Motorölwechsel durch Auffüllen

Hallo,
ich habe schon einiges über die Sinnhaftigkeit oder Unsinnigkeit von Ölwechseln gehört und gelesen, über Lebensdauerbefüllungen mit Spezialfiltern etc.

Eine Zusammenfassung von "Fakten" die ich für richtig und ausschlaggebend halte:

- Hochwertiges Motoröl ist heutzutage so haltbar, dass es unter normalen Bedingungen mindestens 100.000km seine Eigenschaften nahezu beibehält und die Betriebssicherheit des Motors sicher stellt. Das Alter des Öls spielt keine große Rolle.

- Motoröl enthält Additive die während des Betriebes verbraucht oder verschlissen werden, die Haltbarkeit von Öl ist also endlich.

- Ein normaler Ölfilter filtert nur groben Schmutz, feiner Schmutz und aggressive Verbrennungsrückstände werden im Öl gebunden ohne sich abzulagern. Ein Ölfilter kann nur begrenzt viel groben Schmutz aufnehmen.

- Im Kurzstreckenbetrieb, während der Motor nicht seine Betriebstemperatur erreicht, bleibt Kondenswasser, Benzin oder Diesel im Motor was vom Motoröl aufgenommen wird. Dies kann nur durch ausreichend Langstreckenbetrieb wieder "verdampft" werden und führt sonst innerhalb von recht kurzer Zeit zur Untauglichkeit des Öls.

Die Zusammenfassung dieser Punkte bedeutet für mich:
Ein regelmäßiger Ölwechsel ist nur nötig, wenn man zu viel Kurzstrecke fährt.

In meinem Fall fahre ich ein Auto dessen Motor 4 Liter Motoröl fasst. Der Ölverbrauch beträgt mindestens 100ml pro 1000km. Ich muss also nach 5000km 500ml Öl nachfüllen. Das neue und das alte Öl vermischen sich zu einer homogenen Masse, das identisch zu gebrauchtem Öl ist, welches eine Laufleistung von 4375km hat (5000km nach der Erstbefüllung bzw. dem letzten Ölwechsel).
Die Formel dazu: L(km) = (3500ml * 5000km + 500ml * 0km) / 4000ml = 4375km.
Ich denke, dass diese Vorstellung zulässig ist, da das Öl ja alle Verschmutzungen des Motors und die verschlissenen Additive in sich trägt und diese Rückstände beim Verbrauch des Öls mit dem Öl den Motor verlassen. Nach weiteren 5000km müssen wieder 500ml Öl nachgefüllt werden, das Alter des Öls beträgt dann 8203km. Mit einer Tabellenkalkulation kann man dieses Spielchen beliebig oft durchführen, und man sieht recht schnell, dass das Alter des Öls je nach Verbrauch eine Obergrenze erreicht. In meinem Fall ist diese Grenze 35.000 km, älter kann das Ölgemisch aus gebrauchtem und neuen Öl nicht werden. Vor dem Auffüllen hat das Öl also höchstens 40.000 km geleistet. Da diese Laufleistung für ein modernes gutes Öl unter normalen Betriebsbedingungen kein Problem darstellen soll, sehe ich also keinen technischen Grund das Öl bei vorwiegend Langstreckenbetrieb komplett zu wechseln, ein Auffüllen und gelegentlicher Ölfilterwechsel scheint alle Anforderungen zu erfüllen!?!

Gruß Stefan

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@DomiAleman schrieb am 2. November 2014 um 09:35:02 Uhr:


Das war bei meinem Kadett C vor über 30 Jahren schon so. Die Karre brauchte so viel Öl, dass allein durch das Nachfüllen das Öl immer ziemlich neu aussah.

Aussah, aber eben nicht ist. Angenommen, du hättest 15.000 km Wechselintervall. Alle 5000 km kippst du 1/3 des Füllstands (bzw. 2l) nach.

Nach 15.000 km hast du also 4l Öl drin was 10.000 km alt ist und 2l des nachgekippten, die sind maximal 5000 km alt.

Nächste Iteration: Wieder +5000km, 1/3 des Öls wird verbrannt.

4l *2/3 bzw. 2.66l sind nun 15.000 km alt.
2l *2/3 bzw. 1.33l sind nun 10.000 km alt.
2l sind neu.

