Mit dem E46 nach Australien
Hallo zusammen,
ich überlege schon seit längerem, ob ich mit meinem Auto eine große Tour ans andere Ende der Welt unternehmen soll. Von Stuttgart nach Sydney im E46 🙂
Bevor jetzt viele sagen, dass das eine blöde Idee ist: Es gab schon Menschen, die das getan haben. Jedoch findet man hierzu wenig Infos. Ich wollte hier deshalb einfach mal fragen, ob jemand schon Erfahrungen mit längeren Roat Trips hat. Was muss ich alles mitnehmen? Welche Länder sollte man meiden? Auf was muss ich sonst so achten?
Freue mich über viel Input und Anregungen 🙂
Beste Antwort im Thema
Für so einen Trip muss jeder einzelne KM genau geplant sein, sonst hast du mitten in der Wüste einen geplatzten Reifen oder der Motor streikt und was dann? Du sprichst die Sprache nicht, der ADAC wird kaum in Pakistan aktiv genug sein um dich schnell mal in die nächste Werkstatt abzuschleppen.
Außerdem sind besonders während der Monsunzeit in Süd-Ost-Asien viele Straßen unbefahrbar, da muss man dann auf matschige Nebenstraßen ausweichen. Was dann? Mit dem E46 wirst du dort nicht sehr weit kommen.
Stichwort Visa/Einreise: Hast du dir schonmal Gedanken gemacht was an der indischen Grenze passiert, wenn die sich deinen Reisepass anschauen und sehen, dass du zuvor im Iran und Pakistan warst? Die werden dein Auto erstmal bis auf die letzte Schraube auseinander nehmen, erst recht wenn du z.B. versuchst über Kashmir einzureisen. Bisher herrscht dort nur ein inoffizieller Waffenstillstand, die Chance dass du dort abgewiesen wirst ist extrem hoch. Dann musst du über China ausweichen -> zusätzliche Spritkosten, Westchina ist auch für seine mehr als miesen Straßen bekannt und da mein Vater oft beruflich in China ist weiß ich, dass so ein Visa mehrere Wochen im voraus beantragt werden muss. Dann kannst du wieder heimfahren, weil für dich dann an der chinesischen Grenze Endstation ist. Außerdem denke ich dass du schon Probleme bekommen wirst nach Saudi-Arabien einzureisen, denn zwischen dem Iran und Kuwait liegt noch ein kleiner Teil des Iraks -> Stichwort IS. Auch wenn der Süden noch nicht von der IS befallen ist, wie willst du an der Grenze beweisen, dass du nicht durch die Gebiete des IS gefahren bist und eine potenzielle Gefahr darstellst? Wenn du dir dann denkst "Die ganzen Reporter schaffen das doch auch". Ja, aber die beantragen das Visa schon lange Zeit im Voraus und müssen aber trotzdem alle ihre Aufnahmen vorzeigen, ein Protokoll niederlegen wo exakt draufsteht, wo sie sich zu welcher Zeit wie lange aufgehalten haben. Und auch dann dürfen sie nur einreisen, weil sie eben die Sonderbehandlung als Reporter genießen.
Du gehst die Sache ziemlich naiv an finde ich, sobald du aus der lieben EU draußen bist begibst du dich in völliges Neuland, kaum einer spricht Englisch falls du Probleme hast, du musst schon vorher wissen wo du das Geld wechselst, denn mit € wirst du in den kleineren Provinzen nicht sehr weit kommen. Du musst wissen wo du dein Auto im Falle eines Defekts reparieren kannst, wo du es nachts abstellst. Das mit dem zwei Wochen nicht waschen wird wohl kaum jemanden abhalten mal "einen Blick" drauf werfen zu wollen. Die Leute sehen BMW und das wars, weißt du was in Vietnam z.B. ein uralter BMW E34, völlig heruntergekommen kostet? Davon kannst du dir hier einen E46 in Topzustand kaufen. Die fahren nicht auf Rollern rum weil es ihnen Spaß macht, sondern weil die Einfuhrzölle von 50-100% haben. Da ist ein E46 aus '99 wie ein herumfahrender Goldklumpen für die Menschen und in ärmeren Regionen das abstellen vor einem Hostel über Nacht grob fahrlässig wenn du mich fragst.
Ich würde mir das also alles noch gut überlegen, auch würde ich mir mehr Gedanken um das Geld machen. Wie viel hast du überhaupt zur Verfügung? Wie BMWRider schon sagte 10.000€ sind da fix weg.
Selbst als meine zwei besten Freunde letztes Jahr nach dem Abi eine Tour durch England, Wales und Schottland gemacht haben gingen insgesamt fast 2000€ drauf, für 2 WOCHEN!!! Schließlich will man ja auch länger an einigen Orten bleiben und sich diese ansehen. Da schlägt dann Verpflegung, Unterkunft, Freizeitaktivitäten, etc. ein ordentliches Loch in den Geldbeutel.
