Motor abwürgen

Hallo zusammen.

Da ich das erlaubte Alter für begleitete Lernfahrten erreicht habe, häufen sich die Anfragen aus meinem Umfeld, ob ich nicht mein Auto für Fahrpraxis und erste Fahrversuche hergeben würde.

Ich fürchte mich jedoch vor Schäden an meinem alten Sierra durch Abwürgen und sonstiges Hantieren.

Wie berechtigt sind meine Befürchtungen ? Wird Abwürgen ab einer gewissen Menge oder einen gewissen Gebrauchsdauer des Fahrzeugs schädlich ? Was könnte denn so kaputt gehn ?

Vielen Dank für die Antworten 🙂

Beste Antwort im Thema

Ich glaube nicht das der alte Sierra sowas wie ein ZMS hat 😉

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und über die kurbelwelle wird nach wie vor mit der kette dann nur die nockenwelle 'stark' abgebremst.
nix mit masse ganzen fahrzeugs😁

also doch blödsinn als grund für kettenschäden. eine kette muß so konstruiert sein, dass sie das aushält.
lastwechsel und gelegentliches starten/stoppen und event. abwürgen zählt für mich unter normale betriebszustände.

also was soll die schönrederei?

Zitat:

Original geschrieben von MENA-C


Das sehe ich auch so, die "Ausrede" von VW zieht nicht. Gerade bei Fahranfängern kommt es eben gelegentlich zum Abwürgen des Motors und das muß dann schon noch konstruktiv abgedeckt sein.

Die Einlassung der VAG Ingenieure ist ja noch schlimmer, siehe Zitat der Auto BILD. Dort wird ganz platt gesagt, daß schon viele Anlaßvorgänge (Brötchenholer Fahrprofil) die Steuerkette besonders belasten - und damit sollte offenbar die Kettenlängung bei betroffenen Motoren erklärt werden! Was das dann im Zusammenhang mit der tollen Start-Stop-Automatik bedeutet, kann sich ja vielleicht jeder selbst zusammenreimen. Nach VW-eigener Aussage sind die Steuerketten für diesen nicht unüblichen Einsatz vieler Fahrzeuge nicht stabil genug konstruiert worden. Mann, Mann, Mann . . . 😕

ich sag doch nix anderes?😕😁

Zitat:

Original geschrieben von fsiquattro


Die KW wird doch aber nicht schlagartig festgehalten, wenn ich nicht gerade auf der Bremse stehe und gleichzeitig die Kupplung schnalzen lasse. Ist ein abwürgen wirklich eine so viel höhere Belastung für die Kette wie ein Motorstart? Da wird ja auch fast "schlagartig" die Kette beschleunigt und die Nocken stehen noch.

Schlimmer noch: Beim Abwürgen verdrehen sich Primär- und Sekundärseite des ZMS sehr schnell gegeneinander - und zwar bis zum Anschlag. In diesem Augenblick wird der Motor mit sehr hohen Impulsen belastet, er bleibt also schon fast schlagartig stehen, oder noch schlimmer: Er dreht teilweise rückwärts. Wir haben ganz aktuell in solchen Fällen Drehmomentspitzen von bis zu 10.000 Nm gemessen (kein Schreibfehler, keine Null zu viel!!!). Das hält auf Dauer das beste ZMS nicht aus. Und die Kette wird's auch nicht erfreuen.

Zitat:

Original geschrieben von sukkubus


und über die kurbelwelle wird nach wie vor mit der kette dann nur die nockenwelle 'stark' abgebremst.
nix mit masse ganzen fahrzeugs😁

Kurbelwelle und Kette sind über das Ritzel verbunden. Die KW wird schlagartig angehalten, und damit auch die Kette, an der dann heftig gezerrt wird. Dazu kommt dann noch die Belastung durch das ZMS, siehe Rael_Imperial. Das bißchen Nockenwelle spielt da so gut wie keine Rolle mehr.

Zitat:

Original geschrieben von sukkubus


eine kette muß so konstruiert sein, dass sie das aushält.
lastwechsel und gelegentliches starten/stoppen und event. abwürgen zählt für mich unter normale betriebszustände.

Ja, so müsste die Kette ausgelegt sein, was bei dem 1.4 TSI Twin aber mindestens in den Anfangsjahren offenbar nicht der Fall war; hoffentlich inzwischen nachgebessert und Schnee von gestern.

@ Rael_Imperial
Wo liegen die 10000 Nm an? An der Kurbelwelle? Da muss einem ja schon Angst um die Wellen und Lager werden, das wären so über den Daumen gepeilt Zugkräfte von 7-10 Tonnen auf die Ketten, Wellen und Lager.^^
Da wundere ich mich echt wie lange das Zeug mitspielt bevor es aufgibt. (VW 1.4TSI als negativ Beispiel mal ausgenommen...)

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Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial



Zitat:

Original geschrieben von fsiquattro


Die KW wird doch aber nicht schlagartig festgehalten, wenn ich nicht gerade auf der Bremse stehe und gleichzeitig die Kupplung schnalzen lasse. Ist ein abwürgen wirklich eine so viel höhere Belastung für die Kette wie ein Motorstart? Da wird ja auch fast "schlagartig" die Kette beschleunigt und die Nocken stehen noch.
Schlimmer noch: Beim Abwürgen verdrehen sich Primär- und Sekundärseite des ZMS sehr schnell gegeneinander - und zwar bis zum Anschlag. In diesem Augenblick wird der Motor mit sehr hohen Impulsen belastet, er bleibt also schon fast schlagartig stehen, oder noch schlimmer: Er dreht teilweise rückwärts. Wir haben ganz aktuell in solchen Fällen Drehmomentspitzen von bis zu 10.000 Nm gemessen (kein Schreibfehler, keine Null zu viel!!!). Das hält auf Dauer das beste ZMS nicht aus. Und die Kette wird's auch nicht erfreuen.

