Motorradfahren sicherer machen - aber wie ??

Hallo Forumsfreunde

Das Innenministerium Baden-Württemberg bilanziert die einer Pressemitteilung vom 12.11.2009 die Motorradsaison 2009 mit 93 getöteten Motorradfahrern und –beifahrern:

http://www.polizei-bw.de/Presse/pm2008/Seiten/prim104_09.aspx

Mit Begriffen wie „rasende Motorradfahrer“ „unbelehrbare Raser“ und dem Satz „rasende Motorradfahrer seien offensichtlich nur über den Geldbeutel oder einen Führerscheinentzug zur Vernunft zu bringen“ kündigt Innenminister Heribert Rech ein konsequentes Vorgehen gegen Biker an, die vor allem zu schnell fahren. Gleichzeitig setzt Rech auf das Verteilen greller Leibchen mit der Aufschrift „Runter vom Gas“ um das „an sich schöne Hobby“ Motorrad fahren sicherer zu machen.

Ich möchte nicht beurteilen, ob das wirklich hilfreich ist und versuche schon seit Jahren den Spagat zwischen Angehörigem der Rennleitung und ergrauten Biker, zwischen 32 Jahren Berufserfahrung und 35 Jahren Motorradpraxis, auch wenn ich seit langem nicht mehr "auf Streife" bin

Obwohl ich mich bei manchen Postings kopfschüttelnd zurückhalte, rollen sich mir doch die Zehennägel auf, wenn ich von dem Fahranfänger lese, der schon ein paar Runden im abgesperrten elterlichen Hof gedreht hat und sich (und uns) nun die Frage stellt, ob eine R1, eine GSX-R 1000 oder doch die ZX 10R oder die Fireblade das Richtige für ihn wären, wenn er demnächst auf die Menschheit losgelassen wird, da man sich um sein Können und seine Fahrpraxis keine Gedanken machen müsse.

93 Tote sind 93 zu viel, 2 davon habe ich persönlich gekannt und der eine oder andere von Euch kennt sicher auch Namen derer die nicht mehr unter uns sind, ein trauriges Beispiel ist der rrrspeedy, auch wenn er –afaik- nicht aus BaWü stammte, denn diese Zahlen betreffen nur "mein" Bundesland.

Genug gepredigt und orakelt, was will ich von Euch ? :

Seit einiger Zeit zerbreche ich mir den Kopf, was man tun kann, wie wir als Biker oder wir als "Rennleitung" erkennen, wo die meisten Gefahren lauern und wie man sie bekämpft oder wenigstens sichtbar macht. Der Begriff "vorausschauendes Fahren" ist schon eine gängige Floskel, was muss man sich darunter vorstellen ? Wir Bikerinnen und Biker - als die Schwächeren im täglichen Verkehrsgetümmel - müssen die Gefahr ahnen, sie "riechen", meist kündigt sich das Unheil in irgendeiner Form an und es gilt blitzschnell zu reagieren, um unversehrt nach Hause zurück zu kehren.

In diesem Forum sind einige tausend Jahre Mopped-Erfahrung versammelt, daher frage ich Euch nach Euren Ideen und/oder Vorschlägen, wer will, auch gerne in Form einer PN an den moppedsammler. Ich möchte damit auch in eine Weiterbildung vor allem meiner jungen Kolleginnen und Kollegen einsteigen, vllt weg von der „Bestrafungs-Kontrolle“ und hin zur „beratenden Kontrolle“, denn ohne Kontrollen wird’s der Minister sicher nicht bewenden lassen. Das Motorrad fahrende Volk und die Polizei nicht als Gegner sondern als Partner im Kampf gegen das Unfallrisiko beim Biken, sowas schwirrt in meinem Kopf herum.

Das Ziel von IM Rech ist die Reduzierung der Unfallzahlen und der Verkehrstoten. Meins auch, die Wege zum Ziel müssen ja nicht dieselben sein.

