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Ölschlamm im TwinAir, wird das ein Motorschaden?

Fiat 500 312, Fiat
Themenstarteram 1. Januar 2018 um 12:56

Vielleicht können sich die Fachleute hier mal das Foto anschauen. Im oberen Bereich des Öleinfüllstutzens des 85 PS TwinAir aus 04/2017 habe ich gelblichen Schlamm vorgefunden. Das Auto hat knapp 11000 km runter, Kurz- und Langstrecke. Ölstand auf Minimum, werde ich gleich auffüllen.

Was ist das? Eine Art Emulsion würde ich sagen. Aber das bedeutet ja, das sich Wasser im Öl befindet. Oder sammelt sich bei euch auch sowas unter dem Deckel? Vielleicht haben wir ein ernstes Problem und es kündigt sich ein Motorschaden an? Danke euch.

20180101-133030
Beste Antwort im Thema

Noch mal eine Erklärung, weil hier, sorry, viel Quatsch geschrieben wird.

Jo, der Schmand am Deckel ist streng genommen eine Emulsion aus Motoröl und Kondenswasser. Ursache ist meistens, wie auch schon geschrieben, zuviel Kurzstreckenverkehr.

Das Kondenswasser kommt weder aus irgendeiner Druckdifferenz im Kühlsystem, noch aus der Umgebungsluft. Das ist Unsinn.

Es kommt schlicht und ergreifend aus dem Kraftstoff selber. Es werden nämlich Kohlenwasserstoffe verbrannt.

Dies erkennt man gut im Winter an den schönen weißen Fahnen aus dem Auspuff bzw. das regelrecht Wasser aus dem Auspuff läuft.

Ein Teil der Abgase, der "Blow by" mogelt sich, an den Kolbenringen vorbei, mit seiner Wasserlast, in das Kurbelgehäuse und vermischt sich mit dem Öl.

Ist der Motor richtig warm, verdampft es wieder und verabschiedet sich durch die Kurbelgehäusentlüftung.

Wird der Motor häufiger nicht richtig warm gefahren, kondensiert das Wasser-/Ölgemisch an dem relativ kühlen Einfüllstutzen und bildet den Schmulch.

Einen Ölwechsel würde ich trotzdem machen, da das Öl es auf Dauer nicht schafft, sich komplett von seiner Wasserlast zu befreien.

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Themenstarteram 22. Februar 2018 um 11:04

Panda geht wohl nach wie davon aus, dass bei einem Motor, der ausreichend Kompression hat, nix "vorbei geht". Dabei sollte man allerdings berücksichtigen, dass eine Kompressionsmessung (Kolben geht nach oben) nur den Druck der Kompression zeigt, also vielleicht 15 bar. Die Explosion hingegen (Kolben IST oben) kann auch über 100 bar Druck im Zylinder erzeugen. Ich kenne zwar keine genauen Werte, aber es ist logisch, dass im Betrieb ein ganz anderer Gasdruck entsteht und dann strömt definitiv ein gewisser Anteil Gas ins Kurbelgehäuse.

Ich darf etwas weniger emotional antworten?

Ich hatte Anfang der 90er Jahre und auch danach als Konstrukteur viel mit hochbelasteten Motoren der kleinen Luftfahrt zu tun, die natürlich einen getrennten ÖL- Wasserkreislauf aufwiesen und trotzdem fielen sie reihenweise aus und die Flugzeuge standen im besten Fall auf einer Wiese - sonst steckten sie halt im Dreck.

Indikator für einen zunächst unmöglich erachteten Übertritt war gelbe Emulsion, obwohl der Motor bei nicht zu hoher lLast normal lief. Flugzeugmotore sind aber viel höher belastet als Automotore, etwa so, als würde man den Fiatmotor jederzeit mit 4.500 - 5 000Umin fahren.

