N53 - empfehlenswert oder eher nicht?

BMW 3er

Hallo liebe BMW-Fans,

ich möchte mir voraussichtlich 2012 ein Auto kaufen und hätte gerne einen 3er oder 5er mit 6 Zylinder-Benziner. Nun hätte ich gerne ein junges Auto, das max. 2-3 Jahre alt ist. D. h., dass es sich wohl um ein Fahrzeug mit N53 Motor handeln wird. Da habe ich aber schon über viele Probleme mit den Injektoren und der HDP gehört/gelesen.

Daher habe ich folgende Fragen:

1. Haben diese Motoren wirklich ein gravierendes Problem mit den o.g. Komponenten, oder handelt es sich um Einzelfälle, die in Foren überproportional diskutiert und aufgepauscht werden?

2. Falls es da tatsächlich ein grobes Problem gibt, betrifft das nur die ersten Baujahre nach Einführung der Motorengeneration, oder sind alle Baujahre betroffen?

3. Wäre ggf. ein E60 mit 8-Zylinder (540i, 550i) bezüglich Defektanfälligkeit vorzuziehen?

Würde mich über eure Infos und Meinungen freuen,

Grüße, Philipp

Beste Antwort im Thema

@pk79

Hallo!

Bevor ich meinen E90 330i mit N53 gekauft habe, habe ich mich bei meiner BMW-Werkstatt (die nicht am Autokauf beteiligt war und daher neutral Stellung nehmen konnte) nachgefragt: es gibt in der Tat immer wieder Probleme mit den Injektoren und der HDP. So häufig, wie es in den Foren aber den Anschein macht, ist es auch nicht. Wenn man in Foren liest, könnte man glauben, dass jeder zweite oder dritte betroffen ist. So ist es aber bestimmt nicht.

Ich hatte vorher einen E46 330ci mit M54 Motor, und den halte ich für den solideren, längerlebigen Motor.

Was am N53 schön ist, ist der für einen Saugbenziner ausgezeichnete Durchzug schon von niedrigen-mittleren Drehzahlen weg. Er spricht spontaner an als der alte M54 (was mir sehr gut gefällt) und dreht souverän nach oben. Das Drehzahlband ist breit und die Beschleunigung sehr gleichmäßig-angenehm (v.a. in Kombination mit der Automatik) und unaufgeregt, selbst bei Vollgas. Ich meine das durchaus positiv, da ich das turbo-typische Reißen beim Beschleunigen nicht mag.

Jetzt ist die Frage, aus welchen Gründen du einen 6-Zylinder Benziner willst. Die Laufruhe im Bezug auf Vibrationen ist konstruktionsbedingt gut, aber klangmäßig ist der N53 bestimmt kein Highlight. Der Auspuffsound ist für eine Originalabgasanlage unter Last recht sportlich (mit deaktivierter Auspuffklappe allerdings), sehr kernig, aber der Motor produziert ein Tickern und Schleifen, das im Stand und bei langsamer Fahrt nicht sehr premium-mäßig klingt für mein Empfinden. Bei offenen Fenstern hört man das sehr deutlich, bei geschlossenem Fahrzeug so gut wie gar nicht. Und wenn man Musik hört, erst recht nicht.
Mir gefiel der Klang vom M54 allerdings deutlich besser und machte einen "hochwertigeren" Eindruck.

Der Verbrauch ist für einen Saugmotor dieser Leistungsklasse auch in der Praxis ausgezeichnet, allerdings erst, wenn der Motor betriebswarm ist (!!). Auf Kurzstrecken braucht er genausoviel, wenn nicht sogar mehr als mein alter M54 (hier muss ich allerdings dazusagen, dass ich den M54 mit Handschaltung gefahren bin und den N53 jetzt mit Automatik). Alles in allem habe ich bei meinem Fahrprofil eine Spritersparnis von rd. 0,5l/100km zum M54, soweit ich das nach einem Monat schon beurteilen kann. Das klingt jetzt nicht nach viel, dafür habe ich aber +41PS und Automatik.

Langzeitbericht bzgl. Zuverlässigkeit kann ich dir leider nicht geben, da ich meinen erst seit 5 Wochen fahre, aber er macht mir bis auf das Klangdefizit sehr viel Freude. Meiner ist Bj. 07/2009, also knapp 2 Jahre nach der Einführung des N53 beim E90. Hat jetzt 14000km drauf und keine Probleme, aber das wäre bei diesem km-Stand auch sehr schlimm.

