Mittlerer vs. großer Akku
Eigentlich ist für mich klar, der mittlere Akku ist perfekt für mich. Angesichts des geringen Preisunterschiedes muss man sich den großen aber durchaus mal ansehen 🙂. Der Pro S hat ja schon das Interieur-Paket und 19"-Felgen serienmäßig. Dagegen fehlt das Discover Pro, aber dafür soll ein kostenpflichtiges Update reichen. Selbst bei der Sitzheizung soll es mit Update o.ä. funktionieren. Dann sind es nur rund 3000 € mehr für brutto 20 kWh extra. Was bekommt man dafür?
- Schlechtere Beschleunigung 7,9 s. statt 7,3 s., da 129 kg schwerer, aber vielleicht 0,1 oder 0,2 s. gehen davon auf das Konto der großen serienmäßigen Felgen.
- 125 kW Laden statt 100 kW
- 550 km statt 420 km Reichweite (gerundet, je nach Ausstattung)
- Weniger Akkudegeneration, da weniger Zyklen bei gleicher Kilometerleistung (falls bei diesen Größen relevant)
- Bessere Reisetauglichkeit durch mehr Reichweite
- Besserer Wiederverkaufswert wg. Akkuzustand
- 19" ist leider auch bei Winterrädern Pflicht (teuer)
- Weniger Ausstattungsfeinheiten (2 vs. 7 Varianten)
- 4 statt 5 Sitze
- Kein Panoramadach möglich
- Kein Fahrradträger möglich
Wie würdet ihr entscheiden?
j.
Beste Antwort im Thema
Mal meine Meinung aus Sicht eines Hybrid- und eGolf 300 Fahrers, der mit dem eGolf auch schon mal 600km am Stück gefahren ist (ja, da gibt's sicherlich noch Erfahrenere 😉)
Zitat:
@jennss schrieb am 22. Juli 2020 um 00:24:51 Uhr:
- Schlechtere Beschleunigung 7,9 s. statt 7,3 s., da 129 kg schwerer, aber vielleicht 0,1 oder 0,2 s. gehen davon auf das Konto der großen serienmäßigen Felgen.
Ich finde den eGolf mit seinen 9.x Sekunden schon spaßig.... alles darunter macht auch Spaß. Und solange man keinen Sprung unter 5 Sek. hat, wäre es mir schnurz, ob 7.9s oder 7.3s - ist im Alltag völlig uninteressant.
Zitat:
- 125 kW Laden statt 100 kW
- 550 km statt 420 km Reichweite (gerundet, je nach Ausstattung)
- Bessere Reisetauglichkeit durch mehr Reichweite
Ich bin mit dem eGolf 600km gefahren. Das schlimmste sind bei der Langstrecke mit dem eFahrzeug die Ladegeschwindigkeit (eGolf nur 40kW) und ggf. ein Rapidgate (die Ladeleistung des eGolf brach von 40kW auf 25 auf 15kW ein!). Solange ein eFahrzeug >75kW im Schnitt von 20-80% schafft finde ich das völlig ausreichend. Gehen wir mal davon aus, das der Schnitt 25% unter der maximalen Leistung liegt (Tests werden es zeigen oder auch nicht 😉):
- 420km = 58kWh => 60% = 35kWh => 20-80% Ladestop = ca. 30min. für 258km
- 55km = 77kWh => 60% = 46kWh => 20-80% Ladestop = ca. 30min. für 330km
Als Spaß habe ich mal bei ABetterRoutePlanner.com die Strecke München - Kopenhagen mit beiden Varianten durchgeplant (über die Fähre; den Vergleich kann ich eh empfehlen, da es da ganz interessante Erkenntnisse gibt - siehe Anhang):
ID.3, 58kWh, 13:33min mit 2:40 Ladezeit (5 Stops)
ID.3, 77kWh, 12:21min mit 1:41 Ladezeit (3 Stops)
Man braucht also etwas weniger Ladestops/Zeit und spart auf ca. 1.000km 1:10min. ein. Aber ob einem diese Unterschiede die Nachteile (Sitzplätze, etc.) wert sind? Ich halte den Unterschied für zu gering. Hängt aber auch davon ab, wieviel Langstrecke man fährt. Ich wäre mit dem eGolf und seinen knapp 200km Reichweite glücklich, wenn er 75kW sicher, ohne Rapidgate laden würde - dafür fahre ich zu wenig Langstrecke. 😉
Zitat:
- Weniger Akkudegeneration, da weniger Zyklen bei gleicher Kilometerleistung (falls bei diesen Größen relevant)
- Besserer Wiederverkaufswert wg. Akkuzustand
Da mag was dran sein. Aber diese Punkte kann man schlecht abschätzen. Genauso kann es sein, das die mittlere Variante für die meisten auch langfristig interessanter bleibt und niemand in 5 Jahren 2.000€ mehr für die größere Variante ausgeben will. Es ist wie bei jedem Extra: Ein Kauf für den Wiederverkauf bringt meist nur Verlust, wenn man das Extra nicht eh selbst will/braucht. 20% Degeneration sind beim 58kWh zwar 11kWh und dann nur noch 47kWh.... aber mit über 330km Reichweite ist man immer noch gut dabei. Und 20% sind sicherlich deutlich übertrieben.
