Ölverbrauch 1.2 TSI und Anschlussgarantie
Guten Abend,
wie sind denn hier so die Erfahrungen mit der Anschlussgarantie? Mein Jetta hat jetzt 60.000 km wird 3,5 Jahre und hat ein lückenloses Inspektionsheftchen. Ich habe mich nach den 2 Jahren für die Anschlussgarantie entschlossen, vor einem halben Jahr wurde dann schon eine gelängte Steuerkette auf Kulanz getauscht.
Allgemein beklage ich einen sehr hohen Ölverbrauch (0.5 Liter pro 1000km). Das hatte ich bei der letzten Inspektion schon bemängelt, damals hieß es, das sei tolerabel. Weitere Nachforschungen nur gegen Bares.
Zur weiteren Info: Ich bin Pendler und fahre jeden Tag 70km Landstraße.
Jetzt hatte ich das Problem, dass der Motor in den Notlauf ging. Im Fehlerspeicher wurden sporadische Zündaussetzer festgestellt. Der Kompressionstest war erst mal okay.
Die Werkstatt fragte, ob sie noch einen Druckhaltetest machen sollten, der sollte ca. 200€ kosten. Wenn dabei nichts herauskäme wäre das mein Vergnügen, nachdem man den Fehler gelöscht hatte, würde das Fahrzeug ja fahren. Wenn man tatsächlich einen Mangel entdecken würde, dann würde das von VW übernommen.
Ich habe den Test machen lassen und siehe da, tatsächlich Druckverlust auf 3 Zylindern. Die Zündkerzen (vor 10.000km bei der Inspektion gewechselt) sahen schon sehr bedenklich aus, eine Endoskopie zeigte starke Verkokungen im Motor.
Die Werkstatt hat darauf hin alles an VW geschickt. VW empfahl ein Additiv, um die Verkokungen zu lösen, sollte danach keine Besserung eintreten, müsste eventuell ein Austauschmotor her.
Laut Werkstatt ist nach Einsatz des Additivs der Druckverlust nicht mehr so hoch, das Auto wäre wieder okay. Nebenbei hat man noch einen geringen Ölverlust an einem Deckel festgestellt, dieser würde noch beseitigt. Der Ölverbrauch müsste dann erst nochmal in ein paar Wochen beurteilt werden. Die Zündkerzen sollen laut VW nicht mehr verwendet werden.
Nun die böse Überraschung: VW übernimmt die Werkstattrechnung (bis auf den undichten Deckel) gar nicht. Es wäre ja kein Schaden eingetreten und da keine Ersatzteile verbaut worden wären, fiele das Ganze nicht unter die Garantie.
Das Additiv soll ich selbst bezahlen, die Zündkerzen wären Verschleißteile und immerhin schon 10.000km alt. Außerdem würde ich vielleicht minderwertigen Kraftstoff tanken und sollte mir eine andere Tanke suchen (ich tanke in 90% bei einer großen Shelltankstelle, hin und wieder auch E10). Am Telefon war eben mal von 12 Arbeitsstunden = 1200€ die Rede.
Die Werkstatt meint, sie würden auf den Kosten sitzen bleiben (glaube ich auch), ich solle mich an die Kundenbetreuung bei VW wenden.
Hat jemand schon mal da Erfahrungen gemacht? Ich habe mir die Garantiebedingungen im Detail durchgelesen, ich sehe da auch durchaus Chancen auf dem Rechtsweg.
21 Antworten
Würde mich interessieren wo die Verkokungen waren?
Solange der Sprit den du Tankst der entsprechenden EN/DIN erfülllt was bei allen in D der Fall ist erfüllst du die Anforderungen die im Handbuch stehen.
Ich würde mich an die Kundenbetreuung wenden, wenn du Rechtschutz hast würde ich persönlich klagen wenn dann nichts rauskommt. 0.5l/1000km sind kein normaler Ölverbrauch mehr auch wenns VW 1000x ins Handbuch druckt.
0,5 Ltr stehen im Handbuch und somit ist VW leider rechtlich raus aus der Nummern. Ich persönlich finde es auch bei weitem zu hoch. Allerdings fahre ich einen TDI und ca. 30.000 km pro Jahr. Ich habe jetzt, zum ersten Mal und bei km Stand 149000 einen halben Liter nachfüllen müssen. Davor noch nie etwas und bin von Service zu Service ohne Öl nachzufüllen gefahren. Aber das nur am Rande.
Leider sieht es rein rechtlich meiner Meinung nach auch bei den anderen Teilen schlecht aus, denn es sind nunmal Verschleissteile. Das mit dem Sprit ist natürlich Quatsch. Aber ich befürchte, du wirst auf den Kosten sitzen bleiben. Einzig ein Kulanzantrag könnte noch hilfreich sein.
Was hat denn da 1200 euro gekostet , aber ich denke VW hat den längerne Atem und ist weitgehend wasserdicht abgesichert , da ja kein Schaden da war , dumm gelaufen würde ich man sagen
Wenns die Ventile sind die verkokt sind dann wird er sich dort wohl Öl durchziehen..... der Reiniger hat die Verkokung entfernt, jetzt ist die Kompression wieder besser, wird aber mit ziemlicher Sicherheit wieder passieren.
Ohne Defekt sind Kerzen nach 10tkm sicher nicht so verrusst das die fertig sind.....
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Zitat:
@hoc777 schrieb am 23. Oktober 2014 um 23:01:56 Uhr:
0,5 Ltr stehen im Handbuch und somit ist VW leider rechtlich raus aus der Nummern.
Das stimmt so nicht. Dann könnte jeder Hersteller ins Handbuch schreiben "2 Liter pro 1000km sind normal". Maßgeblich ist der "Stand der Technik", eine Formulierung, die übrigens genau so in den Garantiebedingungen steht.
