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Motorradfahren sicherer machen - aber wie ??

Themenstarteram 26. November 2009 um 9:41

Hallo Forumsfreunde

Das Innenministerium Baden-Württemberg bilanziert die einer Pressemitteilung vom 12.11.2009 die Motorradsaison 2009 mit 93 getöteten Motorradfahrern und –beifahrern:

http://www.polizei-bw.de/Presse/pm2008/Seiten/prim104_09.aspx

Mit Begriffen wie „rasende Motorradfahrer“ „unbelehrbare Raser“ und dem Satz „rasende Motorradfahrer seien offensichtlich nur über den Geldbeutel oder einen Führerscheinentzug zur Vernunft zu bringen“ kündigt Innenminister Heribert Rech ein konsequentes Vorgehen gegen Biker an, die vor allem zu schnell fahren. Gleichzeitig setzt Rech auf das Verteilen greller Leibchen mit der Aufschrift „Runter vom Gas“ um das „an sich schöne Hobby“ Motorrad fahren sicherer zu machen.

Ich möchte nicht beurteilen, ob das wirklich hilfreich ist und versuche schon seit Jahren den Spagat zwischen Angehörigem der Rennleitung und ergrauten Biker, zwischen 32 Jahren Berufserfahrung und 35 Jahren Motorradpraxis, auch wenn ich seit langem nicht mehr "auf Streife" bin

Obwohl ich mich bei manchen Postings kopfschüttelnd zurückhalte, rollen sich mir doch die Zehennägel auf, wenn ich von dem Fahranfänger lese, der schon ein paar Runden im abgesperrten elterlichen Hof gedreht hat und sich (und uns) nun die Frage stellt, ob eine R1, eine GSX-R 1000 oder doch die ZX 10R oder die Fireblade das Richtige für ihn wären, wenn er demnächst auf die Menschheit losgelassen wird, da man sich um sein Können und seine Fahrpraxis keine Gedanken machen müsse.

93 Tote sind 93 zu viel, 2 davon habe ich persönlich gekannt und der eine oder andere von Euch kennt sicher auch Namen derer die nicht mehr unter uns sind, ein trauriges Beispiel ist der rrrspeedy, auch wenn er –afaik- nicht aus BaWü stammte, denn diese Zahlen betreffen nur "mein" Bundesland.

Genug gepredigt und orakelt, was will ich von Euch ? :

Seit einiger Zeit zerbreche ich mir den Kopf, was man tun kann, wie wir als Biker oder wir als "Rennleitung" erkennen, wo die meisten Gefahren lauern und wie man sie bekämpft oder wenigstens sichtbar macht. Der Begriff "vorausschauendes Fahren" ist schon eine gängige Floskel, was muss man sich darunter vorstellen ? Wir Bikerinnen und Biker - als die Schwächeren im täglichen Verkehrsgetümmel - müssen die Gefahr ahnen, sie "riechen", meist kündigt sich das Unheil in irgendeiner Form an und es gilt blitzschnell zu reagieren, um unversehrt nach Hause zurück zu kehren.

In diesem Forum sind einige tausend Jahre Mopped-Erfahrung versammelt, daher frage ich Euch nach Euren Ideen und/oder Vorschlägen, wer will, auch gerne in Form einer PN an den moppedsammler. Ich möchte damit auch in eine Weiterbildung vor allem meiner jungen Kolleginnen und Kollegen einsteigen, vllt weg von der „Bestrafungs-Kontrolle“ und hin zur „beratenden Kontrolle“, denn ohne Kontrollen wird’s der Minister sicher nicht bewenden lassen. Das Motorrad fahrende Volk und die Polizei nicht als Gegner sondern als Partner im Kampf gegen das Unfallrisiko beim Biken, sowas schwirrt in meinem Kopf herum.

Das Ziel von IM Rech ist die Reduzierung der Unfallzahlen und der Verkehrstoten. Meins auch, die Wege zum Ziel müssen ja nicht dieselben sein.

Zum Jahresende werde ich über das Ergebnis meiner Arbeit hier berichten.

Ich freue mich auf Eure Tipps, Ideen und Meinungen.

