Motorschaden bei Wohnwagenbetrieb

Mercedes E-Klasse W124

Guten Morgen liebes Forum,

habe die Thematik nur unzureichend im Forum gefunden, daher meine Frage:
Ich fahre "seit Gezeiten" einen W 124 E 200 (136PS/ 100kw), jetzt mit 205.000km auf dem Tacho.
Wer meine bisherigen Themen/ Fragen kennt, weiß, daß er mir bis auf die damalige Werkstattverpfuschung bei der Zylinderkopfdichtung (die mir aber schlußendlich eine Generealüberholung des Motors bescherte...) nie Probleme machte. Mit jetzt 25 Jahren :-) - wobei die Probleme ja durch die Werkstatt und nicht durch den Stern kamen...

Vor einiger Zeit habe ich mir eine (starre) AHK angebaut, zog damit bisher nur meinen kleinen 750kg-Hänger mit Erde/ Steinen/ Holz (Kamin) usw., also was man im Garten usw. so braucht).

Wir haben uns jetzt einen Wohnwagen angeschafft, 7,4 m, 1.500kg (Aufgelastet auf 1.700kg wegen der etwaigen Zuladung), in den Papieren des Sterns steht, daß ich bis zu 1.900kg ziehen kann, die AHK ist auch dafür ausgelegt. Somit - ich hatte mich schlau gemacht - alles paletti...

Mein Schwiegervater, ehemaliger Fernfahrer und E-Klassen-Besitzer von einem ca. 12 Jahre alten Fahrzeug (mit allem technischen Gedöns usw.) machte mir jetzt "Panik", ich dürfe "nie" im Sommer bei über 30 Grad und wenn dann nur nachts damit fahren, weil der Wagen/ der KÜHLER dafür nicht ausgelegt ist, ich müsse mir einen "Doppelkühler" nachrüsten, sonst "jage ich den Motor hoch", er wird zu heiß usw. usw./ ich solle die Temperatur im Blick haben´, nie über 100 Grad usw. usw.
Ich meine, ich bin ja nun auch kein junges Semester mehr und will mich hier auch nicht triggern lassen. Jetzt aber mal ehrlich: Ist das was dran?
Ich habe hier im Forum den ein oder anderen Beitrag bzgl. heißen Motorten gefunden, aber nichts "greifbares", vielleicht hab ich´s auch nicht gefunden (?)

Ich würde mich echt über ein paar tolle Infos von Euch freuen.
Falls noch zu ergänzende Fragen sind - immer ran :-)

Vielen Dank.

Beste Antwort im Thema

Hallo Zusammen,
ich möchte Euch gerne noch meine ersten Ergebnisse mit dem "Wohnwagenbetrieb" mitteilen...
Wir hatten unsere 1. Tour mit dem Wohnwagen und es hat alles wunderbar geklappt.
Lediglich die Beladung (Stützlast) war auf der Hinreise etwas zu viel, so daß er ins Nicken kam, das habe ich aber auf dem Campingplatz durch das Zuraten von langjährigen Campern ausmerzen können und hatte dann eine deutlich bessere Rückfahrt.

Aber: was Temperaturprobleme oder heißen Motor anging - keine Spur, ALLES im vollkommen normalen Bereich.
Daher nochmals vielen Dank für Eure vielseitigen Tipps, Hinweise und Ermutigungen...

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Bloß keine Panik, 136 PS ist doch für so einen WoWa nicht untermotorisiert! Früher hat man mit viel weniger PS Wohnwägen gezogen.

Übrigens spielt das Gewicht viel weniger eine Rolle als man denkt, viel entscheidender ist mit zunehmender Geschwindigkeit der Luftwiderstand; nicht umsonst ziehen sich die Eribas mit einklappbarem Dach spielend leicht. Ich habe sowas mit dem 1966er Käfer mit 40 PS problemlos bewegt.

Ich fahre seit über 25 Jahren (!) 124er, mit unterschiedlichen Motorisierungen und habe nicht nur Wohnwägen gezogen, sondern auch Autotransportanhänger mit > 2000 kg. Klar, wenns dann steil bergauf geht, ist Drehzahl gefordert....

Da du eine Temp.-Anzeige hast, kann nix schiefgehen, und mach halt keine Anfängerfehler, wie nach starker Belastung auf der Paßhöhe sofort den Motor ausstellen.

Danke für die Infos!

Zitat:

@nogel schrieb am 13. Mai 2020 um 21:44:10 Uhr:


Bloß keine Panik, 136 PS ist doch für so einen WoWa nicht untermotorisiert! Früher hat man mit viel weniger PS Wohnwägen gezogen.

Übrigens spielt das Gewicht viel weniger eine Rolle als man denkt, viel entscheidender ist mit zunehmender Geschwindigkeit der Luftwiderstand; nicht umsonst ziehen sich die Eribas mit einklappbarem Dach spielend leicht. Ich habe sowas mit dem 1966er Käfer mit 40 PS problemlos bewegt.