Ich hatte dieselben Bedenken wie du, und kann nicht voraussehen, ob mich die Probleme ereilen werden. Man kann aber alles auch zerdenken und kommt doch keinen Schritt weiter. Probleme kannst du mit jedem Auto und jedem Motor bekommen, und wenn man im Internet sucht, wird man zu jedem Motor fündig.
Als ich meinen 330i (als jungen gebrauchten, Premium-Selection, gekauft), der so da stand (Farbe, Felgen, Ausstattung), wie ich ihn mir als Neuwagen selbst konfiguriert hätte, gefunden habe, wusste ich, was zu tun war... 🙂

Ich hoffe, das hilft ein wenig.

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Hab heute einem Kollegen meinen 330i für ein paar Tage geliehen. Von hinten Außen klingt er eigentlich ziemlich gut, selbst im Leerlauf. Deutlich besser als wenn man drin sitzt.

Zitat:

Original geschrieben von Blue346L


Hab heute einem Kollegen meinen 330i für ein paar Tage geliehen. Von hinten Außen klingt er eigentlich ziemlich gut, selbst im Leerlauf. Deutlich besser als wenn man drin sitzt.

Nochmal ich... war die letzten zwei Tage auf einem Winterfahrtraining und ein Freund von mir hat Videos davon gemacht. Da hab ich erstmalig gehört, dass mein N53 330i wirklich saugut von außen klingt (in meinen Ohren zumindest). Auf folgendem Video kommt das, denke ich, halbwegs rüber. Auspuffklappe ist deaktiviert (mittels Stecker hinter der Kofferraumverkleidung), ansonsten alles Original.

http://www.youtube.com/watch?v=Qboltp_qNVk

Dann mach Dir noch mal nen Sport-ESD drunter. Dann macht er erst Spaß.
Der Serienzustand klingt nicht schlecht, ist aber noch nicht das Ende😎

Der 330i N53 hört sich super an von außen. Fand meinen auch immer Klasse, v.a. wenn man ihn wirklich mal hört, wenn jemand mit dem eigenen Auto an einem vorbeifährt 😉 Mit dem Performance wird er noch lauter und blecherner. Serie ist aber auch schon gut und ne stilvolle Mischung aus dezent und trotzdem sportlich / kernig beim Ausdrehen.
Hier hörts sich auch gut an: http://www.youtube.com/watch?v=A_qG_QhXuBw

Wenn ich das Video seh bin ich direkt frustriert, dass wir noch keinen richtigen Winter hier haben 😁

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Zitat:

Original geschrieben von jwl1


Der 330i N53 hört sich super an von außen. Fand meinen auch immer Klasse, v.a. wenn man ihn wirklich mal hört, wenn jemand mit dem eigenen Auto an einem vorbeifährt 😉 Mit dem Performance wird er noch lauter und blecherner. Serie ist aber auch schon gut und ne stilvolle Mischung aus dezent und trotzdem sportlich / kernig beim Ausdrehen.
Hier hörts sich auch gut an: http://www.youtube.com/watch?v=A_qG_QhXuBw

Wenn ich das Video seh bin ich direkt frustriert, dass wir noch keinen richtigen Winter hier haben 😁

Standvideos finde ich nicht so aussagekräftig, unter Last klingt ein Motor/Auspuff irgendwie immer anders, m.E..

Den Performance durfte ich mir vor kurzem live anhören an einem N53 330i. Klingt wirklich gut, aber der Unterschied war mir nicht deutlich genug, um soviel Geld für nen ESD zu investieren... da stehen andere Dinge weiter oben auf meiner Liste 🙂

Weiß jemand wie morgen das Wetter wird?
Ich hoffe über 4°C, ich habe nämlich einen erneuten Versuch gestartet und eine Probefahrt mit einem 330 iA vereinbart. Bin jetzt schon sehr gespannt.
Weitere Autos die für mich in Frage kommen sind übrigens der Mercedes C 350 (Faceliftmodell) und, zwar eine andere Fahrzeugklasse, aber trotzdem reizvoll, der Skoda Superb 3,6 V6 als Kombi.

