ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motorölwechsel durch Auffüllen

Motorölwechsel durch Auffüllen

Themenstarteram 1. November 2014 um 22:40

Hallo,

ich habe schon einiges über die Sinnhaftigkeit oder Unsinnigkeit von Ölwechseln gehört und gelesen, über Lebensdauerbefüllungen mit Spezialfiltern etc.

Eine Zusammenfassung von "Fakten" die ich für richtig und ausschlaggebend halte:

- Hochwertiges Motoröl ist heutzutage so haltbar, dass es unter normalen Bedingungen mindestens 100.000km seine Eigenschaften nahezu beibehält und die Betriebssicherheit des Motors sicher stellt. Das Alter des Öls spielt keine große Rolle.

- Motoröl enthält Additive die während des Betriebes verbraucht oder verschlissen werden, die Haltbarkeit von Öl ist also endlich.

- Ein normaler Ölfilter filtert nur groben Schmutz, feiner Schmutz und aggressive Verbrennungsrückstände werden im Öl gebunden ohne sich abzulagern. Ein Ölfilter kann nur begrenzt viel groben Schmutz aufnehmen.

- Im Kurzstreckenbetrieb, während der Motor nicht seine Betriebstemperatur erreicht, bleibt Kondenswasser, Benzin oder Diesel im Motor was vom Motoröl aufgenommen wird. Dies kann nur durch ausreichend Langstreckenbetrieb wieder "verdampft" werden und führt sonst innerhalb von recht kurzer Zeit zur Untauglichkeit des Öls.

 

Die Zusammenfassung dieser Punkte bedeutet für mich:

Ein regelmäßiger Ölwechsel ist nur nötig, wenn man zu viel Kurzstrecke fährt.

In meinem Fall fahre ich ein Auto dessen Motor 4 Liter Motoröl fasst. Der Ölverbrauch beträgt mindestens 100ml pro 1000km. Ich muss also nach 5000km 500ml Öl nachfüllen. Das neue und das alte Öl vermischen sich zu einer homogenen Masse, das identisch zu gebrauchtem Öl ist, welches eine Laufleistung von 4375km hat (5000km nach der Erstbefüllung bzw. dem letzten Ölwechsel).

Die Formel dazu: L(km) = (3500ml * 5000km + 500ml * 0km) / 4000ml = 4375km.

Ich denke, dass diese Vorstellung zulässig ist, da das Öl ja alle Verschmutzungen des Motors und die verschlissenen Additive in sich trägt und diese Rückstände beim Verbrauch des Öls mit dem Öl den Motor verlassen. Nach weiteren 5000km müssen wieder 500ml Öl nachgefüllt werden, das Alter des Öls beträgt dann 8203km. Mit einer Tabellenkalkulation kann man dieses Spielchen beliebig oft durchführen, und man sieht recht schnell, dass das Alter des Öls je nach Verbrauch eine Obergrenze erreicht. In meinem Fall ist diese Grenze 35.000 km, älter kann das Ölgemisch aus gebrauchtem und neuen Öl nicht werden. Vor dem Auffüllen hat das Öl also höchstens 40.000 km geleistet. Da diese Laufleistung für ein modernes gutes Öl unter normalen Betriebsbedingungen kein Problem darstellen soll, sehe ich also keinen technischen Grund das Öl bei vorwiegend Langstreckenbetrieb komplett zu wechseln, ein Auffüllen und gelegentlicher Ölfilterwechsel scheint alle Anforderungen zu erfüllen!?!

Gruß Stefan

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@DomiAleman schrieb am 2. November 2014 um 09:35:02 Uhr:

Das war bei meinem Kadett C vor über 30 Jahren schon so. Die Karre brauchte so viel Öl, dass allein durch das Nachfüllen das Öl immer ziemlich neu aussah.

Aussah, aber eben nicht ist. Angenommen, du hättest 15.000 km Wechselintervall. Alle 5000 km kippst du 1/3 des Füllstands (bzw. 2l) nach.