Ich fahre seit über 25 Jahren (!) 124er, mit unterschiedlichen Motorisierungen und habe nicht nur Wohnwägen gezogen, sondern auch Autotransportanhänger mit > 2000 kg. Klar, wenns dann steil bergauf geht, ist Drehzahl gefordert....

Da du eine Temp.-Anzeige hast, kann nix schiefgehen, und mach halt keine Anfängerfehler, wie nach starker Belastung auf der Paßhöhe sofort den Motor ausstellen.

Zitat:

@cerberus2003 schrieb am 13. Mai 2020 um 10:57:01 Uhr:


Hi,

schalte den Lüfter manuell ein.
Ab 90 Grad einfach den Lüfter manuell zuschalten.

Und wozu das Ganze?

Der M111 E20 hat einen Viscolüfter, der stufenlos dazuschaltet. Was willst Du da manuell machen, bzw wozu? Der Motor holt sich seine Lüfterstärke, wenn er sie braucht.

An den TS:

Was Dein Vater da mit 100° und Doppelkühler usw erzählt ist alles Blödsinn, lass dich davon bloß nicht kirre machen.

Der rote Bereich fängt bei 120° an. Und warum? Weil Herr Mercedes damals den Motor so entwickelt hat, dass der thermisch stabil bis zu einer Kühlwassertemperatur von 120° läuft. Ist ja schließlich ein Drucksystem.

Und da sind unter Garantie noch einige Reserven drin.

Das Bisschen W124 ist für einen M111 auch mit Wohnwagen und 1.7 Tonnen dahinter immer noch komplett Pillepalle.

Man darf nicht vergessen, dass der M111 auch im Sprinter verbaut wurde als 214-414.

Ich kenn jetzt die Sprinternomenklatur nicht, aber son vollbeladener Sprinter mit Anhänger dahinter hat in der großen Ausführung so um 6 Tonnen Gespanngewicht, das wuppt der M111 ohne Weiteres.

Und das auch in weit weniger gemäßigten Zonen als hier.

Ich würde mir da keinen Kopf machen und einfach losfahren. Der M111 ist für einen Benziner ein prima Zugmotor, weil er relativ effizient arbeitet und für einen Vierventiler einigermaßen milde ausgelegt ist.

Das FAHREN ist nicht das Problem. Ohne Zugluft und Drehzahlen geht die Temperatur hoch. Sinnvoll wäre auch ein neues Thermostatventil. Wenn der in Mittestellung stehen bleibt, ist das auch kritisch.
Ansonsten kein Problem. Habe mit meinem 230TE auch schon mehr als die erlaubten 2100,- kg gezogen, ohne dass der Motor überhitzte.

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Ein Hallo ins Forum,
Motorüberhitzung bei Anhängerlast kann ich bestätigen. Motorrad plus Trailer ca. 450kg. Bei längeren Bergfahrten ständig am roten Bereich. Aussentempeatur 30 Grad, Geschwindgkeit max. 40 kmh. Dann in einer Kehre Kupplung picken geblieben. Das wünscht du keinem! Nach dem Abkühlen, ca. 30 endlos langen Minuten in praller Sonne, mußte ja den Verkehr regeln, ab in die nächste Werkstatt. Dort mit einer Schraube die Viscokupplung lahmgelegt und weite gings.
Fazit: Nur bei ausreichend Fahrtwind mit Hänger.
Grüße aus Wien

Zitat:

@alterfux schrieb am 14. Mai 2020 um 07:40:31 Uhr:


Ein Hallo ins Forum,
Motorüberhitzung bei Anhängerlast kann ich bestätigen. Motorrad plus Trailer ca. 450kg. Bei längeren Bergfahrten ständig am roten Bereich. Aussentempeatur 30 Grad, Geschwindgkeit max. 40 kmh. Dann in einer Kehre Kupplung picken geblieben. Das wünscht du keinem! Nach dem Abkühlen, ca. 30 endlos langen Minuten in praller Sonne, mußte ja den Verkehr regeln, ab in die nächste Werkstatt. Dort mit einer Schraube die Viscokupplung lahmgelegt und weite gings.
Fazit: Nur bei ausreichend Fahrtwind mit Hänger.
Grüße aus Wien

Die Frage war nicht, was mit kaputten Fahrzeugen im Anhängerbetrieb passiert....

Zitat:

@alterfux schrieb am 14. Mai 2020 um 07:40:31 Uhr:


Ein Hallo ins Forum,
Motorüberhitzung bei Anhängerlast kann ich bestätigen. Motorrad plus Trailer ca. 450kg. Bei längeren Bergfahrten ständig am roten Bereich. Aussentempeatur 30 Grad, Geschwindgkeit max. 40 kmh. Dann in einer Kehre Kupplung picken geblieben. Das wünscht du keinem! Nach dem Abkühlen, ca. 30 endlos langen Minuten in praller Sonne, mußte ja den Verkehr regeln, ab in die nächste Werkstatt. Dort mit einer Schraube die Viscokupplung lahmgelegt und weite gings.
Fazit: Nur bei ausreichend Fahrtwind mit Hänger.
Grüße aus Wien

Das hört sich für mich eher so an als wäre die Visko-Kupplung nicht mehr in Ordnung gewesen?
Auch gern ein Problem: Das Fahrzeug wurde mal mit AHK nachgerüstet ohne Anpassung des Kühlers. Manche Motorisierungen haben von Werk aus einen anderen Kühler verbaut bei AHK.