Zitat:
@Sokrates2 schrieb am 23. Oktober 2014 um 23:53:29 Uhr:
Was hat denn da 1200 euro gekostet , aber ich denke VW hat den längerne Atem und ist weitgehend wasserdicht abgesichert , da ja kein Schaden da war , dumm gelaufen würde ich man sagen
So wasserdicht sind die Garantiebedingungen gar nicht. Es ist dort nichtmals eine Definition von "Schaden" formuliert. Laut BGH ist aber bereits der Nutzungsausfall eines PKW als Schaden anzusetzen.
Die ganzen Ausschlussklauseln für Verschleissteile und Prüfarbeiten sind in den Garantiebedingungen immer unter dem Vorbehalt, dass sie nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Behebung eines Mangels stehen.
Zitat:
@itasuomessa schrieb am 23. Oktober 2014 um 21:08:49 Uhr:
Würde mich interessieren wo die Verkokungen waren?
Das werde ich mir heute mal erklären lassen. Wenn es die Kolbenringe waren, dann kann man das wohl nicht durch ein Endoskop sehen.
Und ja, ich habe Rechtschutz.🙂
Nein, an den Kolbenringen entstehen keine Verkokungen, diese entstehen systembedingt im Ansaugtrakt, Einlassventile/Einlasskanäle....usw. Systembedingt deshalb, weil dort halt kein Kraftstoff mehr eingespritzt wird (Saugrohreinspritzung) und somit den Ansaugtrakt sauber gehalten hat, sondern wie der Name es schon sagt direkt in den Brennraum eingespritzt wird (Direkteinspritzung)
Beim Golf GTI (EA888) ist VW bezüglich dieser Problematik wieder schlauer geworden und nutzt eine Duo-Einspritzung (Direkt + Saugrohr)
Näheres zur TSI Problematik und mögliche Selbsthilfe für den versierten Hobbybastler gibt es hier.
Also zu den Verkokungen:
Laut Werkstatt waren sowohl die Ventile als auch die Laufflächen des Zylinders verkokt. Die stellen jetzt noch mal einen Sonderkulanzantrag bei VW, dann sehen wir weiter.
Im Nachhinein eine Frechheit, was VW da mit der Garantieverlängerung abzieht. Ich hatte vor einem halben Jahr schon mal mokiert, dass eine Regenabweiserleiste an der Windschutzscheibe schon das 2te mal innerhalb eines Jahres während der Fahrt auf der Autobahn den Abflug gemacht hat. Die Leiste kostet wahrscheinlich 2€ in der Produktion, aber VW schlägt da mit 30€ zu. Die damalige Aussage war, dass die Leiste kein relevantes Bauteil sei und damit auch nicht in der Garantie.
Nachdem ich die Garantiebedingungen nochmal gelesen habe, stimmt das so ja auch nicht. Das wäre im Falle der Funktionsgarantie so, die sich aber erst nach Ablauf der Garantieverlängerung anschließt.
Noch was:
Es ware 3 von 4 Zylindern betroffen. Die These mit dem minderwertigen Kraftstoff stimmt also nicht, es sein denn es gibt einen Geheimtank für Zylinder 4.
@TSIh
Ist das jetzt eine Neuwagengarantieverlängerung, abgeschlossen innerhalb der Werksgarantie? Auf wieviele Jahre?
Zitat:
@TSIh schrieb am 25. Oktober 2014 um 17:59:29 Uhr:
Ja, Verlängerung um 2 Jahre.
Dann rufe den VVD direkt an und kläre das. Du hast Anspruch auf den gleichen Leistungsumfang wie eine Neuwagengarantie! Die Garantieverlängerung wurde mit dem VVD abgeschlossen und nicht dem Freundlichen u. o. direkt dem Hersteller!
Zitat:
@TSIh schrieb am 25. Oktober 2014 um 09:26:44 Uhr:
Die Leiste kostet wahrscheinlich 2€ in der Produktion, aber VW schlägt da mit 30€ zu. Die damalige Aussage war, dass die Leiste kein relevantes Bauteil sei und damit auch nicht in der Garantie.Nachdem ich die Garantiebedingungen nochmal gelesen habe, stimmt das so ja auch nicht. Das wäre im Falle der Funktionsgarantie so, die sich aber erst nach Ablauf der Garantieverlängerung anschließt.
Genau so war es bei mir auch, welchen Schaden man reklamierte, immer war schon die Antwort parat und immer war es nicht in der Garanti usw usw.
Klar, VVD anrufen etc, klagen usw usw. Aber warum schließe ich eine Garantieverlängerung ab, nicht um hinterher Bittsteller zu sein, oder sich vor Gericht rumzuärgern oder jedes mal dem Händler die Garantiebedingungen zu erklären.
3 Händler, keiner war großartig Leistungsfähiger. Garantiefälle waren äußerst unbeliebt, wenn es aber ums Geld kassieren beim Kunden ging, da waren sie alle fit.
Original (Neuwagen-)Garantieverlängerungen werden mit dem VVD abgeschlossen. Und das ist auch dein Ansprechpartner, wenn der Händler mit der Abrechnung und/oder Abklärung eines Garantiefalles mal wieder überfordert ist. Du bist kein Bittsteller und musst auch nicht klagen, da du für eine Leistung bezahlt hast, die dann auch zu erbringen ist.
Aber nochmals: Ich rede von der Neuwagengarantieverlängerung, die innerhalb der Werksgarantie einmalig abschließbar ist. Diese haben den gleichen Leistungsumfang wie bei Neuwagen!
Verlängerungen danach sind Funktionsgarantien, die einen geringeren Leistungsumfang haben. Da kann es dann zu strittigen Situationen kommen, das ist mir durchaus bewußt.