M3 E92 Reifenempfehlung?
Hallo,
ich fahre aktuell
Michelin 245/35 R19 93 Y ZR
Pilot Sport Cup+ * EL FSL
und hinten
Michelin 265/35 R19 98 Y ZR
Pilot Sport Cup+ * EL FSL
und möchte jetzt aber normale Reifen haben, keine Cups.
Was habt Ihr für Erfahrungen mit welchen Fabrikaten und Modellen gemacht? Gibt es einen heissen Tipp? Nur Autobahn, keine Rennstrecke.
Im Gespräch war mal dieses Modell hier: Hankook Ventus S1 Evo XL.
Besten Dank.
Susanne
Beste Antwort im Thema
Ein Reifen mit harter Flanke fühlt sich bis zum Haftungsabriss präziser an. Der Grenzbereich kommt dann aber früher und viel abrupter als bei einem Reifen mit weicherer Flanke. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:
- Wenn ein Reifen mit harter Flanke von Haftreibung zu Gleitreibung übergeht, bleibt er in diesem Zustand, bis er die Schwellgeschwindigkeit zur Hartreibung wieder unterschreitet. Ein Reifen mit weicher Flanke baut nach Übergang zur Gleitreibung die Verformung der Flanke ab. Danach hat der Reifen durch Verformung die Chance, die Relativgeschwindigkeit zwischen Reifen und Fahrbahn zu verringern. Dabei wird die Grenze zur Haftreibung unterschritten und der Reifen greift wieder.
Es ergibt sich also ein Bereich, in dem der Reifen zwischen Haftreibung und Gleitreibung oszilliert. Da aber die Haftreibung größer als die Gleitreibung ist, ergibt sich insgesamt ein höherer Reibwert als bei direktem Abriss. Dieser Effekt wird durch die Blöcke im Profil verstärkt. Das macht das Fahrzeug nicht nur gutmütiger, sondern auch schneller. Dieser Bereich äußert sich durch ein relativ lautes Heulen oder Quietschen der Reifen. Ein Reifen mit harter Flanke heult weniger, was subjektiv als "besser" wahrgenommen wird. Statt des Heulens kommt es aber zum Abriss, wo ein Reifen gleicher Gummimischung noch haftet, wenn auch unter heulendem Prozess.
- Eine härtere Reifenflanke überträgt mehr Stöße auf die Felge, die bei weicher Flanke von der Flanke absorbiert werden. Durch die Aufwärtsbewegung des Rades verringert sich die Kraft auf die Auflagefläche. Dadurch kann das Rad weniger Kraft übertragen und der Kammsche Kreis wird kleiner
Abgesehen von der Flankenhärte spielt hier auch die Flankenhöhe eine Rolle. In der Regel ist auf der Rennstrecke ein 18" Rad bei gleicher Gummimischung schneller als ein vergleichbares 19" Rad.
Rennslicks haben in der Regel wesentlich festere Radflanken. Das liegt zum einen daran, dass durch den höheren Reibungsindex 3-5 mal höhere Seitenkräfte auf die Flanken wirken. Desweiteren wird der Effekt durch das fehlende Profil abgeschwächt. Auch wird hier der breitere Grenzbereich der Geschwindigkeit geopfert. Man muss hier nur mal vergleichen, wie schlagartig ein Rennwagen im Vergleich zu einem Serienfahrzeug ausbricht.
Nach aller Theorie noch eine Praxiserfahrung. Im Fahrertraining auf der Nordschleife hat einer der Teilnehmer seinen privaten M3 am Abend auf Touristenfahrt genommen. Er hat darauf im Gegensatz zu den Trainingsfahrzeugen 19" Räder. Er hat sich über deutlich weniger Grip auf der Vorderachse beschwert.
35 Antworten
Warm funktionieren die Bridgestone gar nicht so schlecht. Aber auf der Straße ist es in der Regel fast unmöglich, die Reifen auf eine gute Temperatur zu bringen.
