Motorräder und die Elektrifizierung
1) Bei einem Elektroauto zurückhaltend gefahren, kommt man mit einem 700 Kg schweren 80KW Akku samt Rekuperation bis zu 500km weit.
2) Sportlich gefahren, braucht ein aktuelles typisches Sportmotorrad wie eine R1 so viel Benzin wie ein aktueller 08/15 PKW, der zurückhaltend gefahren wird.
3) Ein 1000ccm Sportmoppedmotor wiegt samt Getriebe und Aggregate ungefähr 70 Kg.
Daraus folgernd:
Wenn in mittelbarer Zukunft
a) nicht mit 500Kg schweren Sportmotorrädern herumgefahren werden soll
b) nicht alle 50 Km aufladen werden soll
c) man sich nicht mit 30KW Nennleistung zufrieden geben will oder
d) nur noch auf Motorrollerniveau herumgeschlichen werden soll
e) man bei der Akkutechnik ausgehend von der bisherigen Entwicklung eher von einer Evolution als als von einer Revolution ausgeht:
wie sieht dann das Motorrad der mittelfristigen Zukunft aus?
67 Antworten
Bei den Probefahrten mit den Zeros beim hiesigen Zerohändler haben sich die Leute reihenweise lang gemacht.
144 Nm auf einer gefühlten 400er zeigen einem gerne mal die Haftungsgrenzen. Vor allem an Kreuzungen mit Fahrbahnmarkierungen.
Stimmt, das war heftig. Aber da meine irgendwas um 175 Nm hat, war das kein Problem. Und dass das Drehmoment der Zero schon ab Stand"gas" zur Verfügung steht, war mir bekannt.
Die Begeisterung ließ allerdings schlagartig nach, als ich den Preis hörte. Auf Grund der eingeschränkten Reichweite nur als Zweit-Bike tauglich und dafür zu teuer.
Zitat:
@Haasinger schrieb am 16. Mai 2018 um 19:41:22 Uhr:
Umrichten für E Autos lässt sich prinzipiell fast Alles. Die Freqenz ist dabei eigentlich kein Problem. Das wäre gar nicht mal so teuer (im unteren fünfstelligen Bereich für eine Station).
Nur frage ich mich wo der Sinn ist so etwas direkt an Bahntrassen zu verlegen. Dann kann man doch gleich mit der Bahn fahren. Zudem glaube ich nicht dass die Leitungen so dimensioniert sind dass man da ohne weiteres mehr Strom ziehen könnte.
Park and Ride mal anders. Zum Bahnhof/Haltestelle mit dem E Fahrzeug und währen man mit der Bahn fährt lädt die Karre oder das Motorrad auf. Ladefreischaltung durch Fahrkarte. 😉
Echt gute Idee. Nur reicht vermutlich schon die Zeit, während man auf die Bahn wartet zum Laden aus.
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Zitat:
@Centy schrieb am 16. Mai 2018 um 19:32:22 Uhr:
Rein theoretisch eine schöne Idee.Doch fährt die Bahn mit Hochvolt.
Iwo bei 3000volt. Oder Mehr.
Aber nur 16,7 Hertz.Im normalen Stromnetz haben wir 50 Hertz.
Das bedarf dann wieder an vielen stellen Umformatoren oder Transformatoren.
Kann ein Elektriker wohl besser erklären.Was wohl wieder das ganze unrentabel macht.
Wenn man den Wikipedia Eintrag zu Bahnstrom liest.
Wird einem ganz wirr *lach*
Die Bahn hat 15000V mit 16 2/3 Hertz. Es gibt aber seit Jahrzehnten passende Transformatoren, die aus diesem hohen "Bahnstrom" wieder niedrigere Spannungen transformieren, mit denen z.B. Weichenheizungen betrieben werden.
Technisch besteht da erst einmal kein Problem, nur hat die Bahn keine Leistungskapazitäten übrig, um eine zusätzliche Ladeinfrastruktur für andere Fahrzeuge zu betreiben.
Und wieder was für Geschäftemacher wenn sie erst mal den Weg gefunden haben.
Wartet mal ab, wir stehen erst grad da wo der Ottomotor das Laufen lernte am Ende des 19 Jahrhunderts.
Da waren die E-Autos eigentlich schon viel weiter vorne.
...und die Ansprüche an ein Fahrzeug waren deutlich geringer (und die Preise dennoch höher).
