Motor stirbt direkt nach dem Start ab, wenn AGR-Ventil angeklemmt ist
Hallo zusammen,
ich brauche mal Euren Rat. Mein Audi A6 4F mit 3.0 TDI-Motor geht nach dem Start nach ca. 1 min aus. Er stottert kurz und dann ist es vorbei. Wenn man sofort wieder startet, geht es nicht, nach ein paar Minuten Standzeit läuft er wieder kurz und geht dann wieder aus.
Der Fehler ist weg, sobald der Unterdruckschlauch vom AGR-Ventil entfernt wird.
Die Frage ist jetzt: Wo liegt der Fehler? Ich tippe ja auf die Ansteuerung des AGR-Ventils. Leider habe ich keine Ahnung, auf Basis welcher Daten und nach welchem Algorithmus die Ansteuerung efolgt, bzw. welche Sensoren oder Stellglieder evtl. defekt sind oder fehlerhaft arbeiten. Ist es überhaupt korrekt, dass das AGR-Ventil direkt nach dem Start öffnet? Alleine das kommt mir merkwürdig vor.
Ich wäre echt dankbar, wenn irgendjemand einen Tipp für mich hat. VCDS wäre vorhanden, ich habe aber leider gerade überhaupt keine Idee, wo ich anfangen soll zu suchen.
Viele Grüße
Philip
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Den LMM kann man natürlich auch mal erneuern, es gibt auch Leute, die den erfolgreich reinigen konnten. Dabei fällt mir auch noch die Lambdasonde ein, die ebenfalls an der AGR-Rate beteiligt wird. Die würde ich auf jeden Fall erneuern, kostet unter 100,- und ist mit relativ wenig Aufwand ohne Bühne austauschbar.
Dass es zu Diskrepanzen zwischen dem IST und dem SOLL beim LLM kommt, ist nicht so ungewöhnlich. Hier liegt aber ein weiterer Grund dafür auf der Hand: Er schafft bei Dir einfach nicht mehr die AGR-Rate, weil wahrscheinlich die Austrittsöffnung des Mischrohrs derart zugekokt ist, dass einfach zu wenig AGR-Gas in den Ansaugbereich rüberströmt. Deshalb regelt die DK noch etwas runter, sie drosselt also noch mehr, um die Druckdifferenz zwischen AGR-Quelle und dem Mischungsbereich zu vergrößern. Es wird mit der extremeren Drosselung praktisch der "AGR-Wasserhahn" noch ein Stück weiter aufgedreht. Auch wenn es nichts nützt, weil die Öffnungen zu stark verstopft sind.
--> Also wenn der AGR-Durchtritt wieder i.O. ist, dann geht auch der gemessene Luftmassenwert etwas nach unten, einfach weil mehr AGR zuströmt und damit wegen der Druckverhältnisse im Ansaugbereich weniger Frischluft zuströmt.
PS: Ein Logfile wäre natürlich willkommen, wenn dann darauf das Absterben "zu sehen" wäre. Ansonsten hat Senti das auch schon geschrieben, dass die AGR-Strömungswege wieder frei gemacht werden sollten... 😉
Ich erinnere außerdem an den möglicherweise verschlissenen Antrieb der DK (Bilder angucken!):
https://www.motor-talk.de/.../...appe-2-audi-2-7-tdi-t6026338.html?...
Vielen Dank für die Erläuterungen. AGR-Ventil und Mischrohr hatte ich eigentlich gereinigt. Waren auch nicht sonderlich verkokt. Was ich nicht verstehe ist, warum es bei einer Verkokung in diesem Bereich zu einer Verbesserung kommen soll, wenn ich das AGR-Ventil komplett schließe, indem ich den Unterdruckschlauch entferne. Dann läuft die Karre ja ganz normal. Eine nicht korrekt arbeitende DK kann ich da schon eher nachvollziehen, das schaue ich mir auf jeden Fall an. Den LMM werde ich erneuern, Lambdasonde ebenfalls.