Aus dieser Erfahrung heraus habe ich von Anfang an hier, bei einem kleinen spezifisch hochbelasteten Motor der KFZ-Branche, dem Foristen geraten, sich nicht darauf zu verlassen, dass der Wassereintrag im Öl völlig normal für solche modernen Motore sei, sondern das System abdrücken zu lassen oder zumindest nachzufragen, ob das normal bei diesen Motoren sei. Darin sehe ich keinen Fehler.

Ich denke aber, dass alle, die hier abwinken und Wasser im Öl mit der Frage der Verbrennung oder was weiß ich noch womit in Verbindung bringen wollen, ganz sicher nicht zahlen werden, wenn ein Schaden eintritt.

Und was mich noch mehr stört, ist, dass offensichtlich keiner dem Foristen die wichtige Frage beantwortet, ob es bei ihrem baugleichen Motor auch zu derart deutlichen Druckstößen am Öleinfülldeckel kommt, dass der Forist das zu recht nachfragte, denn auch Kolbenringe können verkleben und festgehen und später zu einem teuren Schaden führen, aber bei niedriger Drehzahl zunächst völlig unauffällig bleiben.

So, uns damit ist aus meiner Sicht alles zum Thema gesagt.

Themenstarteram 22. Februar 2018 um 11:50

Zitat:

@Panda51 schrieb am 22. Februar 2018 um 12:23:41 Uhr:

Aus dieser Erfahrung heraus habe ich von Anfang an hier, bei einem kleinen spezifisch hochbelasteten Motor der KFZ-Branche, dem Foristen geraten, sich nicht darauf zu verlassen, dass der Wassereintrag im Öl völlig normal für solche modernen Motore sei, sondern das System abdrücken zu lassen oder zumindest nachzufragen, ob das normal bei diesen Motoren sei. Darin sehe ich keinen Fehler.

Ich auch nicht. Danke. Mache ich aber aus Bequemlichkeit nicht. Der Ölwechsel hat mir schon gereicht. Zu einem Fiat-Händler zu fahren, bei dem es sich oft scheinbar um eine gescheiterte Treckerwerkstatt handelt, halte ich für Zeitverschwendung. Die Leute da haben nach meiner Erfahrung kaum Erfahrung, also nutzt es mir nichts.

Zitat:

@Panda51 schrieb am 22. Februar 2018 um 12:23:41 Uhr:

Ich denke aber, dass alle, die hier abwinken und Wasser im Öl mit der Frage der Verbrennung oder was weiß ich noch womit in Verbindung bringen wollen, ganz sicher nicht zahlen werden, wenn ein Schaden eintritt. Und was mich noch mehr stört...

Das stört mich nun tatsächlich überhaupt nicht. Ich weiß, dass ich das selber zahlen müsste, und werde das ggf. dann auch tun.

Zitat:

@Panda51 schrieb am 22. Februar 2018 um 12:23:41 Uhr:

Und was mich noch mehr stört, ist, dass offensichtlich keiner dem Foristen die wichtige Frage beantwortet, ob es bei ihrem baugleichen Motor auch zu derart deutlichen Druckstößen am Öleinfülldeckel kommt...

Da gebe ich dir ebenfalls 100%ig Recht. Wenn ich eine solche Frage beantowrten könnte, wäre ich vermutlich sogar zum Auto hin und hätte es ausprobiert. Allein schon, um zu sehen, ob es bei meinem Auto vielleicht auch ein Problem gibt. Schade, aber nicht zu ändern.

@Panda51:

Von einem Konstrukteur hätte ich allerdings etwas mehr Basiswissen zur Verbrennung erwartet er sollte somit auch wissen, wie Wasser auch ohne Defekt ins Öl kommt und kondensiert.

Da Flugzeugmotoren ja per se eher weniger unter Kurzstrecken- und Niedriglastbetrieb leiden, hat die beschriebene Symptomatik dort natürlich eine andere Relevanz.

Der TE hat doch die Lösung eigentlich schon geliefert: untertourig, kaltes Wetter, Kurzstreckenverkehr...Schmodder.

Der löst sich am Deckel auch schwer wieder auf, weil der, wie beschrieben, nicht heiß genug wird.