Der moppedsammler

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 26. November 2009 um 9:41

Hallo Forumsfreunde

Das Innenministerium Baden-Württemberg bilanziert die einer Pressemitteilung vom 12.11.2009 die Motorradsaison 2009 mit 93 getöteten Motorradfahrern und –beifahrern:

http://www.polizei-bw.de/Presse/pm2008/Seiten/prim104_09.aspx

Mit Begriffen wie „rasende Motorradfahrer“ „unbelehrbare Raser“ und dem Satz „rasende Motorradfahrer seien offensichtlich nur über den Geldbeutel oder einen Führerscheinentzug zur Vernunft zu bringen“ kündigt Innenminister Heribert Rech ein konsequentes Vorgehen gegen Biker an, die vor allem zu schnell fahren. Gleichzeitig setzt Rech auf das Verteilen greller Leibchen mit der Aufschrift „Runter vom Gas“ um das „an sich schöne Hobby“ Motorrad fahren sicherer zu machen.

Ich möchte nicht beurteilen, ob das wirklich hilfreich ist und versuche schon seit Jahren den Spagat zwischen Angehörigem der Rennleitung und ergrauten Biker, zwischen 32 Jahren Berufserfahrung und 35 Jahren Motorradpraxis, auch wenn ich seit langem nicht mehr "auf Streife" bin

Obwohl ich mich bei manchen Postings kopfschüttelnd zurückhalte, rollen sich mir doch die Zehennägel auf, wenn ich von dem Fahranfänger lese, der schon ein paar Runden im abgesperrten elterlichen Hof gedreht hat und sich (und uns) nun die Frage stellt, ob eine R1, eine GSX-R 1000 oder doch die ZX 10R oder die Fireblade das Richtige für ihn wären, wenn er demnächst auf die Menschheit losgelassen wird, da man sich um sein Können und seine Fahrpraxis keine Gedanken machen müsse.

93 Tote sind 93 zu viel, 2 davon habe ich persönlich gekannt und der eine oder andere von Euch kennt sicher auch Namen derer die nicht mehr unter uns sind, ein trauriges Beispiel ist der rrrspeedy, auch wenn er –afaik- nicht aus BaWü stammte, denn diese Zahlen betreffen nur "mein" Bundesland.

Genug gepredigt und orakelt, was will ich von Euch ? :

Seit einiger Zeit zerbreche ich mir den Kopf, was man tun kann, wie wir als Biker oder wir als "Rennleitung" erkennen, wo die meisten Gefahren lauern und wie man sie bekämpft oder wenigstens sichtbar macht. Der Begriff "vorausschauendes Fahren" ist schon eine gängige Floskel, was muss man sich darunter vorstellen ? Wir Bikerinnen und Biker - als die Schwächeren im täglichen Verkehrsgetümmel - müssen die Gefahr ahnen, sie "riechen", meist kündigt sich das Unheil in irgendeiner Form an und es gilt blitzschnell zu reagieren, um unversehrt nach Hause zurück zu kehren.

In diesem Forum sind einige tausend Jahre Mopped-Erfahrung versammelt, daher frage ich Euch nach Euren Ideen und/oder Vorschlägen, wer will, auch gerne in Form einer PN an den moppedsammler. Ich möchte damit auch in eine Weiterbildung vor allem meiner jungen Kolleginnen und Kollegen einsteigen, vllt weg von der „Bestrafungs-Kontrolle“ und hin zur „beratenden Kontrolle“, denn ohne Kontrollen wird’s der Minister sicher nicht bewenden lassen. Das Motorrad fahrende Volk und die Polizei nicht als Gegner sondern als Partner im Kampf gegen das Unfallrisiko beim Biken, sowas schwirrt in meinem Kopf herum.

Das Ziel von IM Rech ist die Reduzierung der Unfallzahlen und der Verkehrstoten. Meins auch, die Wege zum Ziel müssen ja nicht dieselben sein.

Zum Jahresende werde ich über das Ergebnis meiner Arbeit hier berichten.

Ich freue mich auf Eure Tipps, Ideen und Meinungen.

