
Gruß,
Lasse
Hast du schon mal mit neuen hydros probiert?
Die neuen Hydros sind ja eingebaut.
Mit dem alten Hydro ist die gleiche Höhe.
Habe das alte Hydro mal probeweise eingesetzt.
was war der grund für den tausch der zylinderkopfdichtung?
....hab ich nicht rausfinden können in den postings, hab alles noch mal überflogen.
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die ventile heissen auch nicht druckhalteventile sondern druckventilhalter
halten nicht den druck (tun sie doch auch) sondern die ventile
aber das tut in dem fall nichts zur eigentlichen sache.
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wozu hast du die nockenwelle nun abgebaut ?
Ich hab die Nockenwelle abgebaut das alle Ventile zu sind und ich eine Druckverlustprüfung machen kann ohne immer die Kurbelwelle zu drehen bis die Ventile von dem entsprechenden Zylinder endlich mal zu sind.
Das erste Bild zeigt die Ventilsitze Zylinder 5
das zweite Bild Zylinder 1
Jetzt bin ich auch schlauer, der ganze Schmodder am Abgaskrümmer war auch teilweise unverbrannter Diesel der dort ausgetreten ist.
Und nicht vergessen die zerlegten Bilder sind alle aus Runde 1
Der Kopf ist im Moment noch montiert, nur die Nockenwelle ist schon raus
Der Kompressionstest hatte ergeben:
Zylinder 5: 0 bar
Zylinder 4: 24 bar
Zylinder 3: 20 bar
Zylinder 2: 24 bar
Zylinder 1: 24 bar
Ab 3 bar Unterschied liegt ein Fehler vor, laut der WIS.
Druckverlustprüfung mit montierter Nockenwelle
Zylinder 5: Die 8 Bar Druckluft kommen komplett aus dem Auslassventil raus
Zylinder 3: Bei 8 Bar Druckluft wird Feuerzeugflamme ausgepustent am Auslassventil
Druckverlustprüfung mit ausgebauter Nockenwelle
Zylinder 5: es geht nur gang ganz wenig Druckluft zu verwenden da sich sonst die Kurbelwelle dreht,
es zischt etwas in den Kettenkasten, dann will sich der Kolben nach unten bewegen.
Höhe der Hydrostößel vom Auslassventil bei ausgebauter Nockenwelle
Zylinder 5: über 10mm
Zylinder 4: 9,xmm (unter 9,5mm)
Zylinder 3: nahe an 10mm dran, über 9,5mm
Zylinder 2: 9,xmm (unter 9,5mm)
Zylinder 1: 9,xmm (unter 9,5mm)
Höhe der Hydrostößel vom Einlassventil bei ausgebauter Nockenwelle: alle 9mm, nicht viel mehr wie 9mm
Jetzt so beim betrachten der Bilder von A5 sieht man auch dass das Ventil verfärbt ist. Das muss überhitzt sein weil es nicht am Ventilsitz anliegt.
ob das weiterdrehen mehr arbeit ist als die demontage/montage nach herstellervorgabe der nockenwelle - mit den damit verbundenen risiken?
aber vermutlich nimmst den kopf ja nun noch mal ab
Wenn ich dass richtig sehe, sind die Ventilsitze Auslass beide tot und die Führung Zylinder 5 sieht auch nicht mehr rund aus.
Habt ihr den Kopf nicht geprüft bevor ihr ihn wieder drauf geschraubt habt?
http://www.mercedes-wolf.pl/books/book_I.pdf
ab seite 37
Zitat:
Kopf planen hätte ich aufjedenfall gemacht.
Du weist hoffentlich, dass du nen Benzinerkopf problemlos 5/10el abschruppen kannst, aber bei nem Diesel die Vorkammern ziehen musst, weil die beim Planfräsen im Weg sind, du so wenig Platz hast dass du die Ventile tiefer setzen musst, die ggfls. oben wieder in den Arbeitsbereich der Hydrostößel einkürzen musst weil die sonst nicht mehr zu gehen und ggfls. die Vorkammern hoch setzen musst, weil der Kolben dir die sonst kaputt haut?
Ein Motor der später nicht funktioniert empfinde ich als deutlich schlimmer.
Man muss leider auch mal tiefer in die Tasche greifen. Das ist einmalig, ordentlich gemacht hat man eine lange Zeit Ruhe.
Natürlich sollte man auf Verzug prüfen..