Grüße, Philipp

Zitat:

Original geschrieben von pk79


Weiß jemand wie morgen das Wetter wird?
Ich hoffe über 4°C, ich habe nämlich einen erneuten Versuch gestartet und eine Probefahrt mit einem 330 iA vereinbart. Bin jetzt schon sehr gespannt.
Weitere Autos die für mich in Frage kommen sind übrigens der Mercedes C 350 (Faceliftmodell) und, zwar eine andere Fahrzeugklasse, aber trotzdem reizvoll, der Skoda Superb 3,6 V6 als Kombi.

Grüße, Philipp

Den Wetterbericht gibt's über Dein Navi, wenn du vernetzt bist. Zur Not kannst Du aber auch den Computer benutzen, von dem aus Du die Frage abgesetzt hast.

@ dcb_dreier:
Ich hab das sarkastisch gemeint. Ich hatte nämlich schonmal eine Probefahrt mit diesem Auto beim gleichen Händler vereinbart, die dann geplatzt ist, weil die Temperaturen < 4°C waren und das Auto auf Sommerreifen stand.

Die Wetterprognose für morgen hab ich mir natürlich schon angesehen, die Probefahrt sollte demnach also klappen 🙂

Zitat:

Original geschrieben von jwl1


Im 130i oder Z4 3.0si macht der N52 richtig viel Bock, würde mich auch nochmal reizen, auch wenn ich leistungsmäßig vom N54 versaut bin 😁

dito 😁

So, jetzt hatte ich endlich meine langersehnte Probefahrt mit einem 330 iA (Serienfahrwerk, Servotronic, 17" 225 Sommerbereifung, Lederausstattung aber Seriensitze) und möchte euch von meinen noch ganz frischen Eindrücken berichten.
Ich möchte meinen Fahrbericht in verschiedene Kapitel unterteilen und den BMW jeweils mit dem Octavia RS 2,0 TSI DSG vergleichen. Um noch besser zwischen den Fahrzeugen vergleichen zu können, bin ich fast die selbe Strecke hintereinander mit beiden Fahrzeugen gefahren.

Vorneweg möchte ich noch erwähnen, dass es sich hierbei um meine ganz persönlichen und subjektiven Eindrücke handelt und ich nicht behaupte objektiv zu urteilen.

Das Herzstück, der Motor:
Der Motor des 330i zieht in allen Drehzahlbereichen, zu meinem Erstaunen aber insbesondere im unteren Drehzahbereich, minimal besser als der 2,0 TSI, wenngleich man aber die mehr als 30% höhere Leistung des BMW´s nicht so deutlich merkt wie man erwarten könnte. Während der 2,0 TSI ein spürbares Turboloch hat, nimmt der Sauger im 330i (wie erwartet) spontan Gas an und zieht sauber und gleichmäßig durch. Der Sound im innenraum beim Beschleunigen gefällt mir im BMW ausgezeichnet, hier merkt man den 6-Zylinder.
Sehr enttäuscht war ich vom Brummen und den Vibrationen die der Motor im Stand erzeugt, da läuft der 4-Zylinder Turbo-Benziner im Octavia RS sehr zu meiner Verwunderung sogar etwas ruhiger.
Von außen im Stand hört man beim BMW ein nicht sehr hochwertig klingendes "Klacken" vom Motor ausgehend, während er von hinten (Auspuffsound) sehr angenehm klingt.
Alles in allem geht (meiner subjektiven Empfindung nach) der Punkt im Motorkapitel knapp an den BMW.

Automatikgetriebe:
Im Vergleich zum 6-Gang-DSG des Octavia RS empfand ich die Wandlerautomatik im BMW als unharmonisch und träge. Die Gangwechsel gehen im BMW spürbar langsamer vonstatten. Weiters gibts beim BMW beim Gangwechsel einen Zwischengasstoß. Diesen mögen viele vielleicht als sportliches Klangerlebnis empfinden, mich hat es gestört, insbesondere da die Gangwechsel im BMW meist mit einem Ruck verbunden waren, so als ob einen Anfänger am Steuer sitzt und beim Gangwechsel zuviel Zwischengas gibt und die Kupplung zu schnell kommen lässt.
Weiters unangenehm empfand ich auch die Bedienung der BMW-Automatik. Wenn man vom Modus D in den manuellen Modus wechseln möchte und den Hebel nach links drückt befindet man sich zunächst im Sportautomatikmodus und erst dann im manuellen Modus wenn man das erste mal schaltet. Dies empfand ich deshlab als störend, weil im Display weder im D-, noch im S-Modus angezeigt wird welcher Gang eingelegt ist. Man muss also erst einmal schalten um zu wissen in welchem Gang man sich befindet. Klar, durch einen Blick auf den Drehzahlmesser und den Tacho kann man das schätzen, aber einfacher wärs, wenn, wie im Skoda, in allen Modi angezeigt würde, welcher Gang eingelegt ist.
Das Kapitel Automatikgetriebe geht (meiner subjektiven Empfindung nach) mit deutlichem Vorsprung an Skoda.