Zitat:
- 19" ist leider auch bei Winterrädern Pflicht (teuer)
- Weniger Ausstattungsfeinheiten (2 vs. 7 Varianten)
- 4 statt 5 Sitze
- Kein Panoramadach möglich
- Kein Fahrradträger möglich
19" sind eher Geschmacksache (von den Kosten abgesehen), aber nur 4 Sitze, kein Panoramadach, kein Fahrradträger - DAS sind Dinge, die im Alltag auffallen und auch beim Wiederverkauf entscheidend sein können!
Für mich wäre es der ID.Max. Alles dabei und auf den größeren Akku kann ich verzichten.
Und: Aus ökologischer Sicht sollte die Akkugröße so groß wie nötig, aber so klein wie möglich gewählt werden. Für >80% der Käufer dürfte selbst der kleine 45kWh Akku völlig ausreichend sein - wenn man zuhause laden kann sowieso.
68 Antworten
Was spricht den gegen den kleinen Akku? Bei mir steht naechstes Jahr ein neues Auto an und ein ID.3 kaeme in die Auswahl.
Aktuell fahre ich einen PHEV mit 30km Reichweite. Da ich zu Hause und auf Arbeit laden kann und selten mehr als 20-30km am Stueck fahre, liegt mein Benzinverbrauch auch bei unter 2 Liter. Benzin verbrauche ich eigentlich nur, wenn ich versehentlich, gedankenlos oder absichtlich zu feste aufs Gaspedal latsche oder tatsaechlich mal 50km unterwegs bin.
Da frage ich mich schon warum ich das ganze Jahr einen grossen Akku durch die Gegend fahren soll. Gut, 2x im Jahr geht es in Urlaub und da sind vielleicht auch max. 500km am Stueck drin. Aber das sind exakt 4 Autofahrten (2x hin und 2x zurueck). Das klappt doch auch mit einem kleinen Akku. Da mache ich mir gar keinen Kopf drum. Und mir reicht Tempo 100 auf der Autobahn, brauche also auch keinen grossen Akku um schneller fahren zu koennen.
Meine Frage geht eher Richtung Ausstattung. Gibt es Dinge die man mit kleinem Akku nicht bekommt? Ich haette das Ding schon gerne in Vollausstattung. Matrixlicht, Abstandsradar, Dachfenster (mag keine Klima) und der ganze Schliesskomfort (wer taeglich laedt, schaetzt einen elektrischen Kofferraumdeckel), gut Sitze etc. will ich nicht missen.
Zitat:
@kartoffel911 schrieb am 6. September 2020 um 12:28:09 Uhr:
Meine Frage geht eher Richtung Ausstattung. Gibt es Dinge die man mit kleinem Akku nicht bekommt?
Meinst du mit kleinem Akku den noch kommenden 45 kWh-Akku? Der ist noch gar nicht im Konfigurator. Klar ist aber, dass der keine 204 PS bekommen wird, sondern wohl maximal ca. 150 PS. Die 330 km Reichweite nach WLTP sind auch schon recht universell, also auf der Autobahn hat man gut 200 km bis zur Pause.
Was an Ausstattung zum kleinen Akku zu bekommen ist, ist noch unklar, aber vermutlich recht viel, weil dann auch das freie Konfigurieren ohne Vorkonfigurationen kommt, wohl ab ca. November.
Ja, ein Schiebedach gibt es nicht beim ID.3, leider. Ich habe Stahldach bestellt, in der Hoffnung, mir später ein Webasto reinschneiden lassen zu können.
j.
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Zitat:
@jennss schrieb am 6. September 2020 um 13:26:40 Uhr:
Was an Ausstattung zum kleinen Akku zu bekommen ist, ist noch unklar, aber vermutlich recht viel, weil dann auch das freie Konfigurieren ohne Vorkonfigurationen kommt, wohl ab ca. November.
Danke, so langsam verstehe ich. Da muss man wohl noch etwas warten bis alles moeglich/verfuegbar ist. Kein Problem, neues Auto gibt es erst im Fruehjahr.
Weniger PS stoert mich nicht. Frueher haben mir 60 PS gereicht, heute hat der eMotor im PHEV 100 PS, die bewegen irre viel Gewicht.
Der ID.3 "Pure" wird wahrscheinlich 126PS haben, der "Pure Power" 150PS.
Reicht trotzdem, der erste e-Golf hatte 116PS.
hallo
Ich habe mich für die mittlere entschieden weil bei den größeren Akku kein dcc vorhanden ist .Tiefer Schwerpunkt Heckantrieb und kleinen Wendekreis,Da muss er Spaß machen um die Kurfen mit Dcc kein Unersteuern mehr.Dafür gebe ich sogar meinen GTI weg
Mich würde interessieren, ob der der 77er Akku im Winter deutlich mehr Akkuheiz-Strom verbraucht als der 58er. Gibt es da einen Vergleich?
j.
Evtl ganz interessant um die Akkugröße im Alltag einzuschätzen:
https://www.youtube.com/watch?...