Ölschlamm im TwinAir, wird das ein Motorschaden?

Fiat

Vielleicht können sich die Fachleute hier mal das Foto anschauen. Im oberen Bereich des Öleinfüllstutzens des 85 PS TwinAir aus 04/2017 habe ich gelblichen Schlamm vorgefunden. Das Auto hat knapp 11000 km runter, Kurz- und Langstrecke. Ölstand auf Minimum, werde ich gleich auffüllen.

Was ist das? Eine Art Emulsion würde ich sagen. Aber das bedeutet ja, das sich Wasser im Öl befindet. Oder sammelt sich bei euch auch sowas unter dem Deckel? Vielleicht haben wir ein ernstes Problem und es kündigt sich ein Motorschaden an? Danke euch.

20180101-133030
Beste Antwort im Thema

Noch mal eine Erklärung, weil hier, sorry, viel Quatsch geschrieben wird.
Jo, der Schmand am Deckel ist streng genommen eine Emulsion aus Motoröl und Kondenswasser. Ursache ist meistens, wie auch schon geschrieben, zuviel Kurzstreckenverkehr.
Das Kondenswasser kommt weder aus irgendeiner Druckdifferenz im Kühlsystem, noch aus der Umgebungsluft. Das ist Unsinn.
Es kommt schlicht und ergreifend aus dem Kraftstoff selber. Es werden nämlich Kohlenwasserstoffe verbrannt.
Dies erkennt man gut im Winter an den schönen weißen Fahnen aus dem Auspuff bzw. das regelrecht Wasser aus dem Auspuff läuft.
Ein Teil der Abgase, der "Blow by" mogelt sich, an den Kolbenringen vorbei, mit seiner Wasserlast, in das Kurbelgehäuse und vermischt sich mit dem Öl.
Ist der Motor richtig warm, verdampft es wieder und verabschiedet sich durch die Kurbelgehäusentlüftung.
Wird der Motor häufiger nicht richtig warm gefahren, kondensiert das Wasser-/Ölgemisch an dem relativ kühlen Einfüllstutzen und bildet den Schmulch.
Einen Ölwechsel würde ich trotzdem machen, da das Öl es auf Dauer nicht schafft, sich komplett von seiner Wasserlast zu befreien.

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Kann mir mal bitte jemand erläutern, was Nenndrehzahl in diesem Zusmnhang bedeuten soll!?

Ich denke auch, dass man auf dem Bild Kondensat sieht, wie es im Kurzstreckenverkehr bzw. durch zu geringe Temperaturen im Motor entsteht.

Wenn die Tochter sehr untertourig fährt, wird er ja nicht heißer. Ob mal 80km am Stück reichen, oder die mit Vollgas gefahren werden sollten damit das Kondensat besser weggeht, weiß ich nicht sicher zu sagen. Ich würde aber letzteres für wahrscheinlicher halten.
Nur so als Möglichkeit: habt ihr den Thermostat überprüfen lassen? Wenn der immer auf ist, wird der Motor schwieriger warm und kann mehr Kondensat anhäufen. Das wäre langfristig nicht so gut für den Motor.
Irgendwo müsste man den Thermostat ja relativ leicht 'testen' können, indem man die Schläuche am Kühler anfasst und schaut, ob und wann die warm werden. Einer kalt, einer heiß: Thermostat zu. Wenn beide gleich warm oder kalt sind, ist er auf.
Das ist zwar sehr old-school, sollte aber als sehr einfacher Test reichen, um den Thermostat auszuschließen.

Da Dumme ist halt nur, wenn das Kondesat so dicht im Stutzen steht, dann wird es an anderen Ecken genauso dicht stehen und evt die Kurbelgehäuseentlüftung dicht machen. Das "pufft" dann halt durch andere Löcher oder versucht es - etwa dort, wo man es jetzt auch schön deutlich sieht.

Ich halte es deswegen nach wie vor nicht für gesund oder egal und ich will auch eher nicht glauben, dass es nur Kondensat aus einem Betrieb unter der "Nenntemperatur" war/ist. Aber vielleicht habe ich ja in meiner Jugend zu oft gesehen, wie sich dieses Zeugs kurz vor einer im Stand nachsaufenden Zk-Dichtung zeigte, obwohl der Motor im Normalbetrieb normal lief und kein Wasser verlor.

Aber wenn ein Abdrücken der Zylinder und des Kühlsystems schon zuviel an Aufwand sind, muss man sich halt auf die Garantie verlassen, wozu hat man die schließlich ...

