Oldtimer für täglichen Gebrauch

Hallo Freunde,

ich bin derzeit am Überlegen, mir einen Oldtimer für den täglichen Gebrauch zuzulegen. Ich meine wirklich täglich für die nächsten 2-3 Jahre.

Es sollte ein Modell aus den 60ern sein.

Welche Marken / Modelle sind nach über 40 Jahren noch so robust, dass sie täglich gefahren werden können.

Würde mich über eure Hinweise freuen.

Ciao,
Gio

Beste Antwort im Thema

Zur Ehrenrettung von Felix Wankel muß gesagt werden, daß zum Schluß die Motoren relativ standfest waren. ABER, weil beim Wankel-Motor das Verdichtungsverhältnis von 9:1 nicht mit Hubkolben-Motoren vergleichbar ist, konnte bis heute der Verbrauch nicht auf ein zeitgemäßes Maß verringert werden. Läßt man einen Wankelmotor ohne Schalldämfer laufen, so wird eine gut 1,5m Flamme sichtbar. Das ist verschwendete Energie. Beim Otto-Motor ist diese Flamme nur einige cm lang. Als mein letzter Wankel in der Stadt 36L auf 100km soff, da war es genug! Die Herz-Transplatation ist alles Andere als einfach. Eine, absolut plane Stahlplatte mit 4 Gewindeaufsätzen für das NSU Getriebe. Dann gild es an der richtigen Stelle die asymetrischen Bohrungen zur Befestigung des VW-Motors anzubringen. Wenn diese Sache nur 10'tel mm nicht mittig ist, war alles vergebens. Dann braucht man einen Adapter von der Kurbelwelle zur Mitnehmerscheibe des Wandlers. Die dafür nötigen, flachen Innen- 6-Kantschrauben gibt es nicht. Also normale VW Schrauben abschleifen, mit Schlitz versehen und mit Schlagschrauber befestigen. Natürlich paßt die Welle des Getriebes nicht in die VW Kurbelwelle. Auch hier hilft ein Adapter, alles Sonderanfertigungen in einer Dreherei. Da der Motor nun 90° verdreht in Fahrtrichtung steht, muß auch der Auspuff-Track neu geformt werden. Nun aber steht der Motor auch noch senkrecht und das Ölsieb zur Hälfte in der Luft. Mit 2L mehr an Öl im Sumpf geht das. Nur bei scharfer Linkskurve bleibt dem Motor und dem Wandler das Öl weg, Auto rollt aus.
Also, Ölsiebhalterung ändern und Schwabbel-Blech in die Ölwanne hartlöten. Von der Abnahme durch den TÜV will ich hier nicht erzählen, ist nichts für schwache Nerven. Nach all dem Hantier ist der Ro so schnell wie damals, begnügt sich aber mit 9L/100km im gemischten Verkehr.
Fazit: It is hard to be an oldy-driver but it is worst to be a real Schrauber.
In dem Sinne mm