Und noch echte Innovationen - wie der echte Volk's Wagen. 😉
https://www.gracesguide.co.uk/File:Im1888EnV65-p098.jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_Volk
Grüße, Martin
Zitat:
@Karlodererste schrieb am 16. Mai 2018 um 18:11:46 Uhr:
Zitat:
@Papstpower schrieb am 16. Mai 2018 um 16:59:57 Uhr:
Wir sollten unsere Gesellschaft reformieren. Nur noch nachts arbeiten, damit unsere Fahrzeuge tagsüber geladen werden können!etwas mehr O.T.:
Umkehrung der Verhältnisse, denn jetzt werden des Nachts oft Mopeds heimlich auf Lkw verladen.
Aber die wollen/können bald alle nicht mehr arbeiten, weil Roboter es erledigen.
Einige, welche wohl nicht viel vom Normalerwerb halten, bekamen kurz vor 8:00 Uhr von einer Hundertschaft Besuch in Essen. Es ging wohl um die Dosenrennfahrer, welche gestern wieder rum heizten. Betrifft trotzdem Elektroantriebe:
Ohne böllernde Motoren, gäbe es diese Idioten nicht.
In berlin werden die e roller in Transporter gepackt und neue, aufgeladene hingestellt. BMW fährt mit einem benziner durch die nacht und fährt die i3 etc an ladestationen...
Zitat:
@Chrom666 schrieb am 16. Mai 2018 um 16:53:46 Uhr:
Motorräder sind für viele einfach ein Hobby, für manchen mag ein Elektroantrieb interessant sein, für andere genau das Gegenteil. Es sind halt nicht nur die reinen Fahrleistungen und Reichweiten bzw Ladeprobleme die für so manchen die Faszination Motorrad ausmacht.
Das wissen wir, die wir Motorrad fahren, sehr gut.
Leider gilt das nicht für die politischen Entscheider. Die sehen ein Individualmobil, dass, wie jedes andere, mit Restriktionen zu belegen ist. Selbstverständlich ist es dann Sache der Hersteller Konzepte anzubieten, die die politischen Vorgaben erfüllen. Das Problem: Erst kommt die politische Entscheidung, dann erst die kaufbare Technik. Ich wünsche mir oft, dass die Industrie mit Innovation die Politik vor sich her treibt - auch wenn sie erst einmal einen finanziellen Aufwand bedeutet.
Zitat:
@Marodeur schrieb am 16. Mai 2018 um 20:36:32 Uhr:
Park and Ride mal anders. Zum Bahnhof/Haltestelle mit dem E Fahrzeug und währen man mit der Bahn fährt lädt die Karre oder das Motorrad auf. Ladefreischaltung durch Fahrkarte. 😉
Solche Ideen, auch wenn sie utopisch anmuten, finde ich gut. Das Problem: Es fehlt m. E. der unbedingte politische Wille. Auch die Industrie hält sich zurück, auch wenn sie gerne vorgibt, Innovationen einsatzfertig anbieten zu können, sobald Bedarf besteht.
Die Industrie kann nur Rahmenbedingungen folgen die m. E. aber noch gar nicht wirklich vorliegen.
Tesla macht alles selbst. Das aber kann nicht die Zukunft und das Ergebnis für alle sein. Stellt euch vor jeder kocht sein eigenes Süppchen.
Im Prinzip ist die Industrie soweit, sie zeigt es uns nur nicht.
Auch Wasserstoffautos waren vor Jahren (BMW, auch andere) quasi Marktreif, gewollt hat sie weder der Verbraucher noch die Politik.
Grund warum gerade das neue Innovative nicht an den Markt in Gang kommt gibt es einige und das andere (Benzing) verursacht noch keine allzu große Not (für die Meisten zumindest)
Kommt Zeit kommt Rad/t
Zitat:
@schredder66 schrieb am 17. Mai 2018 um 08:42:25 Uhr:
Zitat:
@Marodeur schrieb am 16. Mai 2018 um 20:36:32 Uhr:
Park and Ride mal anders. Zum Bahnhof/Haltestelle mit dem E Fahrzeug und währen man mit der Bahn fährt lädt die Karre oder das Motorrad auf. Ladefreischaltung durch Fahrkarte. 😉Solche Ideen, auch wenn sie utopisch anmuten, finde ich gut. Das Problem: Es fehlt m. E. der unbedingte politische Wille. Auch die Industrie hält sich zurück, auch wenn sie gerne vorgibt, Innovationen einsatzfertig anbieten zu können, sobald Bedarf besteht.