Zum Jahresende werde ich über das Ergebnis meiner Arbeit hier berichten.
Ich freue mich auf Eure Tipps, Ideen und Meinungen.

Der moppedsammler

Beste Antwort im Thema

Hallo Forumsfreunde

Das Innenministerium Baden-Württemberg bilanziert die einer Pressemitteilung vom 12.11.2009 die Motorradsaison 2009 mit 93 getöteten Motorradfahrern und –beifahrern:

http://www.polizei-bw.de/Presse/pm2008/Seiten/prim104_09.aspx

Mit Begriffen wie „rasende Motorradfahrer“ „unbelehrbare Raser“ und dem Satz „rasende Motorradfahrer seien offensichtlich nur über den Geldbeutel oder einen Führerscheinentzug zur Vernunft zu bringen“ kündigt Innenminister Heribert Rech ein konsequentes Vorgehen gegen Biker an, die vor allem zu schnell fahren. Gleichzeitig setzt Rech auf das Verteilen greller Leibchen mit der Aufschrift „Runter vom Gas“ um das „an sich schöne Hobby“ Motorrad fahren sicherer zu machen.

Ich möchte nicht beurteilen, ob das wirklich hilfreich ist und versuche schon seit Jahren den Spagat zwischen Angehörigem der Rennleitung und ergrauten Biker, zwischen 32 Jahren Berufserfahrung und 35 Jahren Motorradpraxis, auch wenn ich seit langem nicht mehr "auf Streife" bin

Obwohl ich mich bei manchen Postings kopfschüttelnd zurückhalte, rollen sich mir doch die Zehennägel auf, wenn ich von dem Fahranfänger lese, der schon ein paar Runden im abgesperrten elterlichen Hof gedreht hat und sich (und uns) nun die Frage stellt, ob eine R1, eine GSX-R 1000 oder doch die ZX 10R oder die Fireblade das Richtige für ihn wären, wenn er demnächst auf die Menschheit losgelassen wird, da man sich um sein Können und seine Fahrpraxis keine Gedanken machen müsse.

93 Tote sind 93 zu viel, 2 davon habe ich persönlich gekannt und der eine oder andere von Euch kennt sicher auch Namen derer die nicht mehr unter uns sind, ein trauriges Beispiel ist der rrrspeedy, auch wenn er –afaik- nicht aus BaWü stammte, denn diese Zahlen betreffen nur "mein" Bundesland.

Genug gepredigt und orakelt, was will ich von Euch ? :

Seit einiger Zeit zerbreche ich mir den Kopf, was man tun kann, wie wir als Biker oder wir als "Rennleitung" erkennen, wo die meisten Gefahren lauern und wie man sie bekämpft oder wenigstens sichtbar macht. Der Begriff "vorausschauendes Fahren" ist schon eine gängige Floskel, was muss man sich darunter vorstellen ? Wir Bikerinnen und Biker - als die Schwächeren im täglichen Verkehrsgetümmel - müssen die Gefahr ahnen, sie "riechen", meist kündigt sich das Unheil in irgendeiner Form an und es gilt blitzschnell zu reagieren, um unversehrt nach Hause zurück zu kehren.

In diesem Forum sind einige tausend Jahre Mopped-Erfahrung versammelt, daher frage ich Euch nach Euren Ideen und/oder Vorschlägen, wer will, auch gerne in Form einer PN an den moppedsammler. Ich möchte damit auch in eine Weiterbildung vor allem meiner jungen Kolleginnen und Kollegen einsteigen, vllt weg von der „Bestrafungs-Kontrolle“ und hin zur „beratenden Kontrolle“, denn ohne Kontrollen wird’s der Minister sicher nicht bewenden lassen. Das Motorrad fahrende Volk und die Polizei nicht als Gegner sondern als Partner im Kampf gegen das Unfallrisiko beim Biken, sowas schwirrt in meinem Kopf herum.

