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Nach ABS-Wechsel zuhause: Bremsen entlüften und zur Werkstatt fahren?

Ford Focus Mk2
Themenstarteram 24. März 2018 um 20:31

Hallo!

Ich muss leider meine ABS-Hydraulik-Einheit austauschen. Danach müssen ja nicht nur die Bremsleitungen sondern auch die neue ABS-Einheit entlüftet werden.

Nach allem, was ich bisher gefunden habe, muss die ABS-Einheit am IDS entlüftet werden.

Meine Frage ist: funktionieren die Bremsen, wenn ich nach dem Austausch der ABS-Einheit die Bremsenleitungen wie üblich entlüfte? Oder kommt nach dem Start des Autos wieder Luft aus der neuen (und noch nicht entlüfteten) ABS-Einheit ins restliche Bremssystem hinein, sodass die Bremsen nicht funktionieren?

Ich würde gerne die ABS-Einheit selbst wechseln und das Auto danach zu Ford bringen, um die ABS-Einheit entlüften zu lassen. So würde ich mir mehrere Hundert Euro sparen...

Danke für Ihre Hilfe!

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 3. April 2018 um 15:57

So, Bremssystem entlüftet. Die Bremsen funktionieren perfekt. Habe auch das ABS auf einem Gerölllandweg mehrmals ausgelöst, ebenso das ESP. Alles scheint ohne Probleme zu klappen.

Ich werde den Wagen dennoch zu Ford bringen und eine Entlüftung des Bremssystems am IDS machen lassen, vielleicht auch noch ein Test auf Dichtigkeit.

Ehrlich... ich verstehe die Angst mancher Kommentatoren überhaupt nicht. Wer sich so eine Reparatur nicht zutraut, der hat nun wirklich nicht viel mit Werkzeug am Hut. Es war überhaupt nicht schwer. Das einzige, was Mühe gekostet hat, war die ABS-Einheit heraus und wieder hineinzubekommen, weil sie am MK2 so schwer zugänglich weit hinten verbaut ist.

Falls noch jemand sich nicht von der Panik mit der Staatsanwaltschaft und der lebenslangen Haft aufhalten lassen will, hier eine Kurzzusammenfassung:

0. Handbremse ziehen, Holzleiste zwischen Bremspedal und Fahrersitz so legen, dass Bremspedal gedrückt wird und bleibt

1. Luftfilterdeckel ausbauen

2. Batterie ausbauen (Vorsicht! Minuspol ist weit hinten. Unbedingt Pluspol abdecken)

3. Batteriegehäuse ausbauen und links zur Seite legen (Kabelstrang kann dran bleiben)

4. Stecker der ABS-Einhheit entfernen (bei mir: mit Spitzzange zwei Laschen am Steckergehäuse unten zusammendrücken und gleichzeitig herausziehen. Dann Steckergehäuse nach oben um 90° drehen, also bis zur seiner Waagerechtstellung, dann Stecker ziehen)

5. Alle sechs Leitungen an der ABS-Einheit durchnummerieren, Foto schießen. Dann mit Leitungsschlüssel SW 11 von links nach rechts alle Leitungen von der ABS-Einheit trennen. Dann die eine oder andere Klemme, mit der die Leitungen zusammengeführt werden, von den Leitungen entfernen, damit diese sich später leichter einzeln zur Seite drücken lassen.

6. Torx-Halteschraube der Halterung der ABS-Einheit lösen.

7. ABS-Einheit durch Drehen im Uhrzeigersinn um die vertikale Achse herausnehmen. Dabei muss in kleinen Schritten vorangegangen werden, immer wieder eine Leitung aus dem Weg nehmen, dann die nächste, dann die nächste... Am Ende ist die ABS-Einheit draußen, und die Leitungen zeigen alle fast auf ihre Stellen im verbauten Zustand. Diese Schritte muss man mit voller Konzentration und mit großer Vorsicht und Umsicht tun. Die Leitungen müssen nur wenig zur Seite gedrückt werden. Ich denke, sie sollten auch so wenig wie möglich weggedrückt werden.

8. Halterung der ABS-Einheit entfernen

9. Beide Torx-Schrauben der ABS-Einheit entfernen. Vorsicht! Der Motor liegt dann lose und muss gehalten werden. Am besten auf einem leicht putzbaren Tisch arbeiten (Küchentisch oder -platte gibt sicher Ärger). Dann Hydraulikblock von Elektronikblock (schwarzer Teil) entfernen OHNE ZU VERKANTEN. Es wird nur wenig Kraft hierfür benötigt.

