Magerlauf E85 - Was ist wirklich wahr?
Es gibt ja leider keine klaren aussagen wie sich ein Motor mit E85 im Magerlauf verhält.
Einige schreiben mit EGT-Anzeige das die Temperaturen selbst total abgemagert weit unter dem bleibt was mit Benzin die Temperatur wäre.
Andere schreiben mit ein paar Rechnung das die Temperatur trotzdem in den gefährlichen Bereich klettern kann und die Ventile abbrutzeln können.
Allerdings wird das auch alles sehr allgemein gehalten und nie auf die jeweiligen Motoren "gesagt". Ich für meinen Teil hab nen alten noch recht überdimensionierten Motor von Mercedes, der auch 550 PS mit Kompressor udn Turbo recht problemlos aushält. (USA, GB und in ein paar anderen Ländern)
Meiner meinung nach is der Motor nichtmal auch nur annähernd mit nem 1,4 oder 1,6 Liter Astra Motörchen vergleichbar, allein die Materialien sind komplett anders. Meine Ventile halten auch nen recht mageren Autogasbetrieb aus, ohne Flashlube oder ähnlichen kram. (Zumindest sind mir keine Motorschäden eines M104 oder M111 bekannt die auf abgebrannte Ventile oder ein Loch im Kolben schliessen. Ehrlichgesagt ist mir sogar nur ein Motorschaden von nem 104er bekannt und der hatte schon knapp 400tsd km runter...)
Momentan fahr ich mit ca. 20 Litern E85 (um noch genug Super draufschütten zu können, sollte er mal nich laufen wollen) und hab weder Leistungsverlust noch sonstiges festgestellt. Meine Lambdasonde war schon vorher teilweise am Regelanschlag udn hat sich mit zeitweise ruckeln beim Lastwechsel bemerkbar gemacht. Das ist etwas heftiger geworden mit E85, allerdings nicht extrem. Hat nen kleines Leistungsloch bis er Regelt und dann schiebt er subjektiv mit einiges mehr Dampf an als vorher.
140-210 sind sogar Messbar schneller als auf Benzin. (fast 3 Sekunden Schneller)
Wie kann er mit so ner Leistung dann zu Mager laufen? Der Motor ist ab 130 nicht mehr hörbar, schüttelt sich im Leerlauf nciht (vom üblichen "Regelschütteln" der HFM mal abgesehen) oder sonstiges. Er schmeisst hinten etwas mehr Wasserdampf raus und die Abgase riechen nach garnichts. Direkter vergleich, auch Benzin riecht er teilweise sehr deutlich.
Beste Antwort im Thema
Wie das kommt? Äppel (Benzin) mit Birnen (E85) vergleichen...
Magerlauf unter Benzin ist schlecht für den Motor und schlecht für die Abgaswerte.
Beides trifft auf E85 nicht zu. E85 hat ein deutlich anderes Verhältnis von "Wärmekapazität des Abgases" zu "Brennwert". Und ZUSÄTZLICH ne enorme Verdunstungskälte (ca. 40°C pro Zylinderfüllung!) - daher kommt deine Leistungssteigerung: bessere Zylinderfüllung durch abgekühlte, dichtere (="mehr"😉 Frischluft.
Beim Verbrennen von 1ml E85 wird 1. weniger Wärme frei als beim Verbrennen von 1ml Benzin, und 2. ist das Abgas des E85 schwerer und hat mehr Teilchen zum Abführen der Wärme. Das schont den Motor und senkt die Spitzentemperatur der Flammfront, was dazu führt dass keine Stickoxide entstehen und man auf die Volllastanreicherung komplett verzichten kann, die beim Benzinbetrieb sonst einfach sinnlos überflüssiges Benzin zur Innenkühlung einspritzt.
d.h. selbst ein völlig unumgerüstetes Fahrzeug wird keine heißere Verbrennung zeigen.
50 Antworten
Sooo, ich hab jetzt nochmal die Technischen Daten von meiner Einspritzanlage gewälzt.
Da steht drin das die einspritzmenge ausschließlich und nur durch die Öffnungszeit der Einspritzventile beeinflusst wird, weil der Membrandruckregler immer einen konstanten druck von 4,2 Bar liefert. Bei Teillast ists abhängig vom Saugrohrdruck, der wiederum abhängig von der Resonanzdruck-Klappe ist. Einzig im Leerlauf ist der Druck auf 3,2 Bar begrenzt.
Im Vollastbetrieb wird auf beiden Einlassventilen der sprit "zwischengelagert", d.h. es wird schon weit vor der Öffnungszeit "abgespritzt". D.h. größere ESV's würden hier beim mir sowieso nichts bringen, weil der Einspritzzeitpunkt sowieso immer abhängig von der Last geregelt wird.
