Nasenbär, Benziner noch alltagstauglich?
Hallo,
Ich untersuche die Möglichkeit einen B3 Kombi Benziner als Alltagsfahrzeug zu kaufen. Mit weniger als 100000 km auf der Uhr - besser weniger als 50000 km auf der Uhr (also rostfrei). Diese Fahrzeuge sind jetzt bis zu 35 Jahre alt und die Frage stellt sich ob sie noch weitere 35 Jahre mitmachen können. Ich fahre nur 10000km pro Jahr, also kommen nur noch 350000km dazu (theoretisch). Also Bremsscheiben und Kupplung kann man ja immer wechseln aber ich frage mich ob es Dinge gibt die einfach altern - hier denke ich besonders auf die Elektronik (und Sensoren) im Motormanagement (am meisten Bosch). Wird es einfach irgendwie spinnen und dann kann man einfach nichts mehr tun?
Andere Frage: Ich lese oft das es Warmstartprobleme gibt, welche von den Systemen zeigen nicht solche Probleme: https://de.wikipedia.org/wiki/VW_Passat_B3#Technische_Daten
Im voraus Danke,
Lucas
24 Antworten
Hallo Lucas,
bei einem so altem Auto kann natürlich immer was sein. Mein Sohn hat als Fahranfänger einen 94er 35i Variant mit 90 PS. Das Auto war aus Erstbesitz und Scheckheft gepflegt mit 85000km.
Es gab aber doch einiges an Rost und die Optik ist nicht schön, hat aber auch nur 1100 gekostet.
Das Auto ist jetzt 15000km gelaufen und brauchte bislang eine neue Batterie. Natürlich auch die üblichen Wartungen.
Ich halte das Auto auch heute noch für alltagstauglich, wobei ich auch mit korrodierten Kontakten, verhärteten Isolierungen und Gummis gerechnet habe, aber bislang ist alles gut und alles funktioniert. Sogar Klima und Fensterheber.
Irgendwann wird es was geben, aber wenn man sich kümmert und selber schraubt, läuft der noch ne ganze Weile.
35 Jahre werden es in unserem Fall wohl aber nicht sein.
Die Fragestellung in der Überschrift ("... noch alltagstauglich?") beantworte ich mit einem eindeutigen Ja.
Unser Zweitwagen ist ein Audi 80 mit einer Jahresfahrleistung von 12´bis 15´km im Jahr, ab nächstes Jahr nur noch die Hälfte.
Wenn so ein Fahrzeug entsprechend gepflegt wird und man keinen Reparaturstau verursacht, dann wird dieser B4 auch noch in 10 Jahren im Alltag auf der Straße sein, vielleicht auch noch in 15 Jahren.
Aber in 35 Jahren? Da würde ich so ein Alltagsgefährt nicht jeden Tag fahren wollen ... 🙄
Das wäre ungefähr das Gleiche, als ob ich heute mit einem Auto aus Anfang der 50er Jahre (Käfer, DKW F89, Opel Olympia, Ford 12m) als Alltagsauto nutzen wollte; d.h. damit auch lange Strecken und im Urlaub ins Ausland fahren wollte.
Für Hardcore-Oldtimer-Enthusiasten sicher möglich - aber dann nicht im Werksauslieferungszustand!
Kenne jemanden hier bei uns, der mit seinem Brezelkäfer und mit Wohnanhänger deutschlandweit fährt - aber mit einem Brezelkäfer, der (schon vor 40 Jahren) entsprechend motorisiert (und modernisiert) worden ist ... alltagstauglich, wird aber nicht als Alltagsauto ge- bzw. benutzt!
Zitat:
Aber in 35 Jahren? Da würde ich so ein Alltagsgefährt nicht jeden Tag fahren wollen ... 🙄
Das wäre ungefähr das Gleiche, als ob ich heute mit einem Auto aus Anfang der 50er Jahre (Käfer, DKW F89, Opel Olympia, Ford 12m) als Alltagsauto nutzen wollte; d.h. damit auch lange Strecken und im Urlaub ins Ausland fahren wollte.
Ich bin da nicht einig. Wenn du mich fragst, gab es einen Riesensprung zwischen etwa 1980 und 1990. Als Beispiel habe ich genau jetzt Zugriff auf 2 Youngtimer: Ein Toyota anfang 1980 und ein Toyota anfang 1990. Komplett verschiedene Welten dazwischen. Der ältere fährt wie ein "Oldtimer" aber mit dem neuen (inzwischen 30 Jahre) hat man zu 95% den gleichen Komfort wie ein modernes 2022 Auto. Mit Komfort meine ich: Ich kann mit dem 1990er die ganze A7 genau so entspannt in einem Tag fahren wie mit einem 2022 Auto. Natürlich gibt es 2022 Sicherheits und Komfortausstattungen aber für das Fahrerlebnis selbst hat sich sehr sehr wenig geändert. Deshalb glaube ich das es in 35 Jahren immer noch behaglich sein wird. Mit den Autos ende 1980, anfang 1990.
Dann vergisst du (oder lässt es außen vor 🙄), dass sich die Verkehrsverhältnisse innerhalb der nächsten 35 Jahren noch gewaltig verändern werden.
Von heutigen Komfort- und Sicherheitsaspekten rede ich nicht ... da bin ich etwas sehr entspannt mit meinen alten Fahrzeugen (und den Fahrerlebnissen mit 50er Jahre Autos in den 60ern).
