ForumW211
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W211
  7. Notlaufodyssee beim E 220 CDI

Notlaufodyssee beim E 220 CDI

Mercedes E-Klasse S211
Themenstarteram 11. Oktober 2021 um 21:58

Der Notlauf bringt mich schier zur Verzweiflung:

 

Aufgrund von Empfehlungen habe ich mir einen S211 mit dem 220 CDI-Motor (646961) zugelegt und bewusst auf eine Anschaffung eines V6 verzichtet .. der kleine Vierzylinder ist ja angeblich sehr reparaturfreundlich und von der Technik unproblematisch. Daher mal ganz optimistisch ein Fahrzeug mit angeblichem Turboproblem angegangen.

(1) Erster Verdacht meiner Hauswerkstatt: nach dem der Fehlerspeicher mit zahlreichen Meldungen gelöscht wurde, meldete der Fehlerspeicher nach anschließender Probefahrt: Ladedruck fehlerhaft. Monteur begutachtet die unterschiedlichen Schläuche (Sichtkontrolle sieht nach umfangreichen Erneuerungen aus und werden daher als Fehlerquelle ausgeschlossen), daher Verdacht beim Turbolader und Empfehlung: Turbolader tauschen.

(2) Die Kosten einfach auf Verdacht waren mir zu vage begründet. Daher bei Mercedes angefragt. Meister löscht Fehler und macht Probefahrt - hält den defekten Turbolader eher für unwahrscheinlich. Begründung: nach Fehlerlöschung lässt sich das Fahrzeug zunächst ein/zwei Kilometer fahren. Erst bei einer größeren Last (Beschleunigung, Steigung oder Geschwindigkeit) geht Motor in Notlauf. Wenn Turbolader einen weg hat, sollte es unmittelbar auftreten. Zudem leuchtet nicht die gelbe Motorleuchte auf.

(3) Also einen früheren Schulfreund mit freier Werkstatt aufgesucht. Aussage: Turboschaden bei dem Motor ist ihm noch nie untergekommen. Mit größter Wahrscheinlichkeit ein Ladedruckventil am Luftfilterkasten (oder wie das Teil heißt). Zwei in Frage kommende Ventile durchgemessen, Fehler gefunden, getauscht. Fehler besteht weiter.

(4) Dann kann es laut Aussage der gleichen Werkstatt nur ein verstopfter DPF sein. Bei dem Modell ist nur ein nachgerüstetes PMS von Oberland-Mangold verbaut. Laut Einbauanleitung wird dieser so eingebaut, dass das Rohr zwischen dem "ersten und zweiten Katalysator" getrennt wird und dann der Vorkat gegen den OM getauscht wird - Werkstatt teilt mir dagegen mit, dass nach dem PMS nur noch Mittelschalldämpfer und Endschalldämpfer folgen (irgendetwas stimmt da nicht *grübel*). Also wird das PMS mit Reinigungsmittel von LM gespült. Ich soll den Motor jetzt nur noch in der Regeneration bewegen und dann läuft wieder alles.

(5) An Regeneration ist nicht zu denken .. Motor springt weiterhin in den Notlauf .. selbst wenn ich den Motor länger auf ebener Autobahnfahrt bei konstanter Drehzahl bewege. Irgendwann steigt der Motor aus. Neustart bringt während der Autobahnfahrt nur kurzfristig eine Befreiung vom Notlauf.

(6) Laut Werkstatt: "dann muss das PMS mit einem Schweißbrenner ausgebrannt werden". Davon habe ich aber noch nix gehört .. laut Dienstleister gehört da kein Schweißbrenner dran, sondern DPF muss gleichmäßig auf Temperatur gebracht und anschließend gespült werden. Also vorsichtshalber die Behandlung abgebrochen.

(7) In Verzweiflung den Wagen in die nächste Werkstatt gebracht. Fehlerspeicher mit großer Gutmann-Diagnose ausgelesen und in der Tiefe zurückgesetzt. Jetzt müssten die Fehler alle raus sein. Probefahrt von Werkstatt .. läuft bestens. Nach persönlicher Fahrt mit entsprechender Freunde, knallt mir der Notlauf nach 5 Kilometern wieder rein.