Zitat:
@DrFlippi schrieb am 27. Mai 2020 um 07:01:40 Uhr:
Was ich nicht verstehe ist, warum es bei einer Verkokung in diesem Bereich zu einer Verbesserung kommen soll, wenn ich das AGR-Ventil komplett schließe, indem ich den Unterdruckschlauch entferne. Dann läuft die Karre ja ganz normal.
Ziehst Du den LMM ab, dann schaltet der Motor in eine Art Hilfsbetrieb, er verwendet im Inneren Ersatzwerte. Es ist aber kein Notlauf, denn dafür hat er zu viel Leistung.
Ich könnte mir genauso vorstellen, dass bei Ausfall des AGR der Motor ebenso in eine Art Ersatz-Modus fällt.
Aber Dein Hinweis, dass Dein AGR keine intensiven Verschmutzungsblockaden hat, ändert natürlich einiges. Denn damit ist natürlich die Erklärung hinfällig, dass deswegen die Luftmasse vom Sollwert abweicht.
---> Daher ist entweder der LMM tatsächlich austauschwürdig, oder aber es gibt ein noch einen unbekannten Grund, dass zu wenig AGR-Rate gemacht wird.
Alles klar, jetzt verstehe ich die Argumentation. Ich habe einen neuen LMM bestellt und baue den ein, sobald er da ist. Mal sehen, ob sich dadurch etwas ändert.
Parallel habe ich jetzt nochmal bei kaltem Motor geloggt und das Logfile angehängt. Der Motor hat jetzt direkt nach dem Start im Standgas stark geruckelt, ist aber nicht ausgegangen. Nach einer kurzen Weile ist er dann im Standgas rund gelaufen. Beim Betätigen des Gaspedals hat er wieder geruckelt, wenn ich die Automatik auf R gestellt habe, hat er auch geruckelt und wenn ich versucht habe aus der Einfahrt zu fahren ist er einfach ohne Leistung stehen geblieben. Ausgegangen ist er allerdings nicht. Sehr merkwürdig alles. Ich bin echt gespannt was der LMM bringt.
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Hallo zusammen,
gerade ist endlich der neue Luftmassenmesser gekommen und ich habe ihn gleich eingebaut. Die Lambdasonde habe ich ebenfalls getauscht, das Getriebe von der Drosselklappe hatte ich ebenfalls auseinander, das sieht tadellos aus. Leider läuft die Karre immer noch nicht. Mit angeschlossenem AGR-Ventil geht der Wagen (aktuell allerdings warm) zwar nicht aus, aber er hat Null Leistung. Selbst bei Vollgas kommt man kaum vom Fleck.
Im VCDS sieht es so aus, dass der LMM jetzt sinnvolle Werte liefert. Was ich aber nicht erkennen kann ist, ob die Lamdasonde korrekt arbeitet. Hat jemand noch eine Idee woran meine Probleme liegen können oder was ich als nächstes testen soll?
Viele Grüße
Philip
Willst Du nochmal ein Log machen?:
3.1 Drehzahl
6.1 Geschwindigkeit
1.2 Einspritzmenge
8.2 inneres Moment
8.3 Begrenzungsmoment
8.4 Rauchgrenze
9.1 Sollmoment
3.2 Luftmasse Soll
3.3 Luftmasse Ist
22.2 Raildruck Soll
22.3 Raildruck Ist
Am besten natürlich bei einer Fahrt, wenn möglch.
Edit: Sehe gerade, dass Fahren nicht klappen wird. Dann aber mal genau diesen Zustand loggen, also den Versuch loszufahren...
Vielleicht ist das die Luftklappe im luftfilterkasten? Weil hatte eigentlich gleiche Symptome aber nie Fehler im AGR. Kannst ja den Unterdruck Schläuchen folgen und Stecker ziehen und testen sind meine ich 2 verschiedene Stecker
Hast du am AGR Ventil den Schlauch abgezogen oder weiter oben rechts am Magnet Ventil von der Unterdruck Pumpe?
