Motor lässt sich schwer drehen im warmen Zustand

VW Käfer 1303

Hallo,

Motor springt im kalten Zustand sofort an und läuft sehr ruhig. Erste Ausfahrt lief gut. Nachdem ich das Auto abgestellt habe, wollte ich es wieder starten. Der Anlasser packt den Motor nicht zu drehen. Von Hand geht es auch sehr schwer. Ist er abgekühlt, springt er sofort wieder an.

Am Motor wurden alle Lager, Kolben und Zylinder getauscht (Grund: siehe "metallische Geräusche).

Typ1, 2,1l, Verdichtung 9,2:1, Zentralvergaser

Hat jemand eine Idee?

27 Antworten

Das klingt stark nach Wärme­problem mit der mechanischen Passung – entweder der Motor klemmt bei Betriebstemperatur, weil er zu stramm gebaut wurde, oder der Anlasser kriegt die warme Schwergängigkeit nicht überwunden.

Mein Verdachtsind erstmal:

Kolben- Kurbelwellen- oder Pleuellager Laufspiel zu klein

Zündzeitpunkt zu früh oder Hitzestau am Anlasser (klassisch beim Käfer). Erklärt aber nicht, warum du ihn von Hand kaum drehen kannst. Massefehler könnte ebenfalls ein Problem sein.

Wenn du ihn warm von Hand schwer gedreht bekommst, ist es wahrscheinlich mechanische Reibung wegen zu geringem Spiel. Das passiert öfter bei frisch aufgebauten Typ1-Motoren, wenn Kolbenspiel <0,1 mm oder die Lagergasse zu stramm ist.

Ich würde nach der nächsten warmen Fahrt sofort Zündkerzen rausdrehen und versuchen, ihn per Hand zu drehen.

Geht er dann leicht hast ein Zündzeitpunkt/Kompression als Ursache.

Geht er immer noch schwer wahrscheinlich mechanisches Klemmen. Heißt Motor muss auf.

Und Öltemperatur messen. Wenn der Motor zu heiß wird (über 110 °C Öl), verstärkt das das Problem.

Hast Du Kolben und Zylinder von AAP drin?

Die haben schon mal sehr enge Passungen - wenn Du Glück hast, läuft sich das ein...

Zitat:
@teetobolcar schrieb am 8. August 2025 um 12:21:31 Uhr:
Das klingt stark nach Wärme­problem mit der mechanischen Passung – entweder der Motor klemmt bei Betriebstemperatur, weil er zu stramm gebaut wurde, oder der Anlasser kriegt die warme Schwergängigkeit nicht überwunden.
Mein Verdachtsind erstmal:
Kolben- Kurbelwellen- oder Pleuellager Laufspiel zu klein
Zündzeitpunkt zu früh oder Hitzestau am Anlasser (klassisch beim Käfer). Erklärt aber nicht, warum du ihn von Hand kaum drehen kannst. Massefehler könnte ebenfalls ein Problem sein.
Wenn du ihn warm von Hand schwer gedreht bekommst, ist es wahrscheinlich mechanische Reibung wegen zu geringem Spiel. Das passiert öfter bei frisch aufgebauten Typ1-Motoren, wenn Kolbenspiel <0,1 mm oder die Lagergasse zu stramm ist.
Ich würde nach der nächsten warmen Fahrt sofort Zündkerzen rausdrehen und versuchen, ihn per Hand zu drehen.
Geht er dann leicht hast ein Zündzeitpunkt/Kompression als Ursache.
Geht er immer noch schwer wahrscheinlich mechanisches Klemmen. Heißt Motor muss auf.
Und Öltemperatur messen. Wenn der Motor zu heiß wird (über 110 °C Öl), verstärkt das das Problem.

Öltemperatur war bei 90 °C während der Fahrt. Das mit den Zündkerzen herausdrehen, hatte ich mir auch schon übererlegt, nur der Zündzeitpunkt und die Kompression ändern sich doch nicht im warmen Zustand. 🤔

Irgendwo scheint die Reibung zu hoch zu sein😡. Nur wo? Das Kurbelwellenlager müsste sich doch mehr ausdehnen als die Stahlkurbelwelle, so dass dort die Reibung eigentlich kleiner werden müsste. Auf Klemmen tippe ich nicht, da er sich an einem Stück drehen lässt.