Der moppedsammler

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@ moppedsammler

Obwohl ich hier von Anfang an mitlese (was bei den Mammut-Postings echt anstrengend ist), ist mir ehrlich gesagt immer noch nicht ganz klar, worauf Du hinaus willst.

Auf die rechtliche Seite (also den Gesetzgeber) haben wir keinen Einfluß, die Kommunen/BLs agieren im Bereich Straßenbau im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten, nicht Motorrad fahrende Autofahrer erreichen wir nicht und mit der Polizei gibt es keine Probleme. Wo soll man also ansetzen, ausser bei seinem eigenen Verhalten auf zwei Rädern?

Noch kurz zu Deinen Kollegen - zwischen 1983 (Mofa) und heute hatte ich exakt zweimal das Vergnügen, als Zweiradfahrer kontrolliert zu werden. Sogesehen also kein Umstand, über den ich mir in irgendeiner Form Gedanken machen müsste.

Gruß

Frank

Zitat:

Wo soll man also ansetzen, ausser bei seinem eigenen Verhalten auf zwei Rädern?

Naja... da will er doch hin, der Sammler. Die Rennleitung nicht nur als Kontrollorgan und Ticketschalter... sondern - eh schon vor Ort und direkt am Piloten, mithin thematisch auch orientiert - zusätzlich als Motivationsgeber für den Piloten, sein eigenes Verhalten zu überdenken, ggf. zu verändern oder etwas zu lernen. :)

 

Ist doch ne gute Sache ;)

 

Ich finde diesen Ansatz einerseits liebenswürdig, andererseits aber auch ein wenig blauäugig.

Physikalisch bedingt ist Motorradfahren weniger sicher als Autofahren. Wer sich auf ein Motorrad setzt, weiß und akzeptiert das.

Was sind die Voraussetzungen zum Motorradfahren?

Ein gültiger Führerschein und damit die Kenntnis der Verkehrsregeln.

Ein ordnungsgemäß zugelassenens und verkehrssicheres Motorrad.

Ein Fahrer, der über die sittliche Reife verfügt sich mit den Komponenten eins und zwei im Straßenverkehr zu bewegen.

An letzterem hat es oft gefehlt, wenn es zu einem Unfall kam.

Der Rest ist eben einfach unvermeidbar, wie der Sturz auf der Treppe. Unfälle wird es immer geben.

Was ist unter "sittlicher Reife" zu verstehen? Nach meinem Verständnis und in diesem Kontext: nicht weniger und nicht mehr als Vernunft und Verantwortung. Vernunft heißt, sich stets als Teil des gesellschaftlichen Vorgangs "Verkehr" zu sehen und zu verhalten. Auf den uns allen gehörenden Straßen aller Art haben alle Mitglieder unserer Gesellschaft das Recht im gesetzlichen Rahmen unterwegs zu sein. So wie es Straßen von der nagelneuen Autobahn bis zur holprigen Pflasterstraße gibt, gibt es Verkehrsteilnehmer der unterschidlichsten Art, jung - alt, gesund - krank, gut - schlecht drauf, intelligent - schusselig, erfahren - gerade angefangen.

Das alles ist normal und in Ordnung und muss beim Fahren präsent sein.

Und nun kommt die Verantwortung ins Spiel. Diejenige gegenüber uns selbst und unseren Angehörigen ebenso wie die gegenüber den Mitmenschen und deren Angehörigen.

So genügen diese beiden Werte eigentlich um einen für alle relativ sicheren Straßenverkehr zu gewährleisten.

Es gibt aber noch diejenigen, für die diese beiden Begriffe Fremdworte sind. Nun kommen die Sanktionen ins Spiel. Das kann erlitterner Schaden sein. Aber auch die Geldstrafe, das Fahrverbot und der Führerscheinentzug. Diese Sanktionen müssen aber nicht automatisch zu Vernunft und Verantwortung führen. Deshalb muss das bewusste Lernen unter qualifizierter Anleitung hinzu kommen. Und hier kann man wohl noch eine Menge tun.

