ForumF30, F31, F34 & F80
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. BMW
  5. 3er
  6. F30, F31, F34 & F80
  7. Neues BMW-Luftdrucküberwachungssystem mit 4 Batterie-Radsensoren

Neues BMW-Luftdrucküberwachungssystem mit 4 Batterie-Radsensoren

BMW 3er F34 GT, BMW 3er F31, BMW 3er F30
Themenstarteram 7. Februar 2014 um 14:27

Ab März 2014 gibt es für fast alle neuen BMW ein neues Luftdrucküberwachungssystem.

Die EU hat ein Gesetz erlassen, daß sowas bis Jahresende alle PKW haben müssen.

Welche Anforderungen es genau erfüllen muß, weiß ich nicht.

Welche Hersteller welches System (künftig) einbauen (müssen) auch nicht.

Was ich aber weiß ist, daß das neue BMW-System zwar sehr gut und komfortabel, aber wahrscheinlich auch sehr teuer sein wird:

Es besteht aus speziellen Ventilen, jedes mit hinten, also innerhalb des Reifens, fest angegossenen kleinen batterienetriebenen Sensor. Die Batterie soll angeblich über 7 Jahre halten, bis die leer ist und der gesamte Sensor ersetzt werden muß. Muß deshalb, weil das ja wahrscheinlich auch bei der TÜV-Untersuchung geprüft wird...

Da jeder Autobesitzer heute 8 Reifen hat (Sommer+Winter) werden also früher oder später 8 komplette Reifenwechsel - mit Auswuchten nötig, nur um neue Sensoren einbauen zu können ...

Dazu kommt, daß jeder einzelne Sensor an die 50 € kostet. 8x50=400 ...

Und immer 4 Batterien wahrscheinlich? auch dann weiter leer werden, wenn 4 Reifen in der falschen Jahreszeit "unbenutzt herumliegen" ...

Außerdem werden bestimmt nicht alle Batterien zur gleichen Zeit leer ... Sind dann sinnvollerweise beim 1. gleich alle 4 zu wechseln, obwohl die vielleicht noch über 1 Jahr gut wären ...

Was ist, wenn das Auto einen Reservereifen hat. Muß der auch so einen Sensor haben?

Ich habe mich lange gefragt, ob das für die BMW-Kunden (besonders spätere Gebrauchtwagenkunden) nicht eine zu teure und damit letztendlich ärgerliche "Lösungsvariante" ist ...

Und: Hat jeder Reifrnhändlerbetrieb immer die passenden Sensorventile vorrätig ?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Die Reifendruckkonrollsysteme wurden überhaupt nur im Zusammenhang mit der Einführung der RFT Reifen entwickelt sind für diese schon immer vorgeschrieben.

Reifendruckkontrollsysteme gab es schon, da war von RFT ("selbsttragende Reifen") noch nicht die Rede.

Zitat:

Ich befürchte, dass daran mal wieder die EU Schuld ist. Die schreibt "Reifendruckkontrollsysteme" vor und die bisherige Lösung misst halt keinen Reifendruck.

Das Problem hierbei ist, daß das bisher bei BMW eingesetzte indirekte System nicht den gesetzlichen Anforderungen in den USA (und ab Ende diesen Jahres in Europa) genügt. Daher muß BMW ja aktuell für die verschiedenen Märkte unterschiedliche Systeme verbauen.

Gesetzlich ist nicht geregelt, ob der Fahrzeughersteller ein indirektes oder direktes System einzusetzen hat. Es muß nur den dort genau beschriebenen Vorgaben bzgl. der Erkennung von Druckverlusten genügen.

Ähnliche Vorgaben gibt es auch für Kanada, Russland, Korea, Japan, China.

Audi macht es hier BMW vor. Seit 2006 ist die 2. Generation des indirekten Reifendrucksystems im Serieneinsatz, die sowohl FMVSS 138, als auch ECE-R64 konform ist. Im Prinzip eine einfache Sache. Neben der Abrollumfangsanalyse macht man eine Spektralanalyse der Schwingung eines Reifens. Bei Druckverlust erhöht sich die Schwingungsamplitude und die Eigenfrequenz wird kleiner. Neben diesen Rohdaten der Radsensoren gehen aber noch weitere Signale ein, z.B. die Gierrate, Motordrehzahl, Drehmoment, um den aktuellen Fahrzeugzustand zu erkennen und Plausibilitätstest bzgl. der Radsensoren durchzuführen. Beides zusammen (also Abrollumfang und Frequenzanalyse) kann man dann kombinieren und kommt zu einem Messergebnis, welches den Vorschriften genügt.

