Neue Reifen, lagen aber 11 Jahre im Keller
Hallo,
mein Opa hat sich 2009 neue Winterreifen "für den Notfall" gekauft. Gefahren ist er damit nie. Die Reifen wurden nun 11 Jahre ordnungsgemäß gelagert, sehen top aus. Absolut neu.
Kann man damit noch bedenkenlos fahren?
MfG
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Zitat:
@Tscheisi schrieb am 12. Februar 2025 um 19:24:03 Uhr:Hallo,
meine Meinung: Reifen die täglich benutzt werden fliegen bei mir meistens nach 5-6 Jahren runter weil sie keinen Grip mehr haben, trotz 4-5mm Profil.
Dass Reifen nach 5-6 Jahren keinen Grip mehr haben ist Quatsch, dass die Bodenhaftung über die Jahre etwas nachlässt noch einigermaßen nachvollziehbar.
Das eigentliche Problem liegt aber eher in einer völlig überzogenen Erwartungshaltung bzgl. dem was die Reifen alles können müssen.
Da kauft man lieber neue Reifen, anstatt mit 5 km/h weniger im Nassen durch die Kurve zu fahren. Und wenn man dann doch durch Über-/ oder Untersteuern aus der Kurve fliegt, dann lags natürlich an den Reifen und nicht etwa daran, dass man die Kurve zu schnell genommen hat bzw. fahrerrischem Unvermögen. 🙄
Nun, wovon reden wir hier eigentlich?
Wir reden darüber, ob wir pro Woche lieber 5,- € einsparen (*) oder doch nicht, dafür aber die Sicherheit haben, dass die Reifen noch nicht überaltert sind.
Wir alle wissen es nicht, ob Reifen und wie Reifen altern. Wir wissen aber, dass die Weichmacher aus dem Gummi diffundieren und das passiert auch im Keller, denn es ist ein anderer Prozess als das Zersetzen mit Rissbildung durch UV-Licht. Das Weichmacher-Diffundieren kenne ich von Kunststoffgehäusen, die mit den Jahren brüchig werden, Telefon- oder Fernbedienungstastaturen, die nach vielen Jahren nicht mehr funktionieren usw.
Warum soll das also nicht auch bei Reifen passieren. Wir wissen also nicht, ob das bei Reifen passiert und wir wissen auch nicht, ob das von Reifenmarke, -Typ usw. abhängig ist.
Wenn ich etwas nicht weiß, nehme ich die sichere Variante, also die Variante, die mich 5,- € mehr pro Woche kostet. Ihr nicht?
Gruß
Uwe
(*) Die 5,- € ergeben sich, wenn man davon ausgeht, dass ein Reifen 100,- € kostet (wer nach der Geiz-ist-Geil-Methode Reifen sehr lange fährt, wird wohl kaum Reifen kaufen, die mehr als 100,- € kosten). Für die Montagekosten nehmen wir mal großzügig 100,- € an.
Nun hier geht es darum, diese Reifen 11 Jahre zu fahren, nehmen wir mal einfachhalber 10 Jahre an. Also haben wir Kosten von 500,- € in 10 Jahren. Werden die Reifen alle 5 Jahre gewechselt haben wir 1000,- € und somit eine Differenz von 500,- €. Diese Mehrkosten in 10 Jahren entsprechen 50,- € in einem Jahr und unter 1,- € in einer Woche.
Ach herrlich die Diskussion hier.
Da oute ich mich doch direkt mal
als potenzieller SELBSTMÖRDER,
wenn man hier die ganzen Besserwisser liest.
Auf der VA Reifen von 2002 und auf der HA von 2006.
Und NEIN, ich habe absolut KEIN SCHLECHTES GEWISSEN
diese Reifen zu fahren.
Und Reifenplatzer, ja die hatte ich, als 2006 drei von vier
neu gekauften und montierten Reifen im Urlaub ihren Geist aufgaben.
Bei dem Notfall in Südfrankreich hatte die Werkstatt dann halt
leider nur die "gut abgelagerten" Reifen von 2002 vorrätig.
Panne schnell beheben und weiterfahren, oder eine Woche auf
jüngere Reifen warten?
Reifen kamen jedes Mal ohne Probleme durch die HU und
und wurden selbst beim Oldtimer-Gutachten nicht bemängelt,
lediglich das Alter wurde als HINWEIS eingetragen.
Über das Verflüchtigen von Weichmachern brauchen wir nicht
diskutieren, das ist mir auch klar.