Nach 15.000 km hast du also 4l Öl drin was 10.000 km alt ist und 2l des nachgekippten, die sind maximal 5000 km alt.

Nächste Iteration: Wieder +5000km, 1/3 des Öls wird verbrannt.

4l *2/3 bzw. 2.66l sind nun 15.000 km alt.

2l *2/3 bzw. 1.33l sind nun 10.000 km alt.

2l sind neu.

Rechne weiter, der "Sumpf" geht nicht raus und wird immer Älter. Gleichzeitig kommen relativ wenig frische Additive ins Öl, die Korrosion vorbeugen. Stahl ist im alkalischen relativ beständig, im Sauren garantiert nicht. Verbrennungsabgase sind sauer, deswegen hat das Öl basische Additive, die als TBN gemessen werden. Diese sind irgendwann am Ende und dann "rostet" dir dein Motor von innen an. Was bei drehenden Teilen kein Spaß ist. Das Thema Kraftstoffverdünnung und dessen Eintrag hab ich mal bewusst weggelassen. Zudem führt "Knies" durch verschlissenes Öl zu einer schlechteren Funktion der dichtenden Kolbenringe, was wiederum zu erhöhtem Ölverbrauch führt. Zudem geht die Kompression runter, das kostet Wirkungsgrad und steigert die Abgas- und damit mittleren Brennraumtemperaturen.

Nachkippen kannste machen, wenn der nächste Halter der Schrottplatz wird und es nicht mehr weit hin ist. Bei gerade mal 3€/l Öl für leidlich akzeptable Qualität (wie VW 502.00) sind die Kosten auch kein Grund einen Ölwechsel bleiben zu lassen.

118 weitere Antworten
Ähnliche Themen
118 Antworten

Zitat:

Damit meinst' diesen RX400h:

http://www.motor-talk.de/.../...ammtisch-rund-ums-oel-t230315.html?...

mfg

kennt jemand noch das Video 80Tkm ohne Ölwechsel ? :D

https://www.youtube.com/watch?v=xvcScMq2SGw

willst hier mit dem fred dem Öltread Konkurenz machen ???

Hallo!

Das wurde ja alles schon 100 oder sogar 1000 fach hier bei MT durchgekaut. Wozu gibt´s den großen Öltread?

Themenstarteram 2. November 2014 um 10:56

-willst hier mit dem fred dem Öltread Konkurenz machen ???

Moin ich kenne den Ölthread nicht, aber falls du den Stammtisch meinst aus dem gelinkt wurde: nein.

Der Wechsel des Motoröls durch Nachfüllen ist meines Erachtens unter bestimmten Umständen eine gute Alternative was ich hiermit erläutern wollte. Bis auf Bedenken, dass nicht alle alten Ölbestandteile den Motor in gleichem Maße verlassen, wie Öl verbraucht und nachgefüllt wird, habe ich hier noch nichts vernommen was dem widerspricht. Eine generelle Diskussion wie lange manche Autos mit dem gleichen Öl durchgehalten haben oder wie schlimm das Öl nach einer bestimmten Zeit aussah will ich hier auch nicht führen.

Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 11:30:27 Uhr:

Solche Negativbeispiele sind die beste Werbung für einen regelmäßigen Ölwechselservice und haben mit diesem Thema nichts zu tun, denn:

-Wieviel Öl wurde während den 118tkm nachgefüllt?

-Welches Öl wurde verwendet? Baumarktplörre 15W-40 die nach 30tkm nicht mehr zu gebrauchen ist oder ein Öl State of the Art? Da soll es riesige Unterschiede geben, nicht nur im Preis.

-Wie sah das Fahrprofil aus, nur Kurzstrecke? Wurde der Motor überhaupt mal warm oder ist damit ein Rentner nur zum Brötchen holen und zum Artz gefahren?

Wieso Negativbeispiele? Willst du nur was lesen, was deine Meinung stützt? :rolleyes:

Lies das verlinkte Thema doch einfach mal. Das beantwortet ein paar deiner Fragen.