Zitat:
Original geschrieben von Spliffstar
Bei mir auch 19" 220M Michelin Sport Pilot 2 235/255 17,000km und komplett Blank.🙄
also ich hab jetzt 13600km drauf und noch 5mm profil😁
gruß
Zitat:
Original geschrieben von Spliffstar
Bei mir auch 19" 220M Michelin Sport Pilot 2 235/255 17,000km und komplett Blank.🙄
cup, cup+ oder non-cup?
ich sprach hier von cup+.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Blue346L
Warm funktionieren die Bridgestone gar nicht so schlecht. Aber auf der Straße ist es in der Regel fast unmöglich, die Reifen auf eine gute Temperatur zu bringen.
Eben weil man die Pirelli PZero nicht "warmfahren" muss, um einen guten Grip zu haben, wurde der Z4 auf PZero nonRFT umgerüstet, allerdings mit Y- Index anstatt W wie Serie.
Der B3 Biturbo kriegt seine Pirellis, wenn die Michelin abgeschrubbt sind.
nafob
Zitat:
Original geschrieben von e92 marco
Ganz kla Michelin PS2, sind nicht zu toppen.
Habe sehr viele reifen gehabt, und keiner
ist so gut wie der PS2 ( trocken).
Bei nasser gehoren nicht zu den besten.
Die halten ewig, super weich, super abrollkonfort, sehr guter grip, wie auf schine.
Die reifen sehn gut aus.
Nicht um sonst nimmt Bmw diese reifen für den M3 , die andere maschine haben Bridgestone Potenza.
Conti und Pirelli sind auch gut, Michelin ist aber besser, ist ein soft reifen.
Aber gehört ein "soft reifen" auf einem M3 ? - Denkanstoß :-)
Für solch ein Auto gehört doch ein richtiger Sportreifen drauf, mit stabiler/harter Seitenwand,
wie z.B. der Bridgestone Potenza S-03! Leider gibt es den ja nicht mehr!
Ferner würde ich dann einen Reifen suchen, welcher bei Nässe auch gut ist.
"Ein Allrounder"!
Klar der Michi PS2 ist schon ein guter Reifen, aber 2 Sachen stören mich an Michi,
1. sehr teuer
2. butterweiche Seitenwände
Vielleicht bringt ja Bridgestone next year den S-04 raus, denn der 050A ist ja auch schon
mittlerweile fast 5 Jahre alt und die Konkurrenz schläft ja auch nicht, z.B. Dunlop Sport Maxx TT !
Gruß
Booker
Zitat:
Original geschrieben von Blue346L
Harte Seitenwände sind auf der Rennstrecke alles andere als schnell.
Bitte um Erklärung, warum starke Seitenwände nicht "schnell" seine sollen ?
Lerne gerne was Neues hinzu!
Danke
Ein Reifen mit harter Flanke fühlt sich bis zum Haftungsabriss präziser an. Der Grenzbereich kommt dann aber früher und viel abrupter als bei einem Reifen mit weicherer Flanke. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe:
- Wenn ein Reifen mit harter Flanke von Haftreibung zu Gleitreibung übergeht, bleibt er in diesem Zustand, bis er die Schwellgeschwindigkeit zur Hartreibung wieder unterschreitet. Ein Reifen mit weicher Flanke baut nach Übergang zur Gleitreibung die Verformung der Flanke ab. Danach hat der Reifen durch Verformung die Chance, die Relativgeschwindigkeit zwischen Reifen und Fahrbahn zu verringern. Dabei wird die Grenze zur Haftreibung unterschritten und der Reifen greift wieder.