Das Ziel von IM Rech ist die Reduzierung der Unfallzahlen und der Verkehrstoten. Meins auch, die Wege zum Ziel müssen ja nicht dieselben sein.

Zum Jahresende werde ich über das Ergebnis meiner Arbeit hier berichten.
Ich freue mich auf Eure Tipps, Ideen und Meinungen.

Der moppedsammler

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Zitat:

Original geschrieben von Hadrian


Die Fehler immer nur bei anderen zu suchen, ist zweifellos falsch. Wesentlich sinnvoller ist es, die eigenen Fehler zu erkennen und diese beständig zu reduzieren. Strafen, Kontrollen und Fahrverbote snd jedoch in keiner Weise geeignet hier einen Beitrag zu leisten. Vorschläge wie "Fahrverbot bei Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 30%" können daher auch nicht als ernsthafter Versuch gewertet werden, die Sicherheit auch nur im Ansatz zu erhöhen, denn hier geht es ja nicht um gefährdendes Verhalten sondern allein um den mangelnden Gehorsam gegenüber der Obrigkeit. Das ist schade.

Ich denke aber schon, dass es hier sehr wohl um gefährdendes Verhalten geht, denn irgendwie müssen die 93 Verkehrstoten ja zusammen gekommen sein. Und Unfälle sind halt die Folge gefährdenden Verhaltens.

Irgendwie wirst Du auch nicht umhin kommen, bei Fehlverhaltensweisen Sanktionen zu verhängen, denn es gibt in allen Lebensbereichen Menschen, die sich an die für alle geltenden Regeln halten und solche, die das nicht tun. Warum sollen also die Leute, sprich Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an die Regeln halten, genau so gestellt werden wie solche, die sich dran halten.

Insofern würde ich also nicht von mangelndem Gehorsam gegenüber der Obrigkeit sprechen.

Denk jetzt nur nicht, ich wäre fehlerfrei, ich fahre auch mal zu schnell und mache auch schon mal was falsch. Aber irgendwie muß ich mich ja auch anpassen, auch wenn´s mir nicht immer schmeckt.

Gruß

Nun, an jedem Unfall sind idR mindestens zwei "schuld"... jeder auf seine Art eben. UNfälle lassen sich aber ohnehin nicht vermeiden, deswegen nennt man sie ja auch so.

Aber.... wer sagt denn, dass diese 93 Toten zu schnell im Sinne der Regeln waren? Evtl. waren sie einfach situativ zu schnell aber regelkonform im Rahmen? Es ist so schön einfach... die Formel Regel x langsam=sicher... nur ist sie leider schade eben falsch um nicht zu sagen borniert?
Da steuern wir aber jetzt auf eine bereits geführte Diskussion zu.... bei der auch hier nichts Neues zu erwarten sein dürfte?

In der Konsequenz der harten Bestrafungstheorie... sind alle Missetaten durch die Todestrafe auf jedwede Verfehlung eliminierbar... nun, muss ich nicht erklären, warum diese Theorie Schwachfug ist? Gut...
Ferner eine Strafe erst dann Sinn macht, wenn sich durch sie ein Verständnis der Regel und deren Akzeptanz beim Bestraften einstellt... dieses "Ruiniert ihn und ab in den Kerker Gejaule" ist so populistisch wie steinzeitlich.
Ferner dies gerne von Leuten kommt, denen der Fahrstil anderer schlicht pers. nicht in den Kram passt (daher sind dann wahlweise +10+20+30... doch noch ok, eine Vorfahrtsverletzung ein Kavaliersdelikt, Geschwindigkeit der einzige Frevel usw. usf.)... und oh Wunder befinden sich auch unter diesen genug Unfallopfer. Komisch, oder? 🙂
Der Haupthaken ist aber - Täter werden ja nur zu Tätern, weil sie davon ausgehen... nicht erwischt zu werden. Bliebe nur die totale Lebenskontrolle... was für ein kranker Gedanke ist das denn?