(8) Dann muss die Werkstatt wohl intensiver auslesen. Als erstes muss der DPF eingeschickt und gereinigt werden. Ansonsten sprechen die verbauten Lambdasonden gleich auf Fehler an. "Hey .. der hat gar keine Sonden oder irgendeine Elektronik an der Abgasanlage". Werkstatt behauptet stock und steif das Gegenteil, bis mir der Spezialist auf der Bühne die Elektronik zeigen soll. Vertrauensbonus verspielt.

(9) Mittlerweile den Werkstattradius ausgeweitet. Endlich freie Mercedeswerkstatt mit StarDiagnose gefunden. Turbolader wird weiterhin ausgeschlossen. Eine Stunde in Check und Probefahrt. Ergebnis: Ladedruck ist zu niedrig. Messungen deuten zu 80% auf verstopfte Abgasanlage hin. Haben aber keine Zeit, daher Empfehlung: Rohrreiniger und mit heißem Wasser gegen die Abgasrichtung spülen - idealerweise die Verdächtigen (PMS oder nachgelagerte Abgasanlage) zuvor ausbauen und dann den Motorlauf testen .. LM-Reinigung beim PMS ist Blödsinn, Gasbrenner wäre fatal. OK, fällt diese Werkstatt aus.

(10) Zurück zur ehemaligen Hauswerkstatt. Abgasanlage hinter PMS getrennt. Probefahrt: zunächst gemäßigte Geräuschkulisse .. nach kurzer Fahrt "blubbernder" Sound der fehlenden Abgasanlage. Notlauf wieder da. Verdacht AGR .. Sichtkontrolle der Funktionsfähigkeit .. alles leichtgängig. Also Kontrolle des PMS. Komplette Abgasanlage getrennt. Probefahrt mit pfeifendem Turbolader. Dann setzt ein deutlich lauteres Blubbern ein und der Notlauf folgt zeitnah. Selbst mit offener Abgasanlage springt der Motor in den Notlauf.

Also bis jetzt eher eine Irrfahrt, die mich zumindest mit einigen intuitiven Entscheidungen davor bewahrt hat, einen kostspieligen Turbolader oder DPF-Reinigung durchzuführen. Aber weiter bin ich mit diesem problemlosen und leicht zu handhabenden CDI 220 Motor der Baureihe 646 immer noch nicht.

(11) Diagnose des Ladedruckfehlers besteht weiterhin (nach wie vor zu niedriger Druck). Telefonat mit einem weiteren Spezialisten: Schaden im Turbolader würde eher einen zu hohen Ladedruck verursachen, daher der erste Verdacht auf Undichtigkeit im Luftsystem. Zuerst den Druck im Luftsystems ohne Motorlauf abdrücken. Wenn Zischen, lokalisieren und mit Smoker Undichtigkeit suchen. Da ich weder Druck auf das geschlossene System geben, noch Rauch einblasen kann, muss ich wohl nochmals die freie Mercedeswerkstatt (geführt von einem ehemaligen Sternmeister mit entsprechender Ausstattung und Schulung) im größeren Umkreis aufsuchen. Werde ich in den nächsten Tagen angehen.

So einen "Scheiß" habe ich mit meinen früheren V6-Dieseln aus Ingolstadt nicht erlebt .. und dafür habe ich mir jetzt den Brot- und Buttermotor mit 4 Zylindern und 150 PS geholt. Bin grad recht bedient ..

 

Ähnliche Themen
46 Antworten

Hatte fast das gleiche Problem , nur hatte ich mir einen überholten Garrett Turbolader für € 145 geholt , zuerst war der Fehler weg aber nur kurz danach begann ich auch die Sensoren zu tauschen was aber kein Erfolg darstellte.

Zum Schluß habe ich mir auf der Bucht eine Nebelmaschine für €20 geholt dazu das Smoke Fluid für 8,90 und siehe da , da war doch ein ganz kleiner Haarriss im Turboladeluftschlauch - Ansaugschlauch , Ende gut alles gut

ich weiss garnicht warum ihr immer gleich eure turbos tauschen wollt...sind das jetz die neuen arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in deutschland? schau als allererstes mal mit einem abdrücksatz und 1.5 bar druck drauf dann siehste alles

Von wo kommst du? Vielleicht kann man dir eine richtig gute Werkstatt empfehlen. So wie sich das bisher liest, hatten die alle nicht viel Ahnung von dem was sie tun oder hätten besser tun sollen. Eine Werkstatt ohne Nebelmaschine ist keine richtige Werkstatt. Ohne die gent es quasi kaum noch. Die meisten hängen ein Diagnosetool ran und schalten somit ihr Gehirn aus, leider.