Vernunft und Verantwortung verlange ich aber auch vom "Staat". Vernunft bedeutet hier, dass Verkehrsvorschriften nicht dazu dienen, den Fiskus zu füttern, sondern dass sie angemessen und nachvollziehbar sind. Könnte man davon generell ausgehen, würden sie auch ernster genommen. Ich war gerade gestern noch auf bis zum Horizont überschaubaren gut ausgebauten Straßen unterwegs, die ohne erkennbaren Grund mit 70km/h ausgeschildert waren. Wer soll solchen Unfug ernst nehmen?

Verantwortung heißt, dass die Straßen und Sicherungseinrichtungen zuverlässig in Ordnung gehalten werden. Das geht nicht nach "Kassenlage". Ich bezahle meine Steuern auch nicht nach "Kassenlage".

Die Polizei schließlich, sollte sich als Partner in Belangen des Straßenverkehrs sehen. Nicht als Obrigkeit, nicht als Vormund und nicht als Durchsetzer auch der beklopptesten Vorschriften. Dafür hat man ihr Spielräume gelassen, die man mit Ermessen bezeichnet.

Jauw, Ricardo datt Unterschreib ich dir sofort ! :-))

 

Aber das worauf wir alle warten(ich schreib das mal so pauschal) ist diese Idee, der Gedanke, wo alle sofort sagen "Mensch das iss es!", das ist Geil, damit können wir super leben und das Hilft.

Und der Daumen hoch schneller zählt als die Staatsverschuldung.

 

Wie ich das jetzt verstanden habe, geht die Frage in die Richtung:

 

Wie bringen ich einen Dilinquenten dazu ein Fehlverhalten im positiven Sinne zu eruieren, dadurch sein Fehlverhalten als falsch erkennen zu lassen, um dann sein Fahrverhalten im positiven Sinne zu verändern und zu verstehen, ohne seinen eigenen Stil großartig verändern zu müssen. 

 

(Hej, TEC-DOC, hej Sammler, so in etwa ? Ich glaub jetzt hab ich´s !)

 

Gut...ich weis momentan auch keinen Rat,aber ich arbeite dran.

 

Würde den Mod´s mal vorschlagen mehr Speicherplatz zu Ordern. :-)) 

Das kann noch spät werden hier heute.

 

Gruß Hartmut

Hi

Die ultimative und allgemeingültige Antwort auf die Fragestellung vom sammler kann es wohl nicht geben, aber doch wohl viele kleine Steinchen, die wir alle bewegen können, auch gänzlich ohne Polizeipräsenz.

Vielleicht hat es der ein oder andere schon mal mitbekommen, das mein Paps sich über das selbe Thema auch viele Gedanken machte, und für ihn war jeder Unfall einer zuviel.

Er hat dieses Problem für sich und auf seine Weise angegangen, und ich glaube das er damit Erfolge erzielt hat.

Der Nachwuchs und andere Mopetreiber konnten jederzeit bei ihm Hilfe einholen, und dann hat er sich immer dafür eingesetzt, das niemand ohne Helm unterwegs war, die Maschinen nicht zu sehr verbastelt waren, allerdings weniger im Rahmen der StVZO, sondern im Rahmen der Vernunft. Nicht eingetragene Stahlflex haben nie gestört, die dicken Vergaser nicht funktionierende Bremsen schon.

Und er hatte insoweit Erfolge damit, das es zumindest hier im Ort eigentlich keine lauten Kisten gibt, keine Kids mit ihren Rollern mit 80 durch den Ort blasen, und normalerweise die meisten eine vernünftige Schutzbekleidung haben und auch nutzen.

 

Unterwegs hat er konsequent andere Mopedfahrer angesprochen (wenn die Gelegenheit dafür kam), wenn er in seinen Augen gefährliches Fehlverhalten gesehen hat.....jaja, ich weiß, das ist alles sehr subjektiv.........aber über gewisse Dinge braucht man nicht streiten, die sind wohl allgemeingültig als gefährlich anzusehen: 100 in geschlossenen Ortschaften, an unübersichtlichen Stellen überholen, im shirt auf der Bahn brennen usw.

