Motorradfahren sicherer machen - aber wie ??

Hallo Forumsfreunde

Das Innenministerium Baden-Württemberg bilanziert die einer Pressemitteilung vom 12.11.2009 die Motorradsaison 2009 mit 93 getöteten Motorradfahrern und –beifahrern:

http://www.polizei-bw.de/Presse/pm2008/Seiten/prim104_09.aspx

Mit Begriffen wie „rasende Motorradfahrer“ „unbelehrbare Raser“ und dem Satz „rasende Motorradfahrer seien offensichtlich nur über den Geldbeutel oder einen Führerscheinentzug zur Vernunft zu bringen“ kündigt Innenminister Heribert Rech ein konsequentes Vorgehen gegen Biker an, die vor allem zu schnell fahren. Gleichzeitig setzt Rech auf das Verteilen greller Leibchen mit der Aufschrift „Runter vom Gas“ um das „an sich schöne Hobby“ Motorrad fahren sicherer zu machen.

Ich möchte nicht beurteilen, ob das wirklich hilfreich ist und versuche schon seit Jahren den Spagat zwischen Angehörigem der Rennleitung und ergrauten Biker, zwischen 32 Jahren Berufserfahrung und 35 Jahren Motorradpraxis, auch wenn ich seit langem nicht mehr "auf Streife" bin

Obwohl ich mich bei manchen Postings kopfschüttelnd zurückhalte, rollen sich mir doch die Zehennägel auf, wenn ich von dem Fahranfänger lese, der schon ein paar Runden im abgesperrten elterlichen Hof gedreht hat und sich (und uns) nun die Frage stellt, ob eine R1, eine GSX-R 1000 oder doch die ZX 10R oder die Fireblade das Richtige für ihn wären, wenn er demnächst auf die Menschheit losgelassen wird, da man sich um sein Können und seine Fahrpraxis keine Gedanken machen müsse.

93 Tote sind 93 zu viel, 2 davon habe ich persönlich gekannt und der eine oder andere von Euch kennt sicher auch Namen derer die nicht mehr unter uns sind, ein trauriges Beispiel ist der rrrspeedy, auch wenn er –afaik- nicht aus BaWü stammte, denn diese Zahlen betreffen nur "mein" Bundesland.

Genug gepredigt und orakelt, was will ich von Euch ? :

Seit einiger Zeit zerbreche ich mir den Kopf, was man tun kann, wie wir als Biker oder wir als "Rennleitung" erkennen, wo die meisten Gefahren lauern und wie man sie bekämpft oder wenigstens sichtbar macht. Der Begriff "vorausschauendes Fahren" ist schon eine gängige Floskel, was muss man sich darunter vorstellen ? Wir Bikerinnen und Biker - als die Schwächeren im täglichen Verkehrsgetümmel - müssen die Gefahr ahnen, sie "riechen", meist kündigt sich das Unheil in irgendeiner Form an und es gilt blitzschnell zu reagieren, um unversehrt nach Hause zurück zu kehren.

In diesem Forum sind einige tausend Jahre Mopped-Erfahrung versammelt, daher frage ich Euch nach Euren Ideen und/oder Vorschlägen, wer will, auch gerne in Form einer PN an den moppedsammler. Ich möchte damit auch in eine Weiterbildung vor allem meiner jungen Kolleginnen und Kollegen einsteigen, vllt weg von der „Bestrafungs-Kontrolle“ und hin zur „beratenden Kontrolle“, denn ohne Kontrollen wird’s der Minister sicher nicht bewenden lassen. Das Motorrad fahrende Volk und die Polizei nicht als Gegner sondern als Partner im Kampf gegen das Unfallrisiko beim Biken, sowas schwirrt in meinem Kopf herum.

Das Ziel von IM Rech ist die Reduzierung der Unfallzahlen und der Verkehrstoten. Meins auch, die Wege zum Ziel müssen ja nicht dieselben sein.

Zum Jahresende werde ich über das Ergebnis meiner Arbeit hier berichten.
Ich freue mich auf Eure Tipps, Ideen und Meinungen.

Der moppedsammler

Beste Antwort im Thema

Hallo Forumsfreunde

Das Innenministerium Baden-Württemberg bilanziert die einer Pressemitteilung vom 12.11.2009 die Motorradsaison 2009 mit 93 getöteten Motorradfahrern und –beifahrern:

http://www.polizei-bw.de/Presse/pm2008/Seiten/prim104_09.aspx

Mit Begriffen wie „rasende Motorradfahrer“ „unbelehrbare Raser“ und dem Satz „rasende Motorradfahrer seien offensichtlich nur über den Geldbeutel oder einen Führerscheinentzug zur Vernunft zu bringen“ kündigt Innenminister Heribert Rech ein konsequentes Vorgehen gegen Biker an, die vor allem zu schnell fahren. Gleichzeitig setzt Rech auf das Verteilen greller Leibchen mit der Aufschrift „Runter vom Gas“ um das „an sich schöne Hobby“ Motorrad fahren sicherer zu machen.

Ich möchte nicht beurteilen, ob das wirklich hilfreich ist und versuche schon seit Jahren den Spagat zwischen Angehörigem der Rennleitung und ergrauten Biker, zwischen 32 Jahren Berufserfahrung und 35 Jahren Motorradpraxis, auch wenn ich seit langem nicht mehr "auf Streife" bin

Obwohl ich mich bei manchen Postings kopfschüttelnd zurückhalte, rollen sich mir doch die Zehennägel auf, wenn ich von dem Fahranfänger lese, der schon ein paar Runden im abgesperrten elterlichen Hof gedreht hat und sich (und uns) nun die Frage stellt, ob eine R1, eine GSX-R 1000 oder doch die ZX 10R oder die Fireblade das Richtige für ihn wären, wenn er demnächst auf die Menschheit losgelassen wird, da man sich um sein Können und seine Fahrpraxis keine Gedanken machen müsse.

93 Tote sind 93 zu viel, 2 davon habe ich persönlich gekannt und der eine oder andere von Euch kennt sicher auch Namen derer die nicht mehr unter uns sind, ein trauriges Beispiel ist der rrrspeedy, auch wenn er –afaik- nicht aus BaWü stammte, denn diese Zahlen betreffen nur "mein" Bundesland.