10.000 NM ist schon ein Wort! 😰

Mal andersherum gefragt: Ohne ein ZMS, also bei einer "richtig" starren Verbindung würden ja diese Kraftspitzen entfallen oder zumindest massiv kleiner und somit das abwürgen eigentlich wieder unkritisch werden?

Natürlich holt man sich dafür dann wieder andere Nachteile ins System, aber mal prinzipiell gesehen.

Zitat:

Original geschrieben von SoEinWahnsinn


@ Rael Wo liegen die 10000 Nm an? An der Kurbelwelle? Da muss einem ja schon Angst um die Wellen und Lager werden, das wären so über den Daumen gepeilt Zugkräfte von 7-10 Tonnen auf die Ketten und Wellen.^^
Da wundere ich mich echt wie lange das Zeug mitspielt bevor es aufgibt. (VW 1.4TSI als negativ Beispiel mal ausgenommen...)

Nein, sie treten innerhalb des ZMS auf, wenn Primär- und Sekundärseite auf Anschlag gehen. Dabei bricht die Feder.

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Nein, sie treten innerhalb des ZMS auf, wenn Primär- und Sekundärseite auf Anschlag gehen. Dabei bricht die Feder.

Ok, also am Ort der Resonanz, und ist dann vermutlich weiter hinten schon deutlich gedämpfter ...

Danke!

Zitat:

Original geschrieben von MENA-C


Ich sehe da einen ganz entscheidenden Unterschied zum normalen Abstellen des Motors: beim Abwürgen ist der Motor eingekuppelt, also reißt und zerrt über die Kurbelwelle das gesamte Fahrzeug mit Insassen an der Steuerkette, nicht nur der ausgekuppelte Motor selbst - so um die 1.600 bis 1.800kg.

Klassischer Denkfehler: Die Ventilfedern werden dadurch, dass das Auto mit seiner Masse die Kurbelwelle abbremst, ja nicht schwergängiger.

Nur daß es in diesem Fall eben garnicht um den Ventiltrieb geht. Die ruckartige Belastung geht beim Abwürgen von der starren Verbindung KW - Ritzel - Kette aus, nicht vom Antrieb der NW. Den 'Denkfehler' reiche ich zu meiner Entlastung zurück. 😁

Zitat:

Original geschrieben von MENA-C


Nur daß es in diesem Fall eben garnicht um den Ventiltrieb geht. Die ruckartige Belastung geht beim Abwürgen von der starren Verbindung KW - Ritzel - Kette aus, nicht vom Antrieb der NW. Den 'Denkfehler' reiche ich zu meiner Entlastung zurück. 😁

Du hast aber das Fahrzeuggewicht genannt, um damit Deine These dramatischer zu machen. Dieses ist aber hierbei nicht relevant, man könnte auch einen 40 - Tonner in das Heck eines Autos mit eingelegtem Gang krachen lassen, die Belastung für die Steuerkette wäre trotzdem nicht höher. 😉

Der 40-Tonner sieht für mich wie eine weitere Nebelkerze aus und hat mit dem Thema nichts zu tun.

Aber lassen wir das.

Der größte Stress für die Steuerkette ist der Lastwechsel (normale Drehrichtung-rückwärts), erschwerend kommt der niedrige bis nicht mehr vorhandene Öldruck am Kettenspanner dazu.
Und je höher das Fahrzeuggewicht, desto heftiger der Lastwechsel.

Beim M271 von Mercedes sind Steuerkettenschäden deutlich häufiger bei Schaltwagen, Automatik kann man nicht abwürgen.

Zitat:

Original geschrieben von warnkb


Automatik kann man nicht abwürgen.

Doch, doch, das geht schon. Wollte man mir bei BMW zuerst auch nicht glauben ... 😁

Zitat:

Original geschrieben von MENA-C


Der 40-Tonner sieht für mich wie eine weitere Nebelkerze aus...

Du hast nicht verstanden, worauf ich hinaus wollte. Schade.

Zitat:

Original geschrieben von MENA-C


...und hat mit dem Thema nichts zu tun.

Manchmal muss man Beispiele bringen, die scheinbar nichts mit dem Thema zu tun haben, um ein bestimmtes Prinzip bildlich darzustellen

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial


Doch, doch, das geht schon. Wollte man mir bei BMW zuerst auch nicht glauben ... 😁

Das würde mich jetzt mal interessieren, wie man das macht. Ich hab´s nämlich noch nicht geschafft.

Von mir abschließend hierzu:
Die Frage ist, welche Belastungsspitzen an der Kette auftreten. Das hängt davon ab, ob die Kette mit einem scharfen Ruck gestoppt wird oder ob sich die Kräfte über einen geringfügig längeren Zeitraum aufbauen. Ich vermute, das bei normalem Starten und Abstellen des Motors die zweite Variante zutrifft, beim Abwürgen die erste. Wenn das zutreffen sollte, dann kein Bla, Bla von VW in ihrem Kommentar. (Aber die Kette müsste auch den Ruck aushalten können, in dem Punkt sind wir uns alle einig.)

Berechnete oder gemessene Zahlen zu den Belastungsspitzen wären interessant.

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