Luxusproblem? TT bereitet keine Freude mehr
Irgendwie macht mir der TT in letzter Zeit keinen Spass mehr. Er gefällt mir nicht mal mehr richtig.
Hab ihn jetzt mal richtig schön geputzt usw. Immernoch keine Emotionen. Ich setz mich rein fahr von A nach B, fertig.
Ich hab mich schon dabei ertappt mich nach neuen Autos umzusehen. Alternativen sind unter 50k recht gering.
Kennt das jemand oder hat der TT einfach doch nur die gleiche Freudedauer wie jedes andere Auto auch?
Beste Antwort im Thema
Ich denke, dass dieses Phänomen vollkommen normal ist. Erst ist die Vorfreude grenzenlos, dann ist er endlich da. Jede Fahrt macht Spaß und man fährt gerne mal Umwege, um das Auto zu genießen. Nach ein paar Wochen kennt man dann aber jeden Winkel des Wagens. Er ist nichts Neues mehr. Dazu kommen die ersten kleinen Macken, wie z. B. die heißgeliebten Falten in den Sitzen. Irgendwann ist aber auch der TT einfach nur das Auto.
Im Grunde genommen ist das schon recht fatal. Konsum vermag es einfach nicht, nachhaltig Glück zu schaffen. Es gibt einen Forschungszweig der Wirtschaftswissenschaften, der sich mit der sogenannten Glücksökonomie auseinandersetzt. Die Erkenntnisse lassen sich extrem gerafft so zusammenfassen, dass Konsum nur dann wirkliche Glücksgefühle zu bescheren vermag, wenn er eine relative (!) Besserstellung gewährleistet. Diese ist zeitlich zu sehen und in Bezug auf das soziale Umfeld. Man will immer ein besseres Auto fahren als der Nachbar und es sollte auch mehr hermachen als das alte Auto. Wenn man also von einem VW Polo auf einen VW Golf umsteigt, während die Nachbarn aber weiterhin Polo fahren, dann ist die Welt in Ordnung. Wer hingegen in einer Nachbarschaft lebt, in der v. a. Luxuskarossen vor den Türen stehen, der wird den Abstieg von einer BMW 7er-Reihe auf eine 5er-Reihe als schmerzlich empfinden. Der Golf-Fahrer ist glücklich, der BMW-Fahrer unglücklich. Es ist paradox, aber wohl wahr.
Wahres Glück sollte man m. E. abseits des Konsums suchen. Ein guter Freundeskreis, ein liebenswerter Partner, ein philantropisches Engagement, u. v. m. sind wohl besser geeignet, um glücklich zu werden. Das Rattenrennen, das die Marketer einem aufzuzwingen vermögen, dient der Umsatzmaximierung, aber gewiss nicht dazu Glücksgefühle beim Kunden zu befriedigen. Im Gegenteil, der soll mit seinem Audi TT nach einer Woche wiederkommen und sich die Nase am R8 plattdrücken. Es wird immer ein noch schöneres Auto geben. Doch letztlich ist es wie das Rennen zwischen Hase und Igel - du hast keine Chance.
Dass wir uns nicht falsch verstehen, ich bin selbst ein in der Wolle gefärbter Kapitalist und profitiere von diesen Spielchen der Konsumgüteranbieter. Aber unabhängig davon kann ich dir nur empfehlen, dich davon zu lösen. Geld macht v. a. dann glücklich, wenn es dir Freiräume schafft und Sicherheit gibt. Aber gerate nie in die Situation, dass du für dein Vermögen arbeiten musst. Es muss für dich arbeiten.
Polier noch mal über den Wagen und erfreue dich an dem Anblick! Viel schönere Autos wirst du ohnehin nicht finden.
54 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von patrick202
Was machst Du denn wenn seine Frau/Freundin aus irgendeinem Grund mal attraktiver scheint als die deine? ne neue ordern?🙁
Ich hatte eben auch schon angedacht, die Problematik aus dieser Richtung zu betrachten.
Beziehungen "nutzen sich" leider sehr oft auch "emotional ab". Auch wenn das Thema natürlich deutlich! komplexer ist als das des Konsums, glaube ich schon, dass die Grundmechanismen in der Psyche ähnlich sind. Und letztlich kann man den "Fehler" nur bei sich suchen (in diesen speziellen "Emotion-Abnutzungs-Fällen"... bäh, wie das schon klingt 🙁 )
Es ist so und wird
immerso sein, dass Gewohntes weniger interessant ist als Neues. Das liegt in der Natur des Menschen, der Neugier, des Dranges sich zu entwickeln.