Genug gepredigt und orakelt, was will ich von Euch ? :

Seit einiger Zeit zerbreche ich mir den Kopf, was man tun kann, wie wir als Biker oder wir als "Rennleitung" erkennen, wo die meisten Gefahren lauern und wie man sie bekämpft oder wenigstens sichtbar macht. Der Begriff "vorausschauendes Fahren" ist schon eine gängige Floskel, was muss man sich darunter vorstellen ? Wir Bikerinnen und Biker - als die Schwächeren im täglichen Verkehrsgetümmel - müssen die Gefahr ahnen, sie "riechen", meist kündigt sich das Unheil in irgendeiner Form an und es gilt blitzschnell zu reagieren, um unversehrt nach Hause zurück zu kehren.

In diesem Forum sind einige tausend Jahre Mopped-Erfahrung versammelt, daher frage ich Euch nach Euren Ideen und/oder Vorschlägen, wer will, auch gerne in Form einer PN an den moppedsammler. Ich möchte damit auch in eine Weiterbildung vor allem meiner jungen Kolleginnen und Kollegen einsteigen, vllt weg von der „Bestrafungs-Kontrolle“ und hin zur „beratenden Kontrolle“, denn ohne Kontrollen wird’s der Minister sicher nicht bewenden lassen. Das Motorrad fahrende Volk und die Polizei nicht als Gegner sondern als Partner im Kampf gegen das Unfallrisiko beim Biken, sowas schwirrt in meinem Kopf herum.

Das Ziel von IM Rech ist die Reduzierung der Unfallzahlen und der Verkehrstoten. Meins auch, die Wege zum Ziel müssen ja nicht dieselben sein.

Zum Jahresende werde ich über das Ergebnis meiner Arbeit hier berichten.
Ich freue mich auf Eure Tipps, Ideen und Meinungen.

Der moppedsammler

130 weitere Antworten
130 Antworten

Höhöhö Kaschperl... kleiner Tippfehler, erwischt 😁 *jessas*
(da siehste mal... von was ich träume 😛 )

Öhm..ja.
Sammler - ich find das einfach nur super und wenn oben einer den Blocker macht... machen wir eine Petition? 🙂

Als Cop haste doch sicher irgendwann das Rohr davon voll, immer nur die Preisgelder anzugeben, der böse Depp und Spielverderber zu sein oder Menschen mitteilen zu müssen... das wer nicht mehr kommen wird. Und das wie so ne Art Automat... entweder stumpfste so total ab... oder der Frust läßt dich heulen.
Dabei biste doch ganz vorne, weißt genau was Sache ist und wärst quasi genau im richtigen Augenblick face to face mit dem den es betrifft, kannst einschätzen wen Du vor dir hast - genau da hört ein Mensch am besten zu, nur so kann man die passenden Worte für genau den Typ finden... sofern die Chemie passend aufbereitet wird. Das hat eine ganz andere Wirkung als ein dämliches Ticket und Tschüss? Da muss "Oben" mal blank ziehen - entweder gehts wirklich um Sicherheit und Wirkung... oder es geht doch nur ums Geld.

Mein Gott... da fällt mir soviel dazu ein, was man alles machen könnte in dem Sinne.
Klar, da werden viele sagen "Das geht doch nicht weil... das passt doch nicht da... was machst dann dort.. usw." - das darf man aber nicht mechanistisch sehen, das sind keine Schema F Rezepte, das kann man nicht in eine Bundesgesetz oder so packen. Ich glaube davon redet unser Sammler auch gar nicht? Er denkt nicht an den großen Schwung, ein neues Gesetz oder Massenimpfung - er ist ja auch kein Politiker, er steht face to face vor einem Menschen... heute dem, morgen einem anderen. Und genau dafür, für diesen einen Menschen heute und den anderen morgen... für den braucht es die jeweils passende Ansprache, den wirkenden Flyer oder was weiß ich... dass sich genau bei dem was im Kopf und Herz bewegt, positiv versteht sich. Ein Mehrwert... würden ein Marketingmensch sagen? 🙂
Nur einer? Sicher... aber alles fängt bei 1 an. Und einer... bei dem es wirkt... der ist Beispiel für viele andere, der gibt es weiter... und so ist es am Ende zigfach wirksamer, als das schnöde Ticket über das er sich nur aufregt?
Wie kam das Skateboard in Mode? Durch Trendsetter.... genau diese Trendsetter gilt es auch hier anzufüttern 😉
Echtes Rasen, blind rumgurken und solche Dinge müssen uncool werden... Hirn und Können, Partnerschaftlichkeit und Vorbild das neue Cool.

Das sind evtl. keine großen Ziele für manche... aber es sind erreichbare, machbare.
Vision Zero ist Phantasterei und wer sich nur dann bewegt, wenn sich dadurch alles in Eierkuchen verwandelt... wenn nur Merlin es könnte... der erreicht gar nichts, so wird nur viel Text abgesondert - da ist mir etwas erreicht deutlich lieber. Machen. machen was machbar ist. Face to face, Mensch zu Mensch... es gibt keinen besseren Hebel.

So... hab ich wieder nur versucht, die Intention (aus meiner Sicht..) verständlich zu machen, dafür zu werben. 🙂
Wenigstens ein konkreter (Roh)Gedanke von vielen:
An jedes Ticket getackert oder bei Kontrollen in die Hand gedrückt... ein Flyer mit einem von mehreren Themen. Nicht moralinsauer, sondern gut gemacht. Termine und Adressen für Trainings, regionale Unfallberichte der letzten Monate (hab ich so ne Idee wie aufbereitet..), Fahrphysik und die häufigsten Fehler, Roadmaps für miese Strecken der Umgebung, Karte mit Treffs der Umgebung... usw. usf.
Einer muss auch noch - jede Marke hat ihre Saisoneröffnungsfesterl... warum dort kein Stand?