Hier bei MT hatte er mit einigen Diskussionen über seinen eigenen Fahrstil, den viele auch als jenseits von gut und böse angesehen haben......160 auf der Landstraße........, aber er hat immer versucht "vernünftig" zu fahren und dies auch anderen nahe zu bringen.

Vielleicht würde so was die Unfallzahlen mehr senken als alle freudianischen Interventionen der Ordnungsmacht, als alle Hau-drauf-Aktionen bei Kontrollen und das Rufen nach mehr und besserer Ausbildung bei Fahrern und Polizisten.........es müssten sich nur mehr erfahrene Leute finden, die das auch hier und da versuchen, einige Minuten ihrer Zeit investieren und es auch mal in Kauf nehmen würden, dafür dumm angeraunzt zu werden. Und hier betone ich ausdrücklich "erfahrene", da ich als selbst als junger Fahrer da kaum als geeigneter Ansprechpartner gesehen werde und das auch schon feststellen konnte! Leider fehlt den meisten die Courage dafür, die Zeit wird oft nicht gerne geopfert und eigentlich ist man ja dafür selbst nicht verantwortlich, wenn sich jemand anders unbedingt zerrennen will.............

Allen eine gute Fahrt! Grüße aus dem sonnigen down under:D:D

 

Jason

 

 

am 5. Dezember 2009 um 15:43

Hallo sammler,

meine Meinung zum Thema ist die, dass nur der Fahrer bestimmt wie gefährlich oder sicher Motorradfahren ist. Ich bin Luxemburger und lebe auch in Luxemburg, und hier gibt es seit einigen Jahren ein Gesetz das besagt dass Fahranfänger innerhalb von 2 Jahren nach dem Erhalt des Führerscheins (A oder B) ein Fahrsicherheitstraining absolvieren müssen.

In dem Kurs geht es zum Beispiel auf die Auswirkungen der Geschwindigkeit auf das Fahrverhalten oder das Fahren auf glatten Fahrbahnen etc. Dadurch wirt einem die Gefahr die man durch zu schnelles Fahren eingeht, als Führerscheinneuling, erst richtig bewusst. Mir hat der Kurs wirklich sehr viel gebracht und kann es nur weiterempfehlen und bin dadurch ein vorsichtigerer Fahrer geworden.

Edit : hier noch die Internetseite von denen http://www.cfc.lu die Seite ist komplett in Deutscht.

Edit2 : schau mal unter "Tipps&Goldene Regeln" nach.

Irgendwie werd ich das Gefühl nicht los, dass viele Posts zwar gut gemeint sind, auch eine kabarettistische Note kommt nicht zu kurz, aber mir fehlt so der parktische Part.

Das Problem aus meiner Sicht ist, den ZU dynamischen oder toleranzfordernden Mit-Bikern das Falsche ihres Verhaltens vor Augen zu führen ohne sie durch inadäquates Eigenverhalten in den Starrsinn zu treiben.

Sind also zwei Ansatzpunkte.

Der Zweite ist der Einfachere - die Kontrollierenden (Sammler + Mitstreiter bzw. ratgebende Biker wie Speeedy damals) sollten fachkompetent,wohlwollend und beratend ohne oberlehrerhaft, arrogant oder anbiedernd auf den Verkehrspartner zugehen.

Problematischer ist doch, dem Biker klar zu machen, dass sein Verhalten gefährlich ist. Und da kann ich nur auf einen meiner Vor-Posts verweisen. Anreiz zu Fahrsicherheitstraining, Aktionen mit Simulatoren oder der "Bremsprobe mit Papierwand". Denn der Biker wird IMMER der Meinung sein, dass er SO gut ist, dass er sein Bike immer beherrscht. Wenn er dann ERFÄHRT, dass es eben nicht so ist, dann sollte die Erkenntis reifen, es doch immer mal mit Gehirn zu versuchen. Und vielleicht wird doch mal irgendwann überlegt, den PKW-Schein mit einigen Zweiradstunden zu ergänzen und dafür die 125er Klasse einzuschließen. Damit würde der Dosenfahrer dann bikespezifische Eigenheiten kennenlernen.

