Neuer Motor im Polo-Konfigurator?

VW Polo 6 (AW)

Im Konfigurator des Polo gibt es seit heute nicht mehr den 115-PS-Motor, sondern einen mit 110 PS (81 kW) - sowohl mit DSG als auch mit Handschaltung. Beim T-Cross wird weiterhin der 115-PS-Motor angeboten.

Ist das der Grund, dass man bisher immer den folgenden Hinweis beim Konfigurieren bestätigen musste?

Zitat:

Aufgrund der Umstellung auf die neue Emissionsnorm Euro 6d-ISC-FCM kann es bei dem von Ihnen gewählten Modell bei Auslieferung ab August hinsichtlich der Verbrauchs- und Emissionsangaben sowie technischer Eigenschaften zu Veränderungen kommen. Für weitere Informationen besuchen Sie www.volkswagen.de/wltp oder fragen Sie Ihren Handelspartner.

Dieser Hinweis kommt bei dem "neuen" Motor jetzt nicht mehr.

Bei meinem bestellten Highline steht noch die 115-PS-Varante bei myVolkswagen. Bin gespannt, was das am Ende wird...

Beste Antwort im Thema

Eine sehr negative Entwicklung, nicht nur wegen den fünf PS weniger, die wird man sicher kaum spüren.

1) Es werden dutzende von Assistenzsystemen von der EU vorgeschrieben zur Zulassung, diese lassen sich häufig nicht deaktivieren (weil Teil der Zulassung). De facto wird es keine günstigen Fahrzeuge und kaum Kleinwagen mehr geben.
Manche Systeme funktionieren nicht besonders gut, z.B. ein Spurhalteassistent, der sich nicht deaktivieren lässt und beim Überholvorgang auf der Landstraße eine Vollbremsung macht beim Einscheren, weil er die Spur falsch erkannt hat, trägt für mich nicht zu Sicherheit bei.

Andererseits wird jeder physische Knopf und Schalter von den Herstellern eingespart und alles soll über ein Display gesteuert werden (die Entwicklung gipfelt momentan bei Tesla, wo man sich sogar für den Scheibenwischer durch zig Menüs wühlen muss). Ablenkung ohne Ende, keine intuitive Bedienung, sicherheitsrelevante Funktionen wie den Scheibenwischer kann man nicht mehr "schnell" verstellen. Auch die deutschen Hersteller springen alle auf diesen Zug auf.

2) Extrem aufwändige, teure, sich jedes Jahr ändernde Emissionsvorschriften mit Zielwerten, die sauberer sind als die Luft in deutschen Innenstädten. Ich begrüße selbstverständlich geringe Schadstoffemissionen, aber die Werte, die dort vorgeschrieben werden - insbesondere da sie sich jedes Jahr ändern - können nur systematisch dazu dienen, Verbrennungsmotoren "abzusägen". 3000 Euro + werden allein zu Schadstoffminimierung eingesetzt, die Mehrkosten werden natürlich noch großzügig weitergegeben, zudem in anderen Bereichen die Qualität gesenkt (Beispiel: Man nimmt nur noch billige Verbundlenkerachsen, auch bei 40000 Euro Fahrzeugen)

Ich denke die Preise für gebrauchte Fahrzeuge jüngeren Alters werden sich lange auf gutem Niveau halten. Auch in Hinblick auf Langlebigkeit sehe ich Nachteile für die aktuellen und kommenden Fahrzeuggenerationen (komplexe Abgassysteme, zig hundert Sensoren, schlechte, sehr arbeitsaufwändige Wartungsmöglichkeiten). Kleine und günstige Fahrzeuge, beispielsweise im Kleinwagensegment werden völlig verschwinden.
Konsequenz: Individualmobilität soll zum Luxusprodukt werden.

Viele Grüße!

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In etwas über 4 Monaten, ab 2021, muss sich auch der Polo einer RDE-Prüfung unterziehen.
Der alte VW-Diesel lag schon beim WLTP um die 140g CO2 und würde bei der anstehenden RDE-Messung granatenmäßig durchrasseln.

Wegen der rückständigen Lieferzeiten wurde er halt schon letzten Monat ausgelistet, so dass der letzte Diesel bis Dezember ausgeliefert wird, also noch vor "RDE"-2021.

Zitat:

@Martyn136 schrieb am 8. September 2020 um 20:53:27 Uhr:



Zitat:

@Krizzzzz schrieb am 6. September 2020 um 10:09:31 Uhr:


Wenn ich mir die realen Benziner-Verbräuche so anschaue, wo teilweise ne 4 oder sogar ne 3 Vor dem Komma steht, oder bei meinem GTI ne 5... erschließt sich mir der Sinn eines Diesels nicht mehr. Der Mehrkosten bei Anschaffung fährt man nie mehr rein...

