M278 mit 9G-Automat ständig im Niedrigdrehzahlbereich, begünstigt das nicht auf Dauer Motor-Ablager
Hallo,
ich bin seit Kurzem stolzer Besitzer eines GLS 500. Ich möchte diesen Wagen auch wie meine vorherigen mind. 10 Jahre und 300T km fahren. Nun war ich bisher der Meinung, dass Motoren nach schön warm fahren auch durchaus ausgefahren werden sollten. Ich rede natürlich nicht von ständigem Fahren im Begrenzer, aber 3/4 des Drehzahlbereiches habe ich schon immer genutzt.
Und genau das kann ich mit der 9-Gang Automatik kaum. Die hält die Drehzahl immer extrem niedrig, der Motor dümpelt ständig irgendwo zwischen 1300-1600 Umdrehungen, obwohl der rote Bereich erst bei 6200 beginnt. Auch bei zügiger Fahrweise wird schon bei 2000 hochgeschaltet. Auf der Autobahn bei 180 sind es auch kaum mehr als 2000. Nun liest man überall, dass Benzin Direkteinspritzer sowieso schon zum verkoken neigen, jetzt frage ich mich, ob diese extrem niedrige Drehzahlen diese Ablagerungen nicht noch beschleunigen. Denn unter normalen Umständen kann man diesen Motor mit diesem Getriebe so nicht ausfahren. Man könnte natürlich manuell schalten usw. aber ich denke die meisten werden nicht auf sowas achten.
Wie ist Eure Meinung dazu? Ist das vielleicht gar kein Thema und meine Einstellung veraltet? Ich möchte nur nicht nach 150000km einen Motor voller Ablagerungen haben.
Danke für die Antworten!
Grüße
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@postas schrieb am 17. März 2018 um 20:52:46 Uhr:
Nochmal, ich wollte hier keine früher alles besser war Diskussion starten. Wie aktuell Autos gebaut werden is mir bekannt, auch was Haltbarkeit betrifft. Und die Autos sind keineswegs schlechter nur anders. Wenn jemand auf meine Frage eine Antwort hat, dann bedanke ich mich dafür. Ansonsten kann hier gerne weiter auch über andere Themen diskutiert werden.
Verkokung ist ein Problem beim Benzindirekteinspritzer, bei MB scheinbar nicht so ausgeprägt wie zb. bei VAG.
Vereinfacht gesagt entsteht durch die unvollständige Verbrennung des Bedi Russ, der sich auch durch BlowBy da absetzt, wo er systemseitig nicht mehr zb. durch Kraftstoff entfernt werden kann.
Deine Überlegung, dass dies durch niedrige Drehzahlen noch begünstigt wird ist IMHO falsch.
Das Gegenteil ist der Fall, da niedrige Drehzahlen weniger Zündungen innerhalb einer Minute und damit mehr Zeitanteil pro Verbrennungstakt bedeuten, was eine vollständigere Verbrennung und damit weniger anfallenden Russ zur Folge hat.
Bin jetzt aber kein Ingenieur, der dir das wissenschaftlich fundiert erklären kann, aber im Prinzip sollte das zutreffen.
Wenn die Verkehrslage es zulässt, sollte man seinen Motor aber auch gelegentlich mal fordern, sollte die 9G auch dann nur wenige Drehzahlen zulassen, einfach manuell schalten.
30 Antworten
Hallo Postas,
früher wurden sog. hydrodynamische Gleitlager bei der Kurbelwelle verwendet, dort haben niedrige Drehzahlen bei hoher Last für hohen Verschleiß und Schäden gesorgt. Zwischenzeitlich hat sich (auch durch das Start- Stop) die Lagerart auf Graphit/Polymerbeschichtete Lagerschalen geändert, so das diese Schäden so nicht mehr entstehen. AGR Ventil u. ä. wird durch eine interne AGR ersetzt (Auslass- NWV), auch der Öldruck wird von der Motordrehzahl abgekoppelt (bedarfsgerechte Öldrucksteuerung). Es gibt also m. M nach keine Gründe, die gegen eine niedrige Drehzahl sprechen.
Zum Thema Langlebigkeit der Mercedes- Motoren: Meinen letzten Motor M272KE35 Sportmotor habe ich mit 309000 km verkauft, keine Motorprobleme während der Laufzeit, wenn einige Vorbereitungen getroffen wurden (z.B. Ölstoppkabel)
Viele Grüße
Thomas