Allerdings wird es immer Unbelehrbare geben, leider :(

am 6. Dezember 2009 um 18:32

Zitat:

Original geschrieben von Jason89

Vielleicht hat es der ein oder andere schon mal mitbekommen, das mein Paps sich über das selbe Thema auch viele Gedanken machte, und für ihn war jeder Unfall einer zuviel.

Er hat dieses Problem für sich und auf seine Weise angegangen, und ich glaube das er damit Erfolge erzielt hat.

Du hast hier schonmal davon berichtet. Solche Aktionen sind mit Sicherheit Gold wert. Etwas in der Richtung, vielleicht "Tuning- Workshops" und Fahrertrainings, veranstaltet von der Polizei in Zusammenarbeit mit Motorradhändlern/Werkstätten, würden wohl viel bringen. Aber das erfordert ein persönliches Engagement, das man von einem durchschnittlichen Polizisten nicht erwarten kann.

Was jetzt übrigens nicht an den Polizisten liegt! Ich bin Laborratte und habe den geilsten Job der Welt. Ich war schon Samstags aus reinem Privatvergnügen im Labor und hab ein bisserl Arbeit weggeschafft - weil die einfach Spaß macht. Aber ab einem bestimmten Punkt ist Dienst Dienst und Schnaps Schnaps. Man kann selbst von einem Motorradbegeisterten Polizisten wohl kaum verlangen, dass er unbezahlt an vier, fünf, sechs oder noch mehr Wochenenden in der Saison Fahrertrainigs leitet. Und bezahlen wird das keine Behörde...

Aber im Ansatz könnte das aber vielleicht bei normalen Kontrollen umgesetzt werden. Wenn ein "echter Raser" gestoppt wird, nicht nur mit Sanktionen draufhauen, sondern vielleicht auch ein paar Fakten zu umliegenden Rennstrecken mitgeben. Vielleicht in Form von Prospektmaterial? So nach dem Motto:

"Hier riskierst Du dein Leben und erschreckst andere Verkehrsteilnehmer, das kostet Dich jetzt 280 €, 4 Punkte und 2 Monate ÖPNV. 30 km weiter ist der XYZ-Ring, geile Strecke, Rundenrekord XX:YY:ZZ, kosten pro Runde 30 € und Sanis immer vor Ort..."

Oder eben bei zu lautem Endtopf das Gleiche, "probier doch mal den Remusixilovic Supersound, der klingt auch richtig geil, ist aber zugelassen und kostet bei der nächsten Kontrolle nicht wie jetzt was extra". Sowas ließe sich mit ein wenig zentraler Recherchearbeit seitens besonders engagierter Polizisten sammeln und die anderen Rennleiter, die an der Kontrolle teilnehmen, müssen im Vorfeld nur ein bisserl "büffeln".

Käme dann auch in die Richtung von dem Polizisten, von dem der tec-doc geschrieben hat. Und mir scheint das endlich mal eine Möglichkeit, die Leute wirklich zu erreichen.

//Edit

Jetzt wo twindance es wiederholt geschrieben hat, lese ich den Vorschlag mit der Papierwand auch endlich mal... Das wäre doch auch eine geile Sache. Nichts geht über Erfahrung, auch wenn es der bitterste Weg des Lernens ist. Und im Gegensatz zu Simulatoren ist das eine relativ simple und kostengünstige Methode!

Jo Jens, sowas meinte ich ja mit Flyern u.a. auch - ich denke das würde schon ankommen.

 

Zum Thema Polizei, Job und Zeit - es wird auch genug Cops geben, welche auch im Dienst wenig Sinn in diesen Ansätzen sehen, weil sich dort ja auch "nur" ein Spiegel der zivilen Gesellschaft findet... und auch da stehen eher mehr auf das "böse Buben" Gezeter und Kontrollen/harte Strafen. Daher spricht unser Sammler ja auch von Personalauswahl... und ist sich sicher bewusst, mit dem pädagogischem Weg nicht gerade Begeisterung bei vielen Kollegen und Schreibtischtätern zu wecken.

