Maxsym 400i - Ölverbrauch - Motor defekt

SYM

Hallo Zusammen,
ich habe einen Maxsym 400i ABS Roller gekauft.
Dieser ist 2016 zum ersten mal zugelassen worden und hat 2800km Laufleistung.
Das Baujahr ist sicher älter, da in der Kaufrechnung steht, dass es sich um ein Lagerfahrzeug
(älter als 1 Jahr) handelt. Es wurde eine Inspektion bei 500km gemacht.

Ich habe den Roller mit Motorschaden gekauft!
der letzte von drei! Besitzern hat den Roller ohne Öl gefahren.
Laut seiner Aussage ging die Öllampe an.

Nun Frage ich mich wie es nach so wenig Kilometern sein kann, dass das Öl alle ist.
Der Motor, so wie der ganze Roller sehen wie neu aus und es ist auch nichts undicht.

Durch das Trockenfahren hat der Motor meiner Meinung nach einen "Lagerschaden".
Der Motor spring sofort an und hat auch volle Leistung, ist aber etwas laut und macht beim
Beschleunigen Geräusche. Ich bin nun am Wochenende über 350km mit dem Roller gefahren
und es macht trotz der Nebengeräusche richtig Spaß damit zu fahren.
Ich bin kurz bis 160km/h gefahren. Nach Kontrolle des Ölstandes war nun nach 350km der
Messstab auf halb, was zeigt, dass der Roller Öl verbraucht. Ob er dass von Anfang an gemacht
hat könnte ja sein, sodass tatsächlich der Motor nach 2300km trocken war.

Ich habe beim Kauf die Bedienungsanleitung mitbekommen, aber kein Serviceheft.
Es gibt doch bestimmt zu dem Rollern eines, oder?

Eure Meinung ist mir wichtig
Grüße von Rüdisym

Beste Antwort im Thema

Neuigkeiten aus der Werkstatt!
Nachdem gestern die langersehnte Kurbelwelle (UPS 14Uhr) eingetroffen war, habe ich alle anderen Arbeiten liegen lassen und mich sofort an den Maxsym gemacht. Die Lagerschalen hatte ich tiefgefroren, so konnte ich sie recht einfach in die Motorhälften "schlagen"! Die größten Schwierigkeiten bereitete mir das einfädeln des Zylinderkopfes auf die Stehbolzen, denn da ist kein Platz. Einen Stehbolzen habe ich entfernen müssen und nach der Montage des Kopfes wieder eingesetzt, Die Steuerzeiten (Kettenrad) waren vorgegeben. Im großen und ganzen ging alles ganz gut - halt eine ewige Schrauberei. Beim Ausbau aller Teile habe ich mir die Teile der Reihe nach hingelegt, so konnte ich alles in umgekehrter Reihenfolge wieder einbauen. Kurz vor Ende habe ich Öl aufgefüllt und den Motor ein paarmal per Hand durchgedreht. Wasser aufgefüllt und gestartet. Er schnurrt wie ein Kätzchen! gegen 22Uhr konnte ich die erste Probefahrt machen. Heute Morgen habe ich noch die Verkleidungen anmontiert. Habe da 2 Verkleidungsschrauben übrig, aber dass ist mir jetzt egal! Alles sitz und ist fest. Rüdisym ist überglücklich!!!
Euch alles vielen Dank für die Hilfestellungen, insbesondere Wolfi für die "Service Manual". Ohne die wäre es sicher nicht gegangen. Egal ob Anzugsdrehmomente, Sitz der Komponenten oder Stellung der Kolbenringe. Die war ausschlaggebend für die erfolgreiche Reparatur.
Danke sagt Rüdisym 400i ABS

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Zitat:

@Ruedisym400 schrieb am 14. Juli 2019 um 16:20:41 Uhr:


Oh Ohh, dass ist wirklich nichts für Weicheier. Während der Demontage habe ich oft an Wolfis Warnungen gedacht!
...