Lenkung:
Im BMW war die Servotronic verbaut. Sie vermittelt viel Gefühl und ist angenehm "schwergängig". Trotzdem ist sie leichtgängig genug um gut einparken zu können. Dem sehr guten Lenkgefühl zugute kommt natürlich das Antriebskonzept (RWD), Anriebseinflüsse in der Lenkung gibts nicht.
Die Lenkung im Skoda ist für sich genommen nicht schlecht, im direkten Vergleich ist sie aber etwas leichtgängiger und vermittelt dadurch etwas weniger Gefühl. Außerdem spürt man die 200 PS an der Lenkung zerren.
Das Kapitel Lenkung geht (meiner subjektiven Empfindung nach) an den BMW.

Fahrwerk und Bremsen:
Das BMW-Fahrwerk (Testwagen mit Serienfahrwerk und 17" 225 Sommerbereifung) ist ausreichend komfortabel. Bezüglich Komfort liegt das Skodafahrwerk (dzt. 16" 205 Winterbereifung) auf Augenhöhe mit dem des BMW.
Unterschiede gibts im Bereich Dynamik und Sicherheitsempfinden/Geradeauslauf. Hier ist der BMW die pure Enttäuschung. Bis 100 km/h liegt er noch einigermaßen ruhig, aber je schneller man fährt, desto mehr Lenkkorrekturen verlangt er. In schnellen Autobahnkurven zieht er zwar stoisch seine Bahn, aber sobald es geradeaus geht beginnt er zu "schlingern" und man muss ständig korrigieren. Geschwindigkeiten > 210 sind äusserst unangenehm und vermitteln ein sehr unsicheres Gefühl.
Der Octavia RS hingegen liegt in allen, besonders aber in hohen, Geschwindigkeitsbereichen viel satter und ruhiger auf der Straße. Weder in Kurven, noch beim Geradeausfahren sind Lenkkorrekturen erforderlich. Tacho 240 kann man entspannt fahren, ohne dass man sich unsicher fühlt.
Selbiges beim Bremsen in hohen Geschwindigkeitsbereichen. Der BMW verlangt dabei ständige Lenkkorrekturen, während man beim Skoda bei einer Bremsung sogar das Lenkrad loslassen könnte ohne deswegen aus der Spur zu geraten.
Das Kapitel Fahrwerk und Bremsen geht (meiner subjektiven Empfindung nach) mit großem Vorsprung an den Skoda.

Optik und Haptik:
Optik ist natürlich sowieso reine Geschmackssache. Von vorne gefällt mir der Octavia RS etwas besser, von hinten und der Seitenlinie gefällt mir der BMW besser. Innen gefallen mir beide in etwa gleich gut.
Bezüglich Verarbeitung und Materialien spielen beide in der gleichen Liga. Beide haben ausgeschäumte Kunststoffe. Beide verfügen über Volledersitze und Lederelemente in den Türverkleidungen.
In diesem Kapitel herrscht (meiner subjektiven Empfindung nach) Gleichstand.

Sonstiges:
Die Seriensitze im BMW sind gemessen am Preis des Fahrzeugs eine Zumutung. Sie bieten keinen Seitenhalt und sind für meine Körperstatur unbequem, die Oberschenkelauflage ist für mich zu kurz. Was solls, gegen Zuzahlung kann man perfekte Sportsitze bekommen. Die serienmäßigen Sportsitze im Octavia RS sind viel besser als die Seriensitze im 3er, aber (aufgrund fehlender Möglichkeit die Oberschenkelauflage zu verändern) etwas schlechter als die Sportsitze im BMW.
Bezüglich Ergonomie und Bedienung möchte ich mich nicht äußern. Die Probefahrt im BMW dauerte ca. 1,5 Std. und ich habe mich währenddessen nicht mit dem Navi oder der weiteren Elektronik beschäftigt.