Die Vorteile eines solchen Systems sind eben die niedrigeren Kosten. Die notwendigen Signale liegen beispielsweise im ABS/ESP Steuergerät bereits vor, so daß es aufgrund der hohen Synergieeffekte Sinn macht, dieses indirekte Reifendruckkontrollsystem dort zu integrieren. Der ESP Hersteller kann sich dieses Know-How durch eine Softwarebibliothek hinzukaufen und dann in sein Softwaresystem integrieren. Man braucht also kein zusätzliches Steuergerät.

Nachteil ist eben, daß man nicht drumherum kommt, an der Tankstelle den Luftdruck zu kontrollieren. Und es funktioniert natürlich nur, wenn das Fahrzeug fährt.

Direkte Systeme kosten dem Endkunden aktuell noch mehr Geld, da zusätzliche Technik notwendig ist (und damit prinzipiell auch die Zuverlässigkeit sinkt). Wobei durch die erwarteten höheren Stückzahlen sich dieses im Laufe der Zeit dann mehr und mehr relativieren wird. Allerdings muß die Plazierung der Sensoren nicht notwendigerweise im Ventil sein, es gibt auch andere, die in die Lauffläche integriert sind oder auf der Felgeninnenseite sitzen. Auch eine Batterie ist nicht in allen Systemen notwendig.

Zitat:

Was ist, wenn das Auto einen Reservereifen hat. Muß der auch so einen Sensor haben?

Meine Wissens muß auch der Ersatzreifen bei der Verwendung eines direkten Reifendruckkontrollsystems entsprechend ausgerüstet sein, außer es ist ein sog. Notreifen. Hier darf der Fahrer sowieso nur mit geringer Geschwindigkeit fahren (und auch nur eine kurze Strecke). Ich bin mir aber nicht 100%ig sicher.

Die Verwendung des Reifen Mobility Set, also die Nutzung von Dichtmittel, mögen die Sensoren in der Regel auch nicht.

Ich kann mich so dunkel an einen Artikel in der Automobilwoche (?) vor längerer Zeit erinnern, wo die Werkstätten jedenfalls auf höhere Kosten hingewiesen haben. Das Anlernen über Diagnose kostet eben Zeit. Und auch bei den selbstlernenden Systemen kann man diese Anlernphase ja nicht auf den Kunden abschieben, denn man möchte diesem schon ein funktionierendes System übergeben. Man will den Kunden ja nicht wenig später wieder auf der Matte stehen haben, weil das System rumspinnt.

Ob die eine oder andere Variante besser ist, kann man so einfach nicht sagen. Dies muß jeder für sich selber entscheiden. Komfort kostet aber auch Geld ;-)

80 weitere Antworten
Ähnliche Themen
80 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von RalphM

Oder habe ich da was übersehen?

Ja, > die Überschrift dieses Thread´s:

" Neues BMW- Luftdrucküberwachungssystem mit 4 Batterie-Radsensoren" :p

Okay, mich interessiert halt, woher die Pflicht zur radselektiven Überwachung des Luftdrucks abgeleitet wird.

Klar ist das neue System bequemer, aber - wie schon im Forum angemerkt - auch teurer.

Und wenn das neue System der Kundschaft unter falschen Voraussetzungen verkauft wird, ist das etwas halbseiden...

Aus der besagten ECE 64 konnte ich eine Pflicht dazu nicht entnehmen. dort steht nur etwas, dass eine Reifenpanne innerhalb einer bestimmten Zeit dem Fahrer deutlich signalisiert werden muss.

Und diese Vorgabe erfüllt die "alte" Reifenpannenanzeige auch.

Zitat:

Original geschrieben von RalphM

Okay, mich interessiert halt, woher die Pflicht zur radselektiven Überwachung des Luftdrucks abgeleitet wird.

Steht doch in den Bestimmungen. Vorgeschrieben ist die Erkennung spezieller Fehler, was aber nicht gleichbedeutend mit der Notwendigkeit des Einsatzes eines direkten Reifendruckkontrollsystem ist. Audi beispielsweise setzt seit 2006 (Serienanlauf damals im TT) ein indirektes System ein, welches den gesetzlichen Bestimmungen in den USA genügt (und nun auch der ECE Regelung).

Hatten wir aber doch alles schon hier geschrieben ;-)

 

Danke!

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Womit wir uns im Kreis drehen: Wieso wird ein Sensorsystem eingesetzt, welches für den Käufer Folgekosten verursacht, obwohl es ein bestehendes System gibt, welches diesen Nachteil nicht hat und den gesetzlichen Regelungen entspricht? Wenn das von Audi den Regelungen entspricht, ist das doch schon merkwürdig... oder?