Rechne weiter, der "Sumpf" geht nicht raus und wird immer Älter. Gleichzeitig kommen relativ wenig frische Additive ins Öl, die Korrosion vorbeugen. Stahl ist im alkalischen relativ beständig, im Sauren garantiert nicht. Verbrennungsabgase sind sauer, deswegen hat das Öl basische Additive, die als TBN gemessen werden. Diese sind irgendwann am Ende und dann "rostet" dir dein Motor von innen an. Was bei drehenden Teilen kein Spaß ist. Das Thema Kraftstoffverdünnung und dessen Eintrag hab ich mal bewusst weggelassen. Zudem führt "Knies" durch verschlissenes Öl zu einer schlechteren Funktion der dichtenden Kolbenringe, was wiederum zu erhöhtem Ölverbrauch führt. Zudem geht die Kompression runter, das kostet Wirkungsgrad und steigert die Abgas- und damit mittleren Brennraumtemperaturen.

Nachkippen kannste machen, wenn der nächste Halter der Schrottplatz wird und es nicht mehr weit hin ist. Bei gerade mal 3€/l Öl für leidlich akzeptable Qualität (wie VW 502.00) sind die Kosten auch kein Grund einen Ölwechsel bleiben zu lassen.

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Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 18:18:19 Uhr:


Hallo Tossigrossi, danke für deinen sinnfreien Beitrag. Das Thema ist nicht sinnfrei, da man auf diese Weise alle 15.000km 4L Öl sparen könnte wenn man denn wollte.

weißt du was 4l kosten,keine 20€,und darum wechsle ich alle 15000km das Öl selber und kostet mich mit Ölfilter keine 20€.Daher ist dein Thema sinnfrei!!

Also kostet dein Ölfilter die Differenz zwischen weniger als 20 Euro und weniger als 20 Euro? Ich lass das mal so stehen, will auch niemanden vom Ölwechsel abhalten. Verabschiede mich bis auf evtl. noch kommende qualifizierte Beiträge.

Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 18:29:35 Uhr:


Also kostet dein Ölfilter irgendwas zwischen weniger als 20 Euro und weniger als 20 Euro? Ich lass das mal so stehen, will auch niemandem vom Ölwechsel abhalten. Verabschiede mich bis auf evtl. noch kommende qualifizierte Beiträge.

Bosch Ölfilter 5,80€

Moin

Diese Aussage ist ja schon gekommen. Günstiges Öl, und das dann ungefähr nach verlängertem Intervall, oder eben einfach einmal im Jahr. Selbst die hier immer wieder als Baumarktplöre bezeichnten Günsigstöle sind zumeist besser als man denkt, da die Premiumhersteller gerne ihre Öle günstig unter anderem Namen verkaufen, um ihre Anlagen rentabel arbeiten zu lassen.

So braucht man auch nicht immer das neueste Hypersonstwas Öl, das Öl mit den Freigaben, die mein Auto braucht, reicht. (Macht einfach keinen Sinn einem 10 Jährigen Motor das neuste Öl zu verpassen, davon wird er nicht neuer...)

Wie beschrieben, ich würde jährlich wechseln, fertig. Öl sammeln und zurück bringen, dann kommt es in die Aufbereitung und wird wieder verwendet. Sehe einfach keinen Sinn darin meinen Motor, in meinen Augen, unnötig zu belasten.

Moin
Björn

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und das alte öl kann man auch noch verkaufen.
http://www.altoelankauf.de/
😁

Zitat:

Günsigstöle sind zumeist besser als man denkt, da die Premiumhersteller gerne ihre Öle günstig unter anderem Namen verkaufen, um ihre Anlagen rentabel arbeiten zu lassen.

Hi Friesel,

Öle unterscheiden sich soweit ich mitbekommen habe im wesentlichen im Grundöl (mineralisch, cracked, synthetisch) und in den Additiven. Irgendwo habe ich gelesen, dass das Mobil1 sich nicht mehr vollsynthetisch nennen darf, da es nicht mehr genug Anteile von vollsynthetischem Öl hat, da der Additivanteil zu hoch ist. Diese Additive sind das teure am Öl und Ölhersteller versuchen möglichst wenig Additive einzusetzen damit das Öl möglichst viel Gewinn erzielt, die Normen aber gerade noch so erfüllt.

Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 20:04:52 Uhr:



Zitat:

Günsigstöle sind zumeist besser als man denkt, da die Premiumhersteller gerne ihre Öle günstig unter anderem Namen verkaufen, um ihre Anlagen rentabel arbeiten zu lassen.

