Motortechnischer "Supergau" - Spontaner unkontrollierbarer Kickdown
Guten Abend zusammen,
am vergangenen Samstag hatte ich ein verstörendes Erlebnis mit "meinem" 325i, das möchte ich hier mal wiedergeben. Das Fahrzeug wurde mir nach einem Todesfall für ein paar Wochen überlassen, zwecks Probefahrten und Möglichkeit des Kaufs. Den verstorbenen Besitzer (ein Nachbar) kannte ich persönlich.
Ich hatte den Wagen schon einige Male im Kurzstreckenbetrieb gefahren, alles einwandfrei. Letzten Samstag morgen fiel mir an der Ampel auf, dass der Leerlauf zu niedrig war, ca. 600U/min, dabei schaukelte das Fahrzeug etwas, sonst keine Probleme.
Am Nachmittag kam dann der Schock: ich wollte gerade von der Tankstelle wieder auf die Hauptstraße fahren und näherte mich langsam (wie gewohnt in Fahrstufe "D"😉 dem Bürgersteig. Plötzlich ging der Motor von selbst auf Vollgas (!). Dabei drehten die Hinterräder durch und ich versuchte, durch einen starken Tritt auf die Bremse wieder zum stehen zu kommen, was aber kaum half. Ich konnte nur noch schnell das Lenkrad nach rechts herumreißen und befand mich dann auf der Hauptstraße; nach etwa 2-3 Sekunden war der Spuk wieder vorbei und ich kam nach ca. 20m zum Stehen. Merkwürdigerweise stand der Wählhebel dann auf "2", das fiel mir noch auf. Aber selbst, wenn ich ihn versehentlich selber dorthin gestellt hätte, hätte das an der Situation sicherlich nichts geändert. Und natürlich habe ich auch überlegt, ob ich nicht doch irgendwie Gas und Bremse verwechselt habe, wie man das ja manchen Automatik-Fahrern bereits nachsagte. Ich bin zwar "schon" 54, aber so etwas ist mir dann doch noch nicht passiert, weder bei einem Schalt- noch bei einem Automatikgetriebe. Zumal sich ein Gaspedal ja ganz anders "anfühlt".
Jedenfalls schilderte mir nachher mein Beifahrer, wie ein ankommender Fußgänger gerade noch zur Seite springen konnte. Zum Glück waren auch gerade keine anderen Fahrzeuge auf der Straße, da hätte natürlich sonstwas passieren können. Erklärungsnotstand jedenfalls gegenüber dem Fußgänger.
Trotz dieses Vorfalls traute ich mich, noch nach hause zu fahren, allerdings mit der Hand am Wählhebel, um diesen im Notfall schnell auf "N" stellen zu können. Ein paar Testanfahrten mit Vollgas auf leerer Straße ergaben keine Auffälligkeiten. Ebenso fand sich beim Blick unter die Motorhaube nichts ungewöhnliches, wie etwa ein klemmender Gaszug oder ähnliches. Hier fällt der Verdacht wohl als erstes auf die Leerlaufregelung.
Der große Luftschlauch zur Drosselklappe wurde früher bereits gewechselt, und zwar wegen eines unruhigen Leerlaufs, wie mir bekannt ist.
Alles in allem also ein mysteriöser Vorgang; ich werde das Auto sicherheitshalber doch erstmal nicht mehr benutzen.
Falls jemandem dieses Problem bekannt ist, könnte er sich ja mal äußern, es würde mich sehr interessieren.
Grüße
Nils
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Danke, und -kein Problem- den inserieren wir dann halt mal, wenn sich der besagte Interessent nicht mehr meldet.
Ich weiß, worauf du anspielst, aber der Besitzer, den ich ja kannte, hatte über ähnliche Vorkommnisse mit dem Auto nie geklagt. Meinem Vater, der ihm bei dem Wagen auch mal was geholfen hatte, hätte er das erzählt.
Ich stehe aus der Erfahrung heraus einfach auf dem Standpunkt, es können in Verbindung mit "technischen Gegenständen" manchmal seltsame Dinge passieren. Die Fälle, die ich so mitbekommen hab, waren "pro Gegenstand" meist einmaliger bzw. vorübergehender Natur. Und deswegen würde ich das -nach mittlerweile ziemlich gründlicher Recherche- auch bei dem BMW so sehen.
Natürlich gibt es auch noch andere Geschichten, aber das sollten wir hier wohl besser nicht diskutieren. Allerdings hab ich als gelernter Radio- und Fernsehtechniker den Job, Fehler zu suchen, und da gab es immer mal wieder Geräte, die beim Kunden irgendwie "gesponnen" haben. Nach Einlieferung in meine Werkstatt war der Fehler dann plötzlich weg und tauchte auch nie wieder auf.
Sicherlich - hier ist Elektronik im Spiel, und da gibt es nun mal sporadische, aber dann auch wiederkehrende Fehler in irgendeinem Bauteil, die sich nach manchmal langer Suche oder durch Austausch einer ganzen Baugruppe fachgerecht beheben lassen.
Aber manchmal kommt es eben auch anders, in solchen Fällen sagte mein Meister dann "Das hat sich selbst repariert". Kann man nicht immer nachvollziehen. Die Frage erhebt sich natürlich, war da überhaupt was kaputt?
Dir noch einen schönen Rest-Abend.