Mein persönliches Gesamtfazit:
Ich glaube ich hatte zu hohe Erwartungen, welche der BMW leider nicht erfüllen konnte. Die Automatik finde ich nicht optimal, aber ok. Das Klackern des Motors im Stand ist nicht schön, aber ich würds in Kauf nehmen, ebenso wie die leichten Vibrationen im Stand.
Was das Auto für mich aber absolut disqualifiziert ist, dass das Fahrwerk sehr unharmonisch ist und mir ein sehr unsicheres Gefühl vermittelte.
Meinem persönlichen Empfinden nach, ist der Skoda Octavia RS, selbst wenn man den Preis außen vor lässt, das stimmigere Gesamtpaket und das bessere Auto. Da ich seit Kindheit an BMW-Fan bin, kann ich es kaum fassen, aber so empfinde ich die Autos.

P.S: Ich werde demnächst noch einen 335i mit M-Paket und als Handschalter testen, mal sehen, vielleicht sieht dann die Sache wieder anders aus. Insbesondere vom M-Fahrwerk erhoffe ich mir einiges.

Grüße, Philipp

Zitat:

Original geschrieben von pk79


So, jetzt hatte ich endlich meine langersehnte Probefahrt mit einem 330 iA (Serienfahrwerk, Servotronic, 17" 225 Sommerbereifung, Lederausstattung aber Seriensitze) und möchte euch von meinen noch ganz frischen Eindrücken berichten.
Ich möchte meinen Fahrbericht in verschiedene Kapitel unterteilen und den BMW jeweils mit dem Octavia RS 2,0 TSI DSG vergleichen. Um noch besser zwischen den Fahrzeugen vergleichen zu können, bin ich fast die selbe Strecke hintereinander mit beiden Fahrzeugen gefahren.

Vorneweg möchte ich noch erwähnen, dass es sich hierbei um meine ganz persönlichen und subjektiven Eindrücke handelt und ich nicht behaupte objektiv zu urteilen.

Das Herzstück, der Motor:
Der Motor des 330i zieht in allen Drehzahlbereichen, zu meinem Erstaunen aber insbesondere im unteren Drehzahbereich, minimal besser als der 2,0 TSI, wenngleich man aber die mehr als 30% höhere Leistung des BMW´s nicht so deutlich merkt wie man erwarten könnte. Während der 2,0 TSI ein spürbares Turboloch hat, nimmt der Sauger im 330i (wie erwartet) spontan Gas an und zieht sauber und gleichmäßig durch. Der Sound im innenraum beim Beschleunigen gefällt mir im BMW ausgezeichnet, hier merkt man den 6-Zylinder.
Sehr enttäuscht war ich vom Brummen und den Vibrationen die der Motor im Stand erzeugt, da läuft der 4-Zylinder Turbo-Benziner im Octavia RS sehr zu meiner Verwunderung sogar etwas ruhiger.
Von außen im Stand hört man beim BMW ein nicht sehr hochwertig klingendes "Klacken" vom Motor ausgehend, während er von hinten (Auspuffsound) sehr angenehm klingt.
Alles in allem geht (meiner subjektiven Empfindung nach) der Punkt im Motorkapitel knapp an den BMW.

Automatikgetriebe:
Im Vergleich zum 6-Gang-DSG des Octavia RS empfand ich die Wandlerautomatik im BMW als unharmonisch und träge. Die Gangwechsel gehen im BMW spürbar langsamer vonstatten. Weiters gibts beim BMW beim Gangwechsel einen Zwischengasstoß. Diesen mögen viele vielleicht als sportliches Klangerlebnis empfinden, mich hat es gestört, insbesondere da die Gangwechsel im BMW meist mit einem Ruck verbunden waren, so als ob einen Anfänger am Steuer sitzt und beim Gangwechsel zuviel Zwischengas gibt und die Kupplung zu schnell kommen lässt.
Weiters unangenehm empfand ich auch die Bedienung der BMW-Automatik. Wenn man vom Modus D in den manuellen Modus wechseln möchte und den Hebel nach links drückt befindet man sich zunächst im Sportautomatikmodus und erst dann im manuellen Modus wenn man das erste mal schaltet. Dies empfand ich deshlab als störend, weil im Display weder im D-, noch im S-Modus angezeigt wird welcher Gang eingelegt ist. Man muss also erst einmal schalten um zu wissen in welchem Gang man sich befindet. Klar, durch einen Blick auf den Drehzahlmesser und den Tacho kann man das schätzen, aber einfacher wärs, wenn, wie im Skoda, in allen Modi angezeigt würde, welcher Gang eingelegt ist.
Das Kapitel Automatikgetriebe geht (meiner subjektiven Empfindung nach) mit deutlichem Vorsprung an Skoda.