Ansonsten fahre ich meinen TA jetzt 20 000 km, kein Ölverbrauch, kein Schmodder. Ich fahre aber auch sehr selten Kurzstrecke und selbst dann fahre ich ihn immer richtig warm.

Natürlich sind, auch bei meinem, Druckstöße wahrnehmbar. Normal, siehe Blow by. Ob diese jetzt stark sind oder nicht, liegt am persönlichen Empfinden. Das lässt sich so schlecht beurteilen. Bei einem Zweizylinder kommen sie einem aufgrund der größeren Zündabstände eher stärker vor.

Wenn du sicher gehen willst, lass die Kompression prüfen. Alles Andere ist Spökenkiekerei.

Tschö.

Nur zur Info, wegen des Wassers:

 

2 C6H14 + 19 O2 -> 12 CO2 + 14 H2O

Sieht nicht so gut aus, aber scheint mir noch im Bereich des Normalen zu sein, besonders bei Kurzstrecke. Eine defekte Kopfdichtung ist theoretisch möglich, kommt aber nur selten vor, erst recht aber nicht bei dieser minimalen km Leistung.

Daher - Öl korrekt auffüllen, 100 km am Stück fahren und nochmals prüfen - müsste weniger Emulsion sein!

am 18. Oktober 2018 um 6:58

Hallo zusammen,

die Twin-Air und auch die Multi-Air Motoren haben im Bereich des Öleinfülldeckels eine konstruktionsbedingte „kalte Stelle“.

Genau An dieser Stelle legt sich das ganze kondenswasser nieder und ergibt den gelben Schleim/Creme.

Wir hatten damals sogar an einem Punto Multiair, den Ventildeckel entfernt um der Sache auf den Grund zu gehen. Der gelbe Schleim befindet sich nur im Bereich des Einfüllstutzens und ist eindeutig Kondenswasser. Teilweise ist fast der ganze Stutzen mit dem Schleim zugeschmiert.

Selbst strecken von 50 km bringen nur bedingt Besserung. Geholfen hat bisher nur, den Deckel im Winter mehrmals abzuwischen. Ganz weg war es aber nie. Lediglich längere „hochgeschwindigkeitsfahrten“ Ließen den Schleim fast verschwinden. Das bedeutet aber mal 40-60 km volle Pulle auf der Autobahn .

Wie gesagt alles völlig normal und nichts schlimmes

Na, das ist ja mal eine sinnvolle Information zu einer bekannten "kalten Stelle" am Kopf.

Ich erinnere mich an einen Vortrag, bei dem es darum ging, so etwas zu vermeiden, weil ein Nockenwellenlager unter solch einer kalten Stelle Schaden genommen hatte durch im Stand abtropfendes Kondenswasser. Den Schaden konnte man sich zunächst nicht erklären.

Aber Nockenwellen hat der Twin ja wohl nicht, also einfach nur "Nase putzen" wie beim Kleinkind.

am 18. Oktober 2018 um 8:20

Nennen wir die „kalte Stelle“ zum besseren Verständnis lieber „kälteste Stelle“ :-)

Nebenbei: Auch der Twin hat auf der Auslassseite eine Nockenwelle.

Ganz recht, Seico-Dad, manchmal bin ich nachlässig, vermutlich das Alter, nennen wir es die "Zone mit dem größten Temperaturgefälle".

am 19. Oktober 2018 um 4:02

Hi!

Aus der Praxis: nach 2x 47 Km Arbeitsweg, 20 Km Landstraße, 20 Km Autobahn, 7 Km Ort, ist der Schleim weg und der Wagen läuft wieder sehr viel "freier".

Dabei fahre ich dann auf der AB 140-160.

Der TA braucht allerdings öfter mal frisches Öl, als Fiat dies am Anfang annahm.

Die 30.000 Km sehe ich nicht.

Ich wechsle alle 2 Jahre / 10-15.000 Km.

Das Auto läuft natürlich nach wie vor einwandfrei mit seinen 26.000 Km auf der Uhr.

Warum auch nicht?