Der Turbo hat einen elektrischen Ladedrucksteller, der geht gerne mal kaputt. Kann man extra tauschen.

der geht aber auch auf störung und bringt ganz andere fehler als unzureichender ladedruck!

Zitat:

@StarWars schrieb am 11. Oktober 2021 um 23:58:56 Uhr:

Der Notlauf bringt mich schier zur Verzweiflung:

 

Aufgrund von Empfehlungen habe ich mir einen S211 mit dem 220 CDI-Motor (646961) zugelegt und bewusst auf eine Anschaffung eines V6 verzichtet .. der kleine Vierzylinder ist ja angeblich sehr reparaturfreundlich und von der Technik unproblematisch. Daher mal ganz optimistisch ein Fahrzeug mit angeblichem Turboproblem angegangen.

 

So einen "Scheiß" habe ich mit meinen früheren V6-Dieseln aus Ingolstadt nicht erlebt .. und dafür habe ich mir jetzt den Brot- und Buttermotor mit 4 Zylindern und 150 PS geholt. Bin grad recht bedient ..

Was soll jetzt das Gejammer?

Du kaufst dir bewusst ein Fahrzeug mit Turbolader Problem, bist jetzt genervt weil die Ursache des Problems, nicht so einfach zu finden ist wie gedacht .. und heulst deinen V6 Dieseln aus Ingolstadt hinterher.

Dann ist da noch ein PMS, der laut Aussage einer Werkstatt nicht richtig eingebaut wurde.

Dazu noch Werkstätten, die offensichtlich überfordert sind oder an so einem "Sparfuchs" und "Werkstatt Hopper" wie dir kein wirkliches Interesse haben.

Da selbst mit Demontierter Abgasanlage, die MKL anging, scheint ein zu hoher Gegendruck in der Abgasanlage eigentlich nicht vorzuliegen.

Welche Fehlerkodes werden gespeichert? Immer die gleichen?

Seid wann besteht laut Vorbesitzer das Problem?

Laufleistung des Autos?

MfG Günter

 

Themenstarteram 12. Oktober 2021 um 18:58

Das PMS war über 100.000 km verbaut und keine Werkstatt hat gesagt, dass es falsch eingebaut gewesen ist/war. Hier ging es um den Hinweis von dem Mercedes Meister, dass das PMS hinsichtlich der Reinigung falsch war. Die Katalysator Reinigung von LM ist für andere Zwecke gedacht und ein Ausbrennen mit einem Schweißbrenner sorgt eher für eine Zerstörung des Teils. Aus diesem Grunde habe ich auch die Werkstatt gewechselt. Ich hüpfe nicht von einer Werkstatt zur anderen, aber wenn die Methoden in eine kostspielige Sackgasse führen - auf Verdacht mal grad den Turbolader tauschen oder mir den Partikelfilter zu zerstören - fehlt mir das entsprechende Vertrauen und ich hole mir eine weitere Meinung ein. Wenn es der Turbolader nicht gewesen oder der Partikelfilter zerstört worden wäre, hätte die entsprechende Werkstatt sicherlich keine Kosten übernommen.

Das Fahrzeug hat eine Laufleistung von ca. 260.000 km, das PMS hat seit 100.000 km seinen Dienst im Fahrzeug geleistet und die Fehlermeldung ist immer falscher Ladedruck. Wie es aussieht, wurden vom Vorbesitzer verschiedenen Luftschläuche im Luftsystem des Turboladers getauscht. Daher schließe ich eine Undichtigkeit der verbauten Luftschläuche eigentlich aus. Wird aber als nächstes zur Sicherheit mit Rauch kontrolliert.

@StarWars

Das ausbrennen des PMS hast Du entweder falsch verstanden oder der Mechaniker bzw Meister hat es falsch erklärt.