Grundsätzlich wird aber ein Auto am Berg mit Anhänger und wenig Geschwindigkeit immer ziemlich warm - Selbst neuere Autos. Blos da bleibt der Zeiger halt trotzdem bei 90°C obwohl >100°C Kühlwassertemperatur anliegen.
Sehr langsame Geschwindigkeiten oder Stop&Go am Berg sind mit (schwerem) Anhänger einfach zu vermeiden. Notfalls eben auf nen Parkplatz fahren und warten bis der Verkehr besser ist.

Wenn der Verkehr aber normal läuft und das Auto technisch fit ist (funktionierende Visko-Kupplung, freier Kühler, etc), dann sehe ich überhaupt kein Problem. Mercedes hat die Anhängelast nicht umsonst so angesetzt. Das haben die getestet - Auch am Berg. Und bis 120°C sind zulässig, auch wenn das am Instrument eventuell beängstigend / ungewohnt aussieht. Man sollte den Motor halt auch nicht i.wo bei 2000 1/min "herumdrücken" sondern ruhig bei >3000 1/min drehen lassen, auch wenn das laut ist aber die WaPu benötigt einfach Drehzahl um das Wasser durch den Motor zu bringen.

Also wenn man sich auf eins bisher verlassen konnte, dann an die Werksangaben aus dem Hause Mercedes.

Wenn da steht Anhängelast 1.700 kg und zulässige Gesamtmasse X, SA Klimaanlage etc, dann heißt das auch, dass ich exakt dieses Gespann bei 30 Grad im Schatten wohlklimatisiert im Stop & Go Verkehr über den Brenner ziehen kann.

Setzt natürlich voraus, dass das Auto in Ordnung ist, ich glaube daran scheitert es bei den meisten 124ern....

Zitat:

@S Klasse Fan schrieb am 13. Mai 2020 um 22:26:40 Uhr:



Zitat:

@cerberus2003 schrieb am 13. Mai 2020 um 10:57:01 Uhr:


Hi,

schalte den Lüfter manuell ein.
Ab 90 Grad einfach den Lüfter manuell zuschalten.

Und wozu das Ganze?

Der M111 E20 hat einen Viscolüfter, der stufenlos dazuschaltet. Was willst Du da manuell machen, bzw wozu? Der Motor holt sich seine Lüfterstärke, wenn er sie braucht.

Hi,

ich gebe Dir im Grundsatz recht, aber nur teilweise, da jede zweite Visco Kupplung mittlerweile defekt ist und man es nicht immer bemerkt, oft erst bei überhitztem Motor und Kopfdichtungsschaden. Dann ist es allerdings zu spät, führt zur Fahrtunterbrechung, Urlaubsabbruch und hohen Kosten.

Hä? Wozu hat man denn eine Temperaturanzeige?

Wenn die Viscokupplung defekt ist merkt man das daran, dass die Temperatur selbst an der Ampel langsam über die 87 Grad steigt. Und das auch bei weniger als 20 Grad....

Wer so wenig mitbekommt, dass er am Ende mit ZKD Schaden rumfährt sollte sich ganz andere Gedanken machen....

Soweit ich weiß, haben die Motoren auch allesamt eine Notabschaltung. Der 300 GD ist mal wegen dichtem Kühler und Thermostat (und allgemein sorgloser Fahrerin) überhitzt und hat einfach ausgeschaltet, an der Ampel nach der BAB Abfahrt.

Eine Notabschaltung beim OM603?
Weißt du, wie das technisch umgesetzt wurde?
Habe noch nie davon gehört.

Ich habe keine Ahnung, ich weiß nicht mal, ob es so etwas je gab.

Meine Mutter berichtete nur, dass sich der Motor zwei oder drei mal nach längerer Autobahnfahrt selber abgeschaltet hat.

Bei nem OM603 geht das entweder nur gewollt über Spritpumpe oder Unterdruckdose oder eben kapitalen Motorschaden.

Der Motor lief aber nach Abkühlung wieder und nach Kühlertausch war alles wieder gut.

Ich glaube auch, daß das Automatikgetriebe eher überhitzt als der Motor. Bei modernen Autos ist nicht selten der Einbau eines Automatikzusatzkühlers vorgeschrieben wenn eine AHK angebaut werden soll...

.... und geh' auf ein 10W-40. 5W-30 ist für diesen Motor nur bis 30°C zugelassen , und das vermutlich nur bei "vorgesehenen" Belastungen. Die Öltemperatur dürfte bei diesen Motoren (mit Bodenwanne) nicht unerheblich ansteigen, es wird kaum gekühlt.
Den Unterschied zwischen beiden Ölen wirst Du am Öldruck im Leerlauf sehen, wenn der Wagen heiss gefahren wurde. Die Kurbelwellenlager werden es Dir danken.

Da ist ein Kaltstart schon schlimmer

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