Nebenbei muss ich dauernd an eine lustige alte Anekdote aus jüngeren Jahren denken....
Ich fuhr mit einem Spezl ne Feierabendrunde. Er hatte auf seiner FZR ein böses Brüllrohr montiert... meine offene Kerker war dagegen direkt zivil. Also durch den AB Tunnel (80) und Musik machen (keine 80).... kommt ein Lichtlein nach... ok, dann eben noch ein paar Kohlen ins Feuer (was zum Teufel sind 80... pro Rad oder was?) 😁
Ja nun... der Tunnel is ja auch mal zu Ende... und das Lichtlein überholt in Form einer potthässlichen Boxer BMW mit seltsamer Lackierung, der Typ drauf hat ne GRÜNE Kombi an 😰
Nicht gut, gar nicht gut....
"Servus die Herren, samma flott am Ring?"
"Äh.. also... wissens..."
"Ja, klar, ich weiß schon... "
"War´ma z´schnell ebba?"
"Auch..."
*deppert guckt*
"Der Auspuff..."
"Achso... ja deeeer... meine Kerker is eitrang Meister"
*Die mein ich nicht... "
*kumpel schluckt*
"I hab no kei Marving Holy Phone für die Kistn gseng"
*scheisse... der hat nen Plan*
"De offne werd doch scho seid ... seid... a ganze Weil gar nimmer baut?"
*Grundgütiger... er hat einen richtigen Plan*
"Da lafft die doch vui z´mager... Dyno Stage 3 drinna?"
*das wars... Kopfschuss*
"Logisch... Stage 3.."
"Aha... und, gehts oder schreits nua?"
"Geht wie Sau... war aba a mords Gschiss mit de Gaser"
"Denk i ma scho... aba unt aussi kimmt nixen, oda?"
"Na.. nedda.. ab Achte ziagts an Stummel hoid no drei Grad hintre"
"Dann is ja guad..."
*spinnt der oder isser echt so saucool?*
 - Cop gruscht rum... zieht seinen Block raus -
"Nacha lohna se de 136,80 und die 3 Punkterl wenigstens und murng stägst mit derer Werfel bei mir auf da Mattn... und zwoar dermaßen TÜVig dass sogar i drüber lacha muas... is des kloar, Du Hundsbua? Und wann i eing nomal a so dawisch Buam... nix gega an Spass, soids scho einger Gaudi a ham... aba noamoi a so dabei, nacha kennts wieada Radl foahn bis eingerne eigana Kinderl an Führerschein hom und aaf eingerne Hobel wachst der Efei beim TÜV drüba..  hobts mi?"
😰
"Ja"
Ganz ehrlich... ich glaub ich war (obwohl michs ja gar nicht direkt derwischt hat) gefühlte 10 Jahre deutlich ziviler unterwegs und hab oft gedacht "Lass mal ruhiger kesseln... am End kommt der echt wieder ums Eck" Man soll sein Glück ja nicht überfordern... 😛

Grundsätzlich, muss ich; cng-lpg, recht geben. Auch, Lewlyns letztem Posting, muss ich beistimmen.

Des Weiteren, schlage ich vor:

- Umfassenderes Sicherheits-Training für Motorrad-Fahrer.
(Dazu würde auch das Trimmen auf vorausschauendes Fahren, gehören)
- Entschärfung der Leit- Pfosten / -Planken.
- Auch die Autofahrer, sollten darauf sensibilisiert werden, daß sie schneller zum Mörder werden könnten, sie sich vorstellen möchten.

tec-doc, geiler Post, Beifall.

es erinnert mich an meine Jugend, wir waren auch viel mit den Möppeds unterwegs, und oft genug waren ein paar Freunde dabei, die außerhalb der Freizeit Grün-Träger waren. Gab es mal Ärger auf der Piste (und zu DDR-Zeiten wurde auf´s Eifrigste kontrolliert), war der Umgang sehr partnerschaftlich und die Ermahnung wurde wesentlich ernster genommen, als wenn ein Null-Kenner schlaue Worte sprach. Auch sehr schöne Sache damals (zumindest heute aus retrospektiver Sicht) - zu jedem Vergehen gab es eine verpflichtende Einladung zur Verkehrsteilnehmerschulung. Egal, ob für PKW-, Mopped- oder Radelfahrer, auch der Fußgänger "durfte" sich der Zwangsteilnahme erfreuen. Sollte auch mal wieder drüber nachgedacht werden.

Ich denke... diese kleine Schulung will unser Sammler gleich ad hoc an den Ort der Missetat bringen - da hätte sie auch noch einen einprägsamen Bezug. 🙂

MC Greenwhite Member haben uns übrigens früher bei Kontrollen auch manchmal zu Besuchen bei ihren Cliquentreffs eingeladen/ermuntert... die haben ja auch tlw. ein Privatleben und das gleiche Hobby. Das war gar nicht dumm... irgendwie hat einen die Neugier aufgrund des illustren Publikums dort und dem gar nicht so verkehrten Typs vor einem dort wirklich mal aufschlagen lassen... und die hatten überwiegend eben schon mehr in der Birne als wir seinerzeit, naja... sag mir mit wem du dich umgibst... und ich sag dir wer du bist. Rückblickend hat das eine Menge gebracht, die Gespräche dort, das Fahren mit denen usw. 🙂

Ich find halt - kein Biker sollte die Verantwortung einfach auf den Staat, Gesetze und Technik abschieben.
Dauernd nur über die bösen Krawallos, Heizer und Rookies zu maulen und harte Keulen zu fordern, harte Fronten zu schaffen... ist doch so einfach wie nutzlos bis kontraproduktiv. Immer das Geschmarre von wegen große Bikergemeinde... und dann so ein borniertes Kleinbürgergehetze... passt doch nicht zamma?
Menschen lernen von anderen Menschen und passen sich automatisch an diese etwas an - dazu muss man sie aber auch an sich ranlassen, sie dazu ermuntern, integrieren, Gespräche suchen und freundschaftlich Tips geben usw, usf. - das fände ich wichtig und einen weiteren Baustein auf dem Weg zu weniger Kernschrott... im Zusammenspiel mit Sammlers Projekt ein Riesenschritt das wäre 🙂

Und dazu muss man nicht mal auf das große Wunder, tolle Erfindungen oder sowas warten... kann jeder sofort selbst umsetzen 😉

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Kawa_Harlekin


Also der Drossel-Fraktion muss ich da auch widersprechen, man muss halt charakterlich gefestigt genug sein, dass man mit der Gashand behutsam umgeht normalerweise.

