Material der Achsschenkel
Hallo,
weiß hier jemand aus welchem Material die Achsschenkel gemacht wurden? Speziell Typ 3, aber wird wohl identisch mit Käfer sein.
Gruß
27 Antworten
Metall !!😉 Oder Stahl !! Oder Eisen!!
Ganz wie du willst !
Klar,schweißen geht auf jeden fall.
Ich dachte du wolltest eine Härteangabe oder eine Legierung haben,da hätte ich passen müssen.
Legierung wäre aber toll. Damit ich weiß mit welchem Zusatz und wie ich vorwärmen muß 😉
Ähnliche Themen
Vergiss das Schweissen! Das Material ist 41CrS4 - also ein schwefelhaltiger Automatenvergütungsstahl.
Danke, und woher weißt Du das? 41CrS4 ist ein Vergütungsstahl mit 0,45% C.
Ich hatte gehofft das es Stahlguß ist. Wenn es Vergütungsstahl ist, muß es ja geschmiedet sein, haben die echt so einen Aufwand betrieben? Das man Achsschenkel nicht schweißen darf weiß ich auch.
Allerdings ist das Schweißen unter bestimmten Bedingungen möglich, werd mich da mal mit meinem Schweißfachmann besprechen. Ausschlaggebend ist der Kohlenstoffgehalt C. Wenn der über 0,22% liegt, kann der Stahl in der Wärmeeinflußzone aufhärten, was zu Sprödbrüchen führt. Dem kann man entgegenwirken. Im Prinzip ist der also schweißbar, was ich hier aber niemandem empfehlen würde!!
Wenn es wirklich an dem ist frage ich mich wie manche es hinbekommen die originalen Achschenkel umzuschweißen mit anderen aufnahmen für größere Bremszangen .Und wie das ganze dann auch noch getüvt wird😕.
Vari
😎 genau das habe ich vor 😰
Aber, ich bin auch Ausbilder für Schweißtechnik, ich mache den ganzen Tag nichts anderes! Also nicht nachmachen!!!!!
Ich habe auch schon ein Stück vom Achsschenkel abgeschnitten, geteilt und wieder zusammengeschweißt. Da hat es gehalten (Bruchprobe)
Das klappt deswegen so gut, weil die Achsschenkel auch geschmiedet sind, schau dir mal genau die Trennungen/Grate am Achsschenkel an. Eindeutig im Gesenk geschmiedet.
Und wenn man das Ding schmiedet, geht auch etwas Kohlenstoff bei der Umformung flöten, noch dazu in den stark umgeformten Randzonen.
Das siehst ja auch beim Auseinandersägen von so einem Achsschenkel, dass er aussen eine zähe Speckschicht hat und innen drin einen spröderen Kern. Deswegen in den Aussenbereichen immer noch gut schweissbar, meistens völlig ohne Probleme. Nur den Kern würde ich nicht wirklich schweissen wollen...
Danke Red.
Ich muß nur außen etwas anschweißen, weil der Lochabstand der Sättel größer ist. Ich mach das so, das ein Befestigungsloch noch im unbehandelten Bereich liegt, also keine Bruchgefahr besteht. Da hab ich dann eine "Restsicherheit"
Zum Glück hat ein Kollege von mir zwei Söhne die Fahrzeugbau studiert haben, und auch Achsschenkel konstruieren können. Mit Festigkeitsgutachten 😛 Einer arbeitet bei VW Motorsport.
Ein Schweisser schweisst dir noch nicht mal mal 'ne Fahrradpedalkurbel. Grund ist die unklare Werkstofffrage und die Haftung bei einem Unfall.
Woher ich weiss was das für ein Material ist? Vor Jahren stellte ich mal ein Bild rein, da war der noch im Rohzustand, ungeschmiedet und mit Werkstoffbezeichnung.
41Cr4 mit 900 - 1100N/qmm Zugfestigkeit und 700 -800N/qmm Streckgrenze ist mit Einschränkungen schweissbar die da sind: Vorwärmtemperatur zw. 250 und 300 Grad, artgleichen Werkstoff (da wird's schon schwierig) und nachvergüten auf Festigkeit.
Wenn man Verstärkungen z.B. ein Stahlstück aus ähnlicher Festigkeit etwa Ck45 anschweisst, könnte man auf den artgleichen Werkstoff des Ck35 bzw. 45 zurückgreifen; das ist dann kein solches Problem. Nachvergüten ist aber auf jeden Fall erforderlich. Die Vergütung ist ja im Schweissbereich aufgehoben!
Als Reparatursschweissen eines gebrochenen A.-schenkels könnte man auf hochfeste Schweissgüter setzen ( die gehen aber auch nur bis etwa 800N/qmm Zugfestigkeit) allerdings haben die eine geringere Streckgrenze.
So hofft man auf die VW-Sicherheitsaufschläge - quasi eine Überdimensionierung- das dann die geschweisste mit 800 statt 1100N/qmm hält.
Dies alles kannste bei 41CrS4 vergessen. Der Schwefel macht dier alles zunichte, weil er dein Schweissgut rotbrüchig macht. Der wurde gemacht damit die Schenkel beim Drehen kleinen Span abgeben, bei guter Oberfläche und nicht die Automaten mit langen Drehspänen verstopfen.