10. neue Hydraulikeinheit vorsichtig aufsetzen und neue Torx-Schrauben auf Drehmoment festdrehen (5,5Nm)

11. Halterung wieder einbauen, Drehmoment 8Nm

12. ABS-Einheit wieder auf ihren Platz im Motorraum bringen, genau wie beim Ausbau nur nun andersrum

13. Torx-Schraube der Halterung festdrehen (nicht zu fest, da darunter Gummi)

14. Eine Leitung nach der anderen von rechts nach links wieder einsetzen. Verschlußstopfen, falls vorhanden, erst kurz vor Einsetzen der Leitung entfernen (selbstverständlich die Schrauben erst mit den Fingern eindrehen, um die vorhandene Spur im Gewinde zu finden, dann erst mit Werkzeug fester drehen). Am besten jede Leitung gleich mit Hahnenfuß SW 11 auf Drehmoment 15-18Nm festdrehen, denn wenn alle Leitungen eingebaut sind, ist der Platz zu eng.

15. Putzen

16. Stecker wieder anbringen und verriegeln

17. Batteriegehäuse und Batterie wieder einbauen (Vorsicht mit dem Pluspol! Abdecken!)

18. Luftfilter und Luftfiltergehäuse wieder einbauen

19. Holzleiste vom Bremspedal entfernen.

20. Zündung an --> ABS/ESP-Lampe leuchtet nicht mehr. Bremse NICHT betätigen. Zündung wieder aus.

 

Dann Bremsen entlüften:

21. Druckentlüfter auffüllen, anschließen und auf 15psi/1,3bar einstellen

22. Schlüssel, Schlauch und Behälter am Entlüftungsnippel HR ansetzen. Entlüftungsnippel öffnen

23. Am Bremspedal mehrmals (5-10x) schnell drücken und langsam wieder zurückkommen lassen

24. Entlüftungsnippel schließen

25. Stand der Bremsflüssigkeit am Vorratsbehälter kontrollieren, Druck am Druckentlüfter kontrollieren, ggf. nachpumpen

26. Schritte 22-25 für HL, VR und VL wiederholen

27. Druck aus dem Druckentlüfter herauslassen, entfernen, Stand der Bremsflüssigkeit kontrollieren ggf. nachgießen, Vorratsbehälter verschließen

28. Zündung an, Bremse mit kurzen Tritten betätigen bis Druck aufgebaut ist

29. Kontrolle ob keine Bremsflüssigkeit aus den Entlüftungsnippeln heraustropft

30. Handbremse lösen, mit linkem Fuß Auto bewegen und mit rechts Hydraulikbremse testen

31. Kurz anfahren, Bremse testen

32. Auf die Straße, Bremse testen

33. Kontrolle ob keine Bremsflüssigkeit aus den Entlüftungsnippeln heraustropft

Dann am besten zu Ford wegen ordentlicher Entlüftung mit IDS. Ich habe zwar mehrmals das ABS ausgelöst und keine Verschlechterung am Bremspedal festgestellt, lasse aber zur Sicherheit alles noch einmal gemäß Ford-Prozedur entlüften.

Also, alles pille-palle :-) Wer allerdings noch nie einen Drehmomentschlüssel gesehen hat, sich keinen Leitungsschlüssel besorgen will, prinzipiell immer alles verschüttet und nicht weiß, wer dieser Hr. Torx ist, der sollte es wirklich lieber sein lassen.

Bremsscheiben und -beläge zu wechseln ist jedenfalls schwieriger als diese paar Leitungen ab- und wieder festzudrehen. Wer das nötige Werkzeug hat und seine Reifen selber wechseln kann, schafft dies hier im Prinzip auch. Man darf nur nicht ungeduldig werden bei der kniffeligen Arbeit des Aus- und Einbaus der ABS-Einheit werden, und trotz der anstrengenden Arbeitsposition weiter konzentiert und sehr vorsichtig arbeiten. Dann sollte alles klappen.