Kontrollen... nun, da ist das englische Modell interessant. Wer dort eine Radarfalle nicht sieht... muss dämlich sein, sie werden nämlich idR groß angekündigt. Und sind diese an echten Gefahrpunkten zu den wahren Gefahrzeiten aufgestellt... ist das (vorgebliche) Ziel erreicht, jeder fährt dann im Rahmen wo es nötig ist.

Ich denke, dass hier ein Rennleiter ganz bewusst nach anderen Methoden als der Keule fragt... zeigt doch auch, dass zumindest einige Kommissare durchaus erkannt haben: Das Keulenmaß ist ausgeschöpft und nicht beliebig steigerbar - mithin andere Vorgehensweisen erarbeitet werden müssen, mit denen man die Leute auf einem anderen Nerv trifft und so die positive Ausbeute weiter steigern kann.
Ein Gejaule wie vom aufgebrachten Mob nach "Immer fester drauf bitte" fällt da nicht drunter? 🙂

Nebenbei gesagt ist es mir wurscht, ob die Leute manisch regeltreu fahren oder nicht - mir gehts einzig darum, dass sie dabei nicht verunfallen, egal wie sie fahren.. das ist mir viel wichtiger. Und nachdem mehr als genug regeltreu ins Gras beissen... scheint mir die Regel eben nicht der optimale Ansatz. Ganz einfach. Weil deswegen fahren sie situativ noch lange nicht angepasst, genau das gilt es aber zu erreichen und zu unterstützen.

Auch wenn es vielleicht anders rüber gekommen ist, Tec-Doc:
Wir meinen wohl beide genau das gleiche. Ich habs nur etwas kürzer ausgedrückt.
Ansonsten kann ich Deinen Beitrag so unterschreiben.😉
Gruß.

@mopedsammler-

wenn man nicht nur an den Symptomen hermudoktern, sondern tatsächlich was erreichen möchte:

Leistungsbeschränkung auf max 1PS/10kg

Zum Cruisen und sehr guten vorwärtskommen reicht das vollkommen. Das aktuelle "Wettrüsten" bei Motorrädern führt nur zu immer mehr Raserei.... oder wozu sind 1PS/1kg sonst gut?

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Zitat:

Original geschrieben von Wilhelm_Grimm


Leistungsbeschränkung auf max 1PS/10kg

Da hat jemand aber auch überhaupt nichts begriffen...🙄

Zitat:

Original geschrieben von Wilhelm_Grimm


@mopedsammler-

wenn man nicht nur an den Symptomen hermudoktern, sondern tatsächlich was erreichen möchte:

Leistungsbeschränkung auf max 1PS/10kg

Zum Cruisen und sehr guten vorwärtskommen reicht das vollkommen. Das aktuelle "Wettrüsten" bei Motorrädern führt nur zu immer mehr Raserei.... oder wozu sind 1PS/1kg sonst gut?

das sind z.B. 20PS auf 200kg Gewicht...!!!

viel spaß damit 🙄
MFG
lupaxy

Auch ich bin nicht unfallfrei über  mehr als 30 Jahre Motorradpraxis gekommen. Außerdem musste ich einige meiner Freunde auf ihrem letzten Weg begleiten und nicht immer war der Motorradfahrer der Schuldige. Das macht nachdenklich!

Wir müssen uns in besonderem Maße bewusst werden, dass unser Hobby ein extrem gefährliches ist und vor allen Dingen, dass wir nicht immer die Kontrolle in der Hand haben, auch wenn wir uns vorschriftsmäßig verhalten. Die Basis für ein langes Motorradfahrerleben ist m.E. eine relativ niedrig angesiedelte Angstschwelle, die dazu führt, dass selbst in noch so verlockenden Situationen durch eine gemäßigte Gashand rettende Spielräume bleiben, falls etwas Unvorhergesehenes und Unerwartetes (Ölspur, Sand, Hund/Katze, Gegenverkehr, Vorfahrtsmißachter)  geschieht. Mit zunehmender Erfahrung bekommt man einen 7. Sinn für gefährliche Situationen BEVOR sie auaftreten. Dazu sind aber viele zigtausend Kilometer Fahrpraxis notwendig.