Weia, ich hab mal ein Posting vom Kawa_Harlekin verstanden 😰😰😰

Obiges Zitat kann ich durchaus unterstützen. Ich käme im Moment, selbst wenn ich das Geld hätte, nicht auf die Idee, mir ein kräftigeres Mopped als ne 600er Allrounder zu holen. Warum? Weil ich immer wieder die Erfahrung mache, dass mich selbst meine kleine CB mit ihren paarundfuffzich PS überraschen kann. Sprich deutlich mehr "Pow" wäre u.U. recht tödlich für mich. Ist aber auch meine ureigenste Entscheidung, die ich für mich selbst treffe. Genauso wie derjenige, der mehr will.

Wer leistungsunbeschränkte Moppeds fahren darf, ist mindestens 20 und hat damit zum Bleistift auch mit hoher Wahrscheinlichkeit schon an einer Wahl teilgenommen oder Dienst an der Waffe geleistet. Warum sollte man ihm die Wahl nehmen, sich im Fall des Falles mit Wucht selber von der Straße in den Acker ballern zu dürfen?

Ich kann es nur immer wieder sagen - wir reden hier über Motorräder. Der Fahrer gefährdet in allererster Linie sich selbst und weniger die Anderen. Schaut man z.B. mal ans andere Ende der Gewichtsskala, nämlich zu den LKW, stellt man fest: Gewerblich dürfen die Dinger erst ab 21 Jahren gefahren werden. Vorgeblich natürlich, um die jungen Menschen davor zu bewahren, als LKW- Fahrer ausgebeutet zu werden. Aber Personenbeförderungsschein geht auch erst ab dem Alter. Beides hat für mich eindeutig mit der deutlich größeren Verantwortung zu tun, die man im LKW oder eben bei der Personenbeförderung den anderen Verkehrsteilnehmern bzw. den Fahrgästen gegenüber hat.

Und was eine Leistungsbeschränkung bringt, sieht man ja auf Youtube... Gibt genug Videos mit gecrashten Bonsai- CBR und YZF!

Zitat:

Original geschrieben von jenhls


Ich käme im Moment, selbst wenn ich das Geld hätte, nicht auf die Idee, mir ein kräftigeres Mopped als ne 600er Allrounder zu holen. Warum? Weil ich immer wieder die Erfahrung mache, dass mich selbst meine kleine CB mit ihren paarundfuffzich PS überraschen kann. Sprich deutlich mehr "Pow" wäre u.U. recht tödlich für mich. Ist aber auch meine ureigenste Entscheidung, die ich für mich selbst treffe. Genauso wie derjenige, der mehr will.

Es ist IMHO schon so, dass die Charakteristik eines Moppeds ziemlich stark auch den Fahrstil bestimmt. Meine hat 850 Kubik und 78 PS, es gibt Maschinen, die holen aus 600 Kubik das Anderthalbfache. Dafür kann ich auf der Landstraße das meiste, das Kraft erfordert, einfach durch Gasaufmachen erledigen. Noch extremer sind große Teile wie 'ne 1000er BMW oder 'ne Harley. Die haben dann 60 PS am Start, da hat sogar mein Fiat Punto eine höhere Literleistung. Dafür ziehen die Dinger wie die Bären - und erziehen automatisch zu einem gelassenen, souveränen Fahrstil.

Von der Motorisierung her am "unvernünftigsten" sind IMHO die Supersportler und die SuMos, wenn man das mal mit Größe und Gewicht ins Verhältnis setzt. Und nach meiner Wahrnehmung kaufen sich die Leute, die von einer solchen "unvernünftigen" Maschine angesprochen werden, diese auch nicht, um damit ausschließlich vernünftig in der Gegend umherzufahren. Stunts wie Wheelies im Stadtverkehr habe ich bislang ausschließlich von SuMos und SSPs gesehen, oder hat schon mal einer eine Kawa 1400 GTR wheelen gesehen? Sie könnte es vermutlich, hat ja genug PS, aber niemand, der sich einen solchen Reisedampfer kauft, käme auf den Gedanken, das zu tun.

Es sollte doch ein Leichtes sein, einmal herauszufinden, welche Motorradmodelle denn diejenigen sind, die am häufigsten Unfälle verursachen (natürlich in Relation zu ihrer Verbreitung und ihrer durchschnittlichen Jahrefahrleistung). Aber mal Hand aufs Herz: Es muss doch eine Qual sein, mit einer 1000er SSP, die im Ersten bis 120 geht und bei der der Winddruck erst bei 100 groß genug ist, dass er den Oberkörper trägt, mit Strich 70 über eine limitierte Landstraße zu zockeln. Und deswegen macht das auch kaum einer;-)

Von dem, was ich wahr nehme, würde ich vermuten, dass die, die am riskantesten fahren, auch die meisten Unfälle bauen. Hat wer eine Statistik, die mir sagt, ob ich recht habe oder nicht?

Sampleman

Freut mich, jenhls, wenn wir und mal einig sind, aber scheinbar hast Du mich nicht soweit verstanden, dass Du nicht doch meinen Satz aus dem Zusammenhang gerissen hast beim Zitieren und das mag ich nicht so sehr. Denn der Satz den Du zitiertest, war nur die Einleitung zu einem kurzen Absatz, den Du ja ohne weiteres ganz hättest zitieren können, wenn schon zitieren.
Ich sagte nämlich nicht, dass ich die Drossel für junge Fahranfänger ganz ablehne (so klingt Dein aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat nämlich), ich sagte nur, sie solle auf etwa 50 PS hochgesetzt werden.
Gruß
PS: Freut mich trotzdem, wenn wir uns wenigstens teilweise mal einig sein sollten.😁😕😁

Zitat:

ich sagte nur, sie solle auf etwa 50 PS hochgesetzt werden.

Wird se doch... mir war so, ich hätte das schon gesagt 😁 😉

Naja... 48... damit auch die Wirtschaft was davon hat.

Zitat:

Es ist IMHO schon so, dass die Charakteristik eines Moppeds ziemlich stark auch den Fahrstil bestimmt.

Gut auf den Punkt gebracht.

Und simma doch mal ehrlich - auch wenn sich das viele schönreden, was soll denn z.B. aus einem 600er SSP Motor noch rauskommen... wenn er von knapp 130PS bei 14.000Umin (achso.. mit Ramair dann 134PS.. bei V über 250...) auf 34 Pferde kastriert wird? Nix... nada.. kommt da noch bei raus, is doch logisch? Also... muss fehlende Leistung durch Wahnsin ersetzt werden.