Nur eine Warnung meinerseits: die Batterie am MK2 ist so verbaut, dass man wirklich ganz leicht einen lebensgefährlichen Kurzschluss verursachen kann. Beim Aus- und Wiedereinbau der Batterie ist daher größte Vorsicht und Konzentration geboten, und der Pluspol beim Ausbau des Minuspols unbedingt ordentlich elektrisch isolierend abzudecken. Nach dem Ausbau des Minuspols sollte eine Polkappe auf dem Minuspol gesetzt werden, bevor der Pluspol entfernt wird. Es sollte auch nach dem Ausbau der Batterie vermieden werden, dass die beiden Polkabeln einander berühren, um mögliche Kurzschlüsse in der Elektronik zu vermeiden. Ich habe z.B. den Pluspol während der ganzen Arbeit mit einem dicken Plasikhandschuh überzogen gehabt.

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Wenn du Forscan(PC) am Laufen hast, gibt es m. E. nach auch dort eine Prozedur für das Entlüften des ABS.

Gute Grüße,

freis

Zitat:

Meine Frage ist: funktionieren die Bremsen, wenn ich nach dem Austausch der ABS-Einheit die Bremsenleitungen wie üblich entlüfte?

was ist für dich üblich? Mit der Pedalmethode? Ich persönlich mags nicht, ich würde es dir nicht empfehlen, besonders bei solchen Arbeiten.

Wenn es funktioniert ist das System richtig entlüftet und du mußt damit nicht mehr in die Werkstatt, wenn es nicht funktioniert kannst du mit dem Wagen nicht mehr fahren (weil du keinen Bremsdruck hast)!

 

 

Zitat:

Wenn du Forscan(PC) am Laufen hast, gibt es m. E. nach auch dort eine Prozedur für das ABS.

dafür braucht man normalerweise ein Bremsenentlüftergerät, damit wird das System unter Druck gesetzt, dann wird über das Programm das ABS-Aggregat angesteuert

Themenstarteram 25. März 2018 um 11:33

Zitat:

Wenn du Forscan(PC) am Laufen hast, gibt es m. E. nach auch dort eine Prozedur für das Entlüften des ABS.

ForScan habe ich, nur leider fehlt für das Mk2 die benötigte Funktion zum Entlüften des ABS :-/

Themenstarteram 25. März 2018 um 11:37

Zitat:

was ist für dich üblich? Mit der Pedalmethode? Ich persönlich mags nicht, ich würde es dir nicht empfehlen, besonders bei solchen Arbeiten.

Ich würde hiermit entlüften:

https://www.amazon.de/.../B011KNGA22

Zitat:

Ich würde hiermit entlüften:

das ist aber nicht wie üblich ;), aber damit sollte es grundsätzlich gehen, vorausgesetzt das Ding machte keine Probleme ... als erstes die Leitungen am ABS-Aggregat nach und nach öffnen bis keine Luft mehr austritt, dann an den Bremssätteln entlüften bist keine Luft mehr austritt, dann solltest du keine Werkstatt und kein PC-Programm benötigen

 

Zitat:

ForScan habe ich, nur leider fehlt für das Mk2 die benötigte Funktion zum Entlüften des ABS :-/

hast du die aktuelle Version?

Themenstarteram 25. März 2018 um 13:10

Zitat:

als erstes die Leitungen am ABS-Aggregat nach und nach öffnen bis keine Luft mehr austritt

Also die Bremsflüssigkeit am ABS-Aggregat runterlaufen lassen? Mit einer kleinen Wanne drunter, oder? Dort ist ja kein Entlüftungsnippel...

Zitat:

Zitat:

ForScan habe ich, nur leider fehlt für das Mk2 die benötigte Funktion zum Entlüften des ABS :-/

hast du die aktuelle Version?

Ja, 2.3.13. Finde auch im Change Log von forscan.org keinen Eintrag für mk2 und ABS. Leider...

Ich kann es mir nicht verkneifen: Solche Arbeiten am ABS sind nur von zugelassenen ausgebildeten Kräften erlaubt. Wenn später was passiert und es einen Unfall gibt hast du den Staatsanwalt im Genick!

Eine Alternative währe ja noch vielleicht eine andere

Werkstatt zu beauftragen. Eine freie zb.

Zitat:

@wasili19 schrieb am 26. März 2018 um 09:06:54 Uhr:

Eine Alternative währe ja noch vielleicht eine andere

Werkstatt zu beauftragen. Eine freie zb.

Das ist empfehlenswert. Sollte aber unbedingt ein Meisterbetrieb sein. Von wegen Haftung etc.