Daas ist kein Kondensat, sondern eine Emulsion. Die ist auch nicht so fest, dass sie irgendwelche Ventile verstopfen würde. Das Kühlsystem ist auch sauber wie neu. Auch sonst keine Auffälligkeiten. Also weiterfahren. 😉

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Das bildet sich imo da oben, weil der Stutzen samt Deckel die kälteste Stelle im Kreislauf ist. Habe das bei unserm 500 auch regelmäßig. Nach ein paar Km Autobahn ist es idR aber weg.

Selbst wenn nur im Stand Kühlmittel ins Öl reindrückt, müsste das irgendwann am Ausgleichsbehälter zu sehen sein (niedriger Kühlmittelstand). Außerdem würde weißer Qualm hinten rauskommen.
Wie schon mehrfach beschrieben, ist die Emulsion am Öleinfüllstutzen darauf zurückzuführen, dass der Motor häufig im Kurzstreckenbetrieb läuft und unzureichend warm wird. Das ist oft zu beobachten und „normal“.
Man sollte nicht gleich den Supergau herbeireden. Ab und zu den Öleinfüllstutzen und den Kühlmittelstand prüfen und gut ist.

Gruß; Horaffia

Das Kühlmittel drückt nicht im Stand rein, wenn, sondern es liegt eine negative Druckdifferenz Brennraum/Kühlmittel vor, die das Kühlmittel im Stand langsam in den Brennraum gelangen lässt. Dieses Wasser gelangt ins Öl, kondensiert im Kurbelgehäuse bei kaltem Motor und bildet dann eine Emulsion.

Die Frage, die ich anspreche, ist doch ganz einfach, wie gelangt Wasser ins Öl? Kalte Betriebszustände sind ja nur dann eine sinnvolle Antwort, wenn das Wasser schon ins Kurbelgehäuse gelangt ist. Und um da auch bei einem neuen Fahrzeug einen Fehler sicher auszuschließen, regte ich eine Druckprüfung an.

Mit Supergau hat das nichts zu tun, nur mit Mitwirkungspflicht im Rahmen der Garantie. Und sei es auch nur durch einen Besuch bei Fiat mit Bestätigung, dass dieser Schleim motortypisch ist. Wenn der Forist zusätzlch schreibt, dass er deutliche Druckstöße am offenen Öleinfüllstutzen spürt, kann das motortypisch sein, aber auch min. zwei andere Gründe haben.

Was die Druckstöße betrifft wäre es ganz einfach, wenn das mal jemand beim selben Motortyp nachschaut. 😉

Die Feuchtigkeit kommt ja durch die Umgebungsluft rein. Der Motor ist ja nicht hermetisch dicht. Dort kommt ständig mit Feuchtigkeit geschwängerte Luft mit dem Motoröl in Berührung. Helfen tut nur den Motor ab und zu warmfahren. Vollgas würde ich das nicht machen. Das Öl hat in dem Zustand die optimale Schmierung.

Hatte ein Wort vergessen: Nicht.

Das Öl hat in dem Zustand nicht die optimale Schmierung.

Noch mal eine Erklärung, weil hier, sorry, viel Quatsch geschrieben wird.
Jo, der Schmand am Deckel ist streng genommen eine Emulsion aus Motoröl und Kondenswasser. Ursache ist meistens, wie auch schon geschrieben, zuviel Kurzstreckenverkehr.
Das Kondenswasser kommt weder aus irgendeiner Druckdifferenz im Kühlsystem, noch aus der Umgebungsluft. Das ist Unsinn.
Es kommt schlicht und ergreifend aus dem Kraftstoff selber. Es werden nämlich Kohlenwasserstoffe verbrannt.
Dies erkennt man gut im Winter an den schönen weißen Fahnen aus dem Auspuff bzw. das regelrecht Wasser aus dem Auspuff läuft.
Ein Teil der Abgase, der "Blow by" mogelt sich, an den Kolbenringen vorbei, mit seiner Wasserlast, in das Kurbelgehäuse und vermischt sich mit dem Öl.
Ist der Motor richtig warm, verdampft es wieder und verabschiedet sich durch die Kurbelgehäusentlüftung.
Wird der Motor häufiger nicht richtig warm gefahren, kondensiert das Wasser-/Ölgemisch an dem relativ kühlen Einfüllstutzen und bildet den Schmulch.
Einen Ölwechsel würde ich trotzdem machen, da das Öl es auf Dauer nicht schafft, sich komplett von seiner Wasserlast zu befreien.