1. Steht nichts zu drin.

2. Du kannst mal davon ausgehen, dass in einem Lexus keine Baumarktplörre drin ist ;)

3. Der Motor war voller Schlamm, also wird dort vermutet, dass es eher Kurzstreckenlastig war. Weiterhin solltest du bedenken, dass der Wagen ein Hybrid ist, also ganz kurze Strecken elektrisch fahren kann.

Themenstarteram 2. November 2014 um 11:05

Zitat:

Wieso Negativbeispiele? Willst du nur was lesen, was deine Meinung stützt? :rolleyes:

Das Negativbeispiel war "trivialer Scheiß" den hier schon jeder kennt und nicht braucht. Ein Bild von einem Motor der im Langstreckenbetrieb unterwegs war und verbrauchtes Öl durch frisches Öl ersetzt bekommen hätte wäre z.B. ein qualifizierter Beitrag gewesen, egal ob der Motor gut oder schlecht ausgesehen hätte.

Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 01:45:17 Uhr:

Die Aussage mit den 100.000km stammt von einem Mitarbeiter aus einem Öllabor, recht bekannter TV-Beitrag. Wearcheck war es glaub ich.

edit: habs mir grad nochmal angesehen, da ist die Rede von "bis zu 100.000km" nicht "mindestens", sorry

Die Firma hat sich von diesem Fernsehbeitrag distanziert da Er sinnverfremdend Geschnitten wurde, also ihre Aussagen so zusammengeschnitten wurden das Sie Das ausdrücken was die Redaktion will und nicht was Wearcheck ausdrücken wollte.

Themenstarteram 2. November 2014 um 14:02

Zitat:

Die Firma hat sich von diesem Fernsehbeitrag distanziert da Er sinnverfremdend Geschnitten wurde, also ihre Aussagen so zusammengeschnitten wurden das Sie Das ausdrücken was die Redaktion will und nicht was Wearcheck ausdrücken wollte.

Die Firma kann sich ja gerne von dem Beitrag distanzieren. Man kann von dem Beitrag auch halten was man will, es handelt sich um folgenden: https://www.youtube.com/watch?v=3G1nmhSZvN0

Die Aussagen von Wearcheck sind folgende (teils gekürzt), ich denke die haben auch schon eine gewisse Aussagekraft wenn man sie nicht im Zusammenhang sieht bzw. ihr könnt euch ja mal Storys ausdenken wie sie einen anderen Sinn ergeben könnten:

2:55-3:08: (...)Motorenöle können deutlich länger als die üblichen 15-30tkm im Einsatz bleiben, bis zu 100.000km ohne dass zu viel Verschleiß auftritt und der Motor geschädigt wird.(...)

6:30-6:43: (...)Mineralöl- und Autokonzerne sind große Gesellschaften die kein Interesse haben die Ölwechselintervalle ins Ultimo wachsel zu lassen.(...)

7:32-8:06: (...)Syntheseöle kosten in der Gestehung 5€ und werden von den Werkstätten für 20-30€ verkauft. Mit dem Gewinn werden teils Kredite von der Ölindustrie für Ausrüstungsgegenstände zurück gezahlt.(...)

Zitat:

@segeljost schrieb am 2. November 2014 um 15:02:25 Uhr:

....es handelt sich um folgenden:

du brauchst den beitrag nicht zu posten!

dieser beitrag ist ebenso wie die stellungnahme der firma schon seit zig-jahren bekannt...

Moin

 

Die Frage, die sich stellt, ist natürlich auch: Warum verliert der Motor Öl. Meine Motoren haben teils auch nach 200.000 km noch kaum Öl verloren, und das obwohl ich schon seit Jahren einen fast doppelt so lang, wie empfohlenen, Wechselinterval fahre.

Verliert er sein Öl durch verdampfung? (Langstreckenfahrzeug, additive aufgrund Alter nicht mehr so wirksam, dadurch eine höhere Ölverdampfungsrate wie bei einem neuen Öl)

Oder verliert er es aufgrund Leckagen an den Dichtungen, egal ob nach Außen oder nach innen in den Brennraum.