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Generell natürlich alles machbar, wenn genug Budget und Freizeit vorhanden ist. Schau dir deine Route doch mal, schließlich ist ja auch der Weg das Ziel. Welche Länder willst du anschauen bzw. meiden?
Wenn du bis nach China fährst, könntest du Probleme mit dem Kraftstoff bekommen. Die haben zahlreiche verschiedene im Umlauf, der Kat setzt sich schnell zu (Mangananteile) und dein Wagen ist hin.
Hab so Reisen noch nie unternommen, aber in einigen Blogs wird von ähnlichen Reisen berichtet. Der Wagen muss davor gründlich gecheckt werden und das teuerste wird wohl das Stück über den Ozean.
Wo willst du schlafen, wie lange am Stück (konzentriert) fahren, wer sitzt noch im Auto...davon hängt auch dein Gepäck ab.
Würde mir aufjedenfall einen schicken Sticker an den BMW kleben Stuttgart-Sydney oder so 😉
Und visa beantragen!
Wetter beachten
Ich möchte den Trip in drei Etappen einteilen.
1. Etappe: Stuttgart - Dubai. Dabei gehts durch Österreich, Slowenien, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Türkei, Iran, Kuwait, Saudi Arabien. Mir ist klar, dass der Iran sicher nicht der sicherste Ort ist, jedoch würde ich dieses Land versuchen an einem Tag zu durchfahren. Solange ich auf den größeren Straßen bleibe, dürfte das kein Problem sein.
2. Etappe: Dubai - Singapore. Saudi Arabien, Kuwait, Iran, Pakistan, Indien, Bangladesch, Burma, Laos, Vietnam, Kambodscha, Thailand.
3. Etappe: Singabpore . Sydney. Das wird meiner Meinung nach der knifflichste Teil der Strecke. Ich muss durch Malaysa und Indonesien von Insel zu Insel und dann am Ende rüber nach Australien. Da müsste ich noch abklären, ob es eine Fähre gibt.
Zu den Visa: Für welche Länder brauche ich im Voraus ein Visa? Kann ich das nicht wie beim Flug in den Urlaub an der Grenze bekommen?
Das Wetter ist mir relativ egal. Ich würde relativ bald los fahren. Vermutlich schon im Februar. ´
Schlafen werde ich im Auto, in Hostels, Hotels oder einfach mal im Zelt. Je nachdem wo ich gerade bin, hätte ich glaube ich auch Angst, das Auto über Nacht irgendwo stehen zu lassen.
Bitte mache einen Blog darüber 🙂
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Seit wann hast du die Idee? So ein Trip braucht gewissenhafte, wahrscheinlich jahrelange Vorbereitung. Die Frage nach den Visa zeigt, dass das offenbar nicht der Fall ist. Hier kann man fix auf die Nase fallen und steht dann an der Grenze und darf zur Not umkehren.
Zudem würde ich das nicht mit einem E46 machen, sondern lieber mit einem älteren, anspruchslosen Geländewagen, den jeder Hinterhofschrauber wieder fit bekommt. Mal abgesehen davon, dass mir einige Länder der Reise deutlich zu heikel wären, erst Recht im deutschen "Premiumauto".
Naja, natürlich könnte man das lange planen. Aber warum? Spontane Trips sind die besten. Es gibt für alles eine Lösung, man muss sie nur finden. Das einzige was ich klären muss, sind eindeutig die Visa, ja.
Und wegen dem Auto: Naja, klar könnte ich mir ein anderes Auto für den Trip zulegen. Aber genau das ist es ja, was ich nicht möchte. Ich habe das Auto schon sehr lange, es hängt viel Herzblut an ihm. Genau deshalb möchte ich mit ihm den Trip machen. Und da das Auto BJ 99 ist, hab ich nicht ganz so angst, damit durch bestimmte Gebiete zu fahren. Zwei Wochen nicht waschen und die Karre sieht aus wie sau. Dann fällt er schon deutlich weniger auf.
Spontane Trips sind sicher gut, aber gleich bis ans Ende der Welt?
Ich will dir das ja auch nicht ausreden, aber ein paar Rahmenbedingungen sollten schon geklärt sein.
Mir fiele Spontan ein:
- geplante Reisezeit. Irgendwann muss man ja vllt auch mal wieder arbeiten, weiterstudieren, etc.
- wie gesagt Visa. Sonst steht man 2 Tage an einer Grenze und kommt dann nicht rein. Klären kann man wegen Verständigungsproblemen auch nix
- geplante Strecke. Nicht, dass man plötzlich in der Wüste oder mitten im Monsun vor einem ausgefahrenen Feldweg steht und rundum die Straßen ähnlich aussehen. Dafür ist der E46 denkbar ungeeignet
- finanzieller Rahmen. Unterkunft, Essen, Visa, Maut, Reparaturen und Sprit sowie vor allem die Fährüberfahrten dürften gut ins Geld gehen. Ich vermute, 10.000€ sind da fix weg, falls das reicht.