 

Mit ausbrennen wird folgendes getan:

 

1. Teil ausbauen

2. Teil einschicken (Kölner Raum)

3. Verwiegung und Durchflussmessung mit Protokoll

4. Prüfung auf äußere Schäden und Reparatur wenn vorhanden

5. Teil wird auf hohe verträgliche Temperatur gebracht (ausbrennen bzw ausglühen)

6. Verwiegung und Durchflussmessung mit Protokoll

7. Versendung an Auftraggeber

8. Kostenpunkt: ca 350,-€

 

Gruß Chemiekutscher

Themenstarteram 12. Oktober 2021 um 21:10

Das ist mir schon bewusst, aber in der Werkstatt sollte das Ausbrennen mit einem Schweissbrenner gemacht werden, nachdem die Spülung mit LM-Liquid und anschließender Regenerationsfahrt keinen Erfolg gebracht hatte. Daher habe ich die weiteren Arbeiten dort abgebrochen.

Der Hersteller des PMS hat mir die Reinigung für einen deutlich günstigeren Kurs angeboten, sofern es sich um den Partikelfilter aus deren Hause handelt. Allerdings hat der Hersteller angemerkt, dass die passiven PMS sich eigentlich nicht zusetzen (sofern das Fahrzeug nicht nur in der Stadt bewegt wird). Es brennt sich in der Regel auf der Landstraße wieder frei (selbst bei der langen Betriebszeit von 100.000 km).

Daher war es mir wichtig, bei einem vagen Verdacht (zu 80% liegt es im Abgassystem) den Fehler dort zu lokalisieren, bevor ich den Betrag für die Reinigung investiere. Musste ja schon den LM-Versuch von der Werkstatt bezahlen. Daher die Abgasanlage in zwei Steps vom Motor getrennt und entsprechende Testfahrten gemacht. Jedesmal kam wieder der Notlauf. Daher entscheidende Durchflussprobleme im Abgassystem ausgeschlossen.

Jetzt nochmal die wichtigste Frage.

Wo kommst du her, bzw. wo befindet sich das Fahrzeug?

Themenstarteram 13. Oktober 2021 um 6:30

Fahrzeug befindet sich im Norden von OWL.

Puuh,

soviel Text, diverse Diagnosen, diverse Werkstätten. Organisiertes Chaos.

Ich kenne diverse Leute mit 220cdi, die zwischen 400 und 600tkm auf dem Tacho haben. Alle fahren noch mit dem ersten Turbolader.

Ein Klassiker für Notlauf ohne Kontrolleuchte sind tatsächlich die Ladeluftschläuche. Die werden mit den Jahren porös, ganz fies wenn sie unten eingerissen sind und man von oben in den Motorraum guckt. Die Alunasen können sich wegarbeiten, die Klammern ihre Spannung verlieren. Optisch ist vielleicht gar nichts zu erkennen, aber bei 1,5 bar halten sie den Druck nicht mehr.

Bitte noch mal ganz genau inspizieren.

Grüße Christian

Themenstarteram 14. Oktober 2021 um 20:02

Die Luftschläuche wurden heute abgedrückt und durchgenebelt. Ohne Ergebnis .. die ganze Nummer stellt auch die Fachwerkstatt (Mercedes) meines neuen Vertrauens vor ein Rätsel.

Im Standbetrieb funktioniert der Turbo einwandfrei. Erst im Fahrbetrieb steigt er aus und verliert auf Strecke zunehmend an Leistung. Kann sich weder Werstatt noch die Schulungsstätte für Turbolader erklären.

Bei den ganzen Elektronikverflechtungen im Mercedessystem habe ich schon den Temperaturfühler im Stoßfänger in Verdacht. Frontschürze hat vorne links einen leichten Splitterschaden und Sensor liegt frei.

Angeblich soll es auch Notlauferscheinungen geben, wenn die Scheinwerferregulierung nicht funktioniert. Da hört man an allen Stellen die Flöhe husten ..

Stardiagnose in der Werkstatt liefert auch keine plausible Erklärung.

Könnte es sein das die inneren Leitschaufeln vom Turbo sich verklemmen?

 

Ich hatte mal einen Fall bei einem W212 (250 CDI), alles lief einwandfrei, bis man Leistung abgerufen hat.

 

Leerlauf, mäßige Beschleunigung, Fahrt in der Stadt da war alles in Ordnung.

Aber sobald man Leistung über 75% abrief oder Kickdown betätigte ging die MKL an und die Leistung war weg.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W211
  7. Notlaufodyssee beim E 220 CDI