Wenn ich mit dem Zug eine weitere Strecke fahre hab ich zur nächsten Haltestelle gut 12 km. Dort steht die Karre dann bis ich Abends wieder zurück komme. Denke mal das geht nicht nur mir so. 😉
Zitat:
@Marodeur schrieb am 17. Mai 2018 um 11:16:09 Uhr:
Zitat:
@schredder66 schrieb am 17. Mai 2018 um 08:42:25 Uhr:
Solche Ideen, auch wenn sie utopisch anmuten, finde ich gut. Das Problem: Es fehlt m. E. der unbedingte politische Wille. Auch die Industrie hält sich zurück, auch wenn sie gerne vorgibt, Innovationen einsatzfertig anbieten zu können, sobald Bedarf besteht.
Wenn ich mit dem Zug eine weitere Strecke fahre hab ich zur nächsten Haltestelle gut 12 km. Dort steht die Karre dann bis ich Abends wieder zurück komme. Denke mal das geht nicht nur mir so. 😉
Mir geht es eigentlich "ums große Ganze". Das heisst: Alternative Antriebs- und Verkehrskonzepte sind nur ein Teil des Masterplans. Ein anderer wäre Anpassung / Änderung des gesellschaftlichen Lebens.
Beispiel 1: Ich, als Büromensch mit festem Arbeitsplatz beim Arbeitgeber, müsste nicht täglich 120 km pendeln. Ich könnte meinen Job problemlos von zuhause aus erledigen. Ein Bürotag pro Woche, für Meetings, Teambuildingmaßnahmen etc. wäre vorstellbar.
Beispiel 2: Komplette Sperrung aller Innenstädte. Aber nicht "einfach so", sondern bei gleichzeitigem massivem Ausbau des ÖPNV und des P+R in den Peripherien der Innenstädte. Auch mit Einbindung obiger Idee (E-Auto am P+R abstellen und laden, während man mit dem ÖPNV unterwegs ist).
Das sind große Ideen, in der Tat. Diese müssen Politik und Industrie nicht nur denken, sondern in die Tat umsetzen. Umgehend. Restriktionen beschliessen in der Hoffnung, dass sich der Markt und die Situation von selbst regeln werden, ist fahrlässig. Am Ende wird es nämlich nichts geben - ausser Stagnation und Schuldzuweisungen.
Passend zu Thema: http://www.spiegel.de/.../...n-bernhard-knierim-a-1204912-amp.html?...
Zitat:
@schredder66 schrieb am 17. Mai 2018 um 12:39:26 Uhr:
Zitat:
@Marodeur schrieb am 17. Mai 2018 um 11:16:09 Uhr:
Wenn ich mit dem Zug eine weitere Strecke fahre hab ich zur nächsten Haltestelle gut 12 km. Dort steht die Karre dann bis ich Abends wieder zurück komme. Denke mal das geht nicht nur mir so. 😉Mir geht es eigentlich "ums große Ganze". Das heisst: Alternative Antriebs- und Verkehrskonzepte sind nur ein Teil des Masterplans. Ein anderer wäre Anpassung / Änderung des gesellschaftlichen Lebens.
Beispiel 1: Ich, als Büromensch mit festem Arbeitsplatz beim Arbeitgeber, müsste nicht täglich 120 km pendeln. Ich könnte meinen Job problemlos von zuhause aus erledigen. Ein Bürotag pro Woche, für Meetings, Teambuildingmaßnahmen etc. wäre vorstellbar.
Beispiel 2: Komplette Sperrung aller Innenstädte. Aber nicht "einfach so", sondern bei gleichzeitigem massivem Ausbau des ÖPNV und des P+R in den Peripherien der Innenstädte. Auch mit Einbindung obiger Idee (E-Auto am P+R abstellen und laden, während man mit dem ÖPNV unterwegs ist).
Das sind große Ideen, in der Tat. Diese müssen Politik und Industrie nicht nur denken, sondern in die Tat umsetzen. Umgehend. Restriktionen beschliessen in der Hoffnung, dass sich der Markt und die Situation von selbst regeln werden, ist fahrlässig. Am Ende wird es nämlich nichts geben - ausser Stagnation und Schuldzuweisungen.
Und wie werden die p+r gebiete entlastet? Wer schützt die Anwohner? Wie weit vorgelagert werden diese gebiete? Alle 5oder alle 10 jahre wieder weiter vorgelagert?
Im grunde kann man auch da nichts festmachen...