Mit meinen 80er Jahre Fahrzeuge geb ich dir Recht:
" Ich kann mit dem 1990er die ganze A7 genau so entspannt in einem Tag fahren wie mit einem 2022 Auto."
Diese Aussage gilt heute und morgen, vermutlich aber nicht in 25 oder 35 Jahren.
Beispiele:
Mit einem Audi 200turbo absolut kein Problem! ... mit meinem Renault 5 geht´s gerade noch so...
Mit einem stark motorisierten Fahrzeug also kein Problem.
Aber mit meinem Oldtimer von 1964 will ich nicht meine Alltagsfahrten absolvieren ... kann zeitweise ziemlich stressig werden... 🙄
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Wenn du Reperaturen selber machen kannst,ja. Musst du wegen jeder Reperatur in eine Werkstatt würde ich das nicht empfehlen. Eine Werkstatt die sich mit alten auskennen und fair sind gehts auch. Komfort reicht aus,man muss es mögen,dann kann man noch lange Freude haben. E-Fuels wird kommen,dann ändert sich nichts. Auf H anmelden und gewisse Vorteile nutzen (Umweltzonen)
Ich würde das mit einem klaren Ja beantworten. Ich fahre grundsätzlich nur Altblech und habe noch nie ein Auto aus diesem Jahrtausend besessen. Mein letzter war ein Volvo 940 Kombi von 1992, den ich 6 Jahre hatte und mit 433.000 km verkauft habe. Davor war's ein '91er 740, etc. M.E. ist nach Mitte/Ende der 90er nichts Sinnvolles mehr in Autos dazugekommen, nur noch überflüssige und auf Dauer anfällige Elektronik. Ob ein 2016er Passat noch zickenfrei in 30 Jahren fährt, bleibt abzuwarten, aber ein über 30 Jahre alter 35i tut das bei vernünftiger Wartung ganz sicher, da halt nicht allzuviel daran verrecken kann. Weitestgehende Elektronikfreiheit kann ein echter Segen sein. Deshalb habe ich auch jetzt wieder einen 35i gekauft, der mir allerdings für meinen Geschmack auch schon wieder zuviel Krempel drinhat. Eine '94er GL-Limo mit erst 76.000 km, völlig rostfrei. HU, Bremsen rundum und Zahnriemen sind neu, alle 4 EFH funktionieren (nach Überarbeitung des Verkäufers), das GSD will aber noch nicht. Was mich insgesamt wieder in meinem Urteil über elektronische Spielereien bestätigt. Auch das KI hatte einen Massefehler, der abgestellt wurde. Vermutlich wird der Wagen zwischendurch nochmal etwas Liebe brauchen, aber seine sehr gute Substanz dürfte das rechtfertigen. Rostfreie B4 sind inzwischen selten und relativ teuer. Solange bezahlbar, werde ich weiter Altblech fahren. Es gibt eigentlich keinen Grund, warum ein alter Wagen weniger alltagstauglich und zuverlässig sein sollte, als ein neuer, wenn man sich vernünftig darum kümmert...
Ein Freund hat eine Vw Passat Limosine von einer bekannten bekommen er gibt in deshalb her weil er keinen Platz hat
>Das Auto hat 333000km drauf ich bin letzten mit dem Auto gefahren ein Traum du merkst gar nicht das er so viele km drauf hat
Ich halte den 35i durchaus noch für alltagstauglich, allerdings sind modernere Fahrzeuge schon um einiges komfortabler. Gewisse Assistenten (Climatronic, Tempomat) funktionieren besser als früher.
Je nach Motorisierung stellt sich heute schon die Frage nach den Ersatzteilen. Für den KR oder den 9A irgendwelchen Krams der Einspritzanlage zu bekommen wird langsam zum Glücksspiel, beim G60 hat man das Spiel mit dem G-Lader. Da ist man bei den Motoren mit der Monojetronic oder Monomotronic (1,8) oder, wenn's mit ein bisschen mehr Zunder sein soll, beim VR6 am besten aufgehoben. Ist aber alles Geschmackssache, mit ein wenig Glück lässt sich immer wieder was auftreiben.
Es bietet sich an, gewisse Blechteile zu sichern, unter Umständen gleich ein ganzes Fahrzeug zu schlachten und aufzubewahren, die Teile werden nicht mehr und besser.
Zitat:
@bikemaniac schrieb am 6. Oktober 2022 um 00:08:53 Uhr:
... Diese Fahrzeuge sind jetzt bis zu 35 Jahre alt und die Frage stellt sich ob sie noch weitere 35 Jahre mitmachen können...
In der heutigen Zeit ist ein 35i sicherlich noch alltagstauglich.
Der TE aber fragt explizit, ob dies auch noch in 35 Jahren der Fall sein wird! ... und das möchte ich bezweifeln (wie oben ausgeführt).
Das kann keiner sagen,aber auch nicht andere Typen oder Hersteller. Das ist in erster Linie von der Politik abhängig und was man selber machen kann und das Geld was man in den Jahren investieren möchte.
So ist es. Wenn die sagen, dass wir ab jetzt nur noch rollende Entertainment-Center mit Batteriebetrieb fahren dürfen, dann isset vorbei damit...
Dann mach ich nen Anhänger aus meiner Karosse, und aus dem VR6 ein Stromaggregat!
Willst Du eine Kleinstadt mit Strom versorgen? 😁
Nein, ich lade damit dann die Elektroautos.