Lenkung:
Im BMW war die Servotronic verbaut. Sie vermittelt viel Gefühl und ist angenehm "schwergängig". Trotzdem ist sie leichtgängig genug um gut einparken zu können. Dem sehr guten Lenkgefühl zugute kommt natürlich das Antriebskonzept (RWD), Anriebseinflüsse in der Lenkung gibts nicht.
Die Lenkung im Skoda ist für sich genommen nicht schlecht, im direkten Vergleich ist sie aber etwas leichtgängiger und vermittelt dadurch etwas weniger Gefühl. Außerdem spürt man die 200 PS an der Lenkung zerren.
Das Kapitel Lenkung geht (meiner subjektiven Empfindung nach) an den BMW.

Fahrwerk und Bremsen:
Das BMW-Fahrwerk (Testwagen mit Serienfahrwerk und 17" 225 Sommerbereifung) ist ausreichend komfortabel. Bezüglich Komfort liegt das Skodafahrwerk (dzt. 16" 205 Winterbereifung) auf Augenhöhe mit dem des BMW.
Unterschiede gibts im Bereich Dynamik und Sicherheitsempfinden/Geradeauslauf. Hier ist der BMW die pure Enttäuschung. Bis 100 km/h liegt er noch einigermaßen ruhig, aber je schneller man fährt, desto mehr Lenkkorrekturen verlangt er. In schnellen Autobahnkurven zieht er zwar stoisch seine Bahn, aber sobald es geradeaus geht beginnt er zu "schlingern" und man muss ständig korrigieren. Geschwindigkeiten > 210 sind äusserst unangenehm und vermitteln ein sehr unsicheres Gefühl.
Der Octavia RS hingegen liegt in allen, besonders aber in hohen, Geschwindigkeitsbereichen viel satter und ruhiger auf der Straße. Weder in Kurven, noch beim Geradeausfahren sind Lenkkorrekturen erforderlich. Tacho 240 kann man entspannt fahren, ohne dass man sich unsicher fühlt.
Selbiges beim Bremsen in hohen Geschwindigkeitsbereichen. Der BMW verlangt dabei ständige Lenkkorrekturen, während man beim Skoda bei einer Bremsung sogar das Lenkrad loslassen könnte ohne deswegen aus der Spur zu geraten.
Das Kapitel Fahrwerk und Bremsen geht (meiner subjektiven Empfindung nach) mit großem Vorsprung an den Skoda.

Optik und Haptik:
Optik ist natürlich sowieso reine Geschmackssache. Von vorne gefällt mir der Octavia RS etwas besser, von hinten und der Seitenlinie gefällt mir der BMW besser. Innen gefallen mir beide in etwa gleich gut.
Bezüglich Verarbeitung und Materialien spielen beide in der gleichen Liga. Beide haben ausgeschäumte Kunststoffe. Beide verfügen über Volledersitze und Lederelemente in den Türverkleidungen.
In diesem Kapitel herrscht (meiner subjektiven Empfindung nach) Gleichstand.

Sonstiges:
Die Seriensitze im BMW sind gemessen am Preis des Fahrzeugs eine Zumutung. Sie bieten keinen Seitenhalt und sind für meine Körperstatur unbequem, die Oberschenkelauflage ist für mich zu kurz. Was solls, gegen Zuzahlung kann man perfekte Sportsitze bekommen. Die serienmäßigen Sportsitze im Octavia RS sind viel besser als die Seriensitze im 3er, aber (aufgrund fehlender Möglichkeit die Oberschenkelauflage zu verändern) etwas schlechter als die Sportsitze im BMW.
Bezüglich Ergonomie und Bedienung möchte ich mich nicht äußern. Die Probefahrt im BMW dauerte ca. 1,5 Std. und ich habe mich währenddessen nicht mit dem Navi oder der weiteren Elektronik beschäftigt.