Ich werd jetzt erstmal alles drum rum neu machen...Lambdasonde, Kühlmittel- und Ansaugluftsensor, Spritfilter, das Thermostat und mal sehen ob ich die Krümmer auf die Schweizer Version tauschen kann, die haben "Nippel" drin, wo man die Abgastemperatur messen kann. Nebenbei werd ich mir noch mein CAN-Interface basteln um die ganzen Zustände von meinem Motronic-Vorgänger zu überwachen 😁
Ich werde berichten 😉
ich steig grade durch deinen Beitrag nicht durch.
Also Benzindruck liegt immer in der "Leiste" an... die Düsen öffnen dann eine bestimmte Zeit, bei Volllast sind diese im schlimmsten fall dauerhaft offen (wird allerdings so nicht gemacht, da sie dann gefahr laufen durchzubrennen)
Warum soll jetzt eine größere Düsen nicht mehr sprit in den Brennraum bringen? Natürlich bringt sie mehr sprit in den brennraum!
Hallo,
so, wie ich es verstehe, arbeitet die Düse quasi digital. Also kennt
nur die Zustände "offen" und "zu". Demnach lässt sich die Menge
eingespritzten Kraftstoffes einerseits über die ÖffnungsDAUER oder
eben über die DurchflussMENGE steuern, richtig?
Die DAUER beeinflussen wohl diese nachgerüsteten E85-Boxen,
die MENGE kann man permanent durch die Umrüstung auf andere
Düsen mit anderer (grösserer) Durchflussmenge erreichen.
Hab ich das mit meinem angelesen Halbwissen so richtig verstanden?
;-)
Gruß,
Dirk
P.S.: mein allererster E85-Test in meinem Autolebenm geht nun über 300
km im Vectra A 2.0i mit ca. 20 Litern E85 auf ca. 40 L Super95, bisher
keinerlei Auffälligkeiten!
@manta-cc- japp, so richtig. Dritte möglichkeit wäre Druckerhöhung, aber nicht wirklich produktiv.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von manta-cc
Hallo,so, wie ich es verstehe, arbeitet die Düse quasi digital. Also kennt
nur die Zustände "offen" und "zu". Demnach lässt sich die Menge
eingespritzten Kraftstoffes einerseits über die ÖffnungsDAUER oder
eben über die DurchflussMENGE steuern, richtig?Die DAUER beeinflussen wohl diese nachgerüsteten E85-Boxen,
die MENGE kann man permanent durch die Umrüstung auf andere
Düsen mit anderer (grösserer) Durchflussmenge erreichen.Hab ich das mit meinem angelesen Halbwissen so richtig verstanden?
;-)Gruß,
DirkP.S.: mein allererster E85-Test in meinem Autolebenm geht nun über 300
km im Vectra A 2.0i mit ca. 20 Litern E85 auf ca. 40 L Super95, bisher
keinerlei Auffälligkeiten!
Fast richtig,
die Düse kennt nur offen und zu, korrekt.
Aber "halboffen" wird einfach durch taktung realisiert, ist halt ein ständiges "schwingen" zwischen offen und zu.
Daher kann man ich das einfacher vorstellen, wenn man annimmt die Düse kann auch "halb" öffnen.
Zitat:
Original geschrieben von manta-cc
P.S.: mein allererster E85-Test in meinem Autolebenm geht nun über 300
km im Vectra A 2.0i mit ca. 20 Litern E85 auf ca. 40 L Super95, bisher
keinerlei Auffälligkeiten!
Beim C20NE kannst du die Mischung locker drehen. Normalerweise nehmen die E85 auch pur. Allerdings gibts bei den Motoren 2 verschiedene org. Bedüsungen. Die größere wird wohl die unproblematische sein. Dann noch der Fakt das der C20NE eine Art Monomulti ist. Der hat zwar vier Einspritzventile, öffnet die aber gleichzeitig. Der Schaltplan lässt da kaum nen Zweifel offen...
An dem Thread hier gefällt mir wie sich meine Beobachtungen nach und nach bestätigen. Die Hardliner scheinen langsam von dem Magerlaufhorror abzurücken.
Magerlauf, das kennen noch alte Leute von früher, macht Motoren kaputt.
So die gänige Aussage.
Das alleine ist natürlich Schwachsinn. Solange das Gemisch nicht so mager ist, dass es nicht mehr ordentlich durchgezündet wird, kannst du den so mager fahren wie du willst. Erst, wenn die Zündgrenze unterschritten wird, wird es "gefährlich", aber, dann läuft der Motor sowieso nicht mehr wirklich, ist also von daher zu vernachlässigen.
Dann wenn die Temperaturen am höchsten sind, bei Vollgas, und nur bei Vollgas, dann wird ein Teil Benzin zur Kühlung eingesetzt, sprich, die Motoren laufen fetter.
Bei E85 magern sie dann theoretisch ab, aber nur theoretisch. Die Einspritzmenge bleibt ja mindestens gleich, ist tendenziell eher höher. So ist auch die Verdampfungskühlung mindestens gleich.