Aber das ist ab 2013 eh Geschichte, da um max. 50% der offenen Leistung gedrosselt werden darf - man glaubt es ja kaum... EU und ne (fast... wegen der 48 statt 50 PS) gute Idee. 😰

Das Alter des Fahrers ist eigentlich ziemlich egal - Einsteiger sollten alle mit dem A2 anfangen müssen. Hirn ist ja schön und gut... aber das ersetzt kein Können, keine Erfahrung, damit eicht man kein Popometer usw. usf.
Ist schon komisch... jeder akzeptiert, dass ein Rookie beim Schnippeln keine prof. Sexbombe in den Himmel beamen kann (nur als Naturtalent...), ein Wanderer das Klettern nicht unbedingt an einem 8000er anfangen sollte, ein Drachenflieger in einem Eurofighter ne doofe Idee ist und was weiß ich was alles in dem Sinne.... aber vom Radl auf eine 180PS Granate mit explosiver Leistungskurve und messerscharfem Fahrwerk... ja, da meinen viele das ist Sandkasten, das kann doch jeder. Also... ich weiß ja nicht so recht... ob da der gute Wille dafür langt? 😉

Zitat:

Von dem, was ich wahr nehme, würde ich vermuten, dass die, die am riskantesten fahren, auch die meisten Unfälle bauen

Nachdem Biker überwiegend abgeschossen werden... liegt das "riskant" oft in einem blinden Regelglauben und wenig Routine im Erkennen von Gefahrensituationen trotz Recht auf der eigenen Seite? Selbst bei Alleinunfällen liegts imho nicht selten daran, dass die Leute noch keine Strasse lesen können usw... weniger am Speed per se?

Das sind imho so Punkte... welche in zu wenig Köpfen präsent sind und genau die sollte und könnte man auch bei einer Kontrolle bewusster machen?

@sampleman:
Sehr gut geschrieben! Gebe dir unumwunden recht!

@tec-doc:
Zu; "..dass die Leute noch keine Straße lesen können, usw...":
Ein äußerst wichtiger Punkt!
Einige Winterfahrten und Fahrtraining auf nassem Kopfsteinpflaster, Rollsplitt, Sand, Schlamm, nasser Wiese, etc., als "Pflichtfach", sollten zumindest, absolviert werden.

😁🙄😁🙂...So stimmt's, tec-doc, im Zusammenhang....Aber nicht das der nächste Biologe daherkommt und behauptet, der Harlekin habe gesagt, dass Amsel, Drossel, Fink und Star 50PS haben sollen....😁😁
Und ähem, hüstel, fiieeps, wenn die EU schon am vernünftigen Regeländern ist, wie wär's auch mit nem Stufenführerschein für Autos, denn ein Fahranfänger im 500PS SUV ist ja auch ne irre Sache. Sonst dachte ich, es wäre durchaus ok, wenn man älteren Motorradanfängern (im Durchschnitt) gleich den offenen Schein zugesteht, denn die haben ja (im Durchschnitt) dann schon über 5 Jahre_ Erfahrung im Straßenverkehr und können sich besser auf's "Neuland", also auf die Motorradfahrtechnik konzentrieren. Aber natürlich völlig richtig, wenn einer so unvernünftig ist und sich gleich auf eine 1PS/kg-Rakete setzt, ist' s gefährlich, egal wie alt er ist, aber halt eigentlich hauptsächlich für ihn selbst.

Überhaupt sind mir diese Monster-SUV's ein Dorn im Auge, über die kannste auf'm Mopped auch kaum drübergucken und im "Flunder-artigen" Jaguar hab' ich deren Stoßstange immer auf Kopfhöhe. Weiß nicht so recht, aber bisserl könnte man die Autofahrer vielleicht doch auch per neuer Gesetze "zwicken" in die Richtung, dass die verunfallten Motorradfahrer etwas weniger würden, auch wenn die Autofahrer die überwältigende (demokratische) Mehrheit im Straßenverkehr haben. Z.B. könnte dichtes Auffahren eines Autos auf ein Motorrad härter geahndet werden als wenn einer auf ein Auto dicht auffährt, denn ersteres ist meiner Ansicht nach schon viel mehr als nur Nötigung und Verkehrsgefährdung, denn der Moppedfahrer kommt dadurch ja echt in Lebensgefahr, z.B. falls er mal scharf bremsen muss, bei Auto auf Auto droht ja meist nur Blechschaden.

Habe mal mit meinem Eisenhaufen ne unfreiwillige Schleich-Fahrt durch eine lange Schotter-/Splitstrecke an ner Landstraßenbaustelle gemacht (die ordentlich angekündigt war usw.), das könnte man auch ins Fahrsicherheitstraining aufnehmen, gibt gutes Gefühl für rutschende Räder.

Gruß

PS: @jenhls: ich wollte gar nicht so rumpoltern, wie's rüberkam...🙄😛.....habe nur viel extrem schlechte Erfahrungen gemacht, als diverse "Schlauberger" (nicht hier bei MT, ganz woanders) mir immer aus 5 Sätzen einen rauszitiert haben, der den Zusammenhang dann derart völlig entstellte, schlimmer noch, solche "Schlauberger"_ zitieren dann sogar immer die falschen Sätze, die sie selbst sagten und behaupten dann, ich, oder sonstwer hätte das gesagt....
Beispiel: So ein Schlauberger sagt zu mir: "die Erde ist eine Scheibe"....ich sage darauf: "das klingt aber lustig, nur ist es völlig falsch"....und dann zitiert der kriminelle Schlauberger z.B. vor'm Patentrichter: der harlekin hätte gesagt, "die Erde sei eine Scheibe und er fände das lustig"
Ist zwar völlig OT, aber ist mir ein Anliegen, Galileo wäre wegen solcher "Schlauberger" fast auf'm Scheiterhaufen gelandet....so ungefähr....

PPS: Hat mir doch einer ein zweites "l" in den "Gal_ileo" reingetippselt....dem kam damals sicher die Galle hoch.....😁😁😕😁, eh.. klar...🙂😕😁...was ich da schon wieder alles rausfischen muss...., da scheint wohl ne Rrrechtschreibverschlimmbesserungssoftware drüberzulaufen...