Es ergibt sich also ein Bereich, in dem der Reifen zwischen Haftreibung und Gleitreibung oszilliert. Da aber die Haftreibung größer als die Gleitreibung ist, ergibt sich insgesamt ein höherer Reibwert als bei direktem Abriss. Dieser Effekt wird durch die Blöcke im Profil verstärkt. Das macht das Fahrzeug nicht nur gutmütiger, sondern auch schneller. Dieser Bereich äußert sich durch ein relativ lautes Heulen oder Quietschen der Reifen. Ein Reifen mit harter Flanke heult weniger, was subjektiv als "besser" wahrgenommen wird. Statt des Heulens kommt es aber zum Abriss, wo ein Reifen gleicher Gummimischung noch haftet, wenn auch unter heulendem Prozess.
- Eine härtere Reifenflanke überträgt mehr Stöße auf die Felge, die bei weicher Flanke von der Flanke absorbiert werden. Durch die Aufwärtsbewegung des Rades verringert sich die Kraft auf die Auflagefläche. Dadurch kann das Rad weniger Kraft übertragen und der Kammsche Kreis wird kleiner
Abgesehen von der Flankenhärte spielt hier auch die Flankenhöhe eine Rolle. In der Regel ist auf der Rennstrecke ein 18" Rad bei gleicher Gummimischung schneller als ein vergleichbares 19" Rad.
Rennslicks haben in der Regel wesentlich festere Radflanken. Das liegt zum einen daran, dass durch den höheren Reibungsindex 3-5 mal höhere Seitenkräfte auf die Flanken wirken. Desweiteren wird der Effekt durch das fehlende Profil abgeschwächt. Auch wird hier der breitere Grenzbereich der Geschwindigkeit geopfert. Man muss hier nur mal vergleichen, wie schlagartig ein Rennwagen im Vergleich zu einem Serienfahrzeug ausbricht.
Nach aller Theorie noch eine Praxiserfahrung. Im Fahrertraining auf der Nordschleife hat einer der Teilnehmer seinen privaten M3 am Abend auf Touristenfahrt genommen. Er hat darauf im Gegensatz zu den Trainingsfahrzeugen 19" Räder. Er hat sich über deutlich weniger Grip auf der Vorderachse beschwert.
Zitat:
Original geschrieben von Spliffstar
Ist Korrekt bei den alten Trainingswagen (der M-GmBh) sind Michelin Aufkleber auf den neuen Bridgestone.
Heisst der M3 mit den 18 Zoll Felgen wird jetzt auf Bridgestone ausgeliefert welche aber nicht so gut sind wie die Michelin PS2? Warum macht BMW das? Ergibt ja mal gar keinen Sinn.
Bridgestone sponsert das BMW Fahrertraining. Ob die jetzt mehr gezahlt haben als Michelin oder Michelin nicht mehr wollte, kann ich nicht sagen. Es ist aber davon auszugehen, dass hier eher finanzielle als technische Gründe die Reifenwahl bestimmen.
Zitat:
Original geschrieben von Blue346L
Bridgestone sponsert das BMW Fahrertraining. Ob die jetzt mehr gezahlt haben als Michelin oder Michelin nicht mehr wollte, kann ich nicht sagen. Es ist aber davon auszugehen, dass hier eher finanzielle als technische Gründe die Reifenwahl bestimmen.
So ist es ,eine Reifenkombi auf der NOS (18" M3 Trainingsfahrzeug) hällt ca 40 Runden stand.
Bei dem verschleiss haben die da schon ein Finanzielles-Abkommen incl. Sponsoring auf den Wagen.
Danke da Spielt in erster Linie das Geld ne Rolle danach die Qualität der Reifen.
Blue346l, bin begeister von deines wiessen.
Was du gesagt hast stimme ich zu 100% zu,
habe beide reifen gehabt, und genau diese erfahrung habe ich gemacht.
Du hast das ganze noch gut formuliert, super.
Habe vergessen zu sagen,
das ich die erfahrung gemacht habe das reifen mit hartere flanke eine direktere lenkung haben,
bei die PS2 war die lenkung nicht so direkt wie bei die Bridgestone, oder die Dunlop sport maxx.
Was sagst du dazu (Blue 346L).