Zitat:
@fangopackung 2 schrieb am 8. August 2025 um 12:24:19 Uhr:
Hast Du Kolben und Zylinder von AAP drin?
Die haben schon mal sehr enge Passungen - wenn Du Glück hast, läuft sich das ein...

Ja, dickwandige von AAP.

Der Kolben sollte sich doch weniger ausdehnen als der Zylinder, so dass das Spiel eigentlich größer werden sollte.

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Kompression jnd ZZP kann sich minimal ändern. Aber das würdest wahrscheinlich erst im höheren Drehzahlbereich merken.

Und wie schnell/weit sich was ausdehnt ist von so vielen Sachen abhängig da kann man nicht einfach sagen, dass es mehr/wenig ist als was anderes. Natürlich spielt Material, Hitze und Fläche eine Rolle aber das kann man jetzt auf die schnelle nicht sagen. Aber ja Lager dürften sich mehr ausdehnen als die Kurbelwelle aber das Lager liegt ja Außen und Innen an also soll es sich "perfekt" ausdehnen. Kolben+Kolbenringe wären der 1. Ansatz. Wer hat den den Motor zusammengebaut? Ist es möglich, dass was nicht richtig gemessen wurde?

@teetobolcar

Ich habe den Motor zusammengebaut. Axialspiel der Kurbelwelle habe ich auf 0,1mm eingestellt. Lager sind von Mahle. Der Motor ließ sich auch immer wieder leicht drehen, je mehr ich zusammengebaut gebaut habe.

Auch den Rest gemessen? Kolbenringe geschliffen, Lager mit Thermoplast gemessen, richtige Drehmomente+Reihenfolge+Winkel angewandt?

Fährst du etwas mehr Leistung? Stimmt das Mischverhältnis nicht mehr ganz? Führt auch zu mehr Hitze

Richtiges Öl in Verwendung?

Vielleicht auch was beim Keilriemen? Mal abbauen und einzeln drehen

Ist klar, da ja beim zusammenbauen der Motor kalt ist😁

Zitat:
@teetobolcar schrieb am 8. August 2025 um 14:41:52 Uhr:
Auch den Rest gemessen? Kolbenringe geschliffen, Lager mit Thermoplast gemessen, richtige Drehmomente+Reihenfolge+Winkel angewandt?
Fährst du etwas mehr Leistung? Stimmt das Mischverhältnis nicht mehr ganz? Führt auch zu mehr Hitze
Richtiges Öl in Verwendung?
Vielleicht auch was beim Keilriemen? Mal abbauen und einzeln drehen
Ist klar, da ja beim zusammenbauen der Motor kalt ist😁

Ja, Kolbenrückstand gemessen:Verdichtung 9,2:1. Etwas höher als vorher. Drehmoment und Reihenfolge immer beachtet. Öl fahre ich 15W-40 mit ext. Ölfilter. Das Öl wird ja nicht so warm, max. 90°C. Keilriemen hatte ich auch schon ab.

Wenn ich den Motor zerlegen würde, wüsste ich nicht, wo ich schauen soll.

Lager mit Thermoplast gemessen--> nein

Ich hatte auch dieses Problem, hatte deswegen extra von 6V auf 12V umgerüstet (-> stärkerer Anlasser).

Nachdem ich den Motor lange und vorsichtig eingefahren hatte, war alles ok.

Auseinandereißen kannst Du ihn immer noch - meine Meinung

Zitat:
@fangopackung 2 schrieb am 8. August 2025 um 16:47:11 Uhr:
Ich hatte auch dieses Problem, hatte deswegen extra von 6V auf 12V umgerüstet (-> stärkerer Anlasser).
Nachdem ich den Motor lange und vorsichtig eingefahren hatte, war alles ok.
Auseinandereißen kannst Du ihn immer noch - meine Meinung

Habe die Zündkerzen entfernt. Da ließ er sich natürlich etwas leichter drehen, aber nicht so, wie ich das gewöhnt bin. Habe ihn jetzt ausgebaut. Jetzt dreht er leichter und das Axialspiel der Kurbelwelle ist spürbar.