...weia...sampleman, wenn du stunts, wie wheelies bisher nur von ssp's und sumos gesehen hast, dann hört sich das für mich nur nach der pflege von voruteilen an...sorry, aber ich fahre eine ssp...das vorderrad hatte ich mit der noch nie in der luft...bei der 900 monster sieht die sache da schon anders aus...die geht mir beim losfahren schonmal aufs hinterrad, obwohl ich das vllt ganricht vorhatte...ich fahre nicht mehr nur für die galerie...und meine fast 30 jahre alte enduro, mit um die 27ps steigt beim wegbeschleunigen auch gernmal hoch...das ist aber auch nur meine erfahrung...und ich behaupte nun nicht, dass sspler oder sumos nie auf dem hinterrad fahren...ich mag nur diese stigamtisierungen nicht besonders...
...ich fahre hauptsächlich ne spp...und du wirst lachen: ja...die "wohlfühlgeschwindigkeit" liegt über 70 km/h...dennoch baller ich nicht mit hundert durch die stadt...respektiere 30er zonen und drehe mein moppet nicht andauernd bei 8500 u/min, im ersten gang durchs wohngebiet...unvernünftiges mopped?...nun ja...ich fahre damit täglich zur arbeit...p.a. ca 20.000 auf dieses mopped (im winter fahr ich dann enduro 😉)...die ansprüche, die ich an dieses mopped habe sind: haltbarkeit (deshalb grosser motor), wartungsarm (einigermassen zumindest), wertstabil und nicht zuletzt sportlichkeit...weil ich eben kein mopped wollte, mit dem ich ausschliesslich zur arbeit fahre, sondern auch spass in der freizeit ist hier durchaus ein thema...nach diesen gesichtspunkten habe ich meine entscheidung getroffen...

...vernunft und moppedfahren lassen sich so oder so nur sehr schwer in einen sinnvollen zusammenhang bringen...per se, und das ist sicherlich auch die meinung der meisten dosentreiber, ist moppedfahren immer unvernünftig...saugefährlich, teuer, man wird nass beim regen und der kleinste blechschaden macht richtig aua...vernunft?...selbst heutige tourenmoppeds haben die 150ps klasse locker geknackt...sie beschleunigen von null auf hundert schneller als sehr gute sportwagen...das kann eine ssp nicht mehr um längen besser...nur um nuancen...vernünftiger oder unvernünftiger kann ich also aus meiner sicht nicht am mopped festmachen...

...aber tatsächlich...es gibt unterschiede im fahrverhalten...eine ssp ist meist in irgendeiner form ein rennstreckenderivat...sie sind so ausgelegt, dass bestzeiten zu verwirklichen sind...die position des fahres ermöglicht die totale kontrolle über das vorderrad, um jeden bremspunkt optimal zu erwischen...rahmen und fahrwerk bilden den optimalsten kompromiss aus agilität und stabilität...die motoren gehen bisweilen äusserst aggressiv zu werke, um immer den optimalen, also den maximalen leistungswert zur verfügung zu stellen...die verkleidung bietet nicht in erster linie einen wetterschutz, sondern versucht nur, die strömungstechnische katatrophe- den fahrer- aerodynamisch weitestgehend unschädlich zu machen...alle anbauten sind so gestaltet, dass die grösstmögliche schräglage fahrbar ist, um eben hohe kurvengeschwindigkeiten zu ermöglichen...jedes detail an solchen moppeds ist also auf bestzeiten ausgelegt...bei nem tourer sieht die charakteristik anders aus...und bei nem choppi wieder anders...und und und...

...aus meiner sicht ist nicht so sehr entscheidend, welchen moppedtyp jemand fährt...es ist mehr der typ, der mopped fährt...und das sind menschen (wurde aber hier auch schon mehr oder weniger subtil angedeutet???)...ich will nun garnicht so sehr auf die naturgegebene fehlbarkeit eines menschen raus, sondern eher auf die ebenso naturgegebene beeinflussbarkeit...wir sind, obs uns passt, oder nicht beeinflussbar...als ich vor ettlichen jahren mal die königsklasse des zweirädrigen motorsports im tv beobachtet habe, glaubte ich kaum meinen augen zu trauen...da fuhren manche racer mit komischen "buckeleinlagen" unter der bunten lederkombi rum...sah seltsam aus uund ich hoffte, dass sich dieser gag schnell wieder erledigen würde...kurze zeit später sah ich in italien eine gruppe deutscher freizeitrossis mit ebendiesem buckel zwischen den schulterblättern rumfahren...ulkig sahs aus...für mich ists ein beweis dafür, dass, egal ob ein nutzen dahinter steht, oder nicht, sich alles verkaufen lässt...man muss es nur richtig in szene setzen...richtig vermarkten...im strassenverkehr gibt es überhaupt keinen grund, neben seinem mopped druch die kurve zu fahren und dabei lässig die lenkerenden, ellbogen, fussraste und knie zärtlich auf den asphalt zu legen...und trotzdem machen manche das...wieso?...wir sind beeinflussbar...und das, was rossi auf dem kringel schnell mach, macht mich im normalen verkehr sicherlich nicht langsamer...einleuchtend, oder?...dazu kommt, dass wir sehr gerne unser urteil, über menschen die wir nicht kennen, an äusserlichkeiten festmachen...der typ da drüben hat den gleichen kombi an wie der moto-gp weltmeister...er fährt das gleiche motorradmodell in der weltmeister lackierung...ist er ein cruiser??...und der typ schmückt sich mit merkmalen seines vorbildes, in der hoffnung, seine kraft und sein talent möge sich dadurch auf ihn übertragen...für die einen ist das posing...aber viele menschen laufen einem vorbild hinterher...versuchen nachzuahmen...wenns nicht der moto-gp weltmeister ist, dann halt peterhansel und die paris dakar...egal...es ist austauschbar...
...die werbung suggeriert uns, dass uns bestimmte produkte einen vorteil verschaffen...unlängst flatterte ein spot über die mattscheibe, in dem ein etwas älterer herr auf ein mopped stieg...je mehr er fuhr, umso jünger wurde er...das mopped also, als verjüngungskur für männer in der midlife crisis...eigentlich ein schöner gedanke...die werbung will uns sagen, dass man sich jünger fühlt, fährt man diese mopped...möchte nicht wissen, wieviele leute ein mopped fahren, nur um sich wieder jung zu fühlen...ich finde den gedanken jedoch auch bedrohlich...wenn ich beim moppedfahren immer jünger werde, dann bekomm ich ja pro gefahrenen meter weniger erfahrung...umso ungeeigneter bin ich, genau dieses mopped zu fahren...noch schlimmer...irgendwann bin ich vllt so jung, dass ich garkeinen führerschein mehr hab...weia...
...wir wissen, dass wir in einer leistungsgesellschaft leben...höher, schneller, weiter...nur der sieg zählt...der zweite ist der erste verlierer...das gilt in sehr vielen bereichen unseres lebens...nicht nur auf dem kringel...und für die richtig guten leistungen braucht man entsprechendes material...und das bekommen wir geboten...siegermoppeds...und deren gestaltung spiegelt nicht selten das siegerimage wider...an spplern z.b. prangen an der front allzu oft zwei aufgeblähte nüstern als ansaugtrackt, die dem vordermann unmissverständlich sagen: "verlass sofort meinen ansaugbereich...sonst hust ich dich durch meinen puffi wieder raus!"...das ganze garniert mit einem grimmig in die verkleidung geschnitzen gesicht...kein freundlicher blick...ein aggressiver...überholimage im rückspiegel des gegners...