Dazu kommt, dass ein gewisse körperliche Mindestfitness für jeden Sport unabdingbar ist, wenn man ihn erfolgreich betreiben will. Viele Motorradfahrer sind jedoch Gelegenheitsbiker, die mit ihren 80, 100 oder mehr PS im Jahr nur 3000 km abspulen und sich auf die Saison oder lange Touren nicht vorbereiten.

Ich musst nach vielen Jahren Motorraderfahrung wieder ganz von vorne anfangen als ich aufs Gespan umgestiegen bin und hatte auch da meine AHA-Erfahrungen unter kräftiger Beteiligung meines Schutzengels. Diese riskanten Auganblicke habe ich aber nicht zu Beginn der neuen Erfahrung Gespannfahren erlebt, sondern nach etwa 10.000 km Fahrpraxis als ich eigentlich der Auffassung war ich habe die Angelegenheit unter Kontrolle.

Meines Erachtens ist die EU-Führerscheinregelung viel zu differenziert aber die Motorradausbildung trotzdem nicht sinnvoll. Warum schickt man die Anfänger nicht erst einmal mit kleinen Bikes ins Gelände oder auf den Trialplatz. Die Ausbildung auf Asphalt ist Mumpitz.
Gegen Hirnis und Selbstmörder kann man eh nichts unternehmen und Unfälle wird es immer geben. Vielleicht könte aber ein gegenseietiges Verständnis erreicht werden, wenn man den Autofahrern auch ein paar Motorradstunden aufzwingt.

Vielleicht haben wir auch falsche Vorbilder und der Computergesellschaft, die ja gewohnt ist nach einem Fehler einfach neu zu starten, fehlt das Risikobewusstsein im richtigen Leben.

Ein Patentrezept gegen Motorradunfälle und Todesfälle wird es sicher nicht geben, vielleicht aber ein paar nachdenkliche Menschen die sich mit diesem Thema auseinadersetzen.

Also ich fahre schon paar Jahrzehnte völlig unfallfrei...ähem, klopf auf Holz...und das liegt wohl auch am behutsamen und möglichst vorausschauendem Umgang mit der Gashand/Gasfuß, aber gleichzeitig hat mich ein satter Leistungsüberschuß auch schon in sehr brenzligen SItuationen gerettet. Gerade am Motorrad ist das wichtig, wo man ja doch mal öfters (völlig legal) überholt und da ist es ungemein hilfreich, wenn man mit einem kleinen Huster auf's Gas vorbei ist, noch bevor die überholte Dose überhaupt rumschwanken kann, z.B. weil er beim Blick in den Rückspiegel das Lenkrad verreißt....oder neulich versuchte mich sogar einer mal absichtlich abzudrängen....unglaublich aber wahr (ick schwöre...) ...aber, bis der gelenkt hatte, war ich schon vorbei.
Also der Drossel-Fraktion muss ich da auch widersprechen, man muss halt charakterlich gefestigt genug sein, dass man mit der Gashand behutsam umgeht normalerweise. Auch die 34PS-Drossel für Fahranfänger finde ich auch nur bedingt sinnvoll, kommt halt immer auf die jeweilige Persönlichkeit an, aber die 18-25-jährigen Fahranfänger etwas runterzudrosseln, ist im Durchschnitt (!) wohl sehr sinnvoll. Aber auch da würde ich etwas höher greifen und 50PS vorschlagen, statt 34PS...denn bei 34PS entstehen dann immer die Überholmaneuver, bei denen fehlende Leistung durch Wahnsinn ersetzt wird - gherade wieder bei den blutjungen Fahranfängern....mit 50PS käme man doch flotter auf der Landstraße an einem vorbei, der 80-90km/h fährt oder so.