Aber m.E. sollte man eben auch ein wenig darauf achten, dass man irgendwo und irgendwann ein Niveau findet, dass einem auch tatsächlich eine gewisse dauerhafte Zufriedenheit beschert - und zwar mit und an den tollen Dingen, die man tatsächlich schon hat. Und das hat selbstverständlich in zwischenmenschlichen Beziehungen eine noch wesentlich größere Bedeutung.
Allerdings erfordert das durchaus erstmal eine gewisse Willenskraft, diese von onkel_ede hervorragend angeführten Mechanismen auch ständig zu hinterfragen um daraufhin auch einen Weg für sich selber zu finden.
Zitat:
Original geschrieben von BedrocK
Beziehungen "nutzen sich" leider sehr oft auch "emotional ab". Auch wenn das Thema natürlich deutlich! komplexer ist als das des Konsums, glaube ich schon, dass die Grundmechanismen in der Psyche ähnlich sind.
Fazit: Beziehungs-Leasing ist eine Marktlücke 😉
Der Drang nach mehr (luxus) macht nicht glücklich, sonder treibt einen immer mehr in die Konsumspirale (Sucht) und macht letzlich unglücklich, weil man die Messlatte immer höher legt. Es wird somit immer schwerer diese zu erklimmen umd mühseliger weil man immer mehr Aufwand benötigt um den höheren Standard zu erwirtschaften. Und damit letztlich mehr Stress bedeutet was immer mehr unzufriedener macht.
Meiner Meinuing nach sollte mah sich etwas leisten können, andernfalls sollte man sich fragen ob man der Knecht eines "Dings" sein möchte. (Siehe aktuelle Krise in Amerika - höher, weiter, schneller)
Nachhaltiges Glücksempfinden kann man m.E nur in immaterilistischen Dingen finden. Dies gilt auch für Menschen die für Ihre vieles Geld nciht mehr arbeiten müssen oder nie mussten.
PS
Dennoch macht Autofahren Riesenspass. Und das ist gut so.
Ich hatte ein A4 Cabrio 1,8 T (4 Jhre)
Dann holte ich mir das A4 Cabrio (signature) 3,2L Vollaussatttung - der (Glücks)Effekt war sehr kurzfirstig - fast Null, obwohl es ein super Auto ist . Ich denke es war keine wirkliche Veränderung, da gleiche Auto .
Jetzt fahre ich ab und zu den TTR meiner Frau. Und das ist klasse.
Da ich nun die Wartezeit (bis Dez.) auf meinen A5 mit unterschiedlichsten älteren Autos meiner Bekannten überbrücke, weiß ich auf was ich mich wieder freue. Die Vorfreude ict die schönste Freude.
Dennoch gilt der Ansatz oben.
Carpe diem - Lebe den Tag
Zitat:
Original geschrieben von onkel_eduard
Ich denke, dass dieses Phänomen vollkommen normal ist. Erst ist die Vorfreude grenzenlos, dann ist er endlich da. Jede Fahrt macht Spaß und man fährt gerne mal Umwege, um das Auto zu genießen. Nach ein paar Wochen kennt man dann aber jeden Winkel des Wagens. Er ist nichts Neues mehr. Dazu kommen die ersten kleinen Macken, wie z. B. die heißgeliebten Falten in den Sitzen. Irgendwann ist aber auch der TT einfach nur das Auto.Im Grunde genommen ist das schon recht fatal. Konsum vermag es einfach nicht, nachhaltig Glück zu schaffen. Es gibt einen Forschungszweig der Wirtschaftswissenschaften, der sich mit der sogenannten Glücksökonomie auseinandersetzt. Die Erkenntnisse lassen sich extrem gerafft so zusammenfassen, dass Konsum nur dann wirkliche Glücksgefühle zu bescheren vermag, wenn er eine relative (!) Besserstellung gewährleistet. Diese ist zeitlich zu sehen und in Bezug auf das soziale Umfeld. Man will immer ein besseres Auto fahren als der Nachbar und es sollte auch mehr hermachen als das alte Auto. Wenn man also von einem VW Polo auf einen VW Golf umsteigt, während die Nachbarn aber weiterhin Polo fahren, dann ist die Welt in Ordnung. Wer hingegen in einer Nachbarschaft lebt, in der v. a. Luxuskarossen vor den Türen stehen, der wird den Abstieg von einer BMW 7er-Reihe auf eine 5er-Reihe als schmerzlich empfinden. Der Golf-Fahrer ist glücklich, der BMW-Fahrer unglücklich. Es ist paradox, aber wohl wahr.