Verliert er es durch Leckagen, dann ersetzt man tatsächlich verbrauchtes Öl durch neues. Das verbrauchte nimmt dann auch alle Schwebstoffe mit raus.

Verliert man es aufgrund Verdampfung, dann bleiben die Schwebstoffe im verbliebenem Öl erhalten, es wird nur neues dazugekippt, aber kein altes ausgetauscht.

Nicht umsonst haben große Motoren teils Nebenstromfilter, um genau diese Schwebstoffe auf zu fangen.

 

Ich für meinen Teil glaube nicht an Ewig lebende Öle, einfach weil ich regelmäßig Ölproben von Ölen sehe.

Des weiteren verschlechtert sich ein jedes Öl, je älter es wird. (Vergleich einfach den Schlamm im Lexus)

Wenn er also bei km sagen wir 15.000, also nach der ersten Wartung, ein Hochwertiges Öl bekommen hat, zu sagen wir 30 Euro den Liter, dann hat er nach 115.000 nur noch ein Öl drin, welches die Eigenschaften von einem 70er Jahre Einbereichsöl hat. (Einfach mal ne Probe davon einschicken)

 

Hätte er also alle 20.000 km ein Öl zu 6 Euro reingemacht, dann wäre sein Motor noch sauber, und es wäre nicht teurer geworden.

Moin

Björn

Themenstarteram 2. November 2014 um 16:27

@Dr.A.mok: Danke, die Stellungnahme war mir noch nicht bekannt. Außer, dass sie ihre Aussagen mehr verallgemeinern und betonen ohne eine Prüfung des Einzelfalls für nichts garantieren zu wollen und zu können, was mir schon klar war, ändert sich an der Bedeutung der Aussagen des Mitarbeiters im Beitrag für mich nichts.

@Friesel: Ich vermute mein Öl verschwindet durch Leckagen, da es ein sehr gutes Öl ist (0W-40 Mobil1), und der Motor keine extremen Leistungen vollbringen muss (nur sparsame Landstraßenfahrt). Dass der Motor einen spürbaren Ölverbrauch hat ist wohl nicht nur bei mir so sondern relativ normal (VW 1,9L 100Ps Pumpe-Düse-Aggregat mit 250.000km). Wie gesagt um solche abschreckenden Beispiele wie den Lexus geht es mir ja nicht, ich weiß und kann mir gut vorstellen, dass ein Motor nach 100.000km bei falscher Behandlung ganz furchtbar aussehen kann.

@segeljost

Anscheinend willst du dich ja eh an dieser von der Journaille tendenziös verkrüppelten 100.000km-Aussage festklammern. Also was diskutiert du hier überhaupt? Mach halt.

Zumal bei einem Aggregat was eh schon 250.000km auf dem Buckel hat.

Themenstarteram 2. November 2014 um 16:53

Hallo martins42, ich diskutiere doch nicht weiter, ich antworte nur und versuche keinen Stammtisch entstehen zu lassen. Sind dir nun die Argumente ausgegangen oder warum meinst du, dass ich mich irgendwo an 100.000km festklammere, nur weil diese Zahl immer wieder genannt wird. Wenn dem so ist, umso besser. Ein Motor kann übrigens auch mehr als eine Million Kilometer halten (http://www.nwzonline.de/.../...ter-mit-einem-auto_a_1,0,629148292.html) und es geht mir nicht um meinen Motor im speziellen, der wenn dann nur deshalb "speziell" ist weil er nicht mehr den Garantiebedingungen unterliegt.

am 2. November 2014 um 17:12

Völlig sinnfreies Thema,was manchen so einfällt in den Ferien,schlimm!!

Themenstarteram 2. November 2014 um 17:18

Hallo Tossigrossi, danke für deinen sinnfreien Beitrag. Das Thema ist nicht sinnfrei, da man auf diese Weise alle 15.000km 4L Öl sparen könnte wenn man denn wollte.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motorölwechsel durch Auffüllen