...dieser einfluss der medialen welt bewirkt bei manchem, den völllig falschen erhgeiz...mancher glaubt, man könne mit einem sspler nicht langsam fahren...muss ständig unangepasst durch die gegend ballern...laut, bunt, riskant...andere beweisen den spplern ganz gern, dass auf engen passstrassen auch ein 60ps, 300kg monster nicht so leicht abzuhängen ist...wie auch immer...moppedfahren ist meist mit reiner vernunft nicht zu erfassen...
...das marketing funktioniert prächtig...reisedampfer in der 150+ kategorie lassen sich an den mann bringen...sspler mit aberwitzigen leistungsdaten ebenso und beides braucht, genauer betrachtet kein mensch...es ist das marketing, das bedürfnisse in uns weckt, die ohne werbung nie dagewesen wären...und wie gesagt, es funtkioniert...da sitzen psychologen und denken kurz aber gründlcih drüber nach, wie sie uns an den niedersten instinkten packen kann...und dann wird beeinflusst auf teufel komm raus...und wir machen das spielchen mit...teils, weil wirs nicht mitbekommen und teils, weil wir es wollen...schön wäre es, wenn wir ein ebenso effizientes marketing für die vernunft beim fahren auf die beine stellen könnten...beeinflussen in die richtige richtung...wo sind die werbespots der verkehrswacht, die uns über die gefahren des zweiradfahrens, auf beeindruckende und vllt auch witzige weise aufmerksam machen, in einer der zahlreichen commercial breaks?...nicht den erhobenen zeigerfinger...nicht ein "du musst immer langsam fahren"...die hersteller gehen ja auch nicht so plump zu werke...

...dass die politik hier was bewirken könnte, hat sie anfang der 70er jahre bewiesen...allzu aggressiv hatte ein münchner automobilhersteller damals sein turboaufgeladenes topmodell angepriesen...ein aufschrei ging durch die politik, es sei gewissenlos mit siegerimage und überholprestige zu werben...und schwubs...die werbung verschwand...den in spiegelschrift angebrachten schriftzug auf dem frontspoiler, der auf die aufladung hindeutete, gabs nicht mehr...damals wars eine hölzern, hilflos wirkende aktion der politik...sie war zum ersten mal mit der aggressivität des marketings konfrontiert...und wollte schaden vom bürger abwenden...heute sollte man doch erwarten können, dass von den volksvertretern weitaus subtilere, bessere zeichen kommen?...und mit besser meine ich in diesem zusammenhang nicht den ruf nach verbot...nicht der ruf nach kontrolle...sondern die politik ist gezwungen sich dem medialen umfeld zu stellen...sich der gleichen methoden zu bedienen, um die menschen eben auf positive art und weise zu beeinflussen...flankiert von massnahmen vor ort, die hier schon zur genüge erörtert wurden...und irgendwann vllt, wird eben rasen, oder riskantes fahren...sich selbst überschätzen und ähnliches nicht mehr als cool...sondern als lächerlich angesehen...

...ps.s: bitte keine fullquotes...😁

OT: Es waren wohl eher 50 Sätze, nicht 5, wo die mir einen "rauszitiert" haben, den ich gar nichtmal gesagt hatte...seitdem reagiere ich halt immer sofort auf sowas, was auch nervt und wohl auffällt....
Cherio

PS: shakti, ich lese es heute abend 😁😁, aber richtig, Stigmatisierungen kann ich auch nicht leiden, und auch SSP's können vorbildlich fahren, Wheelies sehe ich hier in der Gegend eigentlich mehr von Fahrradfahrern im Kindes- und Jugendalter, sind das jetzt die schlimmen Buben in der Volkesstimmung...??

Also, lange Wheelies, habe ich sogar, mit meiner abgespeckten R60/6 hin bekommen. - Und die hatte nur lächerliche 40 PS.

Zu Motorrad, Fahrer und Fahrverhalten:
Ich glaube, daß Beides, eine Rolle spielt. Ein, zur Geschwindigkeit animierender Bock, beeinflusst auch seinen Fahrer. Aber: In erster Linie, legen sich wohl eher, die Typen mit einem Faible für aggressives Fahren, auch aggressive Böcke zu.
Wer es lieber, etwas gemütlicher angehen lässt, bevorzugt dann doch eher einen Tourer, ein Gespann, einen Chopper oder ein Oldtimer-Krad. Außer; bei dem Erstkauf - wenn er absolut keine Ahnung hat, kann sich ein Fahranfänger, eventuell, einen Bock auf schwätzen lassen, der überhaupt nicht seiner Fahrweise entspricht. - Den dürfte er aber bald wechseln.