- bei der Strecke dürften auch mal Ölwechsel und Wartung fällig sein. Wo machen? Bekommt man in Pakistan nen Ölfilter und Öl für das Auto? Selber machen? Zeug mitnehmen? Reicht der Platz?
- was passiert, wenn du tatsächlich ankommen solltest? Wieder zurück fahren? Nochmal die ganze Logistik und die Strapazen sowie Kosten? Viele Visa dürften wieder ungültig sein.
Ohne dir zu Nahe treten zu wollen: Aber mal fix nach Australien ohne große Gedanken finde ich reichlich naiv. Spätestens hinter der Türkei wird es schwierig werden.
Mal von den Kriegsgebieten abgesehen und das du mit meinem Mittelklassewagen durch teilweise sehr arme Länder fährt.
Ich glaube kaum das du mit einem normalen Auto bis nach Singapur kommst.
Die Straßen darunter werden nicht durchweg geteert sein, ohne Geländewagen wirst da keine Chance haben.
Hier hast du was ähnliches waren/sind aus meinem Heimatdorf:
http://www.alaska-bis-feuerland.com/
Google-Maps kennt nur einen Fußweg 😁
Google-Maps Berlin - Singapur
Schau dir mal Vorträge von Weltenbummlern an, die hängen teils 2 Wochen an ner Grenze fest.
Bist du mit deinem Wagen schon mal ne Woche campen gewesen nur mit Zelt? Zum Nächtigen würd ich ein Dachzelt empfehlen, denn du wirst ordentlich Gepäck haben und da nicht jeden Tag rumräumen können.
Ich habe für die Reise 3 Monate eingeplant. Das Fahrzeug soll am Ende per Schiff nach Hause transportiert werden. Die Kosten werden enorm sein, das stimmt. Auch das Thema der Reparaturen hab ich schon durchdacht. Ich kenne mein Fahrzeug und weiß natürlich, welche Teile anfällig sind. Diese würde ich alle mitnehmen, damit ich sie im Notfall tauschen kann. Reparaturen kann ich selbst durchführen; mache ich schon seit langem. Und Autowerkstätten gibt es überall. Platz ist sicher genug. Ich fahre ja keinen Panzer, bei dem die Teile übermäßig groß sind 😉 Und selbst wenn ein Teil kaputt geht, das ich nicht dabei habe: Laut BMW ist es kein Problem, Teile überall hin in die Welt zu ordern. Per Luftpost sind die Teile auch annähernd zeitnah vor Ort laut Aussage von BMW.
Ich habe viele Foren durchgelesen du dem Thema Roattrip. In fast jedem sagen diejenigen, die ähnliches getan haben, dass die Hauptstraßen meist in Ordnung sind. Solange man auf den Nationalstraßen bleibt, dürfte das also kein Problem werden.
Die Unterkünfte, im speziellen die Kosten hierfür dürften ab der Türkei kein Thema mehr sein. Jeder der mal im nahen Osten und/oder Asien war, weiß, dass die Unterkünfte und die Verpflegung dort extrem günstig sind. Natürlich darf man nicht in das touristischste Hotel gehen, aber das habe ich auch nicht vor 😉
Bzgl. der Visa muss ich vorher klären wie das abläuft. Dazu werde ich das auswärtige Amt befragen.
Das größte Problem wird sein, nach Australien rüber zu kommen. Bisher habe ich keine Möglichkeit gefunden, das Fahrzeug zu einem angemessen Preis und in einer angemessenen Zeit zu verschiffen.
3 Monate? Das dürften ca 200km am Tag sein. Das schaffst du niemals.
Platz ist genug?
Sieht schnell so aus, wenn man ein wenig Verpflegung noch dabei hat.
Also bis in die Türkei werde ich durchfahren ohne große Zwischenstopps. Und dann weiter nach Dubai werde ich aufgrund der Gegend auch relativ zügig versuchen zurück zu legen. D.h. Bis Istanbul rechne ich 3 Tage. Den Rest der Türkei nochmal einen Tag. Und dann nochmal zwei Tage bis Dubai. Großzügig gerechnet eine Woche bis Dubai. Das sind schon einmal 6000 km. Die Zeit ist jedoch auch nicht das Problem. Wenn ich mehr Zeit benötige, ist das arbeitstechnisch kein Problem.
Das Bild ist stark xD Jedoch werde ich nicht viel an Verpflegung mitnehmen. Wasser natürlich, paar Kleinigkeiten und Klamotten. Wobei ich da auch nicht mehr als einen großen Backpacker Rucksack mitnehmen.
Ich weiß, dass viele meinen, in einen E46 passt nicht viel rein. Gerade weil meiner ein Coupé ist. Aber wenn ich daran denke, was ich damit schon alles transportiert habe, muss ich sagen, dass das Auto schon ein kleines Raumwunder ist 🙂