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Es gab Zeiten, da hupten LKW-Fahrer freundlich, wenn sie einem Oldtimer begegneten. Es gab noch Platz auf den Autobahnen und kostenlosen Parkplatz in den Städten. Seit dieser Zeit (1967) bin ich mit dem MG/TD unterwegs, Sommer wie Winter. Wenn's arg schneit, dann werden Schneeketten montiert und die Seiten-Steckscheiben kommen nur bei Wolkenbruch zum Einsatz. Außer mit den berüchtigten NL-Fahrern, gab es nie Probleme. ok, an der Vorderachse habe ich Scheibenbremsen vom MG/A montiert, das gibt schon etwas mehr Sicherheit, falls wieder plötzlich so ein NL-Gespann ohne Rücksicht hinter dem Scania die Fahrbahn wechselt. Die große Gefahr besteht darin, daß die Siluette des Oldtimers nicht in das Unterbewußtsein des jüngeren Autofahrers als "Auto" paßt. Des Öfteren wurde der MG schlichtweg übersehen und im vergleichsweise harmlosten Fall, abgedrängt. Auch eine Gefahr stellen die Neider mit psychopathischem Hintergrund dar. Dicht auffahren, rechts überholen und dann scharf bremsen. Aber im Laufe der Jahre kennt man das Verhalten dieser Partisanen und weiß, was kommt. Eine auffällige Lackierung macht müde Normalautomobilisten wach. Nicht umsonst gab es den Ralley-Streifen. Was Puristen stört, aber sich im Alltagsverkehr bewährt hat: Die Kokarde der Royal Air Force aus WW I habe ich auf beide Türen in Groß gemalt und das wirkt! "Huch, was ist denn das?" Zum Transport sperriger Güter hatte ich mir 1983 einen NSU Ro80 angeschafft. Dunkelblau metallic, das ist in der Dämmerung gleich einer Tarnfarbe und ist riskant. Also dicken weißen Streifen über die gesammte Karosse lackiert. Wieder nicht orgiginal, aber wirkungsvoll. Wenn dieses UFO auf der Überholspur ist, dann gibt man Raum, diesem scheinbaren Prototyp, italienischer Provenienz. Es sei denn, man hat jemanden mit gelben Nr.-Schild vor sich. Der NL-Fahrer hat immer Vorfahrt und keinerlei Rückspiegel noch Rücksicht. Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen Oldy-Fahrern dringend abraten, Fahrten durch Holland zu planen. RISIKO !!! Als Belgier, nahe der Grenze zu NL weiß ich, wovon ich rede.

Hallo!

Wie schnell ist man denn mit einem MG TD auf der Autobahn unterwegs?

Ich fahre mit meinem deutlich jüngeren und stärkeren Alfa Spider meist um die 140 Km/h, womit ich niemanden unnötig blockiere (der Alfa verfügt über 2 Rückspiegel...), aber auch immer locker bremsen kann, wenn z.B. ein NL-Gespann vor mir die Spur wechselt.

Probleme in dem Sinne sehe ich erst ab 180 Km/h. Ich empfinde es so, dass ca. ab dieser Geschwindigkeit die Delta-V zum Normal-Schleicher so hoch wird, dass man häufiger übermässig hart bremsen muss.
Aber in diesen Sphären bewege ich mich mit dem Alfa nicht, obwohl es möglich wäre.

Was die Wahrnehmung der anderen betrifft, so wird mir mit dem flachen Spider oftmals Platz gemacht, obwohl es nicht notwendig wäre. Das ist mal etwas ganz anderes...
Gekniffen ist man mittlerweile meiner Erfahrung nach eher mit als Rasermodelle bekannten Alltagsfahrzeugen wie dem Audi A4. Ich habe hier schon das Gefühl, ab und an mit Vorsatz ausgebremst zu werden.
Da muss man dann eben durch, gerade das häufige Fahren mit dem Spider erzieht mich zur Gelassenheit.

Erzähle doch noch etwas mehr vom Alltag mit dem MG TD. Ich finde es interessant, solch ein Auto ganzjährig einzusetzen. Wie oft ist es resturiert?

Viele Grüße,
M.

Also, das mit dem MG/TD, das ist eine abendfüllende Geschichte. Anfangen hat es als 1968 der Original-Motor auf der Autobahn platzte. Zu dieser Zeit gab es so gut wie nichts an Ersatzteilen. Getriebe und Hinterachse gingen auch in Fritten und dann mußte improvisiert werden. Die Hinterachse vom Opel Olympia hatte erfreulicherweise die gleichen Abmessungen wie die MG Achse. War allerdings für 13'' Räder gedacht. Schön, daß der DKW 3=6 15'' Räder mit passendem Lochkranz hatte. Aus diesem Grund hat das Reserverad 8 Löcher, denn MG/A hat wieder einen anderen Lochkranz. Am heutigen Tag schnurrt unter der Motorhaube ein 1,6S von Opel mit (und das dürfte einzigartig sein) HD 6 Vergaser von SU. Opel-Getriebe, Opel-Hinterachse bringen mit den 15'' Reifen ein recht langes Übersetzungsverhältnis. Im 4. Gang sind das dann bei 1000 U/Min 31,2 km/h. Der CIH Motor von 1976 bekam 1998 neue Kolben und Vanderwel 3-Stoff-Lager. Mittlerweile sind 86 000Km damit gefahren worden und das manchmal ganz schön schnell. Mehr als 5500 Touren sind nicht drin, weil die Form der 30-er Jahre dann zuviel Luftwiderstand hat. Aber echte 171,6 km/h, das traut man diesem Auto nicht zu. Darum auch die Scheibenbremsen. Hier habe ich auch wieder modifiziert: Scheiben vom MG/A mit Kegelrollen-Lagern, Zangen vom Admiral A, Bremsbeläge vom VW Transporter. All das paßt und wurde vor Jahren vom deutschen TÜV für ok befunden. Vorder- und Hinterachse werden von jeweils 4 Girling Stoßdämpfern im Zaum gehalten. Die direkte Lenkung mit dem Lenkrad in LKW Dimension, macht das Auto sehr wendig. Strassenlage mit neuen Reifen, wie ein Pfannkuchen. Auch in schnellen Kurven zieht der Oldy neutral seine 1020kg durch. Wenn es mal zu schnell sein sollte, bloß nicht in die Eisen! Der Alte macht das besser allein.
Hier habe ich ein Bild vom Umzug: Zitronenbaum im MG.
Mit freundlichem Gruß madmax4444