@shakti01:
Im Übrigen, muss ich dir recht geben: Viele Bedürfnisse, werden erst mit Hilfe der Werbung, geschaffen. etc.. Exempli causa: Nur ca. 10% Derer, die in der BRD einen Geländewagen fahren, benötigen wirklich Einen. Usw...

Zitat:

Original geschrieben von lidskjalfr


Also, lange Wheelies, habe ich sogar, mit meiner abgespeckten R60/6 hin bekommen. - Und die hatte nur lächerliche 40 PS.

Nach Meinung führender Motorradexperten(tm) ist es physikalisch unmöglich, mit einem Kardanmopped einen Wheelie zu fahren. Dies ist eine gesicherte Erkenntnis. Wenn Du behauptest, Du seiest mit einer BMW Wheelies gefahren, könntest Du auch gleichzeitig behaupten, es gäbe eine Stadt namens Bielefeld 😉

Und ich bin sicher, man kann mit allem möglichen Material wheelen (damit meine ich absichtliches Wheelen und nicht nur kurzes Radlupfen beim hastigen Anfahren). Die Frage ist: Was sind das für Leute, die sowas in der Stadt tun?

Zitat:

Ich glaube, daß Beides, eine Rolle spielt. Ein, zur Geschwindigkeit animierender Bock, beeinflusst auch seinen Fahrer. Aber: In erster Linie, legen sich wohl eher, die Typen mit einem Faible für aggressives Fahren, auch aggressive Böcke zu.

Genau so meine ich das auch. Man

könnte

nun die Vermutung äußern, dass aggressive Fahrer die meisten Unfälle haben, dann wären Käufer von SSPs und SuMos potenzielle Unfallpiloten - und die Bemühungen, die Unfallzahlen zu senken, könnten sich vor allem auf diese beiden Zielgruppen konzentrieren. Nur: Ist dem auch so? Es könnte ja auch sein, dass zum Beispiel SSPs dank ihres im Vergleich zu Dschobbrn besseren Fahrwerks höhere Sicherheit bieten und sich so die potenziell höhere Gefährlichkeit ins Gegenteil umkehrt, oder dass die SSP-Fahrer im Schnitt viel besser fahren können. Könnte alles sein.

Helfen kann da IMHO nur eine Statistik, die ausweist, ob es da Häufungen gibt. Der Pkw-Bereich zeigt jedenfalls, dass es offenbar sehr starke Unterschiede im Unfallgeschehen von Fahrzeugtyp zu Fahrzeugtyp gibt, und dass das mit der reinen PS-Zahl nicht unbedingt etwas zu tun hat.

Und wenn es eine solche Statistik gibt, dann würde ich sie gern lesen.

Sampleman

PS: Noch eine lustige Anekdote, die mir so mal ein ADAC-Mitarbeiter erzählt hat: Vor über 10 Jahren hat die als überaus kompetent bekannte Automobil-Fachzeitschrift Focus die Wahrheit über den Unsinn mit den Crashtests rausgebracht. Sie hat sich einfach eine Statistik mit der Zahl der tödlichen Unfallopfer pro Automodell besorgt - und kam zu dem Ergebnis, dass der Nissan Patrol das sicherste Auto auf dem deutschen Markt sei, weil darin statistisch gesehen die wenigsten Leute sterben würden. Das wollte die Crashtest-Mafia - vor allem der ADAC - natürlich nicht auf sich sitzen lassen: Sie crashte einen Patrol gegen einen Golf III (Golf-Fahrer tot, Patrol-Fahrer schwer verletzt), dann wurde ein gebraucht gekaufter Patrol gegen die Wand gefahren (Patrol-Fahrer tot). Gegen diesen Test legte Nissan Widerspruch ein mit der Begründung, der Wagen weiche von den Serienspezifikationen ab (er hatte Alu- statt der serienmäßigen Stahlfelgen). Also einigte sich der ADAC mit Nissan, dass der ADAC einen neuen Patrol besorgen und Nissan den checken würde. Dann würde der ADAC einen neuen Crashtest machen - und Nissan müsse ihn bezahlne, wenn keine signifikant neuen Werte rauskämen. In der Nacht vor dem Test brannte dann der zum Crash vorbereitete Nissan aus...

Sampleman

Zitat:

Original geschrieben von sampleman


Von der Motorisierung her am "unvernünftigsten" sind IMHO die Supersportler und die SuMos, wenn man das mal mit Größe und Gewicht ins Verhältnis setzt. Und nach meiner Wahrnehmung kaufen sich die Leute, die von einer solchen "unvernünftigen" Maschine angesprochen werden, diese auch nicht, um damit ausschließlich vernünftig in der Gegend umherzufahren...

Da muss ich dir aber deutlich widersprechen. Gelegentlich fahre ich eine Aprilia RSV Mille. Und es macht mit dem Ding mächtig Spaß auch

gemütlich

gemäßigt über die Landstraße zu tuckern, mit dem Wissen, dass man auch mal am Draht ziehen kann, wenn einem mal danach ist. Das Ding ist unvernünftig, wenn man damit über den Maniva will, macht aber im Schwarzwald mords Fun, auch ohne zu rasen.

Zitat:

Aber mal Hand aufs Herz: Es muss doch eine Qual sein, mit einer 1000er SSP, die im Ersten bis 120 geht und bei der der Winddruck erst bei 100 groß genug ist, dass er den Oberkörper trägt, mit Strich 70 über eine limitierte Landstraße zu zockeln. Und deswegen macht das auch kaum einer;-)

Der Erste geht bis knapp 160.😁 Das mit dem Winddruck stimmt aber schon. Zwischendurch sollte man ein „Muggesäckele“ am Griff drehen. Das reicht dann aber auch schon, das es in den Armen wieder entspannter wird. Das mit den limitierten 70, na ja so kurz drüber.😉

Zitat:

Von dem, was ich wahr nehme, würde ich vermuten, dass die, die am riskantesten fahren, auch die meisten Unfälle bauen. Hat wer eine Statistik, die mir sagt, ob ich recht habe oder nicht?

Eine Statistik kann ich dir nicht liefern, aber beipflichten kann ich dir auch nicht. In meiner "Gruppe" ist definitiv Vernunft angesagt. Bei alt und jung! Mittlerweile meine ich, sind es oft die GS-Treiber die es gnadenlos krachen lassen.

Deine Antwort
Ähnliche Themen