Jm2c

PS: 20PS auf einem 200kg-Mopped klingt schon etwas absurd, oder ?? Dem fährt ja jede alte Horex oder NSU Max aus den 50iger Jahren davon....und auf der Autobahn wird man dann von den Lastern "angeschoben" auf der rechten Spur...so in etwa.

Die Stufenführerscheinregelung wird ja ab 2013 auf 48PS hochgesetzt - 0,2kg/kW, Ausgangsleistung offen vor Drosselung darf maximal doppelt so hoch sein (mithin max. 70kW). 🙂
Nebenbei fällt dann auch die 80kmh Grenze für 125er... 😉
So zumindest der Plan...

Der A2 macht imho schon Sinn - 34 oder 48PS langen natürlich ebenfalls völlig, um zu schnell zu sein.
Aber... eben nicht bis in absurde Bereiche weit über 200kmh und was man auch nicht vergessen sollte: Eine knapp 200PS Granate keilt am Kurvenausgang bei Fehlerchen gleich ganz anders aus, ein unbeholfener Wheelieversuch wird da fix eine Windmühle usw. usf. etc.
Evtl. wäre das vor Ort bei einem "Drosselwegsünder" eine gute Ergänzung: Erklärung der Fahrphysik, dieser Zusammenhänge etc... evtl. von einem Flyer begleitet? Oder vorbeugend einem kontrolliertem Rookie so einen Flyer in die Hand drücken?

...die meisten Unfälle passieren doch nicht bei irgendwelchen Hochgeschwindigkeits-Versuchen, sondern weil in der Stadt mal wieder ein Auto beim Linksabbiegen nicht aufpasst. Da ist die PS-Zahl beider Fahrzeuge unrelevant.

Gruß k2

Das Problem dabei ist aber, dass es sich bei den Verkehrstoten nicht nur um Fahranfänger handelte, sondern z.T. auch um erfahrene "alte Hasen", wozu ich auch Pkw-Fahrer, Lkw-Fahrer u.a. Verkehrsteilnehmer zähle.
Eine Lösung des Problems also n u r im Bereich Motorradfahrer zu suchen, halte ich deswegen von der Sache schon für falsch.
Sicher kannst Du auch in diesem Bereich durch gezielte Maßnahmen was erreichen, dabei sollten aber mögliche Fehlverhaltensweisen anderer und andere Fehler wie z.B. falsche Beschilderungen, Mängel im Straßenbelag ebenso mit einkalkuliert werden. Sonst gibt das nichts. Es ist und bleibt also eine schwierige Aufgabe, hier vernünftige Lösungen zu finden.
Du wirst auch letztlich nicht umhin kommen, um auf die Frage des Sammlers eine Antwort zu finden, jede einzelne Unfallsituation zu analysieren und das Ergebnis mit in die Antwort einzubeziehen. Pauschale Lösungsansätze scheinen deswegen nur in geringem Maße zum Erfolg zu führen.
Gruß

Hajo... logisch muss man die ganze Bandbreite betrachten... immer schön der Reihe nach? 🙂 

Man lernt übrigens nicht von denen die versagt haben, sondern von denen die Erfolg haben.
Moderne Unfallforschung geht u.a. auch diesen Weg - warum bauen manche keine Unfälle, warum werden sie nicht abgesägt etc. Einerseits, weil man ja an den "anderen" eh nichts ändern kann... man kann sich nur selbst anders verhalten. Andererseits, weil eine Unfallanalyse so ne Sache ist... es werden gar nicht alle Faktoren wirklich erfasst, es gilt dann nur für exakt diese eine Konstellation usw. usf... damit kannste nicht wirklich viel anfangen?