Mein persönliches Gesamtfazit:
Ich glaube ich hatte zu hohe Erwartungen, welche der BMW leider nicht erfüllen konnte. Die Automatik finde ich nicht optimal, aber ok. Das Klackern des Motors im Stand ist nicht schön, aber ich würds in Kauf nehmen, ebenso wie die leichten Vibrationen im Stand.
Was das Auto für mich aber absolut disqualifiziert ist, dass das Fahrwerk sehr unharmonisch ist und mir ein sehr unsicheres Gefühl vermittelte.
Meinem persönlichen Empfinden nach, ist der Skoda Octavia RS, selbst wenn man den Preis außen vor lässt, das stimmigere Gesamtpaket und das bessere Auto. Da ich seit Kindheit an BMW-Fan bin, kann ich es kaum fassen, aber so empfinde ich die Autos.

P.S: Ich werde demnächst noch einen 335i mit M-Paket und als Handschalter testen, mal sehen, vielleicht sieht dann die Sache wieder anders aus. Insbesondere vom M-Fahrwerk erhoffe ich mir einiges.

Grüße, Philipp

Teste mal bitte noch ein anderes Auto. 

Manche E9x haben ein problem mit schlecht eingestellten Fahrwerken, (bordsteinschäden, von haus aus falsch eingestellt oder oder oder). 

Dein Motor den du getestet hast, das er virbrationen hat, konnte ich bei den Bezinern bisher nicht beobachten. Alle Diesel haben leichet Vibrationen, besonderes im Stand. Die R6 Benziner normal nicht.

Bzgl. Gradeauslauf: Ich kann mit allen bisherigen fahrzeugen mit einem Finger V-max fahren, so stabiel liegen die auf der Straße. Ich hatte mal einen Vorführwagen, der über 200 schalgartig völlig unstabiel auf der straße lag. Ich vermute die besagt schlechte Fahrwerkseinstellung.

Was ich vermisse ist das Thema Traktion... das ist ein Punkt was im RS extrem negativ aufgeallen ist. 

gretz

Zu den Vibrationen im Stand:
Das hatte mein ehemaliger 330i N53 auch gehabt und für einen R6 war das etwas schade. Man hat das in erster Linie am Lenkrad spüren können. Liegt vermutlich in erster Linie am Magerbetrieb des Motors. Der 335i hat das nicht.

Was du genau mit dem Brummen im Stand meinst ist mir nicht ganz klar... das Klackern kann ich nachvollziehen, hat mich auch etwas gestört beim 330i. Das ist beim 335i auch anders, weil der ja homogen und nicht mit magerem Gemisch läuft bei Teillast / im Stand. Der klackert zwar auch, aber wesentlich weniger / leiser.

Dafür hängt der 335er natürlich um Welten schlechter am Gas, das wirst du insbesondere mit Handschaltung merken, wenn du einen fährst. Ich finde die Handschaltung aber trotzdem sehr angenehm und passend für den 335i, viel schalten muss man (wenn man nicht möchte) eh nicht 😉 Der 330i geht untenraus schon wirklich gut, das hat mich auch immer erfreut, der 335i ist da nochmal eine andere Welt - verbraucht dafür aber auch 1-1,5 Liter mehr.

Zitat:

Original geschrieben von kevinmuc



...Was ich vermisse ist das Thema Traktion... das ist ein Punkt was im RS extrem negativ aufgeallen ist. 

gretz

Das wird wohl stimmen. Aber ich kann es schlecht beurteilen, da ich dzt. im Flachland wohne, wo es kaum Kurven und schon gar keine Pässe gibt. Ampelsprints mache ich nicht und auf flacher und kerzengerader Landstraße, oder gar auf der Autobahn spielt die Traktion kaum noch eine Rolle.

Ich würde aber schon vermuten, dass der RWD im BMW auf Passstraßen mehr Traktion und auch mehr Fahrspaß bietet.

@Fahrwerk:
Mein Bruder hatte einen E90 320d mit Sportfahrwerk und 17" Mischbereifung. Es ist zwar schon 2-3 Jahre her, dass ich den gefahren bin, aber soweit ich mich erinnern kann, hatte der eine wesentlich bessere Straßenlage, auch bei Geschwindigkeiten >200 km/h, als mein Testfahrzeug von heute.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Testfahrt mit dem 335i mit M-Paket.

@Brummen im Stand:
Damit meine ich nicht das spürbare leichte Vibrieren, sondern das hörbare Geräusch des Motors. Dieses ist lauter und eben brummiger als ich bei einem R6-Benziner erwartet hätte. Wie bereits geschrieben, im Stand läuft er meinem Empfinden nach nicht kultivierter als der Turbo-4-Zylinder im Octavia RS und das erstaunte mich schon sehr. Andererseits ist es für mich dadurch möglicherweise nicht mehr essentiell, dass es ein 6-Zylinder sein muss, sodass der 4-Zylinder Turbo (mit 245 PS) im neuen 3er für mich evtl. noch interessant werden könnte.

Grüße, Philipp

Hallo, ich schon wieder, nochmal zum Thema Fahrwerk.

Jetzt fiel mir grad wieder ein, liegt schon ein paar Jährchen zurück, da bin ich den E46 330d Bj. 1999 mit Serienfahrwerk und 17" 205 Bereifung und den E46 330d Bj. 2000 mit M-Fahrwerk und 18" Mischbereifung gefahren. Der 330d mit Serienfahrwerk lag ähnlich schlecht wie mein Testfahrzeug von heute, während der 330d mit M-Fahrwerk und Mischbereifung einen viel besseren Eindruck hinterließ, fast so als sei er ein ganz anderes Fahrzeug gewesen.
Das läßt doch hoffen, dass es sich beim E90 ähnlich verhält.

Grüße, Philipp

Zitat:

Original geschrieben von pk79



Zitat:

Original geschrieben von kevinmuc



...Was ich vermisse ist das Thema Traktion... das ist ein Punkt was im RS extrem negativ aufgeallen ist. 

gretz

Das wird wohl stimmen. Aber ich kann es schlecht beurteilen, da ich dzt. im Flachland wohne, wo es kaum Kurven und schon gar keine Pässe gibt. Ampelsprints mache ich nicht und auf flacher und kerzengerader Landstraße, oder gar auf der Autobahn spielt die Traktion kaum noch eine Rolle.
Ich würde aber schon vermuten, dass der RWD im BMW auf Passstraßen mehr Traktion und auch mehr Fahrspaß bietet.

@Fahrwerk:
Mein Bruder hatte einen E90 320d mit Sportfahrwerk und 17" Mischbereifung. Es ist zwar schon 2-3 Jahre her, dass ich den gefahren bin, aber soweit ich mich erinnern kann, hatte der eine wesentlich bessere Straßenlage, auch bei Geschwindigkeiten >200 km/h, als mein Testfahrzeug von heute.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Testfahrt mit dem 335i mit M-Paket.

@Brummen im Stand:
Damit meine ich nicht das spürbare leichte Vibrieren, sondern das hörbare Geräusch des Motors. Dieses ist lauter und eben brummiger als ich bei einem R6-Benziner erwartet hätte. Wie bereits geschrieben, im Stand läuft er meinem Empfinden nach nicht kultivierter als der Turbo-4-Zylinder im Octavia RS und das erstaunte mich schon sehr. Andererseits ist es für mich dadurch möglicherweise nicht mehr essentiell, dass es ein 6-Zylinder sein muss, sodass der 4-Zylinder Turbo (mit 245 PS) im neuen 3er für mich evtl. noch interessant werden könnte.

Grüße, Philipp

Bzgl. Fahrwerke, scheints bisher so das die M-Pakte anfälliger sind. Der von mir besagte unfahrbare war mit M-Paket. Meine Welche sind alle Ohne M-Paket. Bis auf den x-drive. Die sind von haus aus hart abgestimmt. Reifen: 225/45 rundrum 17" sr und wr (V) und 18" MB SR. Keine Probleme.

Hm, also mit dem RS war ich nicht im Gebirge.. mich hat er in der Stadt genervt. Straße trocken, 225 Reifen und bei halbgas drehen die reifen im stand durch :-(. Vortrieb war da nicht wirklich. Aber stimmt... sobald man die BAB auffahrt geschaft hatte, spielte die Traktion keine rolle. 
Hast den RS mal auf nasser straße gefahren?? Da brauchst kein Gebirge oder sonstwas... da ist die Frontachse sehr schnell überfordert. Ansonsten find ich den wagen aber preis / leistungsmäßig top.

gretz

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