 

Egal ob nun Cop oder nicht Cop - um all die Gedanken hier umsetzen zu können, muss man mindestens drei Eigenschaften mitbringen: Bikenarrisch, wirklich an echter Sicherheit interessiert sein und... Menschen mögen, ganz tolerant. Dann ist das mit der Zeit gleich viel relativer.

 

Ich hab auch schon angedeutet - wir können nicht alles auf den Staat und die Cops schieben, nur fordern und abwarten.

So ähnlich wie Speeedy hab ich das auch viele Jahre gemacht... und das gerne und mit Spass dabei. In meiner Liga unterwegs, war ich ebenfalls eher die Spassbremse... ich bin einfach kein Fan von Rennerles auf normalen Strassen und möchte auch keinen Mithaltedruck aufbauen, das braucht kein Mensch, das ist keine gute Idee. Wenn ich merke, dass einer mithalten will... wenn ich merke da sind viele unterwegs... dann dreh ich den Quirl betont vernünftig und fahre einen extrem sauberen Strich. Und ohne meine fast 2m plus "Das könnte leicht ins Auge gehen" Optik... hätte ich für meine bösen Kommentare an Treffs u.ä. gegenüber Brennburschis sicher schon eine beeindruckende Veilchensammlung - da scheiss ich mir gar nix, wenn einer fährt wie ein Depp und ich treff den sogar f2f... dann mach ich den zum Deppen in der Runde.

 

Ich fühl mich nicht verantwortlich für 6,5 Mrd. Menschen und bin nicht der große "Brot für die Welt" Typ, ich suche auch nicht den Stein der Weisen für alles - ich versuche einfach für die Menschen die mir im Leben begegnen ein kleins bisserl Verantwortung zu übernehmen bzw. denen zu helfen. Die seh ich, die sehen mich, die und ihr Prob "kenn" ich und für den einen Menschen kann ich evtl. wenigstens dessen ganz konkretes Problem wenigstens kleiner machen - nicht viel, kein Nobelpreis, nicht die Rettung der Welt, aber ich kleiner Furz mach eh besser was ich auch leisten kann... statt nur immer auf die großen Wunder durch andere zu warten. Ich behaupte das fehlt heutzutage allgemein ganz arg, die Einstellung? Zivile Opfer in einem Krieg am Arsch der Welt bewegen alle - aber die tote Oma Meier aus dem ersten Stock... ja, die haben sie nach 8 Wochen zufällig gefunden... ne, nein, das ist nicht mein Ding.

 

Naja... und so hat der komische Doc eben auch mal für lau ne Kiste zum Laufen gebracht, einen Reifen spendiert, ne Brotzeit ausgegeben, Sprit für die Tour gesponsert... Zeit zum Zuhören gehabt, von seinen eigenen Schandtaten (Jaaaa... deswegen weiß ichs ja so gut und liegt mir am Herzen) und dem Lerneffekt draus erzählt... Brennkaschperl eine Watschn angeboten... Rookies in die Clique gebracht.... und was weiß ich was noch gemacht. Ja klar... das macht einfach auch einem selbst Spass, man muss sowas nicht wegen der Himmelspforte machen.

 

Nein - weder der Sammler noch wir können alles um 180 Grad drehen, jeden vor sich selbst retten. Aber wir können alle etwas tun, jeder von uns. Und das kleinste "Tun" ist tausendmal besser, als nur immer dieses Geheul um Opfer, böse Raser, noch bösere Jugend und der Schrei nach Mama Staat mit dem fetten Prügel.

Jeder Erfolg ist die Summe aus vielen "bisserl" ;)

 

 

 

 

 

doc.........genau das habe ich gemeint!

Wäre schön, wenn sich der ein oder andere vielleicht in der nächsten Saison davon ein bißchen inspirieren lassen könnte!

J

Allen Autofahrern den Lappen entziehen wenn der IQ < als die Leistung des vierrädrigen Gefährts in kW ist! :D

 

Mal im ernst: Man kann machen was man will aber egal ob ABS, Airbag oder sonstwas auf dem Mopped als Sicherheitsfeature - Einer der wesentlichsten Faktoren ist und bleibt der Biker und seine persönliche verantwortungsbewußte Einstellung zum biken selbst.

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