Primär muss man imho erstmal begreifen, dass Recht und Regeln auf dem Bike keinen Pfifferling wert sind... man hat ggf. unter dem Strich immer die A Karte. Mit dieser Einsicht betrachtet man das Verkehrsgeschehen sofort mit anderen Augen und achtet auf ganz andere Dinge.. tickt anders? 😉

Wenn jetzt z.B. ein Biker mit 100 statt 80 und mit Vorfahrt über eine Kreuzung kachelt... würde ich ihm als Rennleiter nicht nur die 100 unter die Nase zwiebeln, sondern bei der Gelegenheit ganz vernünftig darauf hinweisen... dass dies zwar 20 zuviel waren, aber an dieser Kreuzung sehr oft Dosen einfach reinkacheln und ihm dann die ganze Vorfahrt nix mehr nutzt... was viel schlimmer ist an der Sache.
Mal grob angedeutet... den Gedanken...

imho, sollte man den Faktor Mensch ausser Acht lassen.Menschen sind so vielfältig in ihrem Handeln und Tun, das hier später noch über Globalisierung und Erderwärmung diskuitiert wird.Die aktuelle Tagesform spielt eine Rolle,Wetter.......usw. Alles Dinge, auf die man keinen Einfluß hat .(Meine Meinung)
Wichtig wäre es schon ,zu verändern/verbessern was zu verbessern möglich ist.

1.Schilderwald, rapide abbauen . Nur dort Schilder aufstellen wo sie auch wirklich sinnvoll sind.
aktuelles beispiel:Wesertunnel richtung Oldenburg. 80er Strecker 100m hinter dem Tunnel 100er Stecke mit Blitzer hinter dem Schild und dann 150m weiter 60er Schild direkt vor einer Kurve, in der Kurve 40er Schild wo mann das ...ooooooooh schon auf den Lippen hat. WAS SOLL DER SCHEIß !!!
80er Stecke lassen, schick ´n paar Leuchtpfeile in die Kurve mit ´nem 40er Schild,da weiß jeder was los ist.
Warum fährt man denn zu schnell ?? Weil´s geht !! Es geht aber nur bis es "Knallt". Und ? Warum? weil man 5000 Schilder ignoriert wo es dann Gutgeht und man das Schild welches einem das Leben rettet dann ausser acht läst.

2.Warnmelder, der einem Meldet wenn sich irgendwas im Bremsweg befindet.
Bei meinem letzten Crash habe ich warscheinlich irgendwo hingeschaut (großer Kran o. kleiner Rock) Gott weis wo ! Als ich nach vorne sah, steht plötzlch ein Taxi quer auf der Strasse (er ist aus ´ner Seitenstrasse gekommen.), er hat mich nicht gesehen. Leider fehlt mir ab diesem Moment die Aufzeichnung ! :-)) Wäre ich rechtzeitig durch einen Warnton in die Realität zurückgeholt worden, hätte ich vieleicht noch reagieren können, aber drei Meter sind halt zu wenig um zu reagieren bei 60km/h. 

3.Ein Airbaganzug macht vieleicht Sinn. 
Die sind doch mal irgendwie getestet worden!?!?
So´n bischen weicher auf die Fr.... zu fliegen wäre mal ganz nett. LOL

4.Die erste Hilfe-fleppen durch Praxisnahen Unterricht im Rettungseinsatz (muss ja nicht die Hardcore variante sein.)Mal jemanden auf die Seite packen der Stönt und nicht kichert (so mancher ZIWI mus da auch durch).Vieleicht fahren dann nicht mehr so viele weiter sondern Helfen, weil man das schonmal gemacht hat. Und ich muß dann hier nicht lesen, das Körperteile einsammeln "Lästig" ist. Da steigt einem sofort dieser süsslich/bittere Geruch eines lauwarmen gelben Käsefußes die Nase. So einen Körperteil sammelt man nicht nur einmal ein....., sondern Wochenlang!  