...
Zur Not könnte man auch selbst Biodiesel aus Rapsöl herstellen, das umesthern soll nicht so kompliziert sein. Aus Ethanol oder Methan und Ethan Synthetikbezin herstellen ist viel aufwendiger.

Da tut sich ein ganz neuer Geschäftszweig für Landwirte auf. Bald kann man im Hofladen schwarz raffinierten Moonshine-Diesel, abgefüllt in Marmeladengläsern bekommen.

Zitat:

@Martyn136 schrieb am 8. September 2020 um 20:53:27 Uhr:



Zitat:

@Krizzzzz schrieb am 6. September 2020 um 10:09:31 Uhr:


Wenn ich mir die realen Benziner-Verbräuche so anschaue, wo teilweise ne 4 oder sogar ne 3 Vor dem Komma steht, oder bei meinem GTI ne 5... erschließt sich mir der Sinn eines Diesels nicht mehr. Der Mehrkosten bei Anschaffung fährt man nie mehr rein...
Wenn man den 1.0 TSI als Dreizylinder mal ausklammert und 1.5 TSI und 1.6 TDI vergleicht dann dürfte der TDI schon einen deutlich geringeren Realverbrauch haben.

Das darf man aber nicht vergleichen, schließlich hat der 1.6 TDI nur 95PS und der 1.5TSI 150.
Du musst den 1.6 TDi mit dem 1.0 TSi vergleichen und da schmilzt der Verbrauchsunterschied dahin, wenn man dann noch den Mehrpreis vom Diesel berücksichtigt liegt es auf der Hand warum keiner mehr den Diesel will. Früher war das sicherlich anders, zu Zeiten von 1.9 PD-TDI

Ich finde es schade, dass die derzeitige allmächtige grüne Lobby die Diskussion um die Förderung von SynFuel verhindert. Letztes Jahr war es noch ein Thema, jetzt will die neue (deutsche) Welt unbedingt alles auf Elektro setzen.

Damit wäre es nämlich egal ob man einen Diesel oder einen Benziner kauft...

Wenn aber Ziel ist auf dem Individualverkehr in den Städten zu verzichten, dann wird der Diesel genau so kaputt gemacht wie der Benziner...

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Sowohl Biokraftstoffe als auch Synthetikkraftstoffe sind für Otto- und Dieselmotoren erhältlich, aber der Herstellungsprozess unterscheidet sich schon etwas, und die Motorencharakteristik auch.

Wenn man den Individualverkehr in den Citybereichen der Grossstädte und Ballungsräume erschwert finde ich das garnicht so schlimm, da es dort für die meisten Sachen ganz gute Alternativen gibt. Aber in den Kleinstädten oder gar auf dem Land ist der Individualverkehr eben ohne ernsthafte Alternative.

Zitat:

@Krizzzzz schrieb am 9. September 2020 um 08:21:00 Uhr:


Das darf man aber nicht vergleichen, schließlich hat der 1.6 TDI nur 95PS und der 1.5TSI 150.
Du musst den 1.6 TDi mit dem 1.0 TSi vergleichen und da schmilzt der Verbrauchsunterschied dahin, wenn man dann noch den Mehrpreis vom Diesel berücksichtigt liegt es auf der Hand warum keiner mehr den Diesel will. Früher war das sicherlich anders, zu Zeiten von 1.9 PD-TDI

Der 1,6D ist logischerweise mit dem 1,5 Benziner zu vergleichen, da im Realbetrieb die Kraft relevant ist (beide 250 Nm) und nicht irgendwelche Stammtisch-PS, die beim 1,0er erst bei einer praxisfernen Drehzahl ab 5000 U verfügbar wären und der Fahrer jene 115 PS daher so gut wie nie zu Gesicht bekommt.
Laut der Leistungskurve hat der 1,0 bei 2500 U gerade mal 65 PS und hochgedrehten 3000 U erst ca. 82 PS.

Leute die Diskussion bringt doch nichts, der Diesel ist weg und wird es auch bleiben. Skoda hat meines Wissens nach auch gerade einige Dieselmodelle eingestellt. Auch wenn ihr noch so sehr dran hängt, er wird komplett verschwinden genauso wie der Benziner.

Zitat:

@Oberarzt schrieb am 9. September 2020 um 23:16:50 Uhr:



Der 1,6D ist logischerweise mit dem 1,5 Benziner zu vergleichen, da im Realbetrieb die Kraft relevant ist (beide 250 Nm) und nicht irgendwelche Stammtisch-PS, die beim 1,0er erst bei einer praxisfernen Drehzahl ab 5000 U verfügbar wären und der Fahrer jene 115 PS daher so gut wie nie zu Gesicht bekommt.
Laut der Leistungskurve hat der 1,0 bei 2500 U gerade mal 65 PS und hochgedrehten 3000 U erst ca. 82 PS.