Hi Rüdisym,

auf dem ersten Foto sieht der Roller noch schön propper aus. 😉

Der Schmierungsmangel ist offensichtlich. Die Geräusche waren sicherlich Kolbenkipper.

Ist die Nikasilbeschichtung des Zylinders beschädigt, oder “klebt“ nur das Aluminium des Kolbens darauf? - Das kann ich auf dem Foto nicht genau erkennen.

Gruß Wolfi

Edit: So sollte ein Kolbenboden aussehen. Das Foto zeigt einen 250-er Sym GTS, dessen Besitzer zu hemdsärmelig an den Wechsel der ZKD ranging.

Nützt aber alles nicht wenn die Teile ausgetauscht werden die kaputt gegangen sind,es muss der Verursacher gefunden werden das es zerstört wurde.

Zitat:

@kranenburger schrieb am 14. Juli 2019 um 17:31:40 Uhr:


... es muss der Verursacher gefunden werden das es zerstört wurde.

Hi Bernd,

könnte schwierig werden bei drei Vorbesitzern. 😁

Oder gehst du etwa von einer Störung im Ölkreislauf aus. Wieso war dann der Motor bei Rüdisym vor dessen Zerlegung noch lauffähig und hatte Leistung.

Gruß Wolfi

Zitat:

@Alex1911 schrieb am 14. Juli 2019 um 17:49:30 Uhr:



Zitat:

@kranenburger schrieb am 14. Juli 2019 um 17:31:40 Uhr:


... es muss der Verursacher gefunden werden das es zerstört wurde.

Hi Bernd,

könnte schwierig werden bei drei Vorbesitzern. 😁

Oder gehst du etwa von einer Störung im Ölkreislauf aus. Wieso war dann der Motor bei Rüdisym vor dessen Zerlegung noch lauffähig und hatte Leistung.

Gruß Wolfi

Bei den wenigen Km könnte man vielleicht auch schon von Produktion -Fehler ausgehen weil der Fehler mit dem Verbrauch ja sogar von Anfang an eventuell schon war.
Schmierung ja aber nicht ausreichend und da braucht Metall eben seine Zeit sich abzureiben um merklich einen wirklichen Fehler aufzudecken.
Mal ein Beispiel,wohl doofes,aber Kupplung Nadellager trocken und der Besitzer hat nicht gemerkt bis die Welle eingelaufen war und die Kupplung darauf rumgeeiert ist,sowas passiert auch nicht von heute auf morgen.
Mir wäre das bestimmt nicht passiert wenn der soviel Öl verbraucht hätte und wäre dann wie ein HB Männchen drauf gegangen bevor Garantie weg,aber andere kann man erzählen das es normal ist.

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Zitat:

@kranenburger schrieb am 14. Juli 2019 um 18:33:13 Uhr:


Schmierung ja aber nicht ausreichend und da braucht Metall eben seine Zeit sich abzureiben um merklich einen wirklichen Fehler aufzudecken.
...

Hi Bernd,

hatte mal einen Nockenwellenschaden an einem Automotor und nach der Reparatur zeigte das serienmäßige Öldruckmanometer im Leerlauf nur noch knapp 1 bar an - zuvor lag die Anzeige bei gut 2 bar.
Die Werkstatt empfahl mir die Überprüfung der Zahnradölpumpe - die Zahnräder würden sich mit zunehmender Laufleistung gerne mal in den Deckel einarbeiten. Wie sich herausstellte, lag jedoch kein Ölpumpendefekt vor.

Um auf den Schmierölmangel des Kolbens und der Zylinderlauffläche zurückzukommen: Wie willst du überprüfen, ob genügend Spritzöl aus dem Pleuellager und den Kurbelwellenlagern an die Zylinderwand gelangt.