Hallo,
ich fahr jetzt seit über einem halben Jahr einen 59er Ford Galaxie im Alltag. Dieser ist optisch im Zustand Note 3 , hab aber alles mit Unterboden und Hohlraumwachs behandelt so das garantiert nix mehr rosten kann. Habe mich extra für dieses Auto entscheiden, da ich sehr gerne Amerikanische Straßenkreuzer fahre, und man eben für dieses Auto so gut wie jedes Teil noch in den Staaten zum teil als Reanfertigung bekommen kann. Da ich selbst KFZ-Mechatroniker bin, stört mich auch der kurze Wartungsintervall nicht. Wenn man Wartungen und Pflege nicht vernachlässigt find ich kann man durchaus auch Klassiker im Alltag fahren.

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@madmax, super geschichte zum auto, und sehr schønes fahrzeug! ist der tüv heute noch genauso liberal?

lieb gruss
oli

Zitat:

Original geschrieben von oli


@madmax, super geschichte zum auto, und sehr schønes fahrzeug! ist der tüv heute noch genauso liberal?

lieb gruss
oli

Hallo Oli, nach all den Vorschriften aus Brüssel und Berlin, dürfte ein derartiger Umbau heute kaum noch möglich sein, bzw. Unsummen kosten, wg. Abgasverhalten und anderer Gutachten mehr. Tu felix Belgae ! Hier fährt der Oldy 1X zum TÜV und dann nie wieder-

Salutations madmax4444

Hallo!

Madmax, Du hast das Auto also seit den 60ern?

Aber 86.000 Km in 41 Jahren ist nicht sonderlich viel.
Allerdings weiß ich auch, dass es Jahre gibt, in denen man etwas anderes zu tun hat, als sich um den Oldie zu kümmern. Der Alfa stand auch mal 1 Jahr fast ausschliesslich.
Dann wollte ich ihn verkaufen, fand aber keinen (vernünftigen) Käufer. Später bohrte sich ein Iveco-Laster in sein Heck. Es war leichter zu reparieren als mein Genick. Der Wagen brauchte 3 Wochen, ich 3 Monate...
Nun habe ich ihn immer noch und werde ihn wohl auch behalten. Irgendwie wächst man ja zusammen und es würde mir wohl etwas fehlen ohne den Alfa.
Ich fahre pro Jahr mittlerweile um die 10.000 Km damit.
Einmal Inspektion zum Frühjahr und in der Saison ein bis zwei Kleinigkeiten. Mehr mucken macht der Wagen nicht. also deutlich problemloser als ein neuer VW... ;-)

Gruß,
M.

Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


Hallo!

Madmax, Du hast das Auto also seit den 60ern?