Ich habe den Schlauch direkt am AGR-Ventil abgezogen, damit der Wagen läuft. Ich erstelle gleich nochmal ein Log und stelle das ein.
So, jetzt das neue Log mit angeklemmtem AGR-Ventil bei dem Versuch rückwärts aus meiner Garageneinfahrt mit 15 % Steigung herauszufahren. Selbst bei Vollgas bin ich am Anfang einfach stehengeblieben. Nach ein wenig Spielen mit dem Gas, bin ich dann ganz langsam raus gekommen. Als ich dann vorwärts wieder die Garageneinfahrt runter gefahren bin, ist der Wagen ausgegangen.
So..., auf den schnellen Blick bekommt er keine Luft, er wird ständig von der Rauchgrenze begrenzt. Ich gucke mir es später genauer an.
Warum kommt die Drehzahl nicht über 1000 rpm? Weil der Automat den Wagen bewegen woillte? Nimt er ordentlich Gas an, wenn er auf N(eutral) steht?
Ja, auf "N" nimmt er Gas an und dreht hoch. Ich hatte direkt nach dem Einbau vom LMM auch mal eine "Probefahrt" gemacht. Ich dachte, vielleicht berappelt er sich ja, wenn ich versuche ein Stück zu fahren. Wenn er mal gerollt ist, hat er bei durchgetretenem Gaspedal auch mal mehr und mal weniger beschleunigt. Irgendwie nicht klar definiert und mit paktisch keiner Leistung. Sobald der Unterdruckschlauch vom AGR Ventil abgezogen ist, läuft er wieder ganz normal.
Ja, das Abziehen des Druckschlauchs vom AGR-V. schaltet den Motor in einen anderen Modus.
Also auch bei genauerer Sichtung komme ich zu dem Schluss, dass das "Innere Moment" (aktuelle Drehmoment der KW) immer auf Höhe der Rauchgrenze kommt und dort regelrecht anschlägt - also aktiv begrenzt wird. Nur kommt diese Rauchgrenze nicht hoch, weil Luft fehlt oder weil er am eigenen Abgas (AGR) sozusagen erstickt.
Eigentlich müsste man mal den Gasweg für das AGR zumachen, um zu gucken, ob die Luftmasse hochkommt.
Es ist schwierig, weil beim Ausstecken von LMM oder AGR der Motor auf Hilfsgrößen umschaltet. Bin so ein bisschen am Ende meiner Ideen. Jedenfalls im Augenblick.
Vielen Dank schon mal für Deinen Input. Was ist denn mit der Lambdasonde? Ich habe zwar eine neue eingebaut, aber im VCDS bekomme ich keine Werte, bzw. die Werte scheinen sich nicht zu ändern, wenn der Motor läuft. Könnte da evtl. auch ein Kabel defekt sein? Was müsste ich denn loggen, um zu sehen, ob die Lambdasonde korrekt arbeitet?
Ja, ich bin derart am Ende meines Lateins, dass ich nichts ausschließen will, was nicht völlig abwegig erscheint.
Lambdasonde wird zum Regenerieren und für das AGR verwendet. Ob die Bestimmung der Rauchgrenze dadurch mit beeinflusst wird, weiß ich nicht. Sie könnte es jedenfalls. Weil sie den Restsauerstoffanteil im Abgas bestimmt. Liegt dieser als Messwert unterhalb von 15%, dann hätte die LS bzw. das MSG jeden Grund, die Dieseleinspritzmenge nicht zu erhöhen -weil bereits bei 15% Sauerstoffüberschuss es zu einer rußenden Verbrennung kommt.
MWB 40 und 41 müssten Lambda-MWB sein. Hast Du diese Dir angesehen gehabt?