Gruß Wolfi

...also dazu kann ich nur sagen, dass der Motor augenscheinlich auf 2300km nach der Inspektion sein Öl gefressen hat. Vielleicht wurde ja auch zu wenig eingefüllt? Der Vorbesitzer hat Ihn im Winter zum Schnäppchenpreis von 3500€ mit demnach 1700km gekauft und ist ca. 1000km damit gefahren. Eines Tages kam dann die Öllampe (kein Oldruck). Nun ist unbekannt wann er es gemerkt hat bzw. wie weit er ohne Öl gefahren ist. Als ich den Roller geholt habe war ÖL voll aufgefüllt. Ich habe den Roller ja nun locker 500 km gefahren. Die Öllampe funktioniert tadellos und hätte er in der Zeit kein Öl bekommen, hätte ihn bestimmt Murphey geholt bzw. wäre er festgefahren. Bisher sind die Schäden sichtbar. Die Kugellager im Motor machen einen guten Eindruck. Nur die Kurbelwelle (Pleuellager) kann ich nicht prüfen. Vielleicht ist ja gar nichts dran (Optimist)? Der Kolben ist 100%ig hinüber. Ich gehe beim Zylinder von gleichem aus. Wenn ich quer abtaste, fühle ich Wellen.

Danke, dass Ihr so an meinem Schicksal teilnehmt. Ich merkt, dass es mir sehr hilft.
PS: ohne das Werkstatthandbuch wäre ich völlig aufgeschmissen gewesen - Danke Wolfi

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+1

Servus Wolfi,

Zitat:

die Pleuelstange in der Faust eingeklemmt und mit der anderen flachen Hand einen Schlag auf die Faust, welche das Pleuel mitsamt Kurbelwelle in der Luft hängend festhält.

Diese Prüfmethode habe ich schon mal angewandt. Ist mir aber nicht zuverlässig

genug, da man unzulässiges Spiel am Klang (Scheppern) des Lagers erkennen

soll.

Ich spanne die K.W. an einem Kurbelzapfen mit Alu-Schonbacken horizontal fest in

den Schraubstock,

somit kann ich beide Handballen am Schraubstock abstützen und mit den Fingern

das Pleuel senkrecht nach oben und unten drücken.

Wichtig ist, dass vorher mit Bremsenreiniger und Pressluft das Restöl, das ja dämpft,

aus dem Lager gespült/geblasen wird 😉

Mit Gleitlagern am Pleuel hatte ich bisher noch nichts zu tun 🙁

Wenn Dich eine Schnittzeichnung des Heinkel Viertaktmotors interessiert,
im Anhang wirst Du fündig 🙂

Motorschnitt Heinkel Tourist

.....ach ja, ich habe da noch ein ominöses Rätsel! Auf dem Bild im Anhang ist der äußere rechte Motordeckel zu sehen. Als ich diesen abgemacht habe, kam mit dem Restöl noch so eine Deckelführung (roter Pfeil) mit. Es ist mir völlig unerklärlich wo die herkommt (ja Restöl) bzw. wo sie hin soll!!!!. Am Deckel gibt es nur zwei Möglichkeiten und in jeder Stelle ist aber schon so einen Führung drin ????

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Das heißt, Sie war IN der Ölwanne bei dem Auseinanderbau?

..ja Christian. ich hatte das Öl vorher abgelassen. Bei der Abnahme des Deckels kam noch Restöl. Da habe ich schnell die Schüssel drunter gestellt. Beim langsamen entleeren tauchte die Führung auf. Hatten die beim Zusammenbau einen Überbestand? Also ich konnte bisher keine Stelle entdecken, wo die hinkommt. Angenommen die war schon immer dadrin. Hätte theoretisch sein können, denn die Ölablassschraube ist wirklich nicht an der tiefsten Stelle - aber eigentlich gibt es doch sowas nicht! Gut - Ärzte vergessen auch schonmal Messer und Lappen im Bauchraum !!!

Auf Bild 4 sieht es aus als wenn der obere Ring gebrochen ist und die anderen ohne Spannung,nicht das nur das obere Lager im Pleuel kaputt und der Rest am Kolben.