Aber 86.000 Km in 41 Jahren ist nicht sonderlich viel.
Allerdings weiß ich auch, dass es Jahre gibt, in denen man etwas anderes zu tun hat, als sich um den Oldie zu kümmern. Der Alfa stand auch mal 1 Jahr fast ausschliesslich.
Dann wollte ich ihn verkaufen, fand aber keinen (vernünftigen) Käufer. Später bohrte sich ein Iveco-Laster in sein Heck. Es war leichter zu reparieren als mein Genick. Der Wagen brauchte 3 Wochen, ich 3 Monate...
Nun habe ich ihn immer noch und werde ihn wohl auch behalten. Irgendwie wächst man ja zusammen und es würde mir wohl etwas fehlen ohne den Alfa.
Ich fahre pro Jahr mittlerweile um die 10.000 Km damit.
Einmal Inspektion zum Frühjahr und in der Saison ein bis zwei Kleinigkeiten. Mehr mucken macht der Wagen nicht. also deutlich problemloser als ein neuer VW... ;-)

Gruß,
M.

Einspruch, Euer Ehren! Die 86000km sind seit 1998 gefahren worden. Seit 1966 hat der Tacho bereits 2X bei 0 wieder angefangen.

3 Monate Reparatur, das geht noch. Am Ro80 habe ich seit Dez. 2008 2qm Blech verschweißt und nach 8 Monaten ist das Monster in Topzustand wieder fahrbereit. Gekauft 1983, auf GTi-Motor umgebaut 1986. (Ist so eine Unart von mir, alles umzubauen). Wenn man erst mal die 65 erreicht hat, weiß man den Vorteil einer Limousine so ganz langsam zu schätzen. Aus der Garage kommen die höchst gegensätzlichen Mobile erst, wenn ich zuvor in einer Holzkiste außer Haus gebracht wurde.

Gruß mm

Hi Madmax!

Ah ja, habe ich verstanden.

Die 3 Monate Reparatur galten für mich.
Der Wagen war innerhalb von 3 Wochen wieder fit...

Schön, dass Du Deine Autos so lange hältst!
Den Ro 80 mit GTI-Maschine finde ich eine gute Idee. Der originale Wankel hielt ja nicht allzu lange. Die Karosse war jedoch zeitlos moedern, praktisch und schön. Weshalb also nicht selbst ein alltagstaugliches Gefährt daraus machen? Gefällt mir!

Mit 65 hast Du ja noch etwas Zeit bis zur Holzkiste. ich wünsche Dir jedenfalls das Beste.

Grüße!
M.

Zitat:

Original geschrieben von madmax4444



Zitat:

Original geschrieben von matzhinrichs


Hallo!

Madmax, Du hast das Auto also seit den 60ern?

Aber 86.000 Km in 41 Jahren ist nicht sonderlich viel.
Allerdings weiß ich auch, dass es Jahre gibt, in denen man etwas anderes zu tun hat, als sich um den Oldie zu kümmern. Der Alfa stand auch mal 1 Jahr fast ausschliesslich.
Dann wollte ich ihn verkaufen, fand aber keinen (vernünftigen) Käufer. Später bohrte sich ein Iveco-Laster in sein Heck. Es war leichter zu reparieren als mein Genick. Der Wagen brauchte 3 Wochen, ich 3 Monate...
Nun habe ich ihn immer noch und werde ihn wohl auch behalten. Irgendwie wächst man ja zusammen und es würde mir wohl etwas fehlen ohne den Alfa.
Ich fahre pro Jahr mittlerweile um die 10.000 Km damit.
Einmal Inspektion zum Frühjahr und in der Saison ein bis zwei Kleinigkeiten. Mehr mucken macht der Wagen nicht. also deutlich problemloser als ein neuer VW... ;-)

Gruß,
M.

Einspruch, Euer Ehren! Die 86000km sind seit 1998 gefahren worden. Seit 1966 hat der Tacho bereits 2X bei 0 wieder angefangen.
3 Monate Reparatur, das geht noch. Am Ro80 habe ich seit Dez. 2008 2qm Blech verschweißt und nach 8 Monaten ist das Monster in Topzustand wieder fahrbereit. Gekauft 1983, auf GTi-Motor umgebaut 1986. (Ist so eine Unart von mir, alles umzubauen). Wenn man erst mal die 65 erreicht hat, weiß man den Vorteil einer Limousine so ganz langsam zu schätzen. Aus der Garage kommen die höchst gegensätzlichen Mobile erst, wenn ich zuvor in einer Holzkiste außer Haus gebracht wurde.
Gruß mm