"Das Kondenswasser kommt weder aus irgendeiner Druckdifferenz im Kühlsystem, noch aus der Umgebungsluft. Das ist Unsinn."

Nö, Wasser hat zwei Möglichkeiten, das Öl zu erreichen - am Kolben vorbei oder aus dem Kühlsystem. Wenn der Öleinfüllstutzen deutliche Druckstöße zeigt, könnte ein defekter Kolbenring die Ursache sein, wenn nicht, könnte ein Dichtungsproblem die Ursache sein. Daher habe ich angeregt, Zylinder und Kühlung abdrücken zu lassen.

Die Behauptung, Kohlenwassertstoffe würden zu Wärme und Wasser im Verbrennungsmotor gewandelt, stimmt so nicht, Wärme und Co2. Ansonsten wäre jeder Zweitakter, der das Gemisch durch das Kurbegehäuse führte, früher, verschleimt. Aber ist ja auch egal, der Motor läuft rund und vielleicht ist es "arttypisch" für den kleinen Zweizylinder von Fiat. Einfach bei Fiat nachfragen - fertig.

Das stimmt so nicht!!
Habe auf meinem Polo einen Ölabscheider an die Kurbelgehäuseentlüftung montiert.
Im Sommer sammelt sich darin nur etwas Öl,
im Winter ist es voll mit Wasser und diesem Ölschlamm.
Das Auto verliert weder Öl noch Wasser.

@Panda51
Woher kommt, deiner Meinung nach, das ganze Wasser in den Auspuff im Winter?

Es sammelt sich im Auspuff aus den Abgasen, aber Abgase gelangen normalerweise nicht ins Kurbelgehäuse, jedenfalls nicht bei einem Viertakter. Bei einem älteren Zweitakter schon.

Zitat:

@Panda51 schrieb am 18. Februar 2018 um 09:37:45 Uhr:


Das Kühlmittel drückt nicht im Stand rein, wenn, sondern es liegt eine negative Druckdifferenz Brennraum/Kühlmittel vor, die das Kühlmittel im Stand langsam in den Brennraum gelangen lässt. Dieses Wasser gelangt ins Öl, kondensiert im Kurbelgehäuse bei kaltem Motor und bildet dann eine Emulsion.

Die Frage, die ich anspreche, ist doch ganz einfach, wie gelangt Wasser ins Öl? Kalte Betriebszustände sind ja nur dann eine sinnvolle Antwort, wenn das Wasser schon ins Kurbelgehäuse gelangt ist. Und um da auch bei einem neuen Fahrzeug einen Fehler sicher auszuschließen, regte ich eine Druckprüfung an.

Mit Supergau hat das nichts zu tun, nur mit Mitwirkungspflicht im Rahmen der Garantie. Und sei es auch nur durch einen Besuch bei Fiat mit Bestätigung, dass dieser Schleim motortypisch ist. Wenn der Forist zusätzlch schreibt, dass er deutliche Druckstöße am offenen Öleinfüllstutzen spürt, kann das motortypisch sein, aber auch min. zwei andere Gründe haben.

Sorry,
aber was für ein Quatsch.
Wenn kein Defekt an der Zylinderkopfdichtung oder ein Riss im Kopf vorhanden sind, gibt es keinerlei Verbindung zwischen Kühlmittel und Brennraum.
Wäre das der Fall, hätte er Öl im Kühlwasser oder Wasser im ÖL. Er schreibt aber, Kühlmittelstand und Aussehen sind völlig o.k.. Es ist lediglich der Schmulch am Deckel, tausendfach zu beobachten bei Kurzstreckenfahrzeugen.
Abgase gelangen nicht in Kurbelgehäuse??? Wie kommst du auf das schmale Brett??
wie schon geschrieben, Blow by. Selbst bei optimaler Abdichtung gehen bis zu 2% der Verbrennungsgase am Kolben vorbei! Was glaubst du, wofür die Kurbelgehäuseentlüftung ist??

Und wenn du nur ein wenig in Chemie bewandert bist, stell mal die Reaktionsgleichung von der Verbrennung von einem Kohlenwasserstoff mit Sauerstoff auf, dann siehst du, wo das Wasser herkommt.
Und selbst wenn man dies nicht beherrscht...simpel wie gesagt...die weißen Fahnen aus dem Auspuff im Winter...dann nämlich schön zu sehen, weil der enthaltene Wasserdampf an der kalten Luft kondensiert!

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