Hallo miteinander,
Bernd, von den Kolbenringen ist keiner gebrochen, aber so wie der Kolben auf der oberen Laufbahn aussieht, sieht er auch unten aus. Der Zylinder sieht optisch nicht so schlimm aus. Mann Könnte Ihn sicher schleifen lassen, hätte dann aber keinen passenden Kolben dafür. Ich habe gerade mit einem Instandsetzungsbetrieb telefoniert.
Aussage zum Zyl. war: schleifen ja, aber kein passender Kolben vorhanden.
Aussage zur Kurbelwelle: es gibt hier weit und breit (Großraum Dresden) niemanden mehr der gepresste KW bearbeiten und wuchten kann. Alle guten Leute sind in Rente gegangen und die jungen machen was anderes.
Dieses heißt nun für mich einen Kubelwellensatz und einen Zylindersatz bestellen bzw. erst einmal meinen Bestellung bei Quad C. umzubestellen.

Quad Company ist meiner Erfahrung nach empfehlenswert. Vor allem (im allgemeinen) preiswerter als EasyParts.

In diesem Fall wären allein die beiden Artikel bei Easy P. um 70,-€ preiswerter. Anscheinend ist nicht immer Quad C., wahrscheinlich berechtigter weise die Klammer (im allgemeinen) !

Zitat:

@Ruedisym400 schrieb am 14. Juli 2019 um 20:26:42 Uhr:


...
Danke, dass Ihr so an meinem Schicksal teilnehmt. Ich merkt, dass es mir sehr hilft.
PS: ohne das Werkstatthandbuch wäre ich völlig aufgeschmissen gewesen - Danke Wolfi

Hi Rüdisym,

das ist mal wieder ein Thread, wo wir alle was dazulernen können. 🙂

Hut ab, daß du dich da rangewagt hast. Mich würde jetzt doch interessieren, was du für den Maxsym mit Motorschaden bezahlt hast - doch hoffentlich weniger als 2.000 €

Gruß Wolfi

Zitat:

@Ruedisym400 schrieb am 15. Juli 2019 um 08:05:16 Uhr:


...
Aussage zum Zyl. war: schleifen ja, aber kein passender Kolben vorhanden.

Liege ich jetzt total daneben und der Maxsym hat keine Nikasilbeschichtung. 😕

Damit hat Sym doch immer geworben. Ein Ausschleifen auf Übermaß geht bei beschichteten Zylindern meines Erachtens nicht so einfach, lediglich ein Nachhonen wäre ohne Erneuerung der Laufschicht möglich.

Gruß Wolfi

Zitat:

@Ruedisym400 schrieb am 14. Juli 2019 um 20:58:05 Uhr:


.....ach ja, ich habe da noch ein ominöses Rätsel! Auf dem Bild im Anhang ist der äußere rechte Motordeckel zu sehen. Als ich diesen abgemacht habe, kam mit dem Restöl noch so eine Deckelführung (roter Pfeil) mit. Es ist mir völlig unerklärlich wo die herkommt (ja Restöl) bzw. wo sie hin soll!!!!. Am Deckel gibt es nur zwei Möglichkeiten und in jeder Stelle ist aber schon so einen Führung drin ????

Hi Rüdisym,

handelt es sich dabei tatsächlich um eine Passhülse, welche du anstelle der bereits im Gehäusedeckel befindlichen beiden Passhülsen in eine der beiden Bohrungen stecken könntest? - Ich tendiere eher dazu, daß es sich dabei um eine Distanzbuchse handelt, welche beim Abbau des Seitendeckels von ihrer angedachten Position rausgerutscht ist.

Gruß Wolfi

PS: Hatte vor Urzeiten mal den Motor-/Getriebeblock eines Honda Leichtkraftrades zerlegt und beim Zusammenbau massive Probleme, eine Distanzhülse unterzubringen - diese schien mir “überflüssig“, was sich nach zeitaufwendigem Rumprobieren jedoch als falsch herausstellte.

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