Aber das Schätzchen steht etwa 340 Tage im Jahr in der dunklen
Garage und hat bei Regen Hausarrest. Und die Reifen haben keine
Risse etc. Und gefahren wird das gut Stück im Schnitt pro Jahr
maximal 500 km, manchmal 0 km. Also keine 10.000 km mit
den Reifen gefahren in 20 Jahren!!!
Und jetzt soll ich nach der Meinung vieler Schlaumeier hier alle 5 - 6 Jahre
Reifen wegwerfen, die keine 5.000 km gelaufen sind?????
Sorry, wir leben im Zeitalter der NACHHALTIGKEIT.
Klar, mit den Schlappen würde ich auch keine hohen Geschwindigkeiten
mehr auf der Autobahn fahren. Oder sie als Reifen für das Alltagsauto nutzen.
Aber, wenn der Oldie mal Auslauf hat, wird er eh wie ein rohes Ei behandelt.
Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass mich diese Pauschalisierungen,
Verallgemeinerungen hier ank..zen. Also lasst mal die Kirche im Dorf.
Es hängt einfach davon ab, für was die alten Reifen genutzt werden.
Davon abgesehen, mein Oldie ist eh ne Heckschleuder, da hinten zu leicht.
Der fliegt auch mit frischen Reifen ruckzuck aus der Kurve. Ob das
jetzt mit alten Reifen 5 - 10 km/h früher passiert, ist mir egal. Das gute Stück
wird ehr nur noch materialschonend gefahren.
Wie gesagt Risse etc. im Reifen - keine Diskussion.
Aber Reifen, die nie bei Regen etc. gefahren werden, einfach
wegschmeißen, nur weil die Weichmacher raus sind, obwohl sie
noch 80 Prozent des Profils haben?
Für mich: NO WAY. Da rollen sich bei mir alle Fußnägel
in Sachen Ressourcenverschwendung auf.
gruss
kajakspider
Ich habe 2021 die vorderen Reifen meines Audis gewechselt den ich von 2014 - 2024 gefahren bin.
Das Auto war Baujahr 99 und die Reifen bj. 98!, Ich habe bei Nässe dann zuletzt ein Aufschwimmen gemerkt.
Da die Kiste aber nur den 1.8er Sauger hatte war Reifenverschleiß nie ein Thema.
Neue Reifen die 10Jahre alt sind hätte ich jetzt keine Bedenken, jedenfalls bei ner alltagschlurre mit der man auf Arbeit kommen muss.
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Zitat:
@kajakspider schrieb am 13. Feb. 2025 um 03:8:55 Uhr:
Klar, mit den Schlappen würde ich auch keine hohen Geschwindigkeiten
mehr auf der Autobahn fahren. Oder sie als Reifen für das Alltagsauto nutzen.
Aber, wenn der Oldie mal Auslauf hat, wird er eh wie ein rohes Ei behandelt.
Und daß paßt jetzt zur Fragestellung für den Otto Normalverbraucher?
Denn dieser fährt eben auch mal schnell und nutzt das Auto im Alltag.
Merkste selber, oder?
Zitat:
@kajakspider schrieb am 13. Feb. 2025 um 03:8:55 Uhr:
Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass mich diese Pauschalisierungen,
Verallgemeinerungen hier ank..zen. Also lasst mal die Kirche im Dorf.
WOW, auch ich habe Gefühle bei den Thema. 😁
Ein viel besseres Gefühl habe ich jedoch bei gut vorgebrachten Standpunkten, die sachlich und verständlich argumentiert sind und auf stimmungsanheizende Wortwahl verzichten.
Ich finde es allerdings sehr lobenswert, wenn du dir bei deinem Hobby auch Gedanken um Nachhaltigkeit machst und damit quasi zwei Bereiche zusammenführst, die Andere für nicht miteinander vereinbar halten und mit dem du in einem Automobilforum wahrscheinlich eher einen schwierigen Stand hast, weil da für sehr viele hauptsächlich die bestmögliche Performance zählt.
Die Nische der Nachhaltigkeit/Ressourcenschonung findet sich hier leider nicht in einem eigenen Forum vertreten. All zu schnell wird man da nämlich abgestempelt und belächelt.
Der TE hat aber nichts von einem Oldtimer geschrieben. Es gibt immer Einzelfälle die man nicht wie die Regelfälle betrachten kann. Ein Oldtimer kann so ein Einzelfall sein.