Ohoh, ein Drehmoment-verfechter 😉

Was du schreibst ist an sich richtig, allerdings vergisst du das der Benziner wegen seinem weiteren Drehzahlband anders vom Getriebe übersetzt ist, was diesen Kraftunterschied wieder ausgleicht. Motordrehmoment allein ist somit genau so irrelevant wie Stammtisch-PS, da das zusammenspiel zwischen Drehzahl, Drehmoment und Getriebeübersetzung über Beschleunigung entscheiden.

Du kannst nicht 2.000 Benziner-Umdrehungen mit 2.000 Diesel-Umdrehungen vergleichen, da dies unterschiedliche geschwindigkeiten ergibt. im Regelfall wird der Benziner immer höher drehen als der Diesel und somit aus dem vorhandenen Drehmoment mehr Kraft generieren, denn wie du richtigerweise schreibst sind 250nm bei 3000u/min mehr PS (=Kraft) als bei 2000u/min. Das selbe gilt für den Diesel.

Beispiel: Wenn beide, der 1.0TSI und der 1.6 TDI bei 20km/h im 2. Gang losbeschleunigen, werden sie wahscheinlich gleich auf liegen, der Diesel vielleicht bei 2.000u/min und der Benziner bei 3.000u/min (kenne die genauen Drehzahlen nicht, aber in der Regel ist das das Verhältnis zwischen Diesel und benziner). Wenn du den 1.5TSI daneben stellen würdest würde dieser zweifellos davonziehen.

Ich nehme deine Rechnung auf:
115PS-1.0 TSI/ 200nm bei 3.000 U/min = 85,45PS
unter der Annahme das der Diesel bei der Selben Geschwindigkeit 2.000/min hat:
95PS-1.6 TDI/ 250nm bei 2.000 U/min = 71,21 PS

Vergleichen wir nun den 95PS-TSI:
175nm bei 3.000U/min = 74,77 PS - sehr nah am TDI - Zufall? Ich denke nicht! 😉

Daraus ergibt sich: Der 115ps-1.0 TSi ist in der Realität genau so schnell schneller als der 1.6 TDI, unabhängig davon ob man "normal" Fährt und früh hochschaltet oder beide ausdreht, der TSI zieht dem TDI in jeder lebenslage davon. Der 1.5er ist eine andere Liga in der der TDI nicht mitspielen kann.

Der Diesel ist somit berechtigterweise Tot, es de denn man fährt wirklich sehr sehr sehr viele Kilometer. Die Schwelle für das Amortisieren eines Diesels ist heutzutage so hoch.

Das ist sicher auch ein Faktor. Weil den Kaufpreis zahlt man ja nur einmalig, und die Kraftfahrzeugsteuer auch nur einmal im Jahr (wobei bei Euro6 Dieseln der Aufpreis ja eh nicht mehr so dramatisch ist). Tanken hingegen muss man mehrmals im Monat. Und da kann man sich dann jedesmal freuen. Erstmal weil Diesel billiger ist und zweitens weil ein Diesel auch weniger verbraucht.

Die zweite Sache ist, das wenn man jetzt seit 12-15 Jahren Diesel fährt, und vielleicht sogar von Anfang an Diesel gefahren ist weil man erst damals seinen Führerschein gemacht hat, will man einfach gerne bei Diesel bleiben.

Und die dritte Sache ist das Diesel defacto vielleicht doch zukunftssicherer ist als Benzin, weil Diesel allein für die Industrie erhältlich und bezahlbar bleiben muss.

Ich weiß nicht wie weit wir OT gehen sollten, aber ich stimme Dir zu, die letzte Tankstelle mit Kraftstoff wird mit Diesel sein (ohne SynFuel). Wahrscheinlich steht die dann hinterm Baumarkt oder auf einem XXL Bauernhof oder ein einem der letzten Industrieunternehmen in Deutschland. Es kann eben sein, dass man dann 15km bis zur Tanke fahren muss...

Ob die Tankstellen wirklich verschwinden weis ich nicht, denn so wirklich kann ich an die batteriegestützte Elektromobiliät nicht glauben. Auch wenn noch Fortschritte möglich sind, wenn man eine Flexibiltät möchte wie man sie gewohnt ist, wird es technisch kritisch, wie man eine so hohe Ladeleistung umsetzen sollte. Enweder wird der Ladestrom oder die Ladespannung unbeherrschbar. Könnte mir vorstellen das es entweder in Richtung Synthetikkraftstoffe geht (ob dann die Benzin- oder Dieselvarianten preiswerter sein werden kann noch niemand sagen) oder vielleicht auch in Richtung Flusszelle bei der man einfach die Elektrolythflüssigkeiten auswechseln kann, was dann auch irgendwie "tanken" wäre.

Aber bis es soweit ist fände ich es schon gut wenn man die Dieselmotoren im Portfolio lassen würde.

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