Deshalb ist selbst unter Vollast die Abgastemperatur und Brennraumtemperatur bei E85 geringer, als bei Superbenzin. Selbst wenn man das im sogenannten "Magerlauf" misst.
Demnach kann es im Krümmer und im Kat logischerweise auch nicht wärmer werden.
Nur Motoren, die das langsamer abbrennende Ethanol durch die Auslassventile ziehen, vor allem Motoren die viel Drehzahl bei wenig Hub und hoher Ventilüberschneidung bringen, sind da gefährdet.
Aber das ist kein M104 Motor, außer du drehst den mit über 7.000UPM, wo wiederum der Begrenzer im Weg ist.
Fliegen tun die M104 Motoren übrigends auch, aber nicht oft. Dazu musst du die erst einmal mit Dauervollgas über die Bahn treten, was sich heut zu Tage eh kein M104-Eigner mehr leisten kann, weil der dann 25+ Liter auf 100km braucht.
Meistens halten die Dinger aber.
Die Theorie der "Magerlauflaberer" ist also falsch, wenn die Praxis andere Ergebnisse liefert.
Übrigends sind im Werkstatt Alltag wieder regelmäßig die klassischen Motorschäden an zu treffen.
Sicher nicht in dem, was du da fährst. Die M102/M103 Motoren ab 89 hat man eigentlich nie so wirklich kaputt, auch n M104, oder n OM 601/602/603/604/605 geht eigentlich nicht kaputt, egal ob mit oder ohne Turbo.
Nur, löcher in Kolben (CDI/TDI), verschlissene Laufbahnen(Golf, Opel, v.a. V(R)6), Lagerschäden (VW, BMW), kaputte Kupplungen (Renault, Kia) und Getriebe (Kia), auch sehr oft verbrannte Ventile (VW), das ist mitlerweile wieder Werkstattallltag, bei neuen Autos.
Auch Gefrühstückte Turbolader(Alle), Löcher im Block(CDI), aufgefressene Resonanzklappen(BMW), etc. sieht man wieder häufig.
Hallo Mark,
schönd das du auch hier mal schreibst, du fährst ja schon seit ner gefühlten ewigkeit auf E85 wenn ich das richtig weis^^
Das is dann schonmal wieder beruhigend wenn ich mir bei Vollast auch keine sorgen um Abgebrannte Ventile oder nen loch im Kolben muss.
Das is jetz bissl OT 😁
Zum M104...ich hab ihn jetzt schon des öfteren über die Bahn getreten, auch mal mit E85 (allerdings haben da die Winterreifen bei 220 eingebremst) und bis jetzt läuft er mit seinen 290tsd km super...erkennt man beim M104 Motorschäden frühzeitig? Oder sind die einfach nciht Vollgasfest?
Zitat:
Deshalb ist selbst unter Vollast die Abgastemperatur und Brennraumtemperatur bei E85 geringer, als bei Superbenzin. Selbst wenn man das im sogenannten "Magerlauf" misst.
Nachweislich falsch.
Aber mach was du willst.
Dazulernen gehört definitiv nicht dazu.
Gruß SRAM
Zitat:
Nachweislich falsch.
Nicht, wenn man den leuten mit ihren abgastemperatursensoren hier glaubt.
Wie lautet denn dein nachweis?
Gruß
Möglicherweise reagieren unterschiedliche Motoren einfach anders. Bei dem einen ist es heißer und bei einem anderen nicht.
Denke ich auch, stand so auch im Text:
"Nur Motoren, die das langsamer abbrennende Ethanol durch die Auslassventile ziehen, vor allem Motoren die viel Drehzahl bei wenig Hub und hoher Ventilüberschneidung bringen, sind da gefährdet."
DANN dürfte auch die Abgastemperatur steigen, zumindest wenn man sie direkt am Krümmer misst.
Ansonsten gibts dafür keine wissenschaftliche Erklärung (Verhältnis Brennwert zu Wärmekapazität des Abgases ist deutlich kleiner als bei Benzin).
Interessante Aussagen zum Magerlauf. Andereseits sagen die "Etanolfachleute" , ohne STG wäre Magerlauf möglich, ohne dass man es merkt. Würde gerne einmal E85 ohne STG in meinem Mercedes Achtzylinder (Baujahr 2001) testen, allerdings möchte ich nicht einen Motorschaden durch Magerlauf provozieren. Hat hier jemand schon Erfahrungen?
Zitat:
Original geschrieben von STFighter
Den hat nur Mercedes (soweit ich weis 😁) 😉Damit lassen sich bestimmte vorgespeicherte Kennfelder (bei der KE) aufrufen.
Bei der HFM werden die grundgrößen damit verändert.
Hallo,
die hatte Opel bei seinen älteren Modellen auch.
Gruß