Einzig mit einer entsprechenden kalkbasischen Elektrode oder Fülldraht sehe ich da Hoffnungen, weil der Schwefel zwar aufgeführt, aber nicht %tual beziffert ist. Die Schlacke nimmt den Schwefel raus. Automatenstähle wie 45S20 haben 0,02%Schwefel - zum Schweissen viel zu viel, das kannste echt knicken. Egal wie.
Deine 1-malige "Umschlagsprüfung" sagt nix über die Dauerhaltbarkeit aus. Gut geschweisst halten die auch...nur wie lange???
Zur Info: geprüft wird nach der Wöhlerkurve ( wie Felgen) mit min. 1Mio. Lastspielen, also 1 Mio. mal hin und her gebogen bei max. Last.
Gute Achsschenkel, also gutes Material und Berechnung, halten locker 10 Mio. Lastspiele aus.
Umgeschweisste Achsschenkel halten durch die Längsauftrennung in 2 Hälften und verschoben ( dadurch tiefer) mit einer umlaufenden Kehlnaht. Das geht mit Einschränkungen auf die Dauerhaltbarkeit. Man schweisst dann mit Schweissgut hoher Dehnung welches die Spannungen aufnimmt.
Risiko ist und bleibt der Schwefel. Und...ob da mit den Gutachten alles koscher gelaufen ist....??
Die Amis hatten das auch mal, nur heute besinnen die sich auf neu angefertigte. Umgeschweisste kenne ich nur noch für die Busboys. Ohne TÜV.
Zitat:
Original geschrieben von Für Papa
Zum Glück hat ein Kollege von mir zwei Söhne die Fahrzeugbau studiert haben, und auch Achsschenkel konstruieren können. Mit Festigkeitsgutachten 😛 Einer arbeitet bei VW Motorsport.
Das ist ja genau was für meinen Junior🙂
Der will auch so was studieren...wenn er denn mal mit der Schule richtig fertig ist😁
Haste noch ein paar Infos von den "Motorsport-Söhnen"😛
Gruß
Tiffy
@ Flat
Natürlich denke ich im Prinzip wie Du. Ganz wohl ist mir bei der Sache auch nicht, trotzdem werde ich es ausprobieren. Da die Sättel nachher mit nur 2 M12 Schrauben, wenn auch 10.9, befestigt werden, braucht die Aufnahme ja auch nicht mehr aushalten. Das ganze in Längsrichtung der Achsschenkel. Natürlich muß der Achsschenkel im Bereich der Kröpfungen und des Zapfens hohe Kräfte aushalten können, deshalb haben die da wohl einen so hochwertigen Stahl genommen. Als Schweißzusatz schwebt mir Castolin Xuper 680 S vor.
Aber vielleicht kann ich hoffentlich die beiden Studierten dafür einbinden. Denen soll ich schließlich auch Teile für ihren Rennwagen bauen...
Castolin Xuper 680 S ist sowas wie 'ne 29/9 Allmetallelektrode für Stähle ähnlich den von Filarc oder Hilco.
Die haben rel. hohe Zugfestigkeit aber entscheidend ist die hohe Dehnung des Schweissgutes. Die nimmt die Spannungen elastisch auf ohne Risse zu kriegen; 'ne popelige reisst ein. Auch geht es besonders mit einfachen basischen Elektroden, z.B. FILARC 48 Basic. Gegen Verunreinigungen unempfindlich und hohe Dehnung. Die Spannweite geht bis ST 60 bzw. CK45.
Filarc Sonderelektrode für schwer schweissbare Stähle in 2,5er habe ich mir mal vor Jahren, neben anderen Spezialelektroden, gegönnt - sauteuer.
Du musst es selbst wissen.
Alternative: Es gibt bei Kummetat, der auch bei - shit, vergessen😠 - diese sichelförmigen Adapter zum Anschrauben für Porsche und Ferrarisättel bezieht. Die werden statt der originalen Sättel an den Originalbefestigungen dieser angeschraubt und machen einen grössere Flanschaufnahme, eben für o.g. Sättel.
Ich habe auch mal so gedacht wie du, aber mittlerweile gab ich es auf.
Kannst ja mal mit deiner Castolin Xuper 680 S so einen Zylinderkopf/ Motorgehäusestehbolzen schweissen. Drehmoment einer alten messen bis Abriss und dann reparaturschweissen. Ich kam mit dem Drehmoment ( als Vergleichswert) nicht an die originale Zugfestigkeit heran, klar. Die waren etwa 1000N/qmm( also so wie so'n Achsschenkel), aber ich schaffte es nur bis etwa umgerechnete höchstens 700N/qmm. Das reichte mir dann endgültig.
Wäre ja schön gewesen.
Heute sind die Dinger für'n Schwungrad( CK 35 oder 25CrMo4 so in der Art) oder so, schön in der Kunststoffschachtel. Dafür sind die gut.
Diese Elektroden sind auch was für Baggerschaufeln, Meissel, Zahnräder und vielleicht noch Schrauben mit 8.8, aber dann ist Schluss. Die Werbung hört sich nur gut an.
Sobald ein Bruch einen kernigen Unfall nachzieht, ist es auch bei alten Schweissern und Schmieden die sonst alles geben, ende im Gelände.
So'n Zahnrad im Getriebe bricht nach'm Schweissen.....na und? Da geht's.
Aber ich spüre es schon, du machst es trotzdem.😁