Themenstarteram 26. März 2018 um 16:40

Zitat:

@lupo-52 schrieb am 26. März 2018 um 00:12:52 Uhr:

Ich kann es mir nicht verkneifen: Solche Arbeiten am ABS sind nur von zugelassenen ausgebildeten Kräften erlaubt. Wenn später was passiert und es einen Unfall gibt hast du den Staatsanwalt im Genick!

Ist das sicher so? Darf eine ABS-Hydraulikeinheit nur von zugelassenen (?) Arbeitskräften ausgetauscht werden?

Zitat:

@schnappidaskrokodil schrieb am 26. März 2018 um 18:40:04 Uhr:

Zitat:

@lupo-52 schrieb am 26. März 2018 um 00:12:52 Uhr:

Ich kann es mir nicht verkneifen: Solche Arbeiten am ABS sind nur von zugelassenen ausgebildeten Kräften erlaubt. Wenn später was passiert und es einen Unfall gibt hast du den Staatsanwalt im Genick!

Ist das sicher so? Darf eine ABS-Hydraulikeinheit nur von zugelassenen (?) Arbeitskräften ausgetauscht werden?

Eindeutig: ja - das gilt auch für andere sicherheitsrelevante Bauteile.

Zum Austausch gehört sowohl das nötige Wissen, das nötige Werkzeug und die nötigen Prüfmittel für danach.

Und es wird verdammt teuer oder endet gar im Knast, wenn ein Unfall wegen Bremsproblem passiert und der Staatsanwalt bzw. die Gutachter entdecken, dass da Privatleute gewerkelt haben. Auch Versicherungen werden alles tun die Schuld auf den Schrauber abzuladen wenn da nur ein Verdacht besteht.

Naja, man sollte die Kirche mal im Dorf lassen.

Zumindest ich für meinen Teil mache mir keine Sorgen, ob etwas von mir vernünftig verbaut wurde, da ich sehr Gewissenhaft, also gewissenhafter als so manchen Werkstatt, zu Werke gehe.

Ob das Personal zugelassen/geschult ist ändert absolut nichts daran.

Ich sehe es bei solche Arbeiten wie Bremsen entlüften eher aus dem Blickwinkel der Faulheit :D bzw mein benötigter persönlicher Aufwand gegengerechnet zu den Kosten einer Werkstatt.

Wenn ich jetzt überlege ,dass Bremsen entlüften bzw der Bremsflüssigkeitswechsel in der Werkstatt nebenan für 35€ angeboten wird, überlege ich nicht lange und sehe mich dann nicht am Auto schrauben.

Wenn der TE aber jetzt selbst Bock drauf hat zu entlüften, und er weiss was beachtet werden muss, sehe ich auch da kein Problem.

Nochmal kurz gesagt, weil ich zu faul wäre, würde ich das Entlüften in der Werkstatt machen lassen (und als Bonus die Gewährleistung mitnehmen).

Aber die ABS Einheit hätte ich auch selbst gewechselt.;)

Zitat:

@Nebiru666 schrieb am 26. März 2018 um 19:31:39 Uhr:

Naja, man sollte die Kirche mal im Dorf lassen.

Zumindest ich für meinen Teil mache mir keine Sorgen, ob etwas von mir vernünftig verbaut wurde, da ich sehr Gewissenhaft, also gewissenhafter als so manchen Werkstatt, zu Werke gehe.

Ob das Personal zugelassen/geschult ist ändert absolut nichts daran.

Ich sehe es bei solche Arbeiten wie Bremsen entlüften eher aus dem Blickwinkel der Faulheit :D bzw mein benötigter persönlicher Aufwand gegengerechnet zu den Kosten einer Werkstatt.

Wenn ich jetzt überlege ,dass Bremsen entlüften bzw der Bremsflüssigkeitswechsel in der Werkstatt nebenan für 35€ angeboten wird, überlege ich nicht lange und sehe mich dann nicht am Auto schrauben.

Wenn der TE aber jetzt selbst Bock drauf hat zu entlüften, und er weiss was beachtet werden muss, sehe ich auch da kein Problem.

Nochmal kurz gesagt, weil ich zu faul wäre, würde ich das Entlüften in der Werkstatt machen lassen (und als Bonus die Gewährleistung mitnehmen).

Aber die ABS Einheit hätte ich auch selbst gewechselt.;)

Es kann jeder machen wie er will - aber jeder haftet voll, wenn was passiert. Das sind dann keine Kavaliersdelikte mehr wenn beim "Fummeln" an der Bremse was schief geht und jemand zu schaden kommt.

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