Text von der Website von Audi Electronic Ventures GmbH

"Audio Lexikon"

Zitat:

Reifendruck-Kontrollanzeige

Die Reifendruck-Kontrollanzeige ist ein indirekt messendes System, das die Signale der ABS/ESP-Drehzahlsensoren nutzt, um Drehzahlunterschiede der einzelnen Räder zu ermitteln und daraus auf einen Luftdruckverlust zu schließen. Zusätzlich werden über die gleichen Signale charakteristische Schwingungen der einzelnen Reifen ausgewertet und daraus ein potenzieller Luftdruckverlust hergeleitet. Über eine Warnanzeige wird der Fahrer auf den Luftdruckverlust aufmerksam gemacht, so dass er zeitnah den Luftdruck an den Reifen kontrollieren kann.

Reifendruck-Kontrollsystem

Die direkte messenden Reifendruck-Kontrollsysteme ermitteln mit in den Rädern verbauten Sensoren Druck und Temperatur des Reifeninneren und senden die Informationen an einen Empfänger im Fahrzeug. Die gemessenen Luftdrücke werden fortlaufend gegen Sollwerte verglichen, die vom Fahrer z.B. nach einem Reifenwechsel eingegeben worden sind. Der Fahrer kann nicht nur Reifendruck und Temperatur fortlaufend ablesen, bei Abweichungen vom vorgegebenen Reifendruck wird er gewarnt. Zur korrekten Funktion des Systems sind Sensoren in allen vier Rädern notwendig. Werden Winterräder ab Werk mitgeliefert, so sind die notwendigen Sensoren schon verbaut; ansonsten müssen sie gesondert vom Audi Partner mutbestellt werden.

Liest sich für mich so: Indirekt: "Potentieller" Druckerverlust führt zu zeitnaher Kontrolle.

Direkt: Fortlaufende Kontrolle und Vergleich mit Sollwert.

Die EU Verordnung fordert eine Warnung bei Unterschreiten von 150 kPa, was IMHO nur durch eine direkte und notfalls Rad-individuelle Messung zu erreichen ist. Aktueller Serienstand für A4 laut Audi.de ist die Kontrollanzeige, also das indirekte System. Dass dieser aktuelle Serienstand für Neuwagen ab 1. November 2014 tauglich ist wäre noch zu zeigen.

Andere Audi hab´ ich jetzt nicht angeschaut, das können die Experten machen.

Gruss

Chris

Themenstarteram 10. Februar 2014 um 14:52

Ich weiß, wie ich schon geschrieben habe, daß dieses neue, direkte BMW-System auch AUDI, MB, VW, Volvo, Ferrari, Maserati usw. verwendet ! Verwenden wird !

Warum ?

Vielleicht, weil es noch nicht November ist und man noch hofft, dass man mit dem vorhandenen System durchkommt?

Zitat:

Original geschrieben von DUEW

Womit wir uns im Kreis drehen: Wieso wird ein Sensorsystem eingesetzt, welches für den Käufer Folgekosten verursacht, obwohl es ein bestehendes System gibt, welches diesen Nachteil nicht hat und den gesetzlichen Regelungen entspricht? Wenn das von Audi den Regelungen entspricht, ist das doch schon merkwürdig... oder?

Wenn das -bisherige, indirekte System (RPA) von BMW nicht die Vorgaben

gemäß ECE-R 64 > ab Punkt 5.3 (ab Seite L310/26) erfüllt,

> z.B.Punkt 5.3.1.3.

" das System muß bei Geschwindigkeiten von 40 km/h oder darunter

bis zur bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit funktionieren"

ist es für PKW-Neuzulassungen ab 1.11.2014 nicht zugelassen.:(

Deswegen verbaut BMW bereits jetzt als "aufpreisfreie" Serienausstattung RDC.

(Ärgerlich ist natürlich,

daß für die Winter-KPL-Räder zusätzliche Reifendrucksensoren gekauft werden müssen):mad:

 

Wenn das indirekte System anderer Fahrzeughersteller entsprechend funktioniert

ist es logischweise zugelassen.

Jeder Fahrzeughersteller kennt die gesetzlichen Anforderungen und wird

frühzeitig Entsprechendes "einbauen".

http://eur-lex.europa.eu/.../LexUriServ.do?...

Zitat:

Original geschrieben von touaresch

Wenn das indirekte System anderer Fahrzeughersteller entsprechend funktioniert

ist es logischweise zugelassen.

Na, dann hier mal ein Link zu NIRA, an der auch Audi beteiligt ist. Hier wird behauptet, daß das System ECE-R64 konform ist.