Reine Kurzstrecken schaden jedem Auto. Dieseln noch viel mehr als Benzinern, weil erstere dann niemals richtig warm werden und sich die Abgasreinigung zusetzt.

Ab und an mal auf die Autobahn und sich ruhig mal trauen, >120 zu fahren. Dann leben die meisten Motoren, die nicht wie bei VW und BMW eklatante Schwachstellen mit auf den Weg bekommen, ewig.

Selbst die kleinen Spielzeugmotoren, wenn man sie richtig behandelt. Warm-/kaltfahren, kein Dauervollgas, ruhige Fahrweise, häufige ÄÖlwechsel mit hochwertigem, dünnen Öl.

Ein Auto stirbt heute an nachlässiger Wartung, schlechtem Fahrstil und elektronischen Defekten. Bzw. an Defekten an teuren Teilen, deren Austausch sich nach der Garantiezeit nicht mehr lohnt.

Rost und anfällige Motoren, wie es das in den 80ern noch häufig gab, sind heute kein Thema mehr.

Selbst die schlimmsten Rostbeulen mit den ersten Can-Bussen, wie MB W210, konnte man bei guter Pflege 20 Jahre fahren. Es gibt ja noch einige.

Eng wurde und wird es bei den Autos mit "Luftfahrwerken" und viel Komfortelektronik wie z.B.MB W220, Porsche Cayenne, VW Phaeton. Bei einem Wert von 10.000 Eur investiert man keine 10.000 Eur mehr in Fahrwerk und Steuergeräte.

Bei einem Audi A8 waren Fahrwerk und Getriebe bei gut 100.000 Km durch. Bei ganz normaler Fahrweise und Regelservice. Der Saug-V8 hatte noch nicht einmal allzu viel Drehmoment. 13.000 Eur Reparaturkosten bei einem knapp 4 Jahre alten Auto.

Deshalb wird so viel weggeworfen, anstatt repariert.

Ich für meinen Teil wäre mit einer Neuauflage des Mercedes S W126 mit dem M113 Motor (späterer 5L V8 Sauger mit 3 Ventilen, fuhr toll, hielt ewig, brauchte im W220 11 L), Stahlfahrwerk und 6 Airbags bestens bedient. Würde auch 80.000 Eur dafür ausgeben.

Hält auch bei etwas nachlässigerer Pflege 500.000 Km, hat ordentlich Leistung, ist leicht zu warten, fährt wunderbar.

Will aber sonst keiner, also kann die Politik unsinnige Gesetze verabschieden und die Hersteller anfällige Spielzeugautos bauen.

Ihr seid selbst schuld...

HC

Themenstarteram 19. August 2019 um 13:19

Kleines Feedback nach langer Zeit: Auto läuft noch einwandfrei. Ich wechsele jetzt mal wieder das Öl. Vor anderthalb Jahren hatte ich Shell Helix Ultra ECT C2/C3 0W-30 eingefüllt. Mach ich jetzt wieder so. ;)

Die Emulsion im Deckel wird nicht verschwinden, dafür ist es dort zu "kalt" im Bereich des Deckels.

Abwischen, eventuell einen Ölwechsel machen und dann 100 km mit höherem Drehzahlniveau fahren und erneut kontrollieren.

Wenn da dann wieder so viel frischer Schmodder sitzt : Abdrücken lassen.

PS: Wenn am Deckel so viel Zeug hängt, dann garantiert auch unter dem Ventildeckel. Daher wird dort dann nicht gleich alles weg sein nach dem Wechsel des Öls.

Wir fahren einen Käfer, der auch dieses Problem am Einfüllstutzen hat, der ja weit weg vom Motor und somit ziemlich "kühl" liegt. Dort setzt sich das Zeug halt ab, selbst nach einer Motorspülung. Und beim Käfer kann ich eindringendes Wasser durch einen defekten Kühlkreislauf zu 100% ausschließen :))

Themenstarteram 22. August 2019 um 10:20

Außer Ölwechsel mache ich da gar nichts. Hatte ich aber auch schon so geschrieben. ;)

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