Mit Oldtimer ist es gefährlicher, weil sie die aktuellen Sicherheitssysteme nicht haben, oft nicht einmal ABS. Wenn man sehr weit zurückgeht, ist das Fahrverhalten auch wesentlich schlechter und somit auch kritischer, damit zu fahren.
Oldtimer fährt man aber nicht häufig und damit geht das Risiko wieder deutlich zurück und es ist dadurch wahrscheinlicher, dass man viel gefahrenen Alltagsauto durch einen Unfall zu Schaden kommt als mit dem Oldtimer.
Somit ist also ein Oldtimer, für den man oft auch keine aktuellen Reifen mehr bekommt oder diese sehr teuer sind, anders zu betrachten als das Alltagsauto, mit dem man viele km abreißt.
Anders sieht es allerdings aus, wenn man einen Oldtimer als Alltagsauto fährt und Reifen noch einigermaßen günstig zu bekommen sind. Aufgrund der oben genannten Gründe ist das Fahren mit dem Oldtimer schon gefährlicher (für sich aber auch für andere Leute) als mit einem einigermaßen aktuellen Fahrzeug. Dieses Problem sollte man nicht noch durch überalterte Reifen verstärken, nur um einige Euro pro Woche zu sparen.
Natürlich kann man argumentieren, dann fahre ich halt langsamer. Langsamer als die anderen? Das kann es doch auch nicht sein, wie Bernd Mayländer zu fahren, der mit seinem Safetycar die ganzen Formel 1 Fahrzeuge hinterherzieht. So etwas macht man im normalen Straßenverkehr nicht, dass man z.B. täglich auf dem Weg zur Arbeit langsamer als alle anderen fährt und eine Schlange hinter sich herzieht.
Das von dir geschriebene Argument, ist sowieso eine Heckschleuder, ist kein Argument, dass schlechte Fahrverhalten durch schlechte Reifen noch schlechter zu machen.
Es gibt diese Dashcam-YouTube-Kanäle. In einem Video hat ein Käferfahrer (der täglich damit gefahren ist) fast die Kontrolle über seinen Käfer verloren. Ursache waren überalterte Reifen und er hat die Konsequenzen gezogen, sich neue Reifen zu besorgen.
In diesen Videos sieht man häufiger mal Autos, die aus eigentlich unerfindlichen Gründen aus Kurven rutschen. In einem Video hat der Portalbetreiber nachgefragt und die Reifen waren sehr alt.
Summa summarum, man darf nicht alles über einen Kamm scheren und Einzelfälle, wie z.B. Oldtimer, die nur wenig gefahren werden, muss man anders betrachten als Alltagsautos, die eben häufig genutzt werden. Alltagsautos sollten mit Reifen ausgestattet sein, die ausreichend Profil haben und noch gut haften. Bei viele, viele Jahre alten Reifen kann man sich da nicht sicher sein und aus meiner Sicht sollte man so etwas nicht fahren.
Eines nehme ich aus diesem Thread mit. Sollte ich in Zukunft einen Unfall haben, in dem mir ein anderes Fahrzeug reingerutscht ist, werde ich mir die Reifen und das Alter des anderen Fahrzeugs anschauen. Das könnte Vorteile für mich in der Haftungsverteilung bringen.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 13. Feb. 2025 um 08:20:53 Uhr:
Sollte ich in Zukunft einen Unfall haben, in dem mir ein anderes Fahrzeug reingerutscht ist, werde ich mir die Reifen und das Alter des anderen Fahrzeugs anschauen. Das könnte Vorteile für mich in der Haftungsverteilung bringen.
Was willst du da als unschuldiger Geschädigter für dich rausholen?
Wenn es durch dich dann aber endlich mal belastbare Nachweise zum Bremsverhalten von älteren Reifen gibt, die relevant für die Versicherung sind, dann lass es uns wissen.
Was aber tut man, wenn der Gegner die Reifen als "neu" gekauft hat, diese dann aber eben schon ein paar Jahre beim Kauf auf dem Buckel hatten? Das erkennst du ja nicht. Vielleicht bekommst du es aber auch hin, dass man beim Kauf solcher Reifen eine Meldung an seine Versicherung machen muss, weil dann der Beitrag erhöht wird, weil die ja gefährlicher sind.
Aber da es meine Versicherung nicht interessiert, ob ich einen Testsieger oder einen Testverlierer fahre oder ob es gar Runderneuerten sind, wird auch bei dir daraus vermutlich nichts resultieren. Bist garantiert auch nicht der Erste, der so eine Idee hat.