Hi Friesel,
Öle unterscheiden sich soweit ich mitbekommen habe im wesentlichen im Grundöl (mineralisch, cracked, synthetisch) und in den Additiven. Irgendwo habe ich gelesen, dass das Mobil1 sich nicht mehr vollsynthetisch nennen darf, da es nicht mehr genug Anteile von vollsynthetischem Öl hat, da der Additivanteil zu hoch ist. Diese Additive sind das teure am Öl und Ölhersteller versuchen möglichst wenig Additive einzusetzen damit das Öl möglichst viel Gewinn erzielt, die Normen aber gerade noch so erfüllt.

schau dir mal das Addinol super Light an,hat beste Werte hat sogar 229.5 und 5 l kosten gerade 21€.

Zitat:

@slv rider schrieb am 2. November 2014 um 19:52:36 Uhr:


und das alte öl kann man auch noch verkaufen.
http://www.altoelankauf.de/
😁

wirf da mal einen blick aufs impressum:

Zitat:

Registered Office: Trojan House, Top Floor, 34 Arcadia Avenue, Lindon, N32JU UK

die adresse ist berühmt/berüchtigt für spamwerbung und als 'sitz im briefkasten' dubioser firmen.

da ist der name trojan programm😁

googled mal

ups. das bestätigt mal wieder mein bild von der menschheit.
ich entschuldige mich für den link.

naja, es muss nichts unseriöses sein.
andererseits findet man unter seriösen deutschen firmen selten die briefkastenlimited🙄

diese gesellschaftsform ist halt ideal für kostengünstig absahnen und firma platzen lassen😁

Moin

Na, es gibt genug Firmen die Altöl ankaufen. Allerdings kaum einer für 25 Cent, und ich spreche hier schon von Abnahmemengen um 4000 Liter.

Soll aber Firmen geben, die stellen einem ein 200 Liter Fass hin, welches sie dann, wenn voll, abholen. Nur reich wird man dabei nicht.

@Segeljost

Die meisten Premiumhersteller haben unter anderem Namen das gleiche Produkt günstiger im Verkauf. Prinzip Aldi, wo Tamarra gleich Schwartau ist.

Meisteröl ist Liqui Moly.
Als Beispiel
Moin
Björn

Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 15:02:25 Uhr:



Zitat:

Die Firma hat sich von diesem Fernsehbeitrag distanziert da Er sinnverfremdend Geschnitten wurde, also ihre Aussagen so zusammengeschnitten wurden das Sie Das ausdrücken was die Redaktion will und nicht was Wearcheck ausdrücken wollte.

Die Firma kann sich ja gerne von dem Beitrag distanzieren. Man kann von dem Beitrag auch halten was man will, es handelt sich um folgenden: https://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0
Die Aussagen von Wearcheck sind folgende (teils gekürzt), ich denke die haben auch schon eine gewisse Aussagekraft wenn man sie nicht im Zusammenhang sieht bzw. ihr könnt euch ja mal Storys ausdenken wie sie einen anderen Sinn ergeben könnten:
2:55-3:08: (...)Motorenöle können deutlich länger als die üblichen 15-30tkm im Einsatz bleiben, bis zu 100.000km ohne dass zu viel Verschleiß auftritt und der Motor geschädigt wird.(...)
6:30-6:43: (...)Mineralöl- und Autokonzerne sind große Gesellschaften die kein Interesse haben die Ölwechselintervalle ins Ultimo wachsel zu lassen.(...)
7:32-8:06: (...)Syntheseöle kosten in der Gestehung 5€ und werden von den Werkstätten für 20-30€ verkauft. Mit dem Gewinn werden teils Kredite von der Ölindustrie für Ausrüstungsgegenstände zurück gezahlt.(...)

hast auch mal was neues ???? das ist doch schon durchgekaut!!! oder willste den ölstammtisch neu erfinden ?

Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 18:29:35 Uhr:


Also kostet dein Ölfilter die Differenz zwischen weniger als 20 Euro und weniger als 20 Euro? Ich lass das mal so stehen, will auch niemanden vom Ölwechsel abhalten. Verabschiede mich bis auf evtl. noch kommende qualifizierte Beiträge.

tschüüüüss

Welch Forenkultur.

Zitat:

@vw tsi schrieb am 2. November 2014 um 23:21:53 Uhr:



Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 18:29:35 Uhr:


Also kostet dein Ölfilter die Differenz zwischen weniger als 20 Euro und weniger als 20 Euro? Ich lass das mal so stehen, will auch niemanden vom Ölwechsel abhalten. Verabschiede mich bis auf evtl. noch kommende qualifizierte Beiträge.
tschüüüüss

Kommt auch mal ein Sinnvoller Beitrag von Dir der zum Thema passt?

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