An der Schwungscheibe und Kupplung sieht man keine Schleifspuren.

Hatte gehofft, dass es das Axialspiel ist, leider nein.

Wenn es irgendwo reibt, reibt es auch während der Fahrt. Wenn es im Motorblock reibt, sollte es doch auch mehr Temperatur geben. Dies ist nicht der Fall.

Was heißt denn lange eingefahren? Will ungern an einer Ampel stehen, der Motor geht aus und er springt nicht mehr an.😱

Werde das Axialspiel trotzdem etwas vergrößern.

Lass das Spiel bei.0.1mm

So baue ich alle meine Motoren.

Es wird nicht daran liegen das er schwer gängig ist.

Es muss was mit der Ausdehnung unter Hitze zutun haben.

Da fallen mir eigentlich nur Haupt oder pleuel Lager ein.

Hast ja mahle? Mahle clevit. ? verbaut was ich zb nie mache ich habe bis jetzt nur silverline verbaut.

Auch wenn es weh tut würd ich erstmal nen paar Hitze Zyklen in den Motor bringen und dann noch mal schauen.

Wenn was "klemmt" ist es ganz schnell kaputt.

Die Kompression ändert sich nicht, aber der Druck im Zylinder, da die kalte Luft nicht nur komprimiert wird, sondern wird auch durch die Zylinder, Kolbentemperatur zusätzlich erwärmt, was den Druck am Ende deutlich erhöht. Immerhin hat der Motor 9.2 zu 1 Verdichtung. Und, wenn alles dicht ist, also gut zusammengebaut, dreht er sich mit Kerzen bei Kompression schwer. Meist dreht der Keilriemen durch, wenn man an der Lima dreht. Ohne Kerzen geht das leichter. Hier merkt man meist dickes Oel und kräftige Ventilfedern bei entsprechendem Hub der Nockenwelle. Neu zusammengebaut drehensie meist schwerer, weil die Zylinderlaufbahnen noch " rauh" sind.

Wenn was klemmt, geht es meistens sehr schnell bis zum Schaden. Hatte ich auch schon. Kolbenkipper. Beim vorführen durch den Besitzer kurzes Quietschgeräusch, maximal 2 Sekunden später, Motor aus und fest.

Man reibe sich schnell 1000x die Hände. Das ergibt heftige Brandblasen, die meisten hören vorher auf. 1000 1/min ist knapp über Leerlauf.

Zitat:
@85mz85 schrieb am 8. August 2025 um 22:30:17 Uhr:
Wenn was "klemmt" ist es ganz schnell kaputt.
Die Kompression ändert sich nicht, aber der Druck im Zylinder, da die kalte Luft nicht nur komprimiert wird, sondern wird auch durch die Zylinder, Kolbentemperatur zusätzlich erwärmt, was den Druck am Ende deutlich erhöht. Immerhin hat der Motor 9.2 zu 1 Verdichtung. Und, wenn alles dicht ist, also gut zusammengebaut, dreht er sich mit Kerzen bei Kompression schwer. Meist dreht der Keilriemen durch, wenn man an der Lima dreht. Ohne Kerzen geht das leichter. Hier merkt man meist dickes Oel und kräftige Ventilfedern bei entsprechendem Hub der Nockenwelle. Neu zusammengebaut drehensie meist schwerer, weil die Zylinderlaufbahnen noch " rauh" sind.
Wenn was klemmt, geht es meistens sehr schnell bis zum Schaden. Hatte ich auch schon. Kolbenkipper. Beim vorführen durch den Besitzer kurzes Quietschgeräusch, maximal 2 Sekunden später, Motor aus und fest.
Man reibe sich schnell 1000x die Hände. Das ergibt heftige Brandblasen, die meisten hören vorher auf. 1000 1/min ist knapp über Leerlauf.

D.h.?

Ich soll damit fahren, bis sich alles angepasst hat? Wenn etwas klemmen würde, wäre er auch hin?

Messe jetzt nochmal das Axialspiel und entscheide, ob ich etwas ändere.Evtl. vergössere ich es, fahre ihn ein und passe es im Winter wieder an.

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