5. Vor dem Biken Füße waschen ! LOL

Hab ich doch mehr "rumgeseiert" als ich eigentlich wollte.

Gruß an alle

Hartmut

Zitat:

Original geschrieben von tec-doc


Wenn jetzt z.B. ein Biker mit 100 statt 80 und mit Vorfahrt über eine Kreuzung kachelt... würde ich ihm als Rennleiter nicht nur die 100 unter die Nase zwiebeln, sondern bei der Gelegenheit ganz vernünftig darauf hinweisen... dass dies zwar 20 zuviel waren, aber an dieser Kreuzung sehr oft Dosen einfach reinkacheln und ihm dann die ganze Vorfahrt nix mehr nutzt... was viel schlimmer ist an der Sache.
Mal grob angedeutet... den Gedanken...

Diese Richtung, mein Freund... da will ich hin... unsere jungen mit ins Boot, weisen Rat des Forums im Rücken und hoffentlich keinen Blockierer von oben. Es geht... z.B. hier:

http://www.glemseck101.de/.../#more-337

Mein altes Revier *schmacht* und dann mit einem sauberen Programm und nicht nur einem Stand... macht weiter, das wird gut

Ich nehm alles mit... aber 1 PS/10 kg... weia, da ist ja mein Diesel besser😁😁

Da fällt mir nochwas ein, es geht ja auch um Kosten, wie wär's mit Lehrvideos über Fahrphysik usw. Würde ich mir sofort kaufen...aber wo gibt's die ??
Wenn man sich so ein Video genau ansieht und danach ein Fahrsicherheitstraining macht, bringt's vermutlich gleich viel mehr.
Man muss halt leider auf'm Mopped die Fehler der anderen "riechen" können, und einen kleinen Vorteil hat man ja auch, man sitzt ca nen halben Meter höher, kann also über die Reihen von parkenden Autos drübergucken...diese Chance muss man nützen.
Und was ich mir noch schnellstens realisiere, sobald's erschwinglich wird, ist eine Rückfahrkamera, denn auf'm Mopped sieht man ohne so ne Kamera einfach nichtmal ein Auto, das zu dicht hinter einem fährt, es sei denn man eiert rum, und dann läßt einen der nächste Cop gleich pusten - eigentlich verständlicherweise - falls er's sieht.
Über Dosenfahrer könnte ich jetzt auch lospoltern, habe ich mal bewußt unterlassen, bis auf ein Extrembeispiel, denn das ist sinnlos, und auch alle Autofahrer zu verpflichtenden Fahrsicherheitstrainings schicken, fände ich zwar super, wird sich aber bei - weiß nicht genau - grob geschätzt 60 Millionen Autofahrern im Land kaum realisieren lassen, also müssen halt wir Moppedfahrer möglichst viel besser sein und Gefahren vorhersehen können.

Gruß🙂

PS: Aber jedem so ein Fahrphysik- oder auch Verkehrsregel-Lehrvideo - vielleicht mit kleiner schneller Prüfung über ne Webseite - reindrücken, das ginge wohl schon, oder ?

PPS: Ehrlich, ab 2013 sind 48 PS-Drossel und keine Tempo 80 mehr für die 125iger geplant ?? Cool !! 🙂 Und das mit den 70kW maximal für mit ohne Drossel klingt auch sehr gut, hat gleich einer weitergedacht, denn 2 Jahre ist ja auch nicht sooo lang, vor allem wenn einer kaum fährt (damals hat ich für nix Zeit...), und die paar "Sünderlein", die ihre Drossel irgendwo in der Eisdiele verloren haben müssen, haben auch nicht gleich ne Rakete unterm Hintern, super ! Ähem, meine Taschenrechnerbatterie ist schon wieder leer, aber 0,2kg/kW, hey, cool, aber pass auf, dasste nicht auf ner Hügelkuppe die Fluchtgeschwindigkeit aus der Erd-Gravitation überschreitest...😁😁

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