Wahres Glück sollte man m. E. abseits des Konsums suchen. Ein guter Freundeskreis, ein liebenswerter Partner, ein philantropisches Engagement, u. v. m. sind wohl besser geeignet, um glücklich zu werden. Das Rattenrennen, das die Marketer einem aufzuzwingen vermögen, dient der Umsatzmaximierung, aber gewiss nicht dazu Glücksgefühle beim Kunden zu befriedigen. Im Gegenteil, der soll mit seinem Audi TT nach einer Woche wiederkommen und sich die Nase am R8 plattdrücken. Es wird immer ein noch schöneres Auto geben. Doch letztlich ist es wie das Rennen zwischen Hase und Igel - du hast keine Chance.
Dass wir uns nicht falsch verstehen, ich bin selbst ein in der Wolle gefärbter Kapitalist und profitiere von diesen Spielchen der Konsumgüteranbieter. Aber unabhängig davon kann ich dir nur empfehlen, dich davon zu lösen. Geld macht v. a. dann glücklich, wenn es dir Freiräume schafft und Sicherheit gibt. Aber gerate nie in die Situation, dass du für dein Vermögen arbeiten musst. Es muss für dich arbeiten.
Polier noch mal über den Wagen und erfreue dich an dem Anblick! Viel schönere Autos wirst du ohnehin nicht finden.
Ein Hammerzitat, besser kann man es nicht sagen.
thx
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auch ich schiele schonwieder nach anderen autos :-)
und das nach eineinhalb jahren tt.
das eigenartige daran ist, dass ich nichtmal sagen kann warum.
und noch eigenartiger ist, dass die autos nach denen ich schiele deutlich grösser (und auch viel langweiliger)sind.
a6 avant, touareg und q7 sind da ganz weit vorne.
und als ich neulich noch gesehen hab, dass man junge gebrauchte s6 und rs4 fast geschnekt bekommt, da war es fast aus....
mein vorherhiges auto (ain a3) war mir nach fast 4 jahren noch nicht langweilig und er musste auch nur weg weil es mir der tt so derbe angetan hatte und das leasing vom a3 eh fast rum war. an dem a3 hab ich allerdings auch immermal was machen lassen....spoilerchen ect. vielleicht hat ich mir den so interessant gehalten.
Jetzt weiss ich wieder an welches Gefühl mich diese Diskussion erinnert...
Mit meinen (Ex-) Freundinnen ging es mir genauso...
Am Anfang wollte ich meinen Zündschlüssel auch niergendwo anders reinstecken,
und nach ein paar Monaten musste ich dann doch ausprobieren ob er nicht auch
woanders reinpasst (Wegfahrsperre hin oder her).
Wir sind eben übersättigt und eine Stimulation durch Primärreize wird eben immer schwieriger
mit zunehmenden Alter und dem gesellschaftlichen Wandel...
Habe die Ehre
Frank
Zitat:
Original geschrieben von roque_santa_cru
Jetzt weiss ich wieder an welches Gefühl mich diese Diskussion erinnert...Mit meinen (Ex-) Freundinnen ging es mir genauso...
Am Anfang wollte ich meinen Zündschlüssel auch niergendwo anders reinstecken,
und nach ein paar Monaten musste ich dann doch ausprobieren ob er nicht auch
woanders reinpasst (Wegfahrsperre hin oder her).
sehe ich anders.
meine freundin hab ich schon länger als den tt und sie ist mir weder langweilig, noch schaue ich dickeren hinterher :-)
beim tt war von anfang an klar, dass ich den nicht ewig behalten werde. meine freundin geb ich nicht wieder her :-)
ausserdem kann man ein auto nicht behandeln wie ne frau, ein auto braucht liebe ;-)
}>ausserdem kann man ein auto nicht behandeln wie ne frau, ein auto braucht liebe ;-)
LOL ... du hast mindestens wenn nicht sogar noch öfters meinen augenblicklichen Humorgeschmack getroffen.
Danke!
😉
Frank
Hallo zusammen,
ich habe mich nach 14 Monaten TTR auch wieder von meinem Spielzeug getrennt und bin zum A4 Avant zurückgekehrt. Irgendwie bin ich mit dem TT nicht so gern gefahren, wie ich mir dies (vor dem Kauf) und während der Probefahrt gedacht hatte.
Man sitzt vergleichsweise tief, der Ein- und Ausstieg ist unbequemer, die Bedienung der Klima usw. nicht wirklich der Hit.
Heute - nach rund drei Wochen A4 Avant - ist der TTR so gut wie vergessen. Der A4 spricht mich von der Optik sogar noch mehr an:
Vorn die kraftvolle Front mit den LED-Tagfahrlichtern, innen das moderne und sehr funktionale Cockpit.
Da ich die gleiche Lackierung (Phantomschwarz perleffekt) und s-line wie im TTR gewählt habe, ist in meinen Augen kein "Abstieg" erfolgt.
Doch ist der A4 natürlich auch praktischer, komfortaber und.... viel sparsamer. Meiner braucht nur 5.8 l Diesel im Schnitt, die Tankrechnung ist fast halbiert.
Glücklich macht ein Auto grundsätzlich nicht, es bereitet allenfalls ein Stück Lebensqualität.
Unter rationalen Gesichtspunkten hat der TT(R) leider recht wenig zu bieten, er fällt halt auf Grund der vergleichsweise geringen Stückzahl noch eher auf. Wer nur auf diesen Show-Effekt abfährt, der hat mit diesem Gefährt sicherlich die Nase vorn. Alle anderen werden früher oder später den Drang nach einem vernünftigeren Wagen verspüren.
Viele Grüsse
Zitat:
Original geschrieben von A4s-line
Unter rationalen Gesichtspunkten hat der TT(R) leider recht wenig zu bieten, er fällt halt auf Grund der vergleichsweise geringen Stückzahl noch eher auf. Wer nur auf diesen Show-Effekt abfährt, der hat mit diesem Gefährt sicherlich die Nase vorn. Alle anderen werden früher oder später den Drang nach einem vernünftigeren Wagen verspüren.
Komisch, ich hatte vorher 2 TDIs, davon einen ultravernünftigen Kombi, die haben mich von der Kraftentfaltung/Fahrleistung her einfach nur noch angeödet 😉
Der Hunderter mehr im Monat für Sprit ist da das kleinere Übel.
"Wir kaufen Dinge, die wir nicht brauchen, mit Geld, das wir nicht haben, um Leute zu beeindrucken, die wir nicht mögen."
(aus: Richard David Precht, 'Wer bin ich - und wenn ja wie viele?'😉
Zitat:
Original geschrieben von A4s-line
Unter rationalen Gesichtspunkten hat der TT(R) leider recht wenig zu bieten, er fällt halt auf Grund der vergleichsweise geringen Stückzahl noch eher auf. Wer nur auf diesen Show-Effekt abfährt, der hat mit diesem Gefährt sicherlich die Nase vorn. Alle anderen werden früher oder später den Drang nach einem vernünftigeren Wagen verspüren.Viele Grüsse
Ist bei mir total umgekehrt. Der soooo vernünftige A6 wird fast ausschließlich durch meine Frau gefahren, den TT genieße ich selbst.
Mir macht mein TT im 15ten Monat immer noch Spaß und ich freue mich auf jede Fahrt selbst wenn es nur zum Supermarkt ist. Der Vorgänger, ein rundum tadelloser 8P, hat es nicht geschafft mich emotional lange zu binden.
Für mich ist ein Grund die sorgfältig ausgewählte Ausstattung. Allen voran das DSG leistet nennenswerten Beitrag. Aber auch der Umstand, dass ich mich eben nicht für Schwarz innen entschieden habe was so gut wie jedes andere Auto auch hat und mich langweilt. Bei allen Käufen, die da noch kommen werden werde ich ganz sicher wieder viel darauf achten und monatelang rumkonfigurieren.
Nach anderen Wagen schiele ich derzeit nicht, das liegt allerdings auch sehr stark daran, dass sich keines aufdrängt. Der tolle A5 ist viel zu groß für mich, ein Cayman deutlich zu teuer und ohne brauchbares Motorenangebot, ein neuer Zetti noch gar nicht da und ein 1er den es mit üppigen Motorenangebot gibt innen zu unterklassig.
So ist das einzigste Auto nach dem ich mir meinen Hals verrenke ein stärkerer TT mit Quattro :-)
Mir wird der TT (11 Monate alt) nicht langweilig, weil ich ihn fast nur am Wochenende fahre. In der Woche bewege ich den Dienst Kombi (ok, einer mit 3.0 Dieselmotor und 500 NM/1.750 rpm - auch nicht von Pappe) und freue mich jedes WE wenn ich den TTR aus der Garage hole, schon beim Anlassen (3.2 kommt halt klangtechnisch saugut in der Garage, besonders wenn die ganze Woche einen Diesel hört).
Meine Frau freut sich hingegen, wenn sie am Wochenende mal nicht mit dem (relativ gesehen) unpraktischen und unbequemen TT zum Einkaufen etc. muss und zur Abwechslung ein Auto mit richtig viel Platz hat.
Montags freut sie sich dann wieder auf den TT und ich hab meistens auch genug TT gehabt um ihn wieder für ne Woche quasi "zu vergessen".
So ist jedem geholfen....und die Gewöhnung tritt nicht so schnell ein.
P.S.:
Auch von mir: Super Beitrag von Onkel Eduard weiter vorne - mehr gibt es nicht zu sagen.