Externer Link zu NIRA Dynamics

Evtl. scheut BMW die Lizenzkosten? Oder man mag aus politischen Gründen nichts einsetzen, wo Audi seine Finger drin hat ;-)

Aber wie schon geschrieben, man muß dieses direkte System nicht unbedingt verteufeln. Es hat auch seine Vorteile ...

... ja der Vorteil (für BMW) ist dass man zum Reifenwechsel in die Werkstatt muss damit

die Sensoren angelernt werden.

Themenstarteram 10. Februar 2014 um 18:16

Meines Wissens muß gar nichts angelernt werden !

Wer sagt das ? Wo steht das ?

Und auch der freie Reifenhandel kann wie bisher Reifen und Sensoren wechseln .

Sonst wären die in einigen Jahren alle pleite, wenn das nur noch die Hersteller könnten ....

Ich wiederhole hier mein Posting aus einem anderen Thread hier im 3-er Forum - in meinem Mondeo habe ich das "große" System mit den Sensoren in den Ventilen. Und bei diesem konkreten System sieht das so aus:

- nach einem Reifenwechsel ist kein Anlernen / Programmieren notwendig. Einfach Räder aufziehen, losfahren und schon nach wenigen Metern zeigt das System den richtigen Druck pro Rad an. Somit gibt es keinen Zwang zum Reifenwechsel in einer Werkstatt

- auch für einen Wechsel der Reifen auf den Felgen muss man keine Hersteller- (also in meinem Falle Ford-)Werkstatt aufsuchen, ein "normaler" Reifenservice tut's auch. Nur sollte man vorher sagen, dass da Sensoren verbaut sind, weil man wohl die "Abzieheisen" (oder wie das Ding heißt) auf der dem Ventil entgegengesetzten Seite aufsetzen muss

- und im Falle der Original-Ford-Felgen war der Aufpreis mit ca. 15-20€ pro Rad gar nicht so extrem, also das neue System muss nicht zwingend extrem teurer sein. Ob dieser Systemwechsel von BMW aber ausgenutzt wird, um die Kunden noch mehr auszuquetschen, das werden wir sehen

- in den letzten fast 5 Jahren hatte ich vielleicht 3-4 Fehlermeldungen, sonst funktionert das System einwandfrei. Ich für mich bin sehr froh, dass BMW auf dieses System wechselt, und hoffe sehr, dass es sich wirklich um das "vollwertige" System handelt, bei dem wirklich der konkrete Druck pro Rad angezeigt wird.

- da es sich bei meinem Mondeo um ein Fahrzeug handelt, dass prinzipiell 2006 entwickelt wurde, gehe ich stark davon aus, dass es BMW 2014 schaffen wird, ein gleich gut funktionierendes System auf den Markt zu bringen... :p (alles anders wäre nur peinlich)

Gruß, Bartik

Zitat:

Original geschrieben von RalphM

Bei der Suche nach der entsprechenden Regelung bin ich hier fündig geworden.

Entscheidend ist wohl die Regelung Nr. 64.

Ich kann da allerdings keinen Passus finden, der explizit ein radselektives Reifendruckkontrollsystem statt einer Reifenpannenanzeige vorschreibt.

Oder habe ich da was übersehen?

Guter Fund. Ich lese so etwas immer gerne. :) In Texten von Richtlinien finden sich grundsätzlich keine Einschränkungen sondern nur eine Beschreibung welcher Zustand erreicht werden soll. Wie der Zustand erreicht wird ist egal. Ich bin sehr überrascht wie genau der Test beschrieben ist. In anderen Richtlinien ist das oft sehr viel allgemeiner gehalten.

Ich konnte auch nichts lesen, dass genau das Rad angezeigt werden muss welches weniger Luft hat.

Zitat:

Original geschrieben von Bartik

- in den letzten fast 5 Jahren hatte ich vielleicht 3-4 Fehlermeldungen, sonst funktionert das System einwandfrei. Ich für mich bin sehr froh, dass BMW auf dieses System wechselt, und hoffe sehr, dass es sich wirklich um das "vollwertige" System handelt, bei dem wirklich der konkrete Druck pro Rad angezeigt wird.

Schau doch einfach mal im F30 Konfigurator auf der BMW Site unter "Sonderausstattung" -> "Sicherheit". Da findest Du ein Bild des "Reifen Druck Control". Hier wird pro Rad der Druck und die Temperatur angezeigt, also so wie Du es gerne möchtest.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. BMW
  5. 3er
  6. F30, F31, F34 & F80
  7. Neues BMW-Luftdrucküberwachungssystem mit 4 Batterie-Radsensoren