Zitat:
@EthanolAAM schrieb am 13. Februar 2025 um 08:29:33 Uhr:Was willst du da als unschuldiger Geschädigter für dich rausholen?
Keine Ahnung. Ich sammle im Falle eines Unfalls alle möglichen Informationen, und was mein Anwalt später daraus macht, zeigt sich dann. Diese Vorgehensweise hat sich durchaus in der Vergangenheit bewährt.
In der Haftungsverteilung wird auch das Betriebsrisiko mit bewertet. Dies kann sich erhöhen, wenn das Fahrzeug ausgehärtete Reifen hat. Vielleicht kann das bei der Haftungsverteilung eine Rolle spielen, vielleicht aber auch nicht, ich weiß es nicht. Nachzuschauen, wie alt die Reifen des gegnerischen Unfallfahrzeugs sind, ist nahezu null Aufwand und Informationen, die ich habe, habe ich eben und auch mein Anwalt.
Gruß
Uwe
Zitat:
@EthanolAAM schrieb am 13. Februar 2025 um 08:29:33 Uhr:
Was willst du da als unschuldiger Geschädigter für dich rausholen?
Mettmannsche Mentalität halt. 😉
Ich lange auch nicht und habe das immer ohne Anwalt geregelt. Als aber ein Spurwechsler mir auf der Autobahn vor die Karre gezogen ist und meine Auto Totalschaden war, hat sich das geändert. Obwohl ich schneller als 130 km/h fuhr (150 km/h) und dies auch ganz ehrlich angegeben habe, habe ich meinen Schaden bezahlt bekommen, meine Versicherung brauchte nichts bezahlen. Nicht einmal ein Haftungsanteil wegen erhöhte Betriebsgefahr aufgrund meiner Geschwindigkeit oberhalb der Richtgeschwindigkeit gab es da.
Wie wäre es da wohl ohne Anwalt ausgegangen?
Zitat:
@Quertraeger schrieb am 13. Februar 2025 um 09:34:00 Uhr:Mettmannsche Mentalität halt. 😉
Zur mettmannschen Mentalität kann ich nichts sagen, denn ich habe in Mettmann nie gelebt und kenne somit die Mentalität der Menschen dieser Stadt und in derer Umgebung nicht.
😁 😉
Gruß
Uwe
Solange es keinen Personenschaden gibt, schaut die Polizei bei der Aufnahme höchstens
nach der Art der Bereifung (Winter, Sommer, GJR) und der Profiltiefe. Spätestens bei einem
Personenschaden und Ansprüchen kommt der Gutachter und dann gehts rund. Und in einem
Prozess gehts erst richtig los. Und da spielt es keine Rolle mehr was manche hier denken
oder meinen. Wenn der Gutachter der Meinung ist ein verlängerter Bremsweg kommt durch
zu alte Reifen - und auch die Industrie sagt, wie auch die Prüforganisationen - nach 10 Jahen
sollte Schluss sein - sozusagen Stand der Technik, wars das dann. Ich denke fast alle hier
hatten noch nie das Vergnügen. Ich und meine Frau je einmal wegen Verkehr und ich
einmal berufswegen. Und was da alles auf den Tisch kommt - holla. Da ist eine gute
Rechtschutz oder Berufshaftpflicht schon wichtig. Rechtschutz für Verkehr kann ich nur
jedem empfehlen. Ihr glaubt gar nicht wie schnell da die Euros weg sind. Ein 1.000er
ist da nix. Und Ihr diskutiert über ein paar hundert Euro für Reifen.
Solange nichts passiert haben immer alle die große Klappe, aber wenn du mal verurteilt
wirst und wenn es nur eine Geldstrafe ist und du dann auch noch die Prozesskosten und
die Anwaltskosten der Gegner zahlen musst, viel Spaß. Wie gesagr die Realität sieht dann
oft ganz anders aus.
Aber wie immer ist bei uns ja jeder für sich und sein Handeln selbst verantwortlich und
muss auch selbst die Konsequenzen tragen.
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 13. Feb. 2025 um 08:43:57 Uhr:
Keine Ahnung.
Ich wünsche dabei immer den passenden Unfallgegner. Und immer schön 100%ig sein bei sich selbst. Hin und wieder findet man doch seinen Meister.
Ich bin da sozialer gestrickt, ich keinem einen Unfall und somit gibt es auch keinen Unfallgegner.
Gruß
Uwe