Zur Ehrenrettung von Felix Wankel muß gesagt werden, daß zum Schluß die Motoren relativ standfest waren. ABER, weil beim Wankel-Motor das Verdichtungsverhältnis von 9:1 nicht mit Hubkolben-Motoren vergleichbar ist, konnte bis heute der Verbrauch nicht auf ein zeitgemäßes Maß verringert werden. Läßt man einen Wankelmotor ohne Schalldämfer laufen, so wird eine gut 1,5m Flamme sichtbar. Das ist verschwendete Energie. Beim Otto-Motor ist diese Flamme nur einige cm lang. Als mein letzter Wankel in der Stadt 36L auf 100km soff, da war es genug! Die Herz-Transplatation ist alles Andere als einfach. Eine, absolut plane Stahlplatte mit 4 Gewindeaufsätzen für das NSU Getriebe. Dann gild es an der richtigen Stelle die asymetrischen Bohrungen zur Befestigung des VW-Motors anzubringen. Wenn diese Sache nur 10'tel mm nicht mittig ist, war alles vergebens. Dann braucht man einen Adapter von der Kurbelwelle zur Mitnehmerscheibe des Wandlers. Die dafür nötigen, flachen Innen- 6-Kantschrauben gibt es nicht. Also normale VW Schrauben abschleifen, mit Schlitz versehen und mit Schlagschrauber befestigen. Natürlich paßt die Welle des Getriebes nicht in die VW Kurbelwelle. Auch hier hilft ein Adapter, alles Sonderanfertigungen in einer Dreherei. Da der Motor nun 90° verdreht in Fahrtrichtung steht, muß auch der Auspuff-Track neu geformt werden. Nun aber steht der Motor auch noch senkrecht und das Ölsieb zur Hälfte in der Luft. Mit 2L mehr an Öl im Sumpf geht das. Nur bei scharfer Linkskurve bleibt dem Motor und dem Wandler das Öl weg, Auto rollt aus.
Also, Ölsiebhalterung ändern und Schwabbel-Blech in die Ölwanne hartlöten. Von der Abnahme durch den TÜV will ich hier nicht erzählen, ist nichts für schwache Nerven. Nach all dem Hantier ist der Ro so schnell wie damals, begnügt sich aber mit 9L/100km im gemischten Verkehr.
Fazit: It is hard to be an oldy-driver but it is worst to be a real Schrauber.
In dem Sinne mm

Hallo!

Gefällt mir!

Gibt es noch mehr solcher Anekdoten?

Gruß,
M.

Hallo,
ich habe selbst einen OSI 20m TS (nicht "Ford Osi", den gab es nämlich nicht !) in 6-jähriger Arbeit restauriert.
Bei der Restaurierung habe ich viel Wert auf einen perfekten Zustand und auch auf Korrosionsschutz gelegt.
Der Wagen war danach im Zustand 2+.
Ich bin ihn dann 4 Jahre lang gefahren, nur bei schönem Wetter aber auch im Winter, wenn es trocken war.
Die Ford-Technik ist, wenn sie einmal vernünftig instandgesetzt ist, sehr zuverlässig.
Aber wer auf die Idee kommt so ein Fzg. im Alltag zu bewegen sollte wissen, das es (außer Technik-Teilen) praktisch NICHTS mehr an Teilen für den Osi gibt. Einige sehr seltene Teile werden mittlerweile quasi in Gold aufgewogen.
Ich selbst habe meinen Osi zwischenzeitlich verkauft, weil ich immer mehr die Angst hatte das der Wagen bei der Benutzung beschädigt werden könnte. Das hat mir irgendwie den Spaß an der Sache genommen. Der Verkauf war auch irgendwie eine Befreiung !
Danach habe ich einen Opel Rekord D Caravan restauriert, bewusst nicht perfekt aber schön. Der Wagen ist fast noch seltener als ein OSI, und trotzdem wird er fast täglich gefahren. Natürlich bekommt man noch leichter E-Teile, ist aber auch schon nicht mehr so einfach spez. Caravan-Teile zu bekommen.
Ich werde auf jeden Fall keinen Oldtimer mehr perfekt restaurieren, da solche Autos hinterher zu schade zum fahren sind.
Aber nochmal zur eigentlichen Sache :
OSI im Alltag = geht garnicht !
Gruß Marc

danke fuer deinen ehrliche meinung zur oldierestaurierung, osimarc! ich stehe da im moment an nem scheideweg, ob ich wirklich in mein schlachtschiff investieren will. geld zu schade / auto zu schade / zeit zu schade ist echt ein schwieriger balanceakt. 🙂 hast du den 66 noch? auch zweifelsohne ein sehr spezielles fahrzeug.

lieb gruss
oli

Zitat:

Original geschrieben von oli


danke fuer deinen ehrliche meinung zur oldierestaurierung, osimarc! ich stehe da im moment an nem scheideweg, ob ich wirklich in mein schlachtschiff investieren will. geld zu schade / auto zu schade / zeit zu schade ist echt ein schwieriger balanceakt. 🙂 hast du den 66 noch? auch zweifelsohne ein sehr spezielles fahrzeug.

lieb gruss
oli

Hallo!

Auch wenn man für alles diesseits der üblichen Mercedes aus den 50er und 60er Jahren, Ferrari und ein paar Porsches auf dem Markt kaum Geld bekommt, kann sich die Investition lohnen. Denn man hat dann (optimalerweise) einen tollen Oldie, mit dem das Fahren Freude macht. Das hat man mit einem Normal-Oldie den Eigentümern der o.g. Fahrzeuge, die ihre Pretiosen mit dem geschlossenen Hänger zu Treffen karren, schließlich auch voraus... ;-)

Bei meinem Alfa halte ich es so, dass Invest und Wert in einem wenigstens einigermassen vernünftigen Verhältnis zueinander stehen müssen. Nach 5 Jahren und einer fast schon "rolling-Teilrestaurierung" habe ich inkl. Kaufpreis und Reifen / Inspektionen ca. 11 - 12 TEur in den Alfa gesteckt. Der Wert liegt bei 8 - 12 TEur. Also passt das.

Aber noch nicht einmal das ist ein "Muss". Du bist doch vollkommen frei in Deiner Entscheidung. Wenn Du den Wagen sowieso behalten willst, richte ihn so her, wie es Dir Freude bereitet und finanziell möglich ist. Wenn dann ein Originalitäts-Freak mit 300 SL und weissem Rauschebart kommt und Dein Auto "niedermacht", kannst Du ihm immer noch entgegen halten, dass der Volvo zwar kein auf Originalzustand 1 restauriertes Sammlerauto ist, Du mit ihm aber das tun kannst, wofür der Wage einst hergestellt worden ist - fahren...

Über meinen Alfa schmunzeln die Pagode-fahrenden Anwälte hier in München auch immer mal. Bis ich in den 2. Gang schalte... ,-0

Dir muss es Spass machen. Das ist zunächst das Allerwichtigste!
Sonst gäbe es keinen einzigen VW Käfer mehr. Dieses unmögliche Ei ohne Heizung und Leistung, welches ich mir nicht geschenkt antun würde. Aber ich finde es trotzdem schön, dass andere Freude daran haben und ihren geliebten Käfer mit sehr begrenzten geld- und Platzmitteln bestmöglich erhalten. Das ist deutlich schwieriger, als einen 300 SL zu kaufen und bei Kienle für 300.000 Eur restauerieren zu lassen.

Gruß,
M.

da hast du natuerlich vollkommen recht! 🙂 interessant ist, dass du durch deine offensichtlich guten technischen kenntnisse die investitionen so sensationell niedrig halten konntest. bin momentan da, dass der wagen mich permanent mit kleinen, am liebsten selbst gewæhlten projekten versorgen darf, aber grosse und bøse reparationen løsen dann einen eventuellen weiterverkauf aus. meine freundin hat auch noch einen zehn jahre alten toyota, der einspringen kann, wenn der volvo tatsæchlich mal ausfallen sollte (was ich mit nem volvo bisher noch nicht erlebt habe - toi, toi, toi).

lieb gruss
oli

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