Motorschaden zum zweiten Mal innerhalb 7 Monaten
BMW M550d xdrive
Hallo,
Mein Problem fängt im Nov.2019 an da war ich Mitternacht auf der Autobahn mit meinem BMW M550d bj 2015 - ca 129000 km runter, plötzlich während der Fahrt hat der Wagen keine Leistung mehr und stoppter langsamen auf dem Standspur ,ADAC kam und hat den zu BMW abgeschleppt.
Am nächsten tag bekam ich einen Anruf dass der Wagen Motorschaden durch undichte Einspritzdüse,der Händler hat Kulanzantrag bei BMW gestellt, weil der Wagen komplett bei BMW scheckheft gepflegt ist, nach lange warte zeit und Telefonaten mit der BMW würde den Antrag zu 50% Material und 50% Lohn.
Im Dez-2019 hab ich den Wagen abgeholt mit neuen Motor und 2 Einspritzdüsen(Zylinder 6 und 3 ).
Bei der Laufleistung von ca 137300 KM vor ca 3 Wochen hab ich genau das gleich Problem Motorschaden auf der Autobahn dann wieder zu BMW und Gewährleistungsantrag bei BMW gestellt und dann kam die Ablehnung mit der Begründung( Der Motorsteuergerät würde schon mal geöffnet und gehen von Chip Tuning aus ).
Ich hab dem Meister gesagt dass die das Steuergerät zu Bosch schicken sollen und es auswerten lassen.
Jetzt kommt das Gutachten mit der Bewertung dass das Original Software und ohne jede Manipulation drauf ist. Nochmal Antrag bei BMW zusammen mit dem Gutachten und dann kam wieder die Ablehnung mit neuer Begründung dass ich in Beweispflicht dass die Schaden aus Gewährleistung Mangel ist.
Ich bin mit meinem Latein durch und würde ich gerne eure Meinungen und Erfahrungen hören.
Gruß Aus Bielefeld
Beste Antwort im Thema
Typischer Fall von defekter Peripherie.
Als Austausch bekommt man i.d.R. nur den Rumpfmotor.
Das gelaufene Probemteil wurde wieder verbaut und der Motor ist wieder hops gegangen...
Und weil man zu faul war dem Fehler ordentlich nachzugehen, indem man u.a. alle Injektoren einmal auf die Prüfbank steck, welche man nicht hat, weil man es nicht für nötig hält, kann der Kunde jetzt die Zeche zahlen.
Tut mir echt Leid für dich!
Aber genau das lässt mich an den Hochglanzprospekten zweifeln.
109 Antworten
Zitat:
@KapitaenLueck schrieb am 6. August 2020 um 18:13:02 Uhr:
Echt, ein defekter Injektor kann den Motor/Zylinder schmelzen und das ohne vorher was auffällig war??Ach du Scheiße.
Ist relativ einfach zu verstehen. Diesel wird zerstäubt und injiziert. Der Treibstoff hat eine Oberfläche und diese brennt nun ab. Je mehr Oberfläche, desto "zügiger" ist der Abbrand. Der herunterlaufende Kolben senkt den Spitzendruck und kühlt das Abgas ab.
Wenn einzelne Löcher der Injektoren verstopfen (Spritzbild samt Oberfläche im Sack) und/oder dieser nicht ganz dicht ist (also "pisst"😉, dann passt die Oberfläche und das Timing nicht mehr. Der Abbrand verlängert sich, bis zum vollständigen Abbrand ist der Kolben weiter unten damit steigen die Abgastemperaturen deutlich an und darauf ist das Material wiederum nicht ausgelegt. Nachpissen ist noch übler, denn der Brennraum samt Abgas kühlt durch den expandierenden Kolben wie gesagt herunter. Drückst du aber stetig Brennstoff nach kann dieser Teil nur noch wenig bis gar nicht gekühlt werden - quasi wie eine Ölheizung. Du hast für diesen Teil die volle Flammtemperatur statt irgendwas "bis zu 600°C" nach Expansion. Zudem wirst du Diesel ins Motoröl drücken, denn die Brennraumwände wirken samt anhaftenden Ölresten bei einem besch**** Spritzbild wie ein Wäscher. Vor allem während der Ansaugung und Verdichtung, da wird nix an Brennstofftropfen verbrannt.
Ähnliches schaffste übrigens mit billigem Chiptuning. Einfache "Verlängerung" von Brennstoffmassen erhöht die Spitzenleistung, aber eben auch die dazugehörigen lokalen Abbrandtemperaturen. Was wiederum Verkokungen in Injektornähe (lokal fettes Gemisch) begünstigt.
Dass übrigens bei einem EU4 Diesel noch das erste AGR drin ist - kein Wunder. Wahrscheinlich praktisch selten bis nie benutzt. Vor den SCR Systemen (6D Norm) hatten Diesel faktisch keine im Alltag relevante Abgasreinigung bezüglich Stickoxide. Richtwert EU4/5 Diesel etwa 900 mg/km, mit Bleifuß gerne auch mal 1500 bis 2000 - die aktuellen 6D liegen wie Benziner im Alltag klar unter 50. Auf einmal gings.
Danke. Aber wie sowas passieren kann ist mir schon klar.
Nur ich kann mir gar nicht vorstellen das man das am Lauf/Leistung usw. oder gar die DDE nicht spürt.
Das meinte ich mit auch du Scheiße!
Einmal Volllast 9-10 sec. mit zu langer Einspritzzeit in Kurbelwinkel reicht aus um diesen Schaden zu verursachen.Man muss sich schon etwas intensiver mit dem Dieselmotor beschäftigen,wenn man das denn alles verstehen möchte.
Der Großteil steigt einfach ein und fährt bis es knallt.
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 7. August 2020 um 14:55:22 Uhr:
Einmal Volllast 9-10 sec. mit zu langer Einspritzzeit in Kurbelwinkel reicht aus um diesen Schaden zu verursachen.Man muss sich schon etwas intensiver mit dem Dieselmotor beschäftigen,wenn man das denn alles verstehen möchte.
Der Großteil steigt einfach ein und fährt bis es knallt.
Gibt’s denn eine Alternative für den Laien? Kündigen sich solche Fehler irgendwie an? Worauf kann man achten?
Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung. Für Tipps wäre ich dir daher sehr dankbar @Matze_Lion
Ähnliche Themen
Neuigkeiten habe ich bekommen und zwar ,ich muss meinem Wagen abholen aber zerlegt und Kistenweise im Kofferraum.
Bin einfach sprachlos
Injektor ausbauen und mit nem BOSCH EPS 708 testen lassen.Das kann bei jedem Dieselmotor passieren.Dies ist kein BMW Problem wie hier einige wahrscheinlich wieder denken.
Hast du dich denn auch mittlerweile mal mit einem Anwalt ausgetauscht?
So oder so: Mit diesem Thread kommst du keinen Schritt weiter - so traurig es ist.
Zitat:
@Matze_Lion schrieb am 7. August 2020 um 16:43:17 Uhr:
Injektor ausbauen und mit nem BOSCH EPS 708 testen lassen.Das kann bei jedem Dieselmotor passieren.Dies ist kein BMW Problem wie hier einige wahrscheinlich wieder denken.
Ah ha. Nur das macht man ja nun nicht einfach mal so...
Ich hab schon mit dem Anwalt gesprochen,er wird BMW nächste Woche anschreiben dann schauen wir was die darauf antworten.
Ich kann den Injektor zu Bosch schicken will ich aber selber nicht machen weil die mir bestimmt später unterstellen dass ich den vertuscht hab.
Ich warte lieber bis ein Sachverständige hingeht und den abholt.
Jo, besser is. Nix anfassen am mutmaßlichen "Tatort". 😉
Glaubt jemand tatsächlich das eine Privat-Person einen ausreichend langen Atem hat, gegen die Rechtsabteilung der BMW AG zu bestehen?
Okay... dream on... 😮
Die anfängliche von RA und Sachverständigen verstärkte Euphorie verfliegt, mit dem ersten Urteil.
Bis dahin sind 30k€ für Gut8en und RA wie Gerichtskosten angelaufen.
Das nach 3 bis 5 Jahren... und x Stunden die man besser Frau, Familie und Hobbys gewidmet hätte...
Viel Freude damit und der daraus resultierenden Erkenntnis, dass Recht haben und Recht bekommen 2 ganz unterschiedliche Dinge sind.
VG kanne
Für so etwas hat man ja eine Rechtsschutzversicherung. Und wie die aktuellen Urteile bzgl. des Abgasskandals und der Widerrufe der Autokredite zeigen, sind die Gerichte mittlerweile durchaus auf Verbraucherseite.
Und so man dann belehrt wird, das auf Kulanz-Leistung keinerlei weiteren Ansprüche bestehen...
Hilft einem die RSV wirklich viel.
Dream on...
Nunja, RA, Gerichte und Gut8er bekommen immer ihr Geld.
Naja, bei der Summe würde ich es auch nicht auf sich beruhen lassen.
Diese 500€-Klagen sind sinnlos, klar. Aber bei dem Betrag - Erfolgsaussichten hin oder her. Dann kann man hinterher wenigstens sagen, dass man es probiert hat. 😉
Und es muss ja auch nicht gleich vor Gericht landen. Ab und an soll sich mit anwältlicher Hilfe wenigstens finden lassen - mit oder auch ohne Richter.
Und dass es